Kuriositätenkabinett der NAK best-of

[diegedankensindfrei]

Bei Kalinka kann man doch gar nicht anders als mitsingen, oder?
Aber auf ein Ja wäre die Reaktion wahrscheinlich gewesen "Wie kannst du nur...!"

(Ich stelle mir gerade vor, wie der Vorsteher in der Oper laut mitträllert - au weia )

[calmvivid]

Kurioses gibt es viel. Ein gutes Beispiel war ein Kindergottesdienst in den 80er oder 90er Jahren. Damals wurde uns kindern erzählt: "Wenn du nicht brav deine 10% in den Opferkasten legst, sendet der Liebe Gott seine Schutzengel nicht. Und was dann passiert können wir nicht wissen. Wollt ihr lieben Kinder wirklich das Risiko eingehen?" Diese "Drohung" erinnerte mich an einen Mafia Paten. Aber die NAK hat ja durchgängig mit solchen Drohungen gearbeitet. Rückblickend ist es einfach erschreckend, dass dies kleinen Kindern zugemutet wurde und wird.

Ein anderes gutes Beispiel war, dass wir jeweils nur essen durften, wenn zuvor um Gottes Segen für das Essen gebeten wurde. Ass man vor dem Gebet schon etwas gab es ermahnende Worte: "Ihr wollt doch nicht ungesegnetes Essen essen? Da kann euch niemand für euer Wohl garantieren"... Aber: Sobald Nicht-Neuapostolischer Besuch anwesend war, wurde auf einmal nicht mehr gebetet.

[fridolin]

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Aber: Sobald Nicht-Neuapostolischer Besuch anwesend war, wurde auf einmal nicht mehr gebetet.

Das kenne ich auch. Da aber überwiegend nur mit NAKler Kontakt gepflegt wurde, kam das nicht so häufig vor. Wir waren schon in dem elitären Kreis eingebunden. Wer sich schon ein wenig vom NAK Denken gelöst hat, kam schnell in den Verdacht nicht mehr richtig unseres gleichen zu sein.
Die Brautgesinnung war in Gefahr.

[denkenistwichtig]

Hier etwas Spezielles aus meiner Kuriositätensammlung:

In meiner Jugendzeit hatte Bezirksapostel Engelauf zwei NAK-Mediziner (einer Bez-Evangelist und Professor, der andere Diakon und Doktor) beauftragt, ein Seminar für die Jugend auszuarbeiten und durchzuführen das belegt, warum Sex vor der Ehe gegen den göttlichen Willen verstößt. Das Seminar mit dem vordefinierten Ergebnis trug den Titel „Warum bis zur Ehe warten?“
Dass diese Frage je nach Betonung völlig gegensätzliche Aussagen enthält hatte das Bezirksapostel-Team im Eifer anscheinend übersehen. Egal.

Das Seminar fand mehrmals im NAK-Seminarzentrum in Bielefeld-Quelle statt. Die Jugendlichen aus NRW wurden zum Selbstkostenpreis in Reisebussen an den Niehaus-trächtigen Ort der Erkenntnis transportiert. Bereits im Vorfeld und später im Seminar wurde uns Jugendlichen suggeriert, dass nun biblisch belegt wird, warum Sex vor der Ehe von Gott unerwünscht ist (= Sünde). Zum Auftakt zitierte das Experten-Duo unzählige Bibelstellen, die das Thema Ehe und Sex irgendwie betreffen - aber mehr auch nicht. Desweiteren gab es einen langen medizinischen/biologischen Erklärungsteil.

Es scheint keinem aufgefallen zu sein, dass die im Seminar gelieferten Begründungen und Interpretationen nicht im geringsten ein biblisches voreheliches Enthaltsamkeits-Gebot belegen. Als Kern blieb bei mir vom Seminar lediglich hängen, dass voreheliche Enthaltsamkeit jungen Schwestern schwere Enttäuschungen im Leben ersparen kann.

... Fortsetzung im nächsten Post...

[denkenistwichtig]

... Fortsetzung ...

Zu meiner Verblüffung waren die teilnehmenden Vorsteher, Jugendleiter und Jugendlichen mit denen ich im Nachhinein sprach alle der festen Überzeugung, dass S.x vor der Ehe gegen Gottes Willen verstößt. Auf meine Rückfrage, welche Belege denn das Seminar dazu geliefert hätte folgte Achselzucken.

Ich bin bis heute schockiert über die Schwere der Verblödung und der Anfälligkeit für Manipulationen meiner damaligen Glaubensgeschwister und Vorangänger.

Soweit so gut. Es kam aber noch bekloppter.

Einige Zeit später habe ich den Sohn des NAK Seminarleiters (der Doktor) zur Weinbergsarbeit von Zuhause abgeholt. Sein Vater blieb lümmelnd mit den Füßen auf dem Wohnzimmertisch und einem Glas Wein in der Hand sitzen, oder besser gesagt er blieb liegen. Er hielt es aber für wichtig, uns zum Abschied in den Weinberg folgenden seelsorgerischen Rat wortwörtlich, so wahr ich hier schreibe, mitzugeben:

„Und denkt dran: Kein Sex und keine Drogen!“

Nach dieser Ermahnung unseres Segensträgers machten sein Sohn und ich uns gestärkt an die Arbeit für den Herrn. Im Gehorsam wandelnd haben wir uns auf keinen Sex mit dem „letzten Schaf um Mitternacht“ eingelassen.

Soetwas kann man sich nicht ausdenken - das muss man erleben!

[Lästerschwester]

Anfang der Siebziger war es noch durchaus üblich, dass junge Paare sich verlobten und dazu vor den NAK-Thron Gottes traten und dort den Verlobungssegen erhielten. Uns wurde dies anlässlich eines Jugendgottesdienstes auch zuteil.
Ich erinnere mich noch gut an die mahnenden Worte des segnenden Bezirksältesten vor versammelter Gemeinde: „… und denkt daran, verlobt ist nicht verheiratet!“

Was für eine Spaßbremse

[Schwäble]

Ich kann mich auch noch an einen Jugendgottesdienst erinnern. Da wurde uns von einem Vorsteher gesagt, dass man sich samstags ab 22 Uhr auf den Sonntag vorbereiten solle. Also kein Sex mehr. Die Jugendlichen in den ersten Reihen, haben sich schwer zusammengenommen, der Rest lag beinahe unter den Bänken vor Lachen. Das war in den Sechzigern...

[denkenistwichtig]

Hallo Lästerschwester,
vermutlich hat Euer Verlobungschor zur Mahnung des Bezirksältesten freudig gesungen: „... das ist die höchste Freiheit mir, gebunden sein in Deinem Sinn“ (Chormappe 53)!

[fridolin]

Ich kann mich noch daran erinnern, das Geschwister Silvester schon vor 24 Uhr ins Bett gingen.
Um morgens frisch zur Aufnahme des Wortes Gottes zu sein. Das andere war weltliches Getue.
Sie haben sich gegenseitig stolz vor dem Morgengottesdienst davon beichtet. Je früher im Bett
umso besser.

[exAT]

Ich kann mich noch daran erinnern, das Geschwister Silvester schon vor 24 Uhr ins Bett gingen.
Um morgens frisch zur Aufnahme des Wortes Gottes zu sein. Das andere war weltliches Getue.
Sie haben sich gegenseitig stolz vor dem Morgengottesdienst davon beichtet. Je früher im Bett
umso besser.

Immerhin war es zu der Zeit noch von allerhöchster Wichtigkeit, den Abschluß des alten Jahres mit dem Herrn zu begehen und das neue Jahr mit ihm zu beginnen (Mit dem Herrn fang alles an....).
Inzwischen, so hab ich mir sagen lassen, sind auch diese wichtigen Stufen auf der Himmelsleiter erodiert, verrottet oder verfault - "Wir wissen es nicht!"