Dazu fällt mir spontan wieder ein Kinderreim ein: "Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär, wär mein Vater Millionär!"
Abgesehen von verschiedenen Behauptungen (oder Mitteilungen, wie du es nennst), ist paramedic bisher nicht nur jeden Beweis seiner Aussagen, sondern auch jegliche Antwort auf meine Fragen schuldig geblieben.
Es wurden seit den ersten Aussteigerbewegungen in den Neunzigerjahren unzählige Aussteiger-Fälle öffentlich, sogar in Buchform - das bekannteste dürfte wohl Siegfried Dannwolfs "Gottes verlorene Kinder" sein -, in spektakulären Fernseh-Auftritten bspw. bei RTL mit Hans Meiser und vieles mehr. Welche Repressalien diese Menschen erleiden mußten, ist an anderen Stellen eindrucksvoll dokumentiert. Ich erinnere mich an einen Jugendtag in der Dortmunder Westfalenhalle als Jugendleiter, wo wir nach dem Vormittagsgottesdienst ausdrücklich davor gewarnt wurden, daß Aussteiger eine Menschenkette vor den Ausgängen gebildet hätten. Wir mögen doch stillschweigend weitergehen und uns nicht in Gespräche verwickeln lassen. Was wir, im festen Glauben und Vertrauen auf die göttliche Wahrheit aus dem Munde unserer geliebten Apostel, dann auch getan haben.
Daher meine Frage: "Was ist - annähernd 30 Jahre nach diesen Ereignissen - an der Geschichte so spektakulär, daß ihre Veröffentlichung mit derartigen Drohgebärden unbedingt verhindert werden muß". Ganz sicher muß paramedic hier nicht seine Geschichte erzählen, wenn er das nicht möchte. Und ebenso sicher ist, daß der Ablöseprozess im Jahr 2021 persönlich ebenso schmerzhaft ist wie 1993. Aber die äußeren Umstände haben sich doch gravierend verändert. Außerdem produziert die NAK inzwischen ihre eigenen Skandale. Da braucht es m.E. keine Aussteiger-Story mehr, um die Integrität der NAK oder NAKI zu gefährden.
Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, bin ich seit annähernd 10 Jahren kein NAK-Mitglied mehr. Daß man sich aber nicht einfach durch Austritt von seiner Geschichte befreien kann, muß nicht erwähnt werden. Warum sonst versuchen wir als stille Leser oder auch durch Preisgabe persönlicher Erlebnisse und Erfahrungen, unsere Vergangenheit aufzuarbeiten, zu bewältigen oder erträglicher zu machen. Da ich mir weder den einen (paramedic) als Phantasten noch den anderen (Apostel Gerald B.) als Heiligen vorstellen möchte, bin ich der Ansicht, daß bei derartigen Anschuldigungen die gestellten Fragen erlaubt sein dürfen. Die Antwort darauf - in jedweder Form - möge Klarheit schaffen.
Was wir aber ganz sicher nicht brauchen, sind spektakuläre Phantasien, die von Vielen erlebte traumatische Ereignisse wieder hochspülen und den einen oder anderen erneut an die Belastungsgrenze bringen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine segensreiche Woche!