Ein paar Gedanken ...

Gesperrt
Nachricht
Autor
Paul

Ein paar Gedanken ...

#1 Beitrag von Paul » 28.02.2008, 11:19

Nachfolgend möchte ich einen kurzen Text zum Thema Karfreitag und Ostern einstellen, der so leider nicht in einem Gemeindebrief in der NAK Sachsen-Anhalt erscheinen durfte (über den Vorgang und die gegebene Begründung möchte ich mich hier aber nicht äußern). Ich weiß, daß der Artikel keine überwältigend neuen Erkenntnisse bringen wird, aber vielleicht kann der eine oder andere etwas damit anfangen. (Außerdem ist es der erste Beitrag in der Forumsrubrik "Ostern". :wink:)


----------

Bild

Die heiligen drei Tage

Das Gedenken an den Tod (Karfreitag), die Grabesruhe (Karsamstag) und die Auferstehung Jesu (Ostern) ist das älteste und zugleich höchste Fest der Christenheit. Hervorgegangen aus dem jüdischen Passahfest, wird es seit der Urkirche festlich begangen. Auf dem ersten Konzil von Nizäa (325) einigte man sich schließlich, um die unterschiedlichen Festtermine zu vereinheitlichen, auf die Formel, daß Ostern auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Der erste Frühlingsvollmond ist dabei der erste Vollmond, der am Tag der Frühjahrstagundnachtgleiche oder danach stattfindet. So liegt Ostern zwischen dem 22. März und dem 25. April.

Der Karfreitag ist ganz der Erinnerung an das Leiden und Sterben unseres Herrn gewidmet. Jeder Christ mag sich daran erinnern, daß Er – obwohl selbst unschuldig – unsere Krankheit getragen hat und um unserer Missetat willen gestorben ist, wir es aber nicht erkannt haben (vgl. Jesaja 53,3-5). Christus wurde für uns geopfert – sind wir uns dessen immer bewußt? Nach seinem Tod stieg er hinab in das Reich des Todes, um die Tore der Gefängnisse zu öffnen. Am dritten Tag aber ist er auferstanden und so endgültig zum Sieger über Hölle, Tod und Teufel geworden. Dies ist Grund zur Freude, wie der in Rußland nicht nur zu Ostern übliche Gruß zeigt: „Christus ist auferstanden!“ – „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Und so möge auch in uns das Osterfest die Hoffnung auf die kommende Herrlichkeit Gottes neu beleben.

Diese „heiligen drei Tage“ gehören untrennbar zusammen: ohne Kreuz keine Auferstehung, ohne Trauer keine Freude, ohne Opfer keine Sündenvergebung, ohne Leiden und Sterben kein neues, ewiges Leben. Beides gehört zum gleichen Heilsmysterium. Oder, in den Worten des Dichters Sigmund v. Birken:

"Lasset uns mit Jesus leiden, / seinem Vorbild werden gleich. / Nach dem Leide folgen Freuden, / Armut hier macht dorten reich. / Tränensaat, die erntet Lachen, / Hoffnung tröstet mit Geduld, / es kann leichtlich Gottes Huld / aus dem Regen Sonne machen. / Jesu, hier leid ich mit dir, / dort teil deine Freud mit mir.
Lasset uns mit Jesus sterben! / Sein Tod uns vom andern Tod / rettet und vom Seelverderben, / von der ewiglichen Not. / Laßt uns töten, hier im Leben / unser Fleisch, ihm sterben ab, / so wird er uns aus dem Grab / in das ew’ge Leben heben. / Jesu, sterb ich, sterb ich dir, / daß ich lebe für und für.
Lasset uns mit Jesus leben, / weil er auferstanden ist, / muß das Grab uns wiedergeben. / Jesu, unser Haupt du bist, / wir sind deines Leibes Glieder, / wo du lebst, da leben wir; / ach erkenn uns für und für, / trauter Freund, als deine Brüder. / Jesu, dir ich lebe hier, / dorten ewig auch bei dir."

Bild: Russische Osterikone aus dem 16. Jahrhundert – Christus öffnet das Totenreich (Quelle: http://www.rusvera.mrezha.ru)

Dieter

#2 Beitrag von Dieter » 28.02.2008, 11:28

Paul, herzlichen Dank für die schönen Gedanken. Ich werde es wohl nicht verstehen können, warum diese nicht in dem Gemeindebrief stehen durften. Aber lassen wir das und freuen uns an den nachfolgend geäusserten Gedanken.
Dieter

Gesperrt

Zurück zu „Ostern“