Wer oder was ist Gott?

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Matula

Re: Wer oder was ist Gott?

#71 Beitrag von Matula » 23.10.2014, 13:41

Wie heißt es aber: Der Zweifler empfängt nichts !

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Heidewolf
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Re: Wer oder was ist Gott?

#72 Beitrag von Heidewolf » 23.10.2014, 20:14

Dabei ist Zweifel so gesund. Er schützt mich.

Meint Boris
frei nach einem Lied.
'Gehts auch wider die Natur,
Jesus spricht ja, zweifle nur.'

Jesus hat ja auch dem 'ungläubigen' Thomas geholfen.

Besuch mich mal, dann zeig ich dir ein Bild dazu.
H.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

Hermine Breithaupt

Re: Wer oder was ist Gott?

#73 Beitrag von Hermine Breithaupt » 24.10.2014, 20:30

Boris hat geschrieben:Mit diesem Zweifeln ist es so eine Sache....Und viele nutzen gern die Gelegenheit, anderen das Zweifeln zu verbieten. Oder anderen zu erklären, wann und wo sie zu zweifeln haben.


Dabei ist Zweifel so gesund. Er schützt mich.
Tja, wo du Recht hast, hast du Recht...!

KLICK

Und manchmal ist man schier verzweifelt, nicht wahr?

8)

Erdnuss

Re: Wer oder was ist Gott?

#74 Beitrag von Erdnuss » 24.10.2014, 22:10

Hermine Breithaupt hat geschrieben:
Boris hat geschrieben:Mit diesem Zweifeln ist es so eine Sache....Und viele nutzen gern die Gelegenheit, anderen das Zweifeln zu verbieten. Oder anderen zu erklären, wann und wo sie zu zweifeln haben.


Dabei ist Zweifel so gesund. Er schützt mich.
Tja, wo du Recht hast, hast du Recht...!

KLICK

Und manchmal ist man schier verzweifelt, nicht wahr?

8)
Es kommt darauf an, woran der Gläubige zweifelt.
Gibt es einen Gott?

tergram

Re: Wer oder was ist Gott?

#75 Beitrag von tergram » 24.10.2014, 22:24

Erdnuss hat geschrieben:Gibt es einen Gott?
Gibt es zwei? :shock: :shock: :shock:

(Gläubige haben Zweifel. Was haben Nichtgläubige?)

Boris

Re: Wer oder was ist Gott?

#76 Beitrag von Boris » 25.10.2014, 14:06

Heidewolf hat geschrieben:frei nach einem Lied.
'Gehts auch wider die Natur,
Jesus spricht ja, zweifle nur.'

Jesus hat ja auch dem 'ungläubigen' Thomas geholfen.

Besuch mich mal, dann zeig ich dir ein Bild dazu.
H.
Darauf hatte ich natürlich eine Antwort

LG Boris

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#77 Beitrag von Pagan » 03.11.2014, 12:20

Keine Sorge, ich bin nicht weg, es war mir einfach nicht möglich, vorher zu antworten.
Glaubensbruder hat geschrieben:... diesen Jesus näher kennenlernen zu wollen, den es - wie wir dank deiner zahlreichen inzwischen ja alle wissen - bekanntlich niemals gegeben hat.
Das ist zwar deine Interpretation meiner Worte, die qualifizierte Abwesenheit von Beweisen für die Existenz Jesus und für die beschriebenen Geschehnisse spricht aber durchaus dafür, dass du recht haben könntest.
Glaubensbruder hat geschrieben:P.S.: Ich würde mich sehr freuen, wenn du bei Gelegenheit mal kurz erläutertest, was unter der von dir oben erwähnten "Religionsfreiheit" zu verstehen ist.
Warum liest du nicht einfach die vielen detaillierten Ausführungen und Gesetzestexte dazu? Da wird dir bestimmt geholfen.

Persönlich hätte ich nichts dagegen, wenn mit Religionsfreiheit "religionsfrei" sprich "frei von Religionen" gemeint wäre :mrgreen:
Glaubensbruder hat geschrieben:Insbesondere würde mich interessieren, ob dieses "Menschenrecht" auch für sog. Christen gilt?
Fragen wir doch zuerst andersrum: Wie halten es die Christen mit dem Gewähren von Menschenrechten?
  • Wie sieht es mit der Gleichberechtigung von Frauen in allen kirchlichen (oder göttlichen?) Angelegenheiten aus, beispielsweise als Priesterinnen in der NAK oder auch der RKK?
  • Wie sieht es z.B. mit der kirchlichen Anerkennung der Homosexualität als eine normale menschliche Orientierung aus und wann können Homosexuelle alle kirchlichen Funktionen und Ämter bekleiden?
  • Wie sieht es mit der Religionsfreiheit in den aus Steuern mitfinanzierten, aber kirchlich betriebenen Einrichtungen aus Klick?
  • Wie sieht es aus mit der Menschenwürde und dem Menschenrecht wie z.B. der Religionsfreiheit für Nicht-Christen in Anbetracht der ganzen Erbsünden-Lehre, dem Grundsatz "Extra ecclesiam nulla salus" sowie einem Seitenblick auf den "Intoleranz-Befehl" nach Mt 28, 19-20? Gerade dieser Missionsbefehl ("Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern ...") ist ein Gebot zur Ausrottung des Heidentums, also alles Nicht-Christlichen und schliesst im Grunde jede Religionsfreiheit aus, insbesondere wenn man sich die in der Offenbarung plastisch beschriebenen Strafen für "Ungläubige" vor Augen hält.
  • Wann gestehen Christen Ungläubigen wie Andersgläubigen uneingeschränkt vollwertigen Sinn für ihr Leben zu?
Der letzte Punkt verdient es, zwei prominente und eine weitere, weniger prominente Stimme dazu zu Wort kommen zu lassen:
Dietrich Bonhoeffer verdeutlichte die christliche Einstellung so: "... wenn ein Mensch wie Jesus gelebt hat, dann und nur dann hat es für uns Menschen einen Sinn zu leben. Hätte Jesus nicht gelebt, dann wäre unser Leben trotz aller anderen Menschen, die wir kennen, verehren und lieben, sinnlos.".
Der Religionsphilosph William L. Craig bezeichnet in einem Artikel mit dem allein schon vielsagendenen Titel "The Absurdity of Life without God" das Leben ohne [den christlichen] Gott eben als absurd und sinnlos. Craig sagt u.a.: "Wenn es keinen Gott gibt, dann ist unser Leben von dem eines Hundes qualitativ nicht verschieden."
Ein zwischenzeitlich nicht mehr unter den Lebenden weilender ehemaliger süddeutscher Gebietskirchenfürst (= Bezirksapostel) sprach an Pfingsten 2001 in dem Zusammenhang von den "Umsonstgeborenen", was doch die Einstellung solcher NAK-Leitungsfunktionäre zu Anders- und Ungläubigen wunderbar verdeutlicht.

Diese hier beispielhaft aufgezeigte überhebliche und menschenverachtende Einstellung von mehr oder weniger bekannten und prominenten christlichen Leaderfiguren macht deutlich, wie wenig Christen ihren anders- oder ungläubigen "Mit- und Nebenmenschen" (wie gerade Nakis die sogenannten "Aussenstehenden" auch zu bezeichnen pfleg[t]en) Menschenwürde zugestehen, wie es ja auch Artikel 1 GG vorsieht.

Persönlich möchte ich Christen gerne mit den Worten des renommierten Philosophiehistorikers Flasch zurufen: "Glaubt, was ihr wollt, aber lest wenigstens vorher eure Bekenntnisschriften und Kirchenlehrer, mit all ihrem heiligen Zorn, ihrer brutalen Disziplin, ihren unausgegorenen Widersprüchen und ewigen Höllenstrafen." Vielleicht, so wiederum meine Worte, kommt ihr dann zur Erkenntnis, dass Christentum, Menschenwürde und Religionsfreiheit irgendwie unvereinbar sind, da eben ersteres die anderen beiden weitgehend ausschliesst.

Wieso also sollte man denn Christen trotzdem Religionsfreiheit zugestehen? Sagen wir es mal so: Weil es eine säkuläre, humanistisch orientierte Gerechtigkeit (und Gesetzgebung) gibt, nach der zumindest dem Buchstaben des Gesetzes nach vor dem Gesetz alle Menschen gleich zu sein haben, egal ob Christen, Muslime, Hindus oder und Ungläubige.
Glaubensbruder hat geschrieben:Würdest du diese Aussage ebenfalls als zutreffend bezeichnen:
    • "Die Bibel, das Wort Gottes, kann nie alt werden oder aus der Mode kommen, denn das Leben selbst ist alterslos, ist zeitlos, ist ewig - so ewig wie Gott, von dem es kommt." (Gudrun Zydek)
Selbstverständlich, sofern du mir zuerst die Existenz Gottes nachweist und belegst, dass die Bibel, ein Buch voll blutiger Gewalt mit einem ungerechten, rachsüchtigen und blutrünstigen Gott, dass also ausgerechnet diese Bibel Gottes ewig unveränderliches Wort ist. Wir müssten dann natürlich einige sich daraus ergebende Fragen klären ...

Ansonsten können wir solche geistigen Ergüsse getrost als das betrachten, was sie sind: Wilde Phantastereien einer religiösen Schwärmerin über Dinge, über die kein Mensch Wissen besitzen kann!

Glaubensbruder

Re: Wer oder was ist Gott?

#78 Beitrag von Glaubensbruder » 03.11.2014, 22:42

Pagan hat geschrieben:Keine Sorge, ich bin nicht weg, es war mir einfach nicht möglich, vorher zu antworten.

Na, dann bin ich ja beruhigt. Ich wollte schon für dich beten... 8)

Jedenfalls bedanke ich mich für die ausführliche, wohltuend unaufgeregte Stellungnahme. Bitte drücke mir die Daumen, dass mir etwas Kluges dazu einfällt. Es wäre doch schade, wenn etwa deine Feststellung, dass das Christentum "Menschenwürde und Religionsfreiheit weitgehend ausschließt", unwidersprochen bliebe...

Also: Keine Sorge, ich bin nicht weg, ich denke nach. :wink:

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#79 Beitrag von Pagan » 08.11.2014, 11:32

glaubensbruder hat geschrieben:Jedenfalls bedanke ich mich für die ausführliche, wohltuend unaufgeregte Stellungnahme.
Meine Stellungnahmen sind grundsätzlich unaufgeregt, denn das Letzte, was ich tun würde, wäre mich über Themen, Schreiber und Beiträge aufzuregen.
Aufregung, ja vielleicht sogar Ärger herrscht wohl viel mehr auf Seiten mancher Leser oder Leserinnen, wenn es mir gelegentlich gelingt, die Wohlfühldecke des intellektuellen (christlichen) Selbstbetruges anzuheben, denn "Nichts fürchtet der Mensch wohl so sehr wie die Vorstellung, das, woran er glaubt, könnte falsch sein."
glaubensbruder hat geschrieben:Bitte drücke mir die Daumen, dass mir etwas Kluges dazu einfällt. Es wäre doch schade, wenn etwa deine Feststellung, dass das Christentum "Menschenwürde und Religionsfreiheit weitgehend ausschließt", unwidersprochen bliebe...
Ich bin gespannt.

Ein Denkanstoss: Es lohnt sich, in Zusammenhang mit Menschenwürde und Religionsfreiheit gerade auch die Themenkreise Erbsünde und Kindstaufe näher zu betrachten. Auch Absolutheitsanspruch und Missionsauftrag sollten in dem Zusammenhang nicht ganz vernachlässigt werden:

"Mit dem Absolutheitsanspruch des Christentums ist gemeint, dass heute allein das Christentum [...] der objektiv richtige und von allen Menschen anzustrebende Weg zu Gott ist. Demgemäß haben die übrigen Religionen, die nichtchristlichen Religionen, nur vorbereitenden Charakter, heute auch das Judentum. [...] Nachdrücklich hebt die Erklärung des II. Vatikanischen Konzils über die nichtchristlichen Religionen die schon seit der Väterzeit in der Kirche gültige Maxime hervor: Nichts, was in den Religionen als wahr und heilig angesehen werden kann, darf zurückgewiesen werden. Alles, was sich darin als wahr und heilig findet, ist hingeordnet und bezogen auf Christus. Diese Hinordnung und Bezogenheit auf Christus muss aber ihr Ziel erreichen und manifest werden. Nicht zuletzt darum ist das Christentum zur Mission, zur Evangelisierung der Völker, verpflichtet." J. Schumacher in "Der Absolutheitsanspruch des Christentums und der allgemeine Heilswille Gottes. Das Verhältnis des Christentums zu den anderen Religionen"

benski

Re: Wer oder was ist Gott?

#80 Beitrag von benski » 09.11.2014, 12:06

Gott ist das, was Du suchst, wenn Du nach dem letzten Urgrund des Seins fragst, nach der Ursache aller Ursachen, die tiefste Tiefe der Existenz, die nicht auslotbar oder erkennbar ist - auch nicht sein kann - sondern nur erahnbar durch den Verstand, durch die Spuren, die man auf ihn hin deutet oder durch die Annahme, daß er da sein muß, weil eine andere Annahme falsch wäre.

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