@HeinrichDiese Aussage aus der Lutherbibel 1912 kennen wir wohl alle: "Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, denn es brennete schon!"
Am Sonntag in einem NAK-Gottesdienst wurde dieses Bibelwort so "verkündet": "Ich bin gekommen Feuer zu werfen auf die Erde, und wie wollte ich, es wäre schon entzündet." Oder so ähnlich.
Was bitte soll dieser total veränderte Text mit einer total anderen Grundaussage?
Manchmal muß man sich halt von Gewohnheiten verabschieden...
Die Lutherübersetzung ist jetzt wieder genauer am Urtext. Übrigens waren die "alten" Luther 1912/1984 hier eine Ausnahme gewesen:
1912: "Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, denn es brennete schon!"
1984: "Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, dass es schon brennte!"
2017: "Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!"
Bruns: "Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu werfen. Was wollte ich lieber, als daß es schon brennte!"
EÜ: " Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!"
REB: "Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie wünschte ich, es wäre schon angezündet!"
Ich bin zwar des Griechischen nicht mächtig, aber im Nestle-Aland findet sich in dem Vers "βαλεῖν" (Lk 12, 49), was wohl mit "werfen", "hinwerfen" übersetzt wird. (Vielleicht kann das ein Fachmann bestätigen).
Im Kontext zu den folgenden Versen des Kapitels scheint mir diese "dramatische" Formulierung auch wesentlich plausibler:
51 Meint ihr, dass ich gekommen bin, aFrieden zu bringen auf Erden? Ich sage euch: Nein, sondern Zwietracht. 52 Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei. 53 Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Grüße
H.