WOHER KOMMEN DIE EVANGELIKALEN IN DEN USA...

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Maximin

WOHER KOMMEN DIE EVANGELIKALEN IN DEN USA...

#1 Beitrag von Maximin » 05.01.2008, 11:20

:) Lieben Freunde,
angesichts der in den USA begonnenen Präsidenten-Vorwählen veröffentlichte „glaube 24.de“ einen Artikel der New Yorker Journalistin Marcia Pally, in dem sie sich u. a. mit der Frage beschäftigt, woher die Evangelikalen in den USA kommen. Nachfolgend einige Auszüge.
Liebe Grüße von Eurem Micha :wink:

Woher kommen die Evangelikalen in den USA? (Auszüge)

Pally zeichnet in ihrem Artikel die Geschichte des Calvinismus nach, aus dem sich in Amerika der "autoritätskritische, evangelikale Glauben" entwickelt habe. "Begonnen hat die Entwicklung mit den begeisterten Anhängern von Freikirchen im Europa des 17. Jahrhunderts, sowie mit der böhmischen und der pietistischen Bewegung", so Pally. "Über die Grundprinzipien des Protestantismus hinaus strebten diese Kirchen eine persönliche 'innere' Beziehung zu Gott an - einen direkten Pakt ohne priesterliche Mittlerrolle. Ihnen kam es nicht nur auf den Glauben an Jesus an, sondern auf ein persönliches 'Erweckungserlebnis', das das eigene Leben verwandelt hat und den Auftrag mit einschließt, andere ebenfalls zur Umkehr zu bewegen. Wesentliche Aspekte ihres Glaubens waren auch eine individuelle Auslegung der Bibel und damit verbunden absolute Gewissensfreiheit."

Der Sinn dieser Gläubigen für autoritätskritischen Individualismus sei gestärkt worden durch ihre Erfahrungen in Amerika. "Der hohe Stellenwert der Gewissensfreiheit ermöglichte es den Bewohnern amerikanischer Kolonien, sich in Gemeinden unterschiedlichen Glaubens zusammenzuschließen." Die Menschen seien gezwungen gewesen, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. "Dieses Auf-sich-gestellt-sein förderte den politischen wie den wirtschaftlichen Liberalismus und begünstigte den liberalen Evangelikalismus, bei dem es vor allem auf das Gewissen des Einzelnen ankommt."

In dieser unternehmerischen Atmosphäre fingen die starren Glaubensgrundsätze an zu bröckeln. "Eine erste Veränderung bestand darin, dass die persönliche Erlösung nicht mehr nur als Gnade Gottes empfunden wurde, sondern als etwas, auf das der einzelne Mensch selbst Einfluss hat. Diese Verlagerung von Gott auf den Menschen wurde zu einem wesentlichen Merkmal der methodistischen Kirche, Amerikas beliebtester Religionsgemeinschaft im 19. Jahrhundert."

Eine bedeutende Veränderung lag laut Pally in der Überzeugung, dem Menschen könnten seine Sünden nicht nur vergeben werden, er könne sogar frei von Sünden werden - also vollkommen werden. "So, wie der freie Wille es dem Menschen anheim stellt zu sündigen oder ein christliches Leben zu führen, so könne er, wenn er sich für letzteres entscheidet - einen Zustand erreichen, der nahe an christliche Vollkommenheit heranreicht. Eine so großartige Verheißung machte aus den Amerikanern strebsame Menschen", schreibt Pally.

Quelle: http://www.glaube24.de/55-Newsletter_US ... ailDataset

organa

#2 Beitrag von organa » 05.01.2008, 14:08

Hier noch eine interessante Seite zum Thema - eine Arbeit von von Margarete Payer:

Internationale Kommunikationskulturen

13. Kulturelle Faktoren: "Aberglauben" und Religion
3. Zum Beispiel: Religion in den USA


http://www.payer.de/kommkulturen/kultur133.htm

Auszug:
Wie viele andere Evangelikale setzte auch Schaeffer sich aktiv für die Politik der Neuen Rechten ein. Aus dieser Sicht heraus hatte er klare Vorstellungen von den Übeln, welche die amerikanische Kultur bedrohten. Sie waren seiner Auffassung nach jedoch ein Nebenprodukt der Tatsache, dass die Nation von der jüdisch-christlichen Vision abgewichen sei und diese durch eine materialistisch-humanistische Weltanschauung ersetzt habe. Er war sicher, dass in den Grundprinzipien des amerikanischen Staates kein Fehler lag. Die Dauerhaftigkeit der amerikanischen Legitimität hing also in seinen Augen von der zumindest prinzipiellen Konformität des Landes mit den biblischen Idealen ab.

Der Gedanke, dass der amerikanische Staat auf biblischen Prinzipien ruhe, stellt eine etwas gemäßigte Variante der im neunzehnten Jahrhundert häufig, und von einigen Evangelikalen immer noch vertretenen Anschauung über die Beziehung Amerikas zu Gott dar. Damals wurde das Land in millennialistischer Weise beschrieben; Ernest Lee Tuveson nannte es treffend eine »Nation der Erlösung«. Die amerikanische Nation wurde nicht nur als von Gott berufen betrachtet, sondern sie existierte als ein »auserwähltes Volk«, das dazu geschaffen worden war, Gottes Werk auf Erden zu erfüllen. Als sie an Stärke und Größe zunahm und die Bauernhöfe und Städte zu blühen begannen, konnten viele Autoren kaum ihre Überzeugung verbergen, dass das Reich Gottes tatsächlich gekommen sei, und zwar als Amerika.

Knodel

Re: WOHER KOMMEN DIE EVANGELIKALEN IN DEN USA...

#3 Beitrag von Knodel » 28.09.2010, 09:01

Religion in den USA?
Schon immer ein Thema der besonderen Art, wie dieser Artikel beweist.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 56,00.html

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