Bibelzitat...

Diskussionen über Bibeltexte aus dem Neuen Testament
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Katze

Bibelzitat...

#1 Beitrag von Katze » 16.12.2007, 16:17

Zurechtweisung und Gebet in der Gemeinde...
(Matthäus 18, 15-20)
15 Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.
16 Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch den Mund von zwei oder drei Zeugen bestätigt werde.
17 Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.
18 Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.
19 Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.
20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.


Dazu hätte ich jetzt ein Frage: Wer kann mir dieses Zitat erklären, was bedeutet es?
Ich habe mich schon oft gefragt was es bedeutet, auch Andere gefragt... nur Antwort habe ich keine, für mich einleuchtende, bekommen.
Es wäre ein Hinweis auf die Sündenvergebung durch das Apostelamt, wurde oft betont...
Aber, ich erkenne keinen solchen Hinweis darin...?

lg Katze

Hannes

#2 Beitrag von Hannes » 16.12.2007, 17:52

Liebe Katze,

hier ein paar links zu Predigten über die von Ihnen (ich glaube, ich muss ab jetzt Du sagen) eingestellten Christusworte.
Vielleicht ist eine Antwort zu finden!

Mehr kann ich gerade nicht sagen.
Herzlich - Hannes

Maximin

VON DER LÖSE- UND BINDEGEWALT...

#3 Beitrag von Maximin » 16.12.2007, 18:12

Liebe Katze,
es hat den Übersetzern und Redakteuren des NT gefallen, auch die Evangelien in Kapitel und einzelne Verse einzuteilen, wobei einzelne Versabschnitte wiederum mit Kurzüberschriften zusammen gefasst sind. In Deinem Beispiel sind das die Verse 15 bis 20 des 18ten Kapitels des Matthäusevangeliums. Die Überschrift in der Lutherbibel (LB) 1912 lautet dazu übrigens noch „Gemeindezucht“, während die LB 1984 überschreibt „Zurechtweisung und Gebet in der Gemeinde“.

Mit seinen Ausführungen in den Versen 15 bis 18 gibt der Herr Jesus zunächst Verhaltenshinweise wie zu verfahren ist, wenn jemand jemandem Übles (Unrecht) angetan hat:
- bilaterale Zurechtweisung (s. a. 3. Mose 19,17);
- Zurechtweisung unter Hinzuziehung von Zeugen (s.a. 5. Mose19,15);
- Zurechtweisung vor der Gemeinde ( s. a. 1. Korinther 5,13).

Diese Verhaltenshinweise verstehe ich als Verfahrensordnungen. Nun liegt Dein eigentliches Problem ja wohl mehr in den Versen 18 bis 20. Ich verstehe sie wie folgt:

Wenn mir jemand Übles (Unrecht) angetan hat, das der partout nicht einsehen will, dann sind beide Parteien nicht frei, sondern gebunden. Der andere an seine Uneinsichtigkeit und ich an meine (hoffentlich) bessere Einsicht, erlittenes Unrecht (auch) vergeben zu können. Christlich eigenverantwortlich würden beide Parteien dann handeln, wenn der eine seine Schuld eingesteht und einsieht und der andere sie ihm vergeben kann. So verstehe ich Möglichkeiten binden und auflösen zu können, die jedem Christenmenschen in die Hand gegeben sind (s. Vers 18 ).

Eine friedliche Einigung kann doch nur dann stattfinden, wenn man sich tatsächlich einigen will. Und wenn es beiden doch zu schwer fallen sollte? Na dann können sie sich ja wenigstens darüber einig werden, unseren himmlischen Vater darum zu bitten (s. Vers 19).

In Vers 20 verspricht der Herr Jesus dazu auch noch etwas sehr wichtiges: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Damit versichert er den Leuten, dass er sich gerne als weiterer Zeuge ihrer Einigungs-, Versöhnungs- und Gebetsbemühungen anbietet.

Im Gegensatz zu den o. a. Verfahrensordnungen (Beispiel Zivilprozessordnung / ZPO) geht es in den Versen 15 bis 20 um geistliche Grundsätze.

In den Versen 21 bis 22, Redaktionsüberschrift Luther 1984 „Von der Vergebung“ desselben Kapitels erklärt der Herr Jesus dann noch die ethischen Grundsätze, die unsere innere Vergebungsbereitschaft betreffen:

Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal? 22 Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal. (Matthäus 18, 21 + 22)

Fazit:
Nach meinem Bibelverständnis steht die Löse- und Bindegewalt jedem Menschen zur Verfügung. Sie ist nicht an bestimmte Kirchenordnungen oder Kirchenamtsträger gebunden, wie es beispielweise die römisch-katholische und die neuapostolische Kirche lehren.

Der erste Vorbeikommende, der auf freier Strecke einen jämmerlich jaulenden, weil an einen Baum gefesselten, Hund sieht, der kann anhalten, den armen Hund losbinden oder ihn wenigstens freilassen – wenn nicht mehr...
Liebe Grüße vom Micha :wink:

Katze

#4 Beitrag von Katze » 16.12.2007, 21:57

Lieber Hannes,
danke für deinen Link... er ist sehr hilfreich :D


Lieber maximin,
danke für deine Antwort und Erklärung... jetzt ist habe ich es verständen. :D


lg katze

filippo

#5 Beitrag von filippo » 16.12.2007, 22:53

Hannes hat geschrieben:Liebe Katze,

hier ein paar links zu Predigten über die von Ihnen (ich glaube, ich muss ab jetzt Du sagen) eingestellten Christusworte.
Vielleicht ist eine Antwort zu finden!

Mehr kann ich gerade nicht sagen.
Herzlich - Hannes
Lieber Hannes,

Du musst es nicht .... aber es wäre eine schöne und nette Geste :wink:
Von Herzen
filippo

tvmovie

#6 Beitrag von tvmovie » 17.12.2007, 23:09

Der Stammapostel sprach bei der Amtseinsetzung der drei Apostel am 16.12., soweit ich weiß, auch vom Bibelzitat, richtig?

tvmovie

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