ANFRAGE AN SHALOM...

Diskussionen über Bibeltexte aus dem Neuen Testament
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Maximin

ANFRAGE AN SHALOM...

#1 Beitrag von Maximin » 27.04.2011, 15:07

:) Mein lieber Shalom,
unter dem 30.03.2011 hatte ich folgendes geschrieben: „Wenn Shalom seine Besinnungspause beendet und sich wieder gemeldet haben wird, dann werde ich ihm allerdings mit einem bestimmten Evangeliumsbericht auf die Bude rücken und ihn nach seiner Interpretation dazu hochnotpeinlich und unter Anwendung der Daumenschraubenpeinigung gnadenlos befragen. :mrgreen: Diesem hier:

<Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.> (Joh. 21, 5+6)

Frage:
Wie interpretierst Du diesen Evangeliumsbericht unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten Entwicklung in der Neuapostolische Kirche (NAK)?
Mit friedlichen Grüßen vom alten Maximin :wink:

shalom

Re: ANFRAGE AN SHALOM...

#2 Beitrag von shalom » 29.04.2011, 23:11

Maximin hat geschrieben::) Mein lieber Shalom,
unter dem 30.03.2011 hatte ich folgendes geschrieben: „Wenn Shalom seine Besinnungspause beendet und sich wieder gemeldet haben wird, dann werde ich ihm allerdings mit einem bestimmten Evangeliumsbericht auf die Bude rücken und ihn nach seiner Interpretation dazu hochnotpeinlich und unter Anwendung der Daumenschraubenpeinigung gnadenlos befragen. :mrgreen: Diesem hier:

<Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.> (Joh. 21, 5+6)

Frage:
Wie interpretierst Du diesen Evangeliumsbericht unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten Entwicklung in der Neuapostolische Kirche (NAK)?
Mit friedlichen Grüßen vom alten Maximin :wink:
Lieber Maximin,

auf meinem langen Weg vom konfirmierten Konfirmanden zum eigenverantwortlichen Christen hatte ich eine Phase, wo ich intensiv eine evangelische Zentralbibliothek bzgl. vielleicht ähnlicher Fragestellungen frequentierte. Den Mitgliedsausweis habe ich noch heute. Bzgl. der konkreten Bibelstelle hatte ich bislang leider noch keine Gelegenheit und ohne mindestens gewissen Rückhalt möchte ich nur ungern antworten. Ich bin nämlich nur shalom.

Zudem hat mich auch noch der Brückenbauer Pinchas Lapide dahingehend „versaut“ neutestamentliche Berichte in einem jüdischen Kontext verstehen zu wollen. Eine längere Individualreise ins gelobte Land führte mich übrigens auch in den Kibbuz Ginnossar, jenen Ort, in dessen Nähe zum Ufer bei Niedrigwasser später das so genannte „Jesus-Boot“ gefunden worden war.

Was ist nun von dem unsynoptischen Evangelium nach Johannes zu halten? Als einfachsten Einstieg wählte ich Wikipedia (Evangelium nach Johannes) .

…Daneben wird überwiegend das Kapitel 21 als Nachtrag zum bereits bestehenden Evangelientext (Joh 1–20) identifiziert, weil in 20,30–31 bereits ein ausgesprochener Buchschluss vorliegt und sich der Verfasser von Kapitel 21 deutlich vom Verfasser dieses Schlusswortes abhebt (21,24). Von Forschern, die das Kapitel 21 als eine spätere Redaktion ansehen, wird häufig auch die Hervorhebung der Gestalt des Lieblingsjüngers dieser Überarbeitung zugeschrieben. Es ist also fraglich, ob der Lieblingsjünger überhaupt eine historische Gestalt ist…“.

Zudem sind schon seit längerer Zeit gewisse Unterschiede des Evangeliums nach Johannes zu den Synoptikern bekannt worden, über die auch gewisse „Überinformiertheiten“ nicht hinwegtäuschen können. Ich teile die Auffassung, dass das Evangelium nach Johannes: „weder als Ergänzung noch als Korrektur der synoptischen Evangelien gelesen werden“ will, „sondern vor allem als eigenständiges Werk“ (unabhängig von der diffusen Datierungsfrage und der ungeklärten Autorenfrage).

Wenn im 21ten Kapitel plötzlich von Jüngern berichtet wird, die ihren Meister nicht erkennen, ein na(c)kter Petrusdiensthabender sich gewandet ins Wasser wirft und Jesus schon an Land fertig gegrillte Fische den Fischzügigen feilbietet - während die Jünger das Netz anlanden und den großen Fang akribisch zählen (um auf exakt 153 Fische zu kommen :wink:) -, dann stellt dieser Detaillierungsgrad in Gänze schon eine nicht unerhebliche Glaubensherausforderung dar. Das Evangelium nach Johannes mit seinen stark symbolgeladenen Texten ist sicherlich auch schon allegorisch oder gematrisch unter die Lupe genommen worden.

Was wäre also in Bezug zu dem Evangelium nach Johannes unter besonderer Berücksichtigung der jüngsten Entwicklung in den Werken der Stamm- und Bezirksapostels real oder symbolisch zu deuten? Wer ist unter Stp. Dr. Leber der Apostel der Liebe, der an dem Herzen des Petrusdiensthabenden ruht und der dessen einmalige Stellung so hervorhebt, wie ausgerechnet das 21te Kapitel nach Johannes? Ist der seegenezarthanisch länderverantwortliche Präsident Ehrich gar dieser Jünger der Liebe?

Wie interpretiere ich so einen Evangeliumsbericht eines Jüngers, „der dies alles bezeugt und aufgeschrieben hat, und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären (Joh. 21) ? Was für eine "Botschaft" :wink: .

Nun, ich stelle fest, dass insbesondere den beiden petrusdienstfixierten Kirchen in Europa (Kat und NaK) immer mehr Fische durch die Maschen gehen. Ihre Masche verfängt heute weder rechts noch links und überhaupt macht das christliche Netz schon beim Auswerfen einen zerissenen, petrifizierten Eindruck (und nicht erst beim Einholen des Fanges). Das Zentralorgan des wahren Petrusdienstschiebenden titelt denn auch passend am 09. April 2011: (Ansehen Geistlicher sinkt auf Tiefststand) . Was will der im Sinken begriffene Fischtrawler HMS-NaKi denn auch anderes bewirken, wenn in seinem Netz die Maschen durch eitle Selbstbilder, durch verworrene Kirchenunverständniselemente und durch apostulierte Schrumpfnakramente vollflächig versperrt sind? Aus NaK-Beton lassen sich nun mal keine funktionierenden Netze machen und auch Nacworld scheint nur etwas für kleine Fische zu sein (Bindungsnetzwerk als Zuchtbecken zum Mästen).

Eher setze ich da meine Hoffnung auf echte soziale Netze oder Netzwerke, wie ich zumindest in Ansätzen auch einige Foren verstehe.

Ungeachtet dessen hatte ich an Karfreitag die Gelegenheit genutzt, einmal der Matthäuspassion von Schütz in einem katholischen Gottesdienst beizuwohnen (in einem Seitenschiff übrigens unter dem Bildnis des Bezirksapostels :wink: Johannes). Es war für mich ein schaurig-schönes Erleben zu fühlen, wie sich die damalige Situation früher einmal musikalisch vorgestellt wurde.

Immer noch etwas unter diesem Eindruck stehend, möchte ich hier und heute vor überinformierten, glaubensgehorsamvorauseilenden Überinterpretationen warnen und frage mich bei manchen strapazierten Bildern schon: Wer ist heute Fischer und wer Fisch? Wer zählt und wer wird gezählt? Wer haucht sein Leben an Land aus und wer verflüssigt Immobilien? Wer hat nichts zu essen und wer braucht Wohlfühlkirche SAT(T) mit Seniorenkombüse? Landen heute die Fische auf dem Grill oder verwandeln sie sich nach einem Kuss des Bräutigams in eine knusprige Braut?

Mit liebem Gruß Ihnen Ihr Fastenbrecher

shalom

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