holscha hat geschrieben: ↑10.01.2022, 23:01
Was hat euch so geschädigt?
Die reale NAK - oder eure Vorstellung von der NAK?
Werter holscha,
finden Sie nicht, daß Ihre Fragestellung allein schon in höchstem Maße verletzend ist? Was glauben Sie, wozu es diese Foren gibt?
Ich weiß nicht, wie alt oder jung Sie sind. Sollten Sie noch nicht allzuviel Lebenserfahrung haben, ist eine solche Fragestellung plausibel, weil Respekt leider nicht mehr zur Kernkompetenz der jungen Generation zu gehören scheint, es sei denn, es betrifft sie selbst. Sollten Sie zu den älteren Semestern gehören, ist schon ein starkes Stück, in derart abfälliger Form danach zu fragen, welche Verletzungen wir erlitten und oder welche traumatischen Erfahrungen wir in der realen NAK gemacht haben.
Und dann noch solche Sätze nachzuschieben:
und keiner hat auf meine Frage geantwortet
Außer einer Empörungswelle und den Versuch jemanden mit einer Aussage "an den Pranger" zu stellen kommt da nix
Jede Glaubensgemeinschaft hat Opfer, jede Glaubensgemeinschaft hat Gläubige die Frucht bringen, jede Glaubensgemeinschaft hat Anhänger und jede Feinde = und bei jedem einzelnen hat das Gründe
Wie verarbeitet ihr eure persönlichen Schäden - oder geht es hier nur um Abwertung, Überhöhung und Selbstverliebtheit von "Ehemaligen"?
Respekt! Das ist schon eine wahrhaft christliche Glanzleistung!
Aber im Grunde darf man nichts anderes erwarten. Wir sind ja die Abgefallenen, Verschnittenen und dergl. und damit der ewigen Verdammnis preisgegeben. Als ich das letzte Mal mit meinem jahrzenhntelangen "Freund" und Wegbegleiter als Amtsträger über meine Entscheidung, die NAK zu verlassen, gesprochen und ihm meine Beweggründe genannt habe, hatte auch er nur Hohn und Spott für mich übrig. Bei einer späteren Begegnung anläßlich einer Beerdigung reichte es nicht einmal mehr zu einer Begrüßung.
Nur soviel zur realen NAK! Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, lesen Sie mal ein paar entsprechende Beiträge in diesem Forum, dann werden Sie vielleicht verstehen, was den einen oder anderen "geschädigt" hat.
Und meine Vorstellung von der NAK? Ich habe mir jahrzehntelang vorgestellt (oder vorgemacht), daß die NAK das Gnaden- und Erlösungswerk Gottes auf dieser Erde ist und daß es von integren Männern geführt und geleitet wird. Eine häufig wiederholte Forderung des StAp Walter Schmidt lautete: "ehrlich, aufrichtig, gewissenhaft und treu" zu sein. Ich habe das in meiner Naivität unter dem Gesichtspunkt, den meine Mutter mich gelehrt hat, gesehen. Sie sagte immer: "Das Wort trifft zuerst den Sprecher, erst dann den Hörer!"
Soviel zur Theorie; die Praxis sieht leider ganz anders aus. Stap. Schmidt 1960: "Der Herr hat seinen Plan geändert..." Und wir alle haben geglaubt, unsere Marschrichtung um 180° geändert und sind in Treue nachgefolgt. Und wie geht das mit zusammen mit dem Bibelwort aus Maleachi 3.6: "Denn ich bin der HERR und wandle mich nicht......"?
Erst Jahrzehnte später kommen dann Dinge ans Tageslicht, die keinen anderen Schluß zulassen, als den einen, daß diese von uns allen hochverehrten Menschen Wasser gepredigt und selbst Wein genossen haben - um es mal vorsichtig auszudrücken.
Darüberhinaus hat es eine Unzahl persönlicher Verletzungen gegeben durch Machtgehabe und "gute Ratschläge", die sich im Nachhinein als gar nicht so gut herausgestellt haben.
Wie hier schon häufig geschrieben, hat es in der NAK einen Haufen Verheißungen und Prophezeiungen ergeben - leider hat sich bis heute nichts davon erfüllt.
Und was die Empörungswelle angeht, ist sie doch wohl nirgendwo größer, als wenn man etwas gegen die NAK sagt. Da bleiben selbst massiv geführte Gerichtsverfahren nicht aus. Von dem vielzitierten Frieden bleibt nicht viel übrig und "liebet eure Feinde" ist auch nur etwas für Sonntagspredigten.
Wie verarbeitet ihr eure persönlichen Schäden - oder geht es hier nur um Abwertung, Überhöhung und Selbstverliebtheit von "Ehemaligen"?
Hier bleibt mir einfach die Spucke weg! Überhöhung und Selbstverliebtheit! Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen - mehr fällt mir dazu wirklich nicht ein.
Und Abwertung? Ich versuche mal, hier etwas allgemeines dazu zu sagen. Derjenige, der nicht in dieses Schema paßt, möge das bitte ggf. klarstellen.
Diejenigen unter uns, die noch in der NAK sind, ringen täglich um Weisheit, das Richtige zu tun trotz oder wegen der vielen Unstimmigkeiten und permanenten Richtungswechsel (natürlich gelenkt vom Heiligen Geist) der NAK. Und denjenigen, die den Ausstieg mit erheblichen Schmerzen geschafft haben, geht es - um es salopp zu sagen - am Allerwertesten vorbei, was in der NAK passiert - bestenfalls wird es zur Kenntnis genommen wie der berühmte Sack Reis.
Ein Satz noch zu Ihrer Aussage:
Jede Glaubensgemeinschaft hat Opfer, jede Glaubensgemeinschaft hat Gläubige die Frucht bringen, jede Glaubensgemeinschaft hat Anhänger und jede Feinde = und bei jedem einzelnen hat das Gründe
O ja, da haben Sie vollkommen recht. Mißbrauch gibt es leider überall. Aber nicht überall ist der Anspruch, das alleinige Vollendungswerk Gottes auf dieser Erde zu sein, so ausgeprägt. Und nicht überall wurde jedes Wort, welches vom Altar gesprochen wurde als verbindliches Wort Gottes postuliert und damit jeder Widerspruch per se im Keim erstickt. Ich habe überrrascht zur Kenntnis genommen, daß auch da inzwischen eine Kehrtwende vorgenommen wurde - mit anderen Worten: Was die Altvorderen gesagt haben, war gar nicht Wort Gottes, oder vielleicht zu der damaligen Zeit schon? Wir wissen es nicht! Bei den ganzen Pirouetten wird einem ganz schwindlig - Schwindel, schwindeln?
Alles in allem: Bleiben Sie, was Sie sind - bleiben Sie, wo Sie sind! Solange Sie sich dort wohlfühlen, ist alles in bester Ordnung. Ein kurzes Wort noch zur offenbar von Ihnen gewählten Überschrift: Hohn und Spott ist nur dann lustig, wenn es andere trifft! Mit Anstand hat es jedenfalls nichts zu tun!
Mit einem geschwisterlichen Gruß