Kuriositätenkabinett der NAK best-of

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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odradek
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#171 Beitrag von odradek » 30.10.2022, 08:20

Ich persönlich fand den "Hype" beim Besuch eines Apostel oder St. Apostel in der Gemeinde schon immer als Personenkult. Das Abziehbild macht für mich nur die innere Haltung nach außen sichtbar.

Heidi
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#172 Beitrag von Heidi » 30.10.2022, 12:55

Ich denke ,Jesus sollte an erster Stelle stehen.
Ich mochte diesen Personen Kult nie. Es schreckt eher ab.
Es geht um Jesus Christus und nicht um Herrn Schneider.

arminius21
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#173 Beitrag von arminius21 » 31.10.2022, 18:59

odradek hat geschrieben:
30.10.2022, 08:20
Ich persönlich fand den "Hype" beim Besuch eines Apostel oder St. Apostel in der Gemeinde schon immer als Personenkult. Das Abziehbild macht für mich nur die innere Haltung nach außen sichtbar.
200% Zustimmung.

Ich muss sagen, ich find es enttäuschend und schockierend, wenn sich hier einige aus vermeintlichem Selbstschutz bis heute noch genötigt sehen, die derart abartigen Verirrungen menschlicher In-Group-Suche nach Liebe und Anerkennung in sektiererischen Gemeinschaften zu rechtfertigen. Es schaudert mir erkennen zu müssen, dass es noch genügend "Enablers" gibt, die sich oder andere wie mich damals meine Eltern fröhlich in diesen Wahnsinn der religiösen Täter-Opfer-Umkehr schubsen würden.

Ja, der Personenkult in der NAK hat merklich abgenommen seit Fehr. Das kann niemand ernsthaft bestreiten. Mit Sicherheit halten viele Nakis davon gar nichts mehr.
Ja, es gibt auch in anderen Gruppierungen Personenkult. Sicherlich noch viel schlimmeren als in der NAK.
Ja, es gibt Eigendynamiken, die den gehuldigten Anführern völlig aus dem Ruder laufen können.
Ja, kulturelle Unterschiede werden wohl eine Rolle spielen (der nichtigste Einwand überhaupt bei der Reflexion von Missständen...)
NEIN, das relativiert absolut rein gar nichts!

Dass sich ein junger Mann allen Ernstes wissentlich fotografieren liess mit einem Abziehbild seines religiösen Führers auf der Backe ist an (neudeutsch) "Cringe" sprich Fremdscham kaum zu überbieten. Deswegen hätte ich übrigens stark davon abgesehen, dieser armen Seele die Exponierung im Internet noch zu vergrössern. Alle in diesem Forum wissen, dass ein solches Verhalten in jeder privaten Unternehmung, jeder politischen Partei und jedem Sonntagsverein in unserer Zeit und Gesellschaft augenblicklich und wuchtig verlacht, beschämt, heftig kritisiert und deshalb so gut wie niemals vorkommen würde; ausser es handelt sich eben um verschwiegene Kreise und kritikimmune Systeme, in denen Absolutismus und Autoritarismus normalisiert wurden...da denke ich - in seinen extremsten, aber offensichtlich wesensverwandten Ausprägungen - automatisch an Putin, Peter Fitzek, Jonestown und Konsorten, aus deren Geschichte wir doch längst gelernt haben sollten.

Theophil
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#174 Beitrag von Theophil » 01.11.2022, 15:29

Ich begnüge mich mit 100% Zustimmung (wegen der Mathematik :-) ).

Theophil
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#175 Beitrag von Theophil » 01.11.2022, 15:36

.......ausser es handelt sich eben um verschwiegene Kreise und kritikimmune Systeme, in denen Absolutismus und Autoritarismus normalisiert wurden...da denke ich - in seinen extremsten, aber offensichtlich wesensverwandten Ausprägungen - automatisch an Putin, Peter Fitzek, Jonestown und Konsorten........
Hier jedoch hält sich meine Zustimmung in Grenzen, weil mit der Bemerkung "..ausser es handelt sich usw." im Angesicht der Tatsache, dass so ein Personenkult in der NAK leider vorkommt, die Bemerkung impliziert, dass es sich bei der NAK um ein gemäß dem Zitat kritikimmunes System handele, und eine Wesensverwandtschaft mit einem Reichsbürger und einer Massenmord-Sekte festgestellt wird.

Hallo, geht´s noch? Das ist genau so unsinnig wie 200% Zustimmung.

Theophil
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#176 Beitrag von Theophil » 02.11.2022, 17:33

Ich berichte über die Antwort des Kirchensprechers Frank Schuldt auf meine Anfrage hin:

Frank Schuldt bedankt sich für die Nachfrage und erklärt, dass die benannten T-Shirts auf Initiativen vor Ort zurückgehen und auch vor Ort hergestellt wurden. Er führt aus, dass dies in diesem Teil der Welt eine Form der Identifikation mit der Kirche sei und mit der kulturellen Prägung der dortigen Gläubigen korreliert (was stimmt!).

In Deutschland gibt es auch T-Shirts, z.B. mit dem Kirchensymbol, oder einem Motto wie z.B. „Here I am“ zum IJT. Weder der Stammapostel noch der BAP würden solche Traditionen fördern.

Mein Fazit:

Unter diesem Gesichtspunkt ist das Foto für mich ein Blick in eine andere Kultur, mit der ich auch bereits Berührungspunkte hatte und deshalb mglw. etwas mehr Empathie zu entwickeln vermag, es gleichwohl nicht gut heiße.

Hier jedoch wurde es als ein Vehikel benutzt, StAP Schneider unberechtigt Förderung eines Personenkultes um seine Person zu unterstellen.

Mir selbst wird ja schließlich auch unterstellt, aus „vermeintlichem Sebstschutz“ als Motiv „abartige Verirrungen menschlicher In-Group-Suche nach Liebe und Anerkennung in sektiererischen Gemeinschaften“ zu rechtfertigen, was nachweislich Blödsinn ist, denn wo habe ich das gerechtfertigt? Ich habe im Gegenteil mehrfach bekundet, dass ich das aus meiner europäischen Sicht peinlich und als Personenkult empfinde.

Es tut mir Leid, dass Sie, arminus21 eine differenzierte Sichtweise als „enttäuschend und schockierend“ empfinden, und es Sie dabei schaudert. Ich bin nicht in Ihren Schuhen gelaufen und weiß auch nicht, was Sie erlitten haben, dass Sie sich bemüßigt fühlen, für die NAK eine Wesensverwandtschaft mit einer Selbstmördersekte festzustellen. Ich versichere Ihnen jedoch, dass in meinem (mulikonfessionellen) kirchlichen Umfeld keine derartigen Ambitionen bestehen.

Holger F.
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#177 Beitrag von Holger F. » 04.11.2022, 00:18

Theophil hat geschrieben:
02.11.2022, 17:33
StAP Schneider unberechtigt Förderung eines Personenkultes um seine Person zu unterstellen.
Hallo Theophil,

deinen ausgewogenen Beitrag will ich um einige Beobachtungen und Anmerkungen ergänzen.

1 Wir sind uns vermutlich einig, dass der neuapostolische Personenkult unter den ersten drei Stammaposteln nicht von der Hand zu weisen ist. Unter den dann folgenden drei Stammaposteln ebbte dies ein wenig ab. Meiner Erinnerung nach war es Stap. Fehr, der als erstes die ausufernden Lobhudeleien der Bezirksapostel am Ende der Gottesdienste stoppte…

2 Meiner aktuellen Beobachtung nach steht gelegentlich der „alte“ Stammapostel Leber oft verhältnismäßig unbeachtet abseits vom amtierenden Stap. JL Schneider, was mich zu der Überzeugung geführt hat, dass es sich in der NAK gar nicht um Personenkult im eigentlichen Sinn handelt, sondern (vermutlich schon immer) um einen Ämterkult…

3 Überaus selten werden frühere Stammapostel in Predigten erwähnt, es scheint bei einem Ämterwechsel frei nach dem Motto zu gehen, der König ist tot, es lebe der König. :D Ähnliches habe ich auch schon bei Vorsteherwechseln erlebt und - rein menschlich - Mitleid empfunden…

4 JL Schneider hat aus meiner Sicht einiges unternommen, den Ämterkult einzuhegen, z.B. durch das neue Amtsverständnis, der damit verbundenen Einschränkung der Ämterhierarchie und z.B. die Möglichkeit, dass nicht immer „das höchste Amt“ den Gottesdienst halten muss. Gerade letzteres erschien mir wegweisend, hat sich aber wohl kaum durchgesetzt…

5 Vielleicht liegt das auch daran, dass er selbst hier nicht beispielhaft vorangeht. Wie wäre es denn z.B., wenn er lediglich eine Kurzpredigt hält und dann Apostel Wittich die Hauptpredigt halten lässt? :D

6 Personenkult/ Ämterkult ist bis zu einem bestimmten Punkt als identitätsstiftendes Merkmal tolerabel, aber in christlichen Kirchen oft ein wirkliches Problem. In der NAK verdunkelt der Kult um die (Stamm-) Apostel immer noch das Eigentliche des christlichen Glaubens. Und das ist deshalb so ärgerlich, weil - bleiben wir im deutschsprachigen Raum - die meisten Apostel theologisch wenig bis gar nichts zu bieten haben (über deren seelsorgerischen Fähigkeiten maße ich mir kein Urteil zu). Oftmals sehr viel weniger jedenfalls als der „einfache“ Priester vor Ort - in Coranazeiten konnte man diesbezüglich erhellende Vergleiche anstellen…

7 Abschließend: Ämter- und Personenkult werden in der NAK in dem Maße abnehmen, in dem die Amtsinhaber ihren Anspruch wieder in ein angemessenes Verhältnis zu ihrem wirklichen geistlichen Vermögen bringen. Den weitesten Weg haben hier die Apostel und der Stammapostel zurückzulegen, da ihre geistlichen Fähigkeiten immer noch weit hinter den dogmatischen Ansprüchen der NAK hinterherhinken. Gott gibt es „den Seinen“ eben doch nicht im Schlaf…

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