Fronleichnam...?

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Katze

Fronleichnam...?

#1 Beitrag von Katze » 26.05.2008, 19:25

Liebe Foris,

vergangenen Donnerstag wurde, vieler Orts, das Fronleichnamsfest gefeiert. In Bundesländern mit überwiegend katholischer Bevölkerung ist es ein offizieller Feiertag, auch in Österreich.

Meine Frage ist, was bedeutet Fronleichnam, welchen Sinn hat dieses Fest?

In Wikipedia und anderswo habe ich bisher immer folgende Erklärung gefunden: Der römisch-katholische Feiertag Fronleichnam, das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" und, dass dieses Fest auf eine lange Tradition zurück geht.

Leider hilft mir dies nicht viel weiter... es erschließt sich mir nicht...

Kann mir hierbei jemand helfen und es ausführlicher, genauer erklären?

lg Katze

uhu-uli

#2 Beitrag von uhu-uli » 26.05.2008, 19:56

Liebe Katze,

bei uns vor dem Haus ist eine große Wiese manchmal macht die Fronleichnam-Prozession dort Station für einen GD.

Wenn ich es richtig erfasst habe, geht es um die Verehrung Christi in Brot und Leib, der sich für sie in der Eucharistie "Realpräsent" also gegenwärtig versteht.

Vielleicht müssen wie es uns so vorstellen, dass in der geweihten (ausgesonderten) Hostie Jesus gegenwärtig ist und wir so durch die Aufnahme der Hostie im Abendmahl einen Teil diese göttlichen Offenbarung und Gegenwart in uns aufnehmen.

so mal aus meinen gefühlten Halbwissen :roll: hier mal fachmännischer das Verständis der Eucharistiefeierl

alles Liebe
Deine Uli

Katze

#3 Beitrag von Katze » 27.05.2008, 11:54

Liebe uli,

danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, mir ein Antwort darauf zu geben.

Nur, so richtig hilft sie mir nicht weiter... bitte verstehe mich jetzt nicht falsch, es soll keine Kritik an deiner Anwort sein.

Vielleicht kann mir hierauf wirklich niemand, eine für mich einleuchtende, Antwort geben. Trotzdem, es muss es doch einen Grund geben, warum "Fronleichnam" ein ganzer arbeitsfreier Feiertag gewidmet ist?

lg Katze

tergram

#4 Beitrag von tergram » 27.05.2008, 11:59

Liebe Katze,

schau dir mal die Erläuterungen dazu in den diversen katholischen Internet-Foren an (ggfs. googlen) - dort wirst du fündig.

Dass dieser Tag ein Feiertag in Gegenden mit überwiegend katholischer Bevölkerung ist, liegt schlichtweg an der bundesdeutschen gesetzlichen Feiertagsregelung. Nach meinem Kennntisstand hat jedes Bundeland ein eigenes Feiertagsgesetz - auch hier hilft google.

42

#5 Beitrag von 42 » 27.05.2008, 13:49


filippo

#6 Beitrag von filippo » 27.05.2008, 15:13

Hallo Katze,

Fronleichnam heißt auch Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Wir feiern dabei speziell, dass Christi in Form der Eucharistie real bei uns ist. Nach katholischem Glauben werden ja Kraft des heiligen Geistes, der bei der Gabenbereitung herabgebetet wird die Gaben gewandelt, und anschließend ist Christus in Form bzw. Gestalt von Brot und Wein real präsent unter uns, und zwar nicht nur, wie das im lutheranischen Verständnis der Fall ist, während der Mahlfeier selber, sondern auch noch nach der Mahlfeier. In der gewandelten Hostie bleibt Christus präsent, auch wenn sie nicht verzehrt wird, sondern anschließend im Tabernakel, z.B. zwecks Krankenkommunion etc. aufbewahrt wird. Daher auch das sogenannte ewige Licht, dass neben dem Tabernakel brennt, es zeigt an, daß der Tabernakel gefüllt ist, und Christus anwesend ist ....

Fronleichnam ist ein nachösterliches Fest. Während wir Ostern Tod und Auferstehung feiern, bei Christi Himmelfahrt dann die Tatsache feiern, daß Christus endgültig in die ewige Gemeinschaft mit dem Vater eingegangen ist und Pfingsten die Sendung des Geistes feiern, feiern wir Fronleichnam, dass Christus weiterhin in Form von Brot und Wein real präsent unter uns und mit uns ist und bei uns einkehrt. Fronleichnam beginnt mit einer Messe, in der die Eucharistie und die Anwesenheit von Christi in Form von Brot und Wein nochmal besonders betont wird. Anschießend erfolgt die Prozession. Dabei wird unter einem Baldachin eine in eine Monstranz gefasste gewandelte Hostie durch die Straßen getragen. Damit bekennen wir nach aussen den anderen Menschen unseren Glauben und zeigen was das Wichtigste und heiligste in unserem Glauben ist: Christus, mitten unter uns, real anwesend in Gestalt von Brot ....
Die Prozession ist aber auch gleichzeitig ein Flurgang bzw. eine Flursegnung. Sie führt oft durch Felder oder Wiesen, wo möglich. Dabei wird an verschiedenen Freialtären Station gemacht und Segen gesprochen. Fronleichnam ist gelichzeitig auch noch Segnung der Felder und Wiesen ....

Ich hoffe, ich konnte es halbwegs verständlich erklären ....
filippo

Katze

#7 Beitrag von Katze » 27.05.2008, 17:55

Danke für die vielen Tipps. :wink:
Zuletzt geändert von Katze am 09.02.2009, 21:49, insgesamt 1-mal geändert.

Ninja

#8 Beitrag von Ninja » 27.05.2008, 18:39

BADISCHE G'SCHIGHTE
's Fronleichnamsfesehd

Vum Wim
Morge isch jo Fronleichnam. Im Johr 1264 hett de Papst Urban IV. des Fronleichnamsfesehd zum e Feschd vun alle Christe gmacht. Als Feschddag isch zur Erinnerung an 's letschde Abendmahl am Gründunnerschdig e Dunnerschdig gwählt worre, un zwar immer de zweite nach Pfingschde. In de damalige deutsche Sprach hett des Feschd Fronlichnam gheiße. Fron bedittet soviel wie heilig, Fronlichnäm bedittet lebendiger Leib. Es sinn dann ball au erschde Prosessione durch Städte un Dörfer zöge.
Hitzudag sinn vieli durch gmeinsami Gottesdienste ersetzt worre, bsunders in de Stadt, Abber im ländliche Bereich finde noch immer feschdlich geschmückte Prozessione statt, die devon Zeugnis gebbe, dass Christus lebt un unter uns in Gestalt des Brots weilt. Wenn mer jo überlegt, was bim Fronteichnamsfeschd vor alle Dinge im ländliche Bereich alles für Vorbereitunge vun dene örtliche kirchliche Gemeinschafte noch laufe, so muss mer sage, dass doch noch sehr vieli zu Ehre Gottes im Insatz sinn, un des isch lobenswert.
Denkt mer doch nur emol an die scheeni Blumeteppiche, die dem Kirchefeschd un de Prozessierte e bsundrer Glanz

verleihe. Do werre im Vorfeld Blumebilder entworfe, die zunägschd uff Papier aneinandergereiht d'Längi vum Blumeteppich bestimme. Uff de Wiese un in de Gärte werre durch fleißige Helfer Blume gsammelt, die dann in ihrer verschiedene farbige Blütepracht so eiglegt werre, dass sie dem kirchliche Sinnbild entspreche un durch die perfekte Abstimmung der Farbepracht dem Teppich e würdevolles Aussehe verleihe.
Diesjohr kann mer bi de Blume e bissli ussem Volle schöpfe, denn 's isch faschd alles Vorhände. Dp wurd manchmol d' ganz Nacht durchgschafft, dass de Teppich jo au fertig isch, wenn 's ios-geht. Un uff dene scheene Blumeteppiche derf mer nit grad so einfach druffrumm laufe, rtai, nai, des isch im » Hochwürden« mit de Monstranz unterm Himmel, der von kirchliche Würdenträger getra-ge wurd, als Erstem gstattet. Erschd dann kummt des Christevolk dran. Mer lauft jo immer ganz vorsichtig, dass mer jo nix vun dene Bilder kaputtmache duet un dass sie lang angschaut werre kenne.
Ains isch sicher: Mer freut sich immer Widder, wenn mer sieht, dass Traditione zu Ehre Gottes bi uns noch so e hoher Stellewert henn, un dodruff kenne mir in unserm Ländli richtig stolz sinn.


LG Ninja

filippo

#9 Beitrag von filippo » 27.05.2008, 21:04

Hier nochmal ein par weitere links zum Thema:

hier geht es zum Schott mit den Lesungen: :arrow: Schott-Messbuch
:arrow: Realpräsenz
:arrow: Eucharistisches Hochgebet

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