MORGENGEBET - MORGENSEGEN...

Gebet, Gottesdienstgestaltung, Liturgie
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Maximin

MORGENGEBET - MORGENSEGEN...

#1 Beitrag von Maximin » 30.11.2007, 10:51

:) Lieben Freunde,
ein Gebet ist für mich eine der persönlichsten Begegnungen mit Gott, für die niemand, mit einer einzigen Ausnahme vielleicht, Festlegungen bestimmen soll. Rede du nur mit IHM wie du magst, aber bleibe dabei wahrhaftig.

Das Morgengebet Luthers zeigt einen weitergehenden Inhalt. Es ist mehr als ein Morgengebet: der Morgensegen: Geste und 9 Worte. Vielleicht haben wir uns über die Jahre daran gewöhnt, dass man den Segen nur von anderen empfängt. Luther tut das nicht ab, aber er zeigt die Tür für den einzelnen, sich Tag für Tag neu und ganz persönlich dem Segen Gottes anzuempfehlen. Das walte Gott...

Ich wünsche einen schönen neuen Tag.
Euer Micha :wink:

Maximin

MORGENGEBET - MORGENSEGEN...

#2 Beitrag von Maximin » 30.11.2007, 10:54

Luthers Morgensegen - Das Gebet für den Beginn des Tages (1529 - Ev. Gesangbuch, Nr. 863)

Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen
oder was dir deine Andacht eingibt.

Quelle: http://www.ekd.de/glauben/luthersmorgensegen.html

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tosamasi
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#3 Beitrag von tosamasi » 30.11.2007, 11:08

Mach mich zum Werkzeug deines Friedens
O Herr,
mach mich zum Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.


(Souvenir Normand, 1912)
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
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Hannes

#4 Beitrag von Hannes » 30.11.2007, 11:25

tosamasi, für Sie:


Abendland
(André Heller)

Späte Zeit, Dämmerung, Stunde, die Hoffnung, Trauer
und Asche trägt.
Atemholen, einsam sein.
Herbst der Gedanken und letzte Zuflucht für mich.
Abendland, Abendland.

ich achte und verachte dich,
Abendland

Abendland, nicht meine Müdigkeit, sondern die
Sehnsucht nach Träumen läßt mich Schlaf suchen, die
bestürzende Möglichkeit der Verwandlungen meiner
Figur in andere Figuren und Schauplätze: in den von der
Vogelweide, Cervantess, Appollinaire und James Joyce;
Kinderkreuzzüge, Scheiterhaufen, Guillotinen, Kolonien
der Ehrlosigkeit, in Hurenböcke auf Heiligem Stuhl,
Expeditionen an den Saum des Bewußtseins, Bankrott
der guten Vorsätze, Kongresse der zynischen Lachmeister
Marc Aurels "Astronomie der Besinnung", die Sturmtaufen
Vasco da Gamas, Leonardos Spiegelschrift,
Gaudis Anarchie der Gebäude, in Pablo Ruiz Picasso,
der die Wünsche beim Schwanz packte; den Aufstand
im Warschauer Ghetto, die großen Progrome Armeniens
und Spaniens,
Parsival, Hamlet, Woyzeck, Raskolnikow, die Blumen
des Bösen, de Sade, Hanswurst und den Mann ohne
Eigenschaften,

Abendland, Abendland,
wir sind aus dir geboren,
wir fahren auf deinem Narrenschiff dem Abschied
entgegen.

Die Frau, bei der ich Kind war, lehrte mich beten.
Worte, die älter waren als die Haut an ihrem Hals.
Worte der Demut und Anmaßung.
Jetzt, mit meiner Angst, die schon von jeher so zum
Lachen war, will ich diese Worte sprechen, wie damals
vor vielen, vielen Jahren, als ich das erste Mal begriff,
daß wir nicht an der Fähigkeit zu sterben, sondern an der
Unfähigkeit zu leben zugrundegehen:
Herr gib, daß ich Liebe gebe, wo Haß ist,
daß ich verzeihe, wo Schuld ist,
vereine, wo Zwietracht herrscht,

nicht um getröstet zu werden, sondern um zu trösten,
nicht um verstanden zu werden, sondern um zu verstehen,
nicht um geliebt zu werden, sondern um zu lieben.
Nur dies ist wichtig.
Denn, da wir geben, empfangen wir,
da wir uns selbst vergessen, finden wir,
da wir verzeihen, erhalten wir Vergebung,
da wir sterben, ehen wir in das neue Leben.


Späte Zeit, Dämmerung, Stunde, die Hoffnung, Trauer
und Asche trägt.
Atemholen, einsam sein.
Herbst der Gedanken und letzte Zuflucht für mich.
Abendland, Abendland,
ich achte und verachte dich,
Abendland.

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#5 Beitrag von tosamasi » 30.11.2007, 12:05

Herr gib, daß ich Liebe gebe, wo Haß ist,
daß ich verzeihe, wo Schuld ist,
vereine, wo Zwietracht herrscht,
Das müsste sich jeder Mensch zur Lebensaufgabe machen, dann wären die zerstörerischen Eigenschaften ausgerottet und Gottnähe hergestellt.
Eine schöne Vision.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
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Steppenwolf

Internationaler Gebetstag für den Frieden

#6 Beitrag von Steppenwolf » 21.09.2008, 04:54

Nun, du holde Friedenstaube,
Die du uns den Oelzweig bringst,
Wenn du vor des Geiers Raube
Frei den kleinen Fittich schwingst!
Komm, verzieh nicht! Laß dich nieder,
Unsere Herzen öffnen sich,
Gib der Welt den Frieden wieder
Und nimm ihn dann auch für dich.


»Des Knaben Wunderhorn«, alte deutsche Lieder,
gesammelt von Achim von Arnim und Clemens Brentano


Bild
Gerd Altmann/PIXELIO
Quelle

Lobo

#7 Beitrag von Lobo » 19.01.2009, 13:00

Herr, gib acht auf uns,
denn das Meer ist so groß
und unser Boot ist so klein.


(Bretonisches Fischergebet)

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