Das neue Amtsverständnis der NAK ab April bzw. Juni 2019

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Epheser
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Re: Das neue Amtsverständnis der NAK ab April bzw. Juni 2019

#21 Beitrag von Epheser » 02.03.2019, 09:49

detlef.streich
Aussagen Schneiders aus seiner Predigt in Berlin 2018:
"Wir sind ja nicht da, um das Alte Testament zu predigen. Wir sind da, um das Evangelium Jesu Christi, wie sie in der Apostellehre in der Bibel dargestellt ist zu predigen. Mit dem Alten Testament haben wir viel weniger zu tun."

Solche Zitate erklären einiges hinsichtlich Qualität von Predigten/Bibelauslegung in der NAK!
Ohne Altes Testament kann der Leser das Neue Testament nämlich gar nicht verstehen. Die ersten Christen haben das Alte Testament als Heilige Schrift gelesen. Die Worte des Neuen Testamentes sind gesättigt mit direkten Zitaten, Anspie­lungen und Wortspielen aus den Quellen der hebräischen Bibel. Auf der Grund­lage des Alten Testamentes wird die Botschaft von Jesus Christus formuliert. Wer die Deutung des Kreuzestodes Jesu als Sühnopfer wirklich gedanklich nachvollziehen möchte, benötigt Verständnis für Opfervorstellungen und Stellvertretungsgedan­ken im AT.

Das Bekenntnis zu Jesus als den Christus/Messias setzt die Bibel Israels voraus, denn nur von ihr her kann man überhaupt wissen, wer und was dieser "Gesalbte", der Messias/Christus ist.

Vom Alten Testament her ist das Neue zu lesen, und ohne das AT wäre das NT ein Buch, das nicht entschlüsselt werden kann.

Alle alttestamentlichen Typen, Vorschattungen und Symbole weisen auf irgendeinen Aspekt des Rettungswerkes von Jesus hin. Das wird u.a. ersichtlich, weil Jesus z.B. auf die Schlange, die erhöht wurde und das Wasser aus dem Felsen als Beispiele für dieses Prinzip verwies. Die Erzählung von Jona ist ebenso teilweise typologisch für Sein eigenes Rettungswerk. Und auch David, Salomo und der Tempel existierten alle als Vorschattungen, die auf Jesus hindeuten.

Jesus und die Autoren des Neuen Testamentes brauchten das Alte Testament. Jesus war Jude und er lehrte in der Synagoge. Für die Evangelisten ist klar, dass Jesus die Schriften der Juden zitiert, denn die einzige "Heilige Schrift", die es damals gab, war das AT. Lukas 4,16­-30 erzählt, wie Jesus aus dem Propheten Jesaja vorliest und behauptet, dass sich diese Prophetie erfüllt hat. Jesus verweist immer wieder auf das AT. Teilweise radikalisiert, teilweise rela­tiviert Jesus gängige ethische Vorstel­lungen. Die Bergpredigt Jesu verschärft stellenweise die Thora, zum Beispiel wenn es ums Töten, den Ehebruch oder das Schwören geht. Teilweise entschärft Jesus aber auch die Thora, besonders in Bezug auf rituelle Gebote wie Reinheits­vorschriften, Opfer, Sabbat­ oder das Zehntgebot. Was Jesus meint, versteht nur, wer weiß, wie es bisher in den alten Schriften gemeint gewesen ist. Wer Jesus verstehen möchte, braucht das Alte Tes­tament.

Römer 15,4: "Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben."

1. Korinther 10,6: "Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, damit wir nicht nach bösen Dingen begehren, wie auch jene begehrten."

Die alttestamentlichen Begebenheiten sind also Vorbilder oder Bilder neutestamentlicher Wahrheit.

Im Alten Testament sind viele Vorbilder der Person Jesu zu finden:
  • Das können Personen sein wie Joseph und David.
  • Das könnten Tiere sein wie das Schaf und der Widder, die bestimmte Eigenschaften der Person unseres Herrn zeigen (Gehorsam, Willigkeit, Hingabe, usw.).
  • Das können Sachen sein wie die Bundeslade, die von der Gottheit und der Menschheit des Herrn Jesus, spricht, wie sie in einer Person bei Ihm vereinigt sind.
  • Das können Tätigkeiten sein wie die Opferung, die von dem Werk des Herrn Jesus sprechen.
Jesus wusste, dass sich das ganze Alte Testament auf Seinen Tod und Seine Auferstehung bezog. Er sagte den zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus ausdrücklich: „Alles muss erfüllt werden, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. … So steht es geschrieben, und so musste der Christus leiden und am dritten Tag aus den Toten auferstehen“ (Lk 24,44-46).

Jesus verstand, dass sich jede Prophezeiung auf Ihn bezog. Das ist erkennbar an Seiner beständigen Berufung auf die alttestamentlichen, messianischen Prophezeiungen, die bestätigen, wer Er ist (z.B. Sach 9,9 in Mt 21,5; Sach 13,7 in Mt 26,31).
Die gesamte Bibel berichtet Geschichte für Geschichte über Gottes Rettungsmission von Sündern – in Gleichnissen, Gedichten und Weissagungen. Die Geschichte, wie Gott uns rettet, erstreckt sich über jede Seite des Alten und Neuen Testaments. Manchmal ist sie nicht leicht zu erkennen, aber letztlich findet jede Bibelstelle ihre Erfüllung und ihren Höhepunkt in den Worten und Werken von Jesus Christus.

Gott, der Vater, sandte Seinen eingeborenen Sohn, um das zu tun, woran jeder in der Geschichte gescheitert war, einschließlich Adam, Israel und jeder von uns.

Kurz gesagt, die Bibel dreht sich komplett um Jesus.

Gemeinsam erzählen die 66 Bücher der Bibel die eine Geschichte der Mission Gottes, Menschen zu retten und für Seine Herrlichkeit ein Königreich aufzubauen durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Das Alte Testament bereitet dafür die Bühne vor und führt uns zu Jesus. Das Evangelium offenbart Ihn und Sein Werk.

Wie kann man behaupten, Apostellehre - so wie sie die Bibel lehrt - zu lehren, wenn man das AT ignoriert?
"Die Kirche ist die einzige Organisation, die für diejenigen existiert, die nicht ihre Mitglieder sind."
William Temple (Erzbischof von Canterbury von 1942-1944)

Acapulco

Re: Das neue Amtsverständnis der NAK ab April bzw. Juni 2019

#22 Beitrag von Acapulco » 04.03.2019, 11:00

Lieber Epheser,

herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag!!

Du hast in allem Recht- das NT kann nur aufgrund des AT gelesen und verstanden werden.

Jesus selbst ist als Jude mit der Thora aufgewachsen und hat oft daraus zitiert und gelehrt.

Alleine schon die Psalmen so herabzuwürdigen, sagt viel über den Geistes - und Bildungsstand Schneiders aus. So etwas würdest du von wirklich theologisch gebildeten Menschen niemals hören.

LG
Sabine

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Re: Das neue Amtsverständnis der NAK ab April bzw. Juni 2019

#23 Beitrag von Heidewolf » 04.03.2019, 18:55

1.Korinther 7
…22Denn wer als Knecht berufen ist in dem HERRN, der ist ein Freigelassener des HERRN; desgleichen, wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi. 23Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. 24Ein jeglicher, liebe Brüder, worin er berufen ist, darin bleibe er bei Gott.

Das kann man nun beliebig auslegen. Die, die sich selber für Christus halten, umgeben sich natürlich mit Knechten. Insofern hat sich seit JG Bischof nicht allzuviel geändert.
Was mich aber wundert, ist, das wirklich sehr, sehr viele ATs das nicht erkennen. Scheinbar lesen sie selten in der Bibel. Über die Freiheit hat Paulus aber noch sehr viel mehr geschrieben. Sollte man sich als AT unbedingt mal mit beschäftigen.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

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