eckboro hat geschrieben: ↑21.08.2023, 20:14(...)
ich kann mir nicht vorstellen das es der NAK, bzw. deren Vertretern, wirklich um Versöhnung ging. Dann wäre das Verhalten ein anderes gewesen uns der unsägliche Informationsabend wäre völlig anders verlaufen.
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Ich bin Systemiker, und aus dieser systemischen Sicht war Leber der Einzige, der wahre Versöhnung und Befreiung hätte bewirken können. Diese wohl einmalige Chance wurde leider vertan.
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Auch das "billige" Angebot Lebers, jeder mag mit der Bischoff-Geschichte umgehen wie er mag, hat mit Aufarbeitung leider nichts zu tun.
Es ist Schade, sehr schade für die NAK!
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Mag uns allen die Gnade geschenkt sein, aus dem Herzen heraus einmal sagen zu können: gehabte Leiden hab ich gern!
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@eckboro
Danke schön! Dein Wunsch erinnerte mich an eine Strophe, damals im Liede 517 (GB): „Ewigkeit, in die Zeit leuchte hell hinein, daß uns werde klein das Kleine und das Große groß erscheine. Sel'ge Ewigkeit... “ Das wollte ich schon immer so sehen, aber ich habe in der Kirche so viel Schmerz ertragen müssen, dass ich geflohen bin, und das war zum großen Teil auf etwas zurückzuführen, das ich nicht genau benennen konnte, außer auf verdammte Rücksichtslosigkeit und Doppelzüngigkeit.
Im Gottesdienst am 15. Mai 2005, in dem Stammapostel Wilhelm Leber die Nachfolge von Stammapostel Richard Fehr antrat, äußerte er folgendes:
- „Lassen wir es einander leicht machen - mit Gottes Hilfe!“ und... „Ich will euch immer lieben!“
Doch schon bald schien es, als ob eine Art Masterplan entstanden wäre, den es unbedingt zu verwirklichen galt. Zumindest habe ich es seitdem immer wieder so erlebt, ohne vorher jedoch in irgendeiner Weise skeptisch oder voreingenommen gegenüber ihm gewesen zu sein. Im Gegenteil, ich hatte großes Vertrauen, dass er seinen Worten gerecht werden wollte. Weniger als ein halbes Jahr nach diesem Gottesdienst begannen mich jedoch einige von Stammapostel Leber angestoßene Entwicklungen enorm zu beunruhigen. In seiner Arbeitsweise erkannte ich sozusagen den leitenden langen Arm meines ehemaligen Bezirksapostels Gijsbert Pos. 1989 war er nämlich zum ersten Vorsitzenden der sogenannten Koordinationsgruppe ernannt worden. In dieser Funktion war er sozusagen der wichtigste Berater des Stammapostels. Er machte dann aber in unserem Kreis, also unter den Mitarbeitern in der Kirchenverwalting, keinen Hehl daraus, dass er in Wilhelm Leber ein großes Versprechen für das Werk Gottes sah. Das hing vor allem mit der Segenslinie zusammen, die er sah: Wilhelm Leber war mit der Enkelin des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff verheiratet. Darum ja, rein menschlich ausgedrückt: „Leber der Einzige, der wahre Versöhnung und Befreiung hätte bewirken können.“
1985 wurde mir eine Stelle als Buchhalter im Kirchenbüro unseres Landes angeboten. Ich war 29 Jahre alt und damit der jüngste Mitarbeiter im Vergleich zu meinen damaligen Kollegen. Wir waren zu acht: ein Bezirksältester, ein Bezirksapostel, ein Bischof (Sepers), ein Diakon, zwei Priester und zwei „übrige“, darunter auch ich.
Im Jahre 2014 habe ich in diesem Forum bereits einige Hintergründe hervorgehoben, wie zum Beispiel:
- Vogelfrei hat geschrieben: ↑06.08.2014, 21:51(...)
Es war mir von Bezirksapostel Pos damals nicht erlaubt, obwohl ich in der Verwaltung arbeitete als Finanzbuchhalter, dass ich mich beschäftigte mit der Bilanzierung in Bezug auf Missionsarbeiten in Surinam, teilweise nicht mit der Gehaltsliste und nicht mit der Überprüfung von Baukosten. Diese Arbeiten behielt er nur für sich. Auch durfte ich keine Kontakte pflegen mit Kollegen in anderen Kirchenverwaltungen. Und im Zeitschrift Unsere Familie las ich in der Regel wie bei uns das jährliche Dankoffer verwendet wäre. Als uns von einem großen Finanzinstitut slechtes Software geliefert wurde für die Abo-Verwaltung der niederländischen Ausgabe des Zeitschriftes "Unsere Familie", erlaubte der Bezirksapostel nicht einen Anwalt einzuschalten: "Wir sind eine Kirche - wir üben also keine Klagen aus". Hunderte von Überstunden, um die Schwierigkeiten zu bewältigen, hatte ich ehrenamtlich ein zu bringen. Ich kündigte in 1999 weil auch unter Bezirksapostel De Bruijn eine notwendige Reorganisation nicht stattfand.
(...) - Vogelfrei hat geschrieben: ↑07.08.2014, 11:16(...)
Auch ich bekam einige Jahre her keine Gewissheit über die Zusammensetzung des Kirchenvorstandes. Der Anwalt von Bruder Rohn hat es sogar noch untersuchen müssen, hörte sich später. Dies erinnerte mich daran dass ich in der Verwaltung die Jahresberichte erhielt, jeweils mit vom Bezirksapostel einer Seite herausgerissen denn Informationen über die Mitglieder des Landesvorstandes und ihre Gehälter waren streng vertraulich. Zwar entfernte sein Nachfolger sofort alle solche Dilemmata, aber bald gab es dann ein Konflikt mit dem Ruheständler. Ständig tobte durch diese Art von Elend in der Verwaltung ein kalter Krieg. Wenn ich von meinem Leben auch noch ein wenig genießen will, muss ich gehen, war die einzig mögliche Schlussfolgerung. Schöne Handlungen sollten nicht vorwiegend bestehen aus schönen Worten! Das Wort Glaubensgehorsamkeit hat für mich jedenfalls eine böse Geschmack.
(...)
Alles drehte sich rund um die Uhr um die unerbittliche hohe Autorität des Bezirksapostels. Wenn ich jetzt zurückblicke, habe ich gelernt, was ich nicht (!) tun sollte.
Als die Autorität des späteren Bezirksapostels De Bruijn untergraben wurde, war es meiner Meinung nach sein Vorgänger, der hinter den Kulissen seinen Einfluss nutzte, um die Machtverhältnisse zu ändern. Ich erkannte die berechnende Führung, unter der wir selbst, auch Apostel Sepers, jahrelang so sehr geseufzt hatten...
Kurz gesagt; Liebe und Wahrheit durften offenbar der Wahrung von Macht und Ansehen weichen. Das Werk des Herrn wurde für mich so zu einem Werk der Herren.
MfG,
Vogelfrei