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filippo

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#1 Beitrag von filippo » 10.12.2007, 12:47

4. Dezember - Festtag der Heiligen Barbara

Zum Brauchtum der Adventszeit gehören die Barbara – Zweige

Zum Brauchtum der Adventszeit gehören die Barbara – Zweige. Kirschbaum – oder Forsythienzweige werden am 4. Dezember, dem Fest der heiligen Barbara, in die warme Wohnung geholt und ins Wasser gestellt. An Weihnachten sollten dann die Zweige blühen.
Der Brauch geht auf die Legende der heiligen Barbara zurück: Als Tochter eines reichen Griechen soll Barbara im 3./4. Jahrhundert in Nikomedien gelebt haben. Trotz Christenverfolgung ließ Barbara sich taufen. Ihr Vater lieferte sie daraufhin dem Gericht aus. Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Kirschbaumzweig in Barbaras Kleid. Barbara stellte ihn ins Wasser – an ihrem Todestag fing er dann an zu blühen.

Die heilige Barbara ist eine historisch nicht belegte Märtyrerin. Sie gehört zu den Vierzehn Nothelfern und ist eine der beliebtesten christlichen Heiligen.

Die Blüten mitten im Winter haben eine theologische Bedeutung. Sie sollen das Wunder der heiligen Nacht verdeutlichen: die Menschwerdung Gottes.

Mehr über die heilige Barbara:

http://www.heiligenlexikon.de/

http://www.kirchensite.de/index.php?myELEMENT=58154

Quelle

Hannes

#2 Beitrag von Hannes » 10.12.2007, 12:52

Worauf warten wir.
Jahr um Jahr.
Tag für Tag.
Heute. Jetzt

Oder warten
wir auf nichts.

Kennen wir den
Der kommen wird
Oder den
Der wiederkommt
Oder den
Der immer da war.

Oder wartet er
auf uns?

(Arnim Juhre)

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tosamasi
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#3 Beitrag von tosamasi » 10.12.2007, 13:16

Bild
Arnold R. Kräuter: Winterlandschaft,
Holzschnitt, 245 x 243 mm (1992)


Winterzeit

Weiß ruht die Welt. Still, starr und satt,
bedeckt von weicher Last.
Das Leben wich ganz ohne Hast
aus Baum, aus Strauch, aus Blatt.

Die Erde atmet. Tropfengleich
dringt Leben in sie ein.
Geduldig warten Zweig und Stein
im tiefen Winterreich.

Die Knospe ruht, der Stein zerbricht:
nichts endet ohne Ziel.
Der Jahreskreis – ein Lebensspiel:
nach Nacht und Tod folgt … Licht.

(Dieter Krassnigg, November 2002)
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
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filippo

#4 Beitrag von filippo » 10.12.2007, 13:26

Zu den Seiten vom
Nikolaus von Myra
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filippo

#5 Beitrag von filippo » 10.12.2007, 13:31

Es blüht der Winter im Geäst
und weiße Schleier fallen.
Einsam erfriert ein Vogelnest.
Wie vormals läßt das Weihnachtsfest
die Glocke wiederhallen.
*
Es neigt sich über uns der Raum,
drin auch wir uns neigen.
Es glänzt der Kindheit Sternentraum.
Ein neuer Stern blinkt noch am Baum
und winkt aus allen Zweigen.
Johannes R. Becher

Bild

Hannes

#6 Beitrag von Hannes » 10.12.2007, 13:38

Argwohn Josephs

Und der Engel sprach und gab sich Müh'
an dem Mann, der seine Fäuste ballte:
aber siehst du nicht an jeder Falte,
daß sie kühl ist wie die Gottesfrüh.

Doch der andre sah ihn finster an,
murmelnd nur: Was hat sie so verwandelt?
Doch da schrie der Engel: Zimmermann,
merkst du's noch nicht, daß der Herrgott handelt?

Weil du Bretter machst, in deinem Stolze,
willst du wirklich den zur Rede stelln,
der bescheiden aus dem gleichen Holze
Blätter treiben macht und Knospen schwelln?

Er begriff. Und wie er jetzt die Blicke,
recht erschrocken, zu dem Engel hob
war der fort. Da schob er seine dicke
Mütze langsam ab. Dann sang er Lob.



Rainer Maria Rilke, Das Marienleben

Hannes

#7 Beitrag von Hannes » 10.12.2007, 13:40

Geburt Christi

Hättest du der Einfalt nicht, wie sollte
dir geschehn, was jetzt die Nacht erhellt?
Sieh, der Gott, der über Völkern grollte,
macht sich mild und kommt in dir zur Welt.

Hast du dir ihn größer vorgestellt?

Was ist Größe? Quer durch alle Maße,
die er durchstreicht, geht sein grades Los.
Selbst ein Stern hat keine solche Straße.
Siehst du, diese Könige sind groß,

und sie schleppen dir vor deinen Schoß

Schätze, die sie für die größten halten,
und du staunst vielleicht bei dieser Gift-:
aber schau in deines Tuches Falten,
wie Er jetzt schon alles übertrifft.

Aller Amber, den man weit verschifft,

jeder Goldschmuck und das Luftgewürze
das sich trübend in die Sinne steut:
alles dieses war von rascher Kürze,
und am Ende hat man es bereut.

Aber (du wirst sehen) Er erfreut.



Rainer Maria Rilke, Das Marienleben

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#8 Beitrag von tosamasi » 10.12.2007, 13:47

Advent

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter hergeschritten,
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton.


Und was jüngst noch, fern und nah,
bunt auf uns herniedersah,
weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige,
und das schönste Fest ist da.


Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen
lassen uns den Tag schon ahnen,
und wir sehen schon den Stern.


Theodor Fontane
(1819-1898)
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filippo

#9 Beitrag von filippo » 10.12.2007, 13:52

Das Lied vom verlorenen Jesuskind

"Jesuskind, wo bist du? Du bist nicht mehr zu sehn.
Leer ist deine Krippe, wo Ochs und Esel stehn ...
Ich seh Maria, die Mutter, und Joseph Hand in Hand,
ich seh die schönen Fürsten vom fernen Morgenland.
Doch dich kann ich nicht finden:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Armen, die ganz vergessen sind."

"Maria, voller Sorgen, die sucht dich überall,
draußen bei den Wirten, in jeder Eck im Stall.
Im Hof ruft Vater Joseph und schaut ins Regenfaß.
Sogar der Mohrenkönig, er wird vor Schrecken blaß.
Alles sucht und ruft dich:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Kranken, die arm und einsam sind."

"Die Könige sind gegangen, sie sind schon klein und fern;
die Hirten auf dem Felde, sie sehn nicht mehr den Stern.
Die Nacht wird kalt und finster - erloschen ist das Licht.
Die armen Menschen seufzen: Nein, nein, das war Er nicht!
Doch rufen sie noch immer:
Wo bist du, Jesuskind?"
"Ich bin im Herzen der Heiden, die ohne Hoffnung sind."

Jean Anouilh (1910 - 1987)

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#10 Beitrag von tosamasi » 10.12.2007, 17:36

Bild
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