Der Brief an die Hebräer

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uhu-uli

Der Brief an die Hebräer

#1 Beitrag von uhu-uli » 19.10.2009, 21:08

Hallo Zusammen,

ich habe gehört, dass jemand sich gerade mit dem Studium des Hebräerbriefes beschäftigt.

In Einleitung v. Der Brief an die Hebräer (F.Laubach) aus der Wuppertaler Studienbibel heißt es:
Seit frühester Zeit sind Hörern und Lesern des Hbr die besonderen Kennzeichen aufgefallen, die den Unterschied des Hbr zu den übrigen Schriften des NT deutlich hervortreten lassen.

Der geschichtliche Hintergrund und das Ziel des Briefes bleiben für uns im Dunkel, aber die apostolische Botschaft tritt klar hervor: In keinem anderen Buch der Bibel wird das Wesen und Werk unseres Herrn Jesus Christus in so umfassender und zugleich einprägsamer Weise dargestellt wie im Hbr.

Selbst Martin Luther, der von seinem Verständnis der Rechtfertigungslehre her meinte, die Abschnitte Hbr 6,1-8 und 10,26-31 stünden im Widerspruch zu den Evangelien und den Briefen des Apostels Paulus, schrieb doch in seiner Vorrede zum Hbr im Jahre 1522: "Wie dem allem auch sein mag, so ist es sicher eine ausbündig feine Epistel, die vom Priestertum Christi meisterlich und gründlich auf Grund der Schrift redet, auch das AT fein und reichlich auslegt."

Das Besondere ist, daß der Hbr die Herrlichkeit Jesu Christi, des ewigen königlichen Hohenpriesters, auf dem Hintergrund des AT zeichnet und den wirklichen Sinn und die Bedeutung der atst Kultordnungen erkennen läßt.

Gerade am Hbr wird in hohem Maße deutlich, wie die Christen zur Zeit der Apostel das AT gelesen und verstanden haben. Auf diese einzigartige Schau für das Wesen des AT, die der Hbr uns erschließt, treffen die Worte des Kirchenvaters Aurelius Augustinus zu, die er in seinem gewaltigen Werk "De Civitate Dei" (Vom Gottesstaat) geschrieben hat: "Man sieht, wie im Alten Bunde der Neue vorgeschattet ist. Denn der Alte Bund ist nichts anderes als die Verhüllung des Neuen, und der Neue Bund nichts anderes als die Enthüllung des Alten" (XVI, 26).

"Denn nicht nur alle ausdrücklichen Prophezeiungen, nicht nur die Lebensvorschriften zur Förderung von guter Sitte und Frömmigkeit, die darin enthalten sind, sondern auch die heiligen Dinge, die zum Gottesdienst gehören, wie Priestertum, Stiftshütte und Tempel, Altäre, Opfer, Zeremonien und Feste, haben das vorgebildet und angekündigt, was um des ewigen Lebens der Gläubigen willen in Christus teils schon erfüllt ist, wie wir glauben, teils sich jetzt erfüllt, wie wir sehen, und teils sich noch erfüllen wird, wie wir zuversichtlich erwarten" (VII, 32). Im Hbr wird eine tiefe und reiche Schau entfaltet, in der das AT erst durch Christus seinen wahren Sinn empfängt und seine verborgene Herrlichkeit offenbart. Aber der Hbr hat die Ausleger zu allen Zeiten vor Fragen und Probleme gestellt, die bisher keine eindeutige Lösung gefunden haben. Bevor wir uns um das rechte Verständnis des Textes bemühen, wollen wir uns in der folgenden Einleitung diese Probleme bewußt machen.
ich bin gespannt, ob wir gemeinsam ins Gespräch kommen

Alles Liebe
Uli

Gaby

#2 Beitrag von Gaby » 20.10.2009, 07:37

Mir gefällt an dem Hebräerbrief, dass er das Alte Testament mit dem Neuen Testament verbindet. Ausserdem, dass die Christen seinerzeit auch nicht "besser" waren, als die heutigen Christen. Man hatte mit den gleichen Problemen zu kämpfen ... dem Einfluss anderer Lehren, die Begeisterung für das Evangelium das man erfahrungsgemäß am Anfang hat wird mit den Jahren weniger, der Glaube wird zur Gewohnheit, man hinterfragt nicht mehr, dümpelt so vor sich hin ... es sind halt Menschen wie Du und ich die dort beschrieben werden. Und der Schreiber versucht die Gemeinden aufzurütteln, indem er ihnen die Rolle Jesu noch einmal bewusst macht. Dazu auffordert, das Vertrauen in Gott nicht zu verlieren. Dazu auffordert die Kraft auszuprobieren, die man bekommt, wenn man sich wirklich auf den Glauben einlässt und ihn verinnerlicht.

Mich hat ausserdem besonders das 8. Kapitel interessiert, denn dort ist mir erstmals richtig aufgegangen, dass das Haus Israel nicht gleichzusetzen ist mit dem jüdischen Volk.
http://www.bibel-online.net/buch/58.hebraeer/8.html#8,1
http://cai.org.au/de/bibelstudien/israe ... ie-juden-0

Diese Stelle ist mir auch aufgefallen:

>>10Denn das ist das Testament, das ich machen will dem Hause Israel nach diesen Tagen, spricht der HERR: Ich will geben mein Gesetz in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben, und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.<< Hebräer 8

Interessant für mich in folgendem Zusammenhang:

>>14Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun des Gesetzes Werk, sind dieselben, dieweil sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, 15als die da beweisen, des Gesetzes Werk sei geschrieben in ihren Herzen, sintemal ihr Gewissen ihnen zeugt, dazu auch die Gedanken, die sich untereinander verklagen oder entschuldigen),
16auf den Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird laut meines Evangeliums.<< Römer 2

Für mich sieht es so aus, als würde das Haus Israel mit den "Heiden" gleichgesetzt. Gehören wir dann nicht im Prinzip auch zum Haus Israel?

Dazu finde ich folgende Seite wieder interessant ... welche Rolle spielt Israel wirklich?

http://www.bibelstudium-online.de/info/ ... dbraut.pdf


Hier übrigens zwei Links, die sich sehr intensiv mit dem Hebräerbrief befassen:
http://www.auftanken.de/bl_eva/2006-08-21/
http://www.reformiert-online.net/t/de/b ... /index.jsp

Eigentlich ist die Bibel zu erforschen eine wirkliche Lebensaufgabe ;-)

Für einen Laien der sich mit dem Alltag abplagt letztlich zeitlich gar nicht zu erschliessen. Man wird immer nur an der Oberfläche "herumdümpeln".
Auf eine Frage folgt die nächste usw. usf.


Liebe Grüße

Gaby

scholzi

#3 Beitrag von scholzi » 20.10.2009, 20:53

Für mich ist der Hebräerbrief, eines der ersten Briefe welche ich intensiv lese. Das der Schreiber von Gott den Heiligen Geist bekommen hat, davon gehe ich aus. Also weil Gott den Schreiber ausgestattet hat mit Erkenntnis und einer Sichtweise, deshalb denke ich ist der Brief so eindringlich und wichtig.

Immer wieder werde ich in diesem Brief erinnert:
a) wer für mich gestorben ist
b) Was hat sein Tod für Auswirkungen und Folgen
c) Ermahnungen

a: Der Schöpfer und König von dieser Erde und dem Universum ist für mich gestorben. Der, der sagen lässt: Der Himmel ist mein Thron, die Erde ist der Schemel meiner Füsse. Er ist eine Majestät,das ganze Universum ist ihm Untertan, zugleich ist er derjenige, der uns vor dem Vater verteidigt. Christus ist unvergänglich, ihm wurde alle Macht gegeben vom Vater, nur er kann unsere Sünden aus den Büchern schreiben.

b: Er der heilig ist, kann mit seinem heiligen Blut uns reinweiss machen.
Jesaja 1,18 Kommt her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht der Herr. Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß werden wie Wolle.
Dank Christus wird der Vater keine einzige Sünde mehr in uns sehen. Bei dem Gericht das
uns bevor steht, hätten wir keine Chance zu bestehen, wir müssten sterben, doch Jesus ist bereits für meine Sünden gestorben.
Matthäus 26,28 das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird
für viele zur Vergebung der Sünden. Wir haben durch seinen Tod einen Bund mit Gott, zuvor hatte das nur Israel.


c: Eindringlich wird Ermahnt, dass wir nicht abfallen vom Glauben und unseren Werken.
Wir war das früher, wie ist das heute? Was wird alles getan, dass ich mich von Gott entferne?

Das Böse wird alles, aber auch wirklich alles tun, um mich und ein jeden von Gott abzulenken.
Das Böse ist seit der Ursünde immer da, er ist sehr erfahren, schlau und ein exelenter Bibelleser.
Die Ablenkungsmanöver sind für jeden abgestimmt, einer der „Herrscher dieser Erde“ heisst,
hat viele Möglichkeiten. Er wird nie aufgeben, solange er noch Zeit hat – er weiss aber, er hat nicht
mehr lange Zeit.
Möglichst religiösen Chaos verschaffen. Es gibt so viele Religionen, das man nicht mehr weiss wohin, oder man lässt es gleich bleiben.
Möglichst viel Ablenkung verschaffen. Hollywood: Stars welche die Erde retten, Fantasy wo Menschen unsichtbar werden. Was die Stars betrifft … in der Realität sehen die Schauspieler anders aus, meistens haben die die gleichen oder mehr Probleme wie wir. Wir schauen Wunder in Filmen
an, gleichzeitig wissen wir aber auch, dass diese Wunder wie in den Filmen nicht möglich sind.
Wie soll dann ein ungläubiger zu Gott finden? Wie soll dieser Mensch glauben, dass einmal Gott Wunder für Israel getan hat?
Sportevents (Olympia, Fussball) bis ins extreme. Disco & Alcohol, etc … wir singen sogar ACDC „Highway to Hell“ – geht’s noch? Wir singen sogar- Strasse zur Hölle.
Ich finde es sehr listig, Menschen abzulenken von Gott mit Mittel die unser Alltagsleben beschäftigen und „leise“ sind. Aber genau das ist die Methode vom Bösen. Solange wir das tun was das Böse will, und wir uns nicht mit Gott beschäftigen, so werden wir unsere Ruhe haben von Satan.



Wir sollen uns auch ein Bild machen von ihm, damit wir möglicht wenig Angst haben:
Unseren Kindern kaufen wir sogar Faschingskostüme, Kostüme mit Fratze und zwei Hörnern.

Abschluss:
Wieso lässt sich Gott so schwer finden oder erkennen?


Ich erkenne ihn in der Natur, die Natur ist seine Handschrift, er ist zu erkennen.
Seit der Auferstehung Jesu offenbart sich Gott nicht mehr wie im alten Testament,
aber dafür haben wir Gottes Wort, es nennt sich die Heilige Schrift.
Ausserdem hat er uns zuerst geliebt, er ist für uns gestorben > Wir sind
Ihm schuldig die Liebe zu erwidern, wir sollen ihn suchen.


Gruss
Scholzi

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evah pirazzi
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#4 Beitrag von evah pirazzi » 20.10.2009, 23:31

scholzi hat geschrieben:Für mich ist der Hebräerbrief, eines der ersten Briefe welche ich intensiv lese.

Christus ist ... nur er kann unsere Sünden aus den Büchern schreiben.

...Das Böse ist seit der Ursünde immer da, er ist sehr erfahren, schlau und ein exelenter Bibelleser.
Die Ablenkungsmanöver sind für jeden abgestimmt...

… wir singen sogar ACDC „Highway to Hell“ – geht’s noch? Wir singen sogar- Strasse zur Hölle.
Ich finde es sehr listig, Menschen abzulenken von Gott mit Mittel die unser Alltagsleben beschäftigen und „leise“ sind...
Scholzi, du Schlotzi,

das alles liest du aus dem Hebräerbrief? Ein paar Fragen hätte ich dazu...:

Zunächst erst einmal: Angenommen, ich schriebe dir einen Brief, hätte er eine Chance, intensiv von dir gelesen zu werden? Welche Voraussetzungen müsste er erfüllen?

Du schreibst: Nur Christus kann unsere Sünden aus Büchern (raus-/ab)schreiben.
- Hat er denn keine Schreiberlinge, die ihm diese Arbeit abnehmen? Er muss ja bereits Bibliotheken voll von Sündenbüchern haben. :wink:

Zur Ursünde, "das Böse" und den Abstimmungen:
- Welche Ursünde (oder meinst du Ursuppe?) meinst du, die für das Entstehen oder Auftreten des Bösen verantwortlich sei und warum ist es deiner Deutung nach erst seit diesem Zeitpunkt immer da und noch dazu ein "exele(ga)nter" Bibelleser?
- Verstehst du "das Böse" wie eine demokratischen Gruppe, die Manöver-Abstimmungen für Ablenkungsstrategien vornimmt?

Zu ACDC im Leise-Modus:
- Willst du aussagen, wenn man "highway to hell" leise singt (wer macht das? Das geht, wenn überhaupt, doch nur laut, oder?), man von "das Böse" (oder vielleicht lieber nur "Bösem" - neu-neuapostolisch ohne Artikel) direkt in ein listiges Manöver der Ablenkung - von Gott weg - verstrickt wird?

Ach ja, wir haben alle unsere Verständnis- und Verständigungsschwierigkeiten und wenn ich ein Mann wäre und so ziemlich am Ende des Hebräerbriefes läse:

Hebr. 12,6 Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt...

dann wollte ich doch lieber eine Tochter sein... :wink:

(s-eimi-r gegrüßet)
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]

scholzi

#5 Beitrag von scholzi » 21.10.2009, 10:09

Die Bibel ist Gottes Wort, Grund genug alles ernst zu nehmen.Gott zeigt sich nicht mehr
wie früher zu Israel, heute haben wir die Bibel.
Lass uns über den Brief an die Hebräer diskutieren.
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zu deinen Fragen:
Johannes 14,6
Jesus spricht zu ihm Ich bin der Weg,die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Mose 5,29
Das Geheimnis ist des HERRN, unsers Gottes; was aber offenbart ist,
das ist unser und unserer Kinder ewiglich, daß wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes.

Wieso fragst du dich ob Gott Schreiberlinge benötigt?
Sind das deine Fragen an Gott?


Das Böse darf herrschen auf dieser Erde, seit Adam & Eva.So steht es in der Bibel.
Die Existenz vom Bösen bestreitest du nicht-oder?
Wo siehst du das Böse? Nur bei Mord & Krieg?
Böse Taten entstehen nun mal nicht einfach plötzlich. "Langsam und leise" wird
ein Mensch böse oder wendet sich von Gott ab.
Ziel ist es von Satan, dass wir uns nicht mit Gott beschäftigen. All das Spektakel
lenkt doch einen ab von Gott-oder nicht?

Meine Meinung ist, den Mittelweg zu finden ohne zu übertreiben.
Erkenne und hinterfrage dich aber:
-Wieso ist Gott als Menschensohn für dich gestoren?
-Wieso schreiben alle Apostel, die intensiven Kontakt hatten mit Jesus,
so eindringlich und ermahnend?


Gruss
scholzi
Zuletzt geändert von scholzi am 21.10.2009, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.

Lobo

#6 Beitrag von Lobo » 21.10.2009, 10:28

scholzi hat geschrieben:...Lass uns über den Brief an die Hebräer diskutieren...

Johannes 14,6
.
.
.
Mose 5,29
Bild

scholzi

#7 Beitrag von scholzi » 21.10.2009, 10:35

Bist du dabei Lobo?

Lobo

#8 Beitrag von Lobo » 21.10.2009, 10:41

Schau'n mer mal. :)

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