NAK: "Reinigungsprozess" nach dem 04.12.2007?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Paul

#31 Beitrag von Paul » 07.12.2007, 22:25

Obelix hat geschrieben:Übrigens herzlich willkommen hier!
Danke! :)


geir hat geschrieben:das glaubt ihr doch nicht wirklich?
Doch. Ich befürchte, daß solche "Kollateralschäden" - auch in Form evtl. Massenaustritte - seitens der KL zumindest billigend in Kauf genommen werden, um das Profil der NAK zu schärfen - womit man es sich in der heimeligen Sektenecke wieder hübsch bequem machen kann, weil die Zeit der Aufregungen vorbei ist.
BTW: Ich gehöre zu denen, für die der 4.12. das Faß zum überlaufen gebracht hat und die nun intensiv über ihren Austritt nachdenken.

Paul

Re: Trennung vom Spreu vom Weizen

#32 Beitrag von Paul » 07.12.2007, 22:32

Dieter hat geschrieben:Mit Erschrecken musste ich heute feststellen, dass die Trennung Spreu und Weizen im Zusammenhang mit der Nichterfüllung der Bischoffsbotschaft offensichtlich auch heute noch zum Status Quo gehört ...
Ein weiteres Beispiel für die Übertragung dieses Denkens auf die Situation nach dem Infoabend findet sich in den Kommentaren von In medias res:
Ich befinde die Aussagen als sehr gekonnt und wegweisend. St.Ap. Leber trennt doch nur hiermit die Spreu von dem Weizen.

Hoffe durch diese klare Haltung sehen doch einige Leser eine lukrative Formation unserer Kirche.

Es bleibt wie es ist, und dass ist gut so!

Gruss
Steven

Hannes

#33 Beitrag von Hannes » 08.12.2007, 02:22

Paul hat geschrieben: Doch. Ich befürchte, daß solche "Kollateralschäden" - auch in Form evtl. Massenaustritte - seitens der KL zumindest billigend in Kauf genommen werden, (...)
Das (Austritte), werter Herr Paul, das wird nicht passieren! Überhaupt nicht! Es geht hier um Christen und damit auch um Leiden, die ja (eventuell) zur Seligkeit führen! Da kann man dann einmal Christus nahe sein! Wer will sich das denn nehmen (lassen)! Oder liege ich da falsch? Ich denken nicht - lesen Sie einmal das Gesangbuch durch! Eine einzige Hommage an das Leiden! Von daher!

Nachtgruss
Hannes


ps. Ich bin gestern ausgetreten! Und es war so banal! Zumindest gestern! Die Jahre davor waren eher ...

tergram

#34 Beitrag von tergram » 08.12.2007, 07:45

Guten Morgen Hannes,

dass Leiden zur Herrlichkeit führt, mag sein. Aber nirgendwo steht, dass man zu diesem Zweck an und/oder in der NAK leiden muss. Es lassen sich andere Gegenstände des Leidens finden...

Dir Gottes Segen und alles Gute auf deinen neuen Wegen.

Liebe Grüße, t.

Hannes

#35 Beitrag von Hannes » 08.12.2007, 09:50

Danke, liebe tergram, für den Zuspruch und die Segenswünsche! Ich werde Sie beschriften und gut eintüten und bei Bedarf (und es ist gerade so oft Bedarf!) auspacken und "einlösen".

Zum Leiden: ja, das kann ein Weg sein - und: nein, es kann und soll mein Weg nicht sein! Nicht umsonst sagt Jesus immer und immer wieder "freuet Euch!". Das sollte doch der Weg sein! Aber wie oft ertappe ich mich, dass ich Situationen als Leid bewerte und später, in der Rückschau, waren es nur "Geburten" ("nur" ist natürlich gut gesagt)! Die, wie man mir glaubhaft versicherte, sehr viel Schmerzen bringen und wehtun - aber halt auch das gewünschte neue Leben.

Und jetzt frage ich mich, ob die Schmerzen und das Leiden weniger wären, wenn ich ein Stück weiter schauen würde (und manchmal könnte)? Und mich auf die Freude konzentrieren würde!? Was ja Jesus auch wollte, oder? Er wollte doch Mensch im Leid abholen und zur Freude begleiten!

Aber ich schweife ab -

Nochmals: Danke, tergram, und viel Licht(er) an diesem 2 Advent - innen und aussen!
Hannes

tergram

#36 Beitrag von tergram » 08.12.2007, 10:36

Ach Hannes,

ob die Sache mit dem Leiden so gemeint ist, wie wir Menschlein sie gern verstehen?

Vielleicht geht es ja um einen erweiterten Leidensbegriff. Ich versuche es mal:

- Wir sollen an und unter unseren Sünden, Fehlern, Mängeln leiden - so lange, bis wir bereit sind, etwas dagegen zu tun und uns dabei von IHM helfen lassen.

- Wir sollen an der Lehre des Gottessohnes leiden, die solch hohe Anforderungen an uns stellt und die manchmal so schrecklich unbequem ist und gar nicht in unsere moderne Zeit passen will.

- Wir sollen am Zustand der Welt leiden - daran, dass Millionen verhungern, dass die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, dass die Schöpfung nach Erlösung zu rufen scheint. Und dass wir nur so wenig dagegen tun können, ausser Barmherzigkeit zu üben.

Diese laienhaften Überlegungen lenken den Fokus weg von eigenen Leid hin zu einer universellen Betrachtung.

Was uns aber nicht daran hindern soll und darf, trotzdem (dennoch!) frohgemut unseren Weg zu gehen, dem Leben ins Gesicht zu lachen und gegen Dunkelheit und Kälte einfach immer noch ein Licht mehr anzuzünden.

Ein Seiltanz, den man Leben nennt...

Liebe Grüße,
t.

Maximin

REINIGUNGSPROZESSE...

#37 Beitrag von Maximin » 08.12.2007, 11:27

Ein Augustinermönch hat eines Tages seine Peitsche in die Ecke geschmissen, ist aus dem Kloster abgehauen, hat sich eine Frau genommen, mit ihr Kinder gezeugt und hat, wenn man den Berichten von und über ihn glauben darf, mit großem Genuss gegessen und auch gebechert. War das nicht eine gesündere Selbstreinigung als die mit der Peitsche...?

Luther hat mit Schmerzen erlebt, dass sich seine heilige Mutter Kirche für die Einsicht in eine dringend notwendige Reformbedürftigkeit nicht nur blind und taub stellte, sondern die Abweichler auszuscheiden begann.

Luther wollte nie eine neue Kirche, sondern die alte auf ihre Missstände mit Nachdruck hinweisen und sie gewissermaßen von unten verändern. Das ist ihm misslungen. Und ich fürchte, dass Luther darunter besonders gelitten haben wird.
Micha grüßt + + +

tergram

Re: REINIGUNGSPROZESSE...

#38 Beitrag von tergram » 08.12.2007, 12:18

Maximin hat geschrieben:Luther wollte nie eine neue Kirche, sondern die alte auf ihre Missstände mit Nachdruck hinweisen und sie gewissermaßen von unten verändern. Das ist ihm misslungen. Und ich fürchte, dass Luther darunter besonders gelitten haben wird.
Micha grüßt + + +
Dieser Steilvorlage kann ich mich nicht verweigern und habe den Text "auf heute" umgeschrieben und ein neues Ende erfunden - Advent ist ja auch die Zeit des Geschichtenerzählens...

Schwester Müller und Bruder Meier wollten nie eine neue Kirche, sondern die alte auf ihre Missstände mit Nachdruck hinweisen und sie gewissermaßen von unten verändern. Das ist ihnen misslungen, wie sie nach vielen Jahren vergeblichen Kämpfens erkennen mussten. Sie haben dann aufgehört, zu leiden und sich eine andere Gemeinschaft gesucht: Ein großes, weites Dach und darunter viel Raum für alle, die mühselig und beladen...

tergram grüßt zurück. :lol:

geir

Re: REINIGUNGSPROZESSE...

#39 Beitrag von geir » 08.12.2007, 12:46

tergram hat geschrieben:Schwester Müller und Bruder Meier wollten nie eine neue Kirche, sondern die alte auf ihre Missstände mit Nachdruck hinweisen und sie gewissermaßen von unten verändern. Das ist ihnen misslungen, wie sie nach vielen Jahren vergeblichen Kämpfens erkennen mussten. Sie haben dann aufgehört, zu leiden und sich eine andere Gemeinschaft gesucht: Ein großes, weites Dach und darunter viel Raum für alle, die mühselig und beladen...

tergram grüßt zurück. :lol:
das könnte man auch so schreiben:

Sozi Müller und Christdemokrat Meier wollten nie eine neue Partei, sondern die alte auf ihre Missstände mit Nachdruck hinweisen und sie gewissermaßen von unten verändern. Das ist ihnen misslungen, wie sie nach vielen Jahren vergeblichen Kämpfens erkennen mussten. Sie haben dann aufgehört, zu debattieren und sich eine andere Gemeinschaft gesucht: Ein großes, weites Dach und darunter viel Raum für alle, die sich einbringen wollen. Jetzt sitzen beide nebeneinander im Pfarrgemeinderat ...

Luther kämpfte übrigens nicht von ganz unten. :wink:

tergram

Re: REINIGUNGSPROZESSE...

#40 Beitrag von tergram » 08.12.2007, 18:19

geir hat geschrieben:Luther kämpfte übrigens nicht von ganz unten. :wink:
Stimmt. Aber ohne FO bleibt mir keine Wahl - dir schon... *schmunzel* :lol:

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