NAK Bezirksjugendstunde in Leipzig-Mitte: "Brauchen wir Apostel?"

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Heidewolf
Beiträge: 1215
Registriert: 03.03.2009, 11:24
Wohnort: Zum Glück wieder auf der Suche.

Re: "Brauchen wir Apostel?"

#51 Beitrag von Heidewolf » 14.10.2018, 22:35

Lese erst jetzt den Hinweis auf mich von Albert.

M.E ist Jesus laut NT ZUERST zu dem Volk Israel gekommen. Hat sich aber schon zu seinen Lebzeiten vor der Kreuzigung z. Bsp. den Samaritern, Römern und anderen zugewendet. Auch in dem sogenannten Sendungsbefehl kommt ja dann die Aussendung zu allen Völkern zum Ausdruck. Apostel heißt ja, so lese ich es in vielen Erklärungen, Gesandter.

Ich sehe den Begriff also auch so, dass, wenn jemand sich berufen fühlt, das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden, ein Apostel sein kann. Der Handlungsrahmen ergibt sich dann eben aus dem Evangelium. Und dem Sinn des Evangeliums (....wer durch sie an mich glaubt'...). Wer dann Zitate aus dem Zusammenhang reißt, läuft allerdings auch gefahr, sich auf Abwege zu begeben. Dazu gehören auch all die, die so etwas als Dogma erheben und evtl auch noch mit ihrer eigenen Meinung verbinden.

Ich seh das einfach mal so auf diese Art pragmatisch.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

Prinzipal

Re: "Brauchen wir Apostel?"

#52 Beitrag von Prinzipal » 13.05.2019, 13:42

Die Heilsnotwendigkeit von Aposteln als Dogma, war in der gestrigen Predigt wieder mal präsent und nahm breiten Raum ein. Und das nach wochenlanger Abwesenheit dieser Thematik und obwohl sich das aus dem vorgegebenen Textwort wirklich nicht ableiten ließ. Aber nach dem Chorlied (...welche Gnade, oh welche Gnade, dass der Herr heut Apostel ersah, ... im Apostel ist Jesu mir nah) brachen alle Dämme. Dann erweckte der heilige Geist erbarmungslos die Unverzichtbarkeit des Apostolats, welches sich allenfalls einmal pro Jahr in unsere Gemeinde verirrt.
Ich frage mich wirklich ernsthaft, wie man den Zuhörern solche Liedtexte noch zumuten kann. Ob es so etwas bei den anderen Konfessionen auch gibt? Welche Gnade, oh welche Gnade, das der Herr heut den Papst/ Bischof ersah?😏

Heinrich

Re: "Brauchen wir Apostel?"

#53 Beitrag von Heinrich » 13.05.2019, 16:53

Wenn ich den ganzen Thread richtig lese, haben "höchere Amtsträger der NAK" versucht, noch fast minderjährige Frauen und Männer (Alter zwischen 14 und max. 20 Jahren) massgeblich zu beeinflussen. So etwas geht gar nicht, bitte!

Diese "höcheren Amtsträger der NAK - und deren willfährige Gehilfen in den jeweiligen Gemeinden" sollten besser in sich gehen, nachdenken und für künftige Zeiten bitte überlegen, wie man ohne Zwang, ohne hinterhältigen Druck bei Menschen wie oben geschildert vielleicht noch ankommt - wenn es denn überhaupt noch gelingt (so als NAK-kann-nicht-anderst-Mensch).

Gruss, Heinrich

Lästerschwester

Re: NAK Bezirksjugendstunde in Leipzig-Mitte: "Brauchen wir Apostel?"

#54 Beitrag von Lästerschwester » 04.06.2021, 14:46

Aber nach dem Chorlied (...welche Gnade, oh welche Gnade, dass der Herr heut Apostel ersah, ... im Apostel ist Jesu mir nah

Es ist schon ein einige Zeit her, da besuchte ich in der Gemeinde, der ich kirchenbuchgemäß zugehörig bin, einen Apostel-Gottesdienst. Man motivierte mich zum Besuch mit dem Argument, es hätte sich inzwischen einiges geändert, die Lehre wäre geschärft worden und der Zeit angepasst.
Die Enttäuschung war allerdings groß. In Erinnerung ist mir geblieben, wie der Apostel immer wiederholte, wie wichtig und notwendig das Apostelamt doch sei. Der Chor sang dazu auch noch mehrere komische Lieder (Apostelwort wie milder Tau ..., welche Gnade o welche Gnade, dass der Herr heut Apostel ersah...) Eigentlich zum brüllen und Schenkel klopfen. Aber so mancher der, um die (zu) reichlich vorhandenen Sitzplätze zu füllen, aus nah und vor allem aus fern herbeigeeilten Zuhörer schien dem durch zustimmendes Nicken beizupflichten. Das war schon eine seltsame Atmosphäre.
Die an Personenkult erinnernde Verehrung und Huldigung der Apostel hat schon, bzw. immer noch groteske Züge.

Ich erinnere mich noch an eine Begegnung mit einem Bezirksapostel vor vielen Jahren, der nach dem gottesdienstlichen Segen anschließend anlässlich der ursächlichen Familienfeier noch zum Mittagessen eingeladen war. Dort saß er am Tisch, umgeben von den ranghöchsten Amtsträgern. Niemand sonst mochte sich ihm so recht nähern. Als ich ihn dann am Büffet, oder war vor der Toilette, ich weiß es nicht mehr genau, statt mit lieber Bezirksapostel, mit Herr xxx ansprach, verfinsterte sich seine Miene merklich. Als ich dann nachlegte und mir spaßeshalber (nach zwei Gläsern Rotwein) statt Euer Hochwürden, Euer Merkwürden herausrutschte, marschierte er wenige Minuten samt seinem Gefolge und Gehülfinnen aus dem Saal. Wahrscheinlich zum nächsten Gottesdienst, da war er dann wieder der liebe Bezirksapostel😅

Herkules
Beiträge: 27
Registriert: 09.12.2018, 18:34

Gesang, Liedauswahl und Wiederholungen

#55 Beitrag von Herkules » 04.06.2021, 15:16

Der Gesang, die gezielte Auswahl von Liedern und die ständigen Wiederholungen haben einen ganz bestimmten Grund, den ich vor mehr als 10 Jahren zusammen mit Detlef Streich mal näher untersucht habe. Die GDs viele Sekten, so auch der NAK, haben fast alle einen identischen Aufbau. Solche Gemeinschaften arbeiten gezielt mit NLP und Praktiken aus der Hypnotherapie. Dazu haben wir damals viele Gottesdienste aufgezeochnet und analysiert. Dabei wurden wir fündig und haben zu diesem Thema auch unsere Erkenntnisse veröffentlicht.

Wir waren mit diesem Wissen und als NLPler in der Lage sogar ganze Predigten (nach dem Erkennen des Wordings und der Vorgehensweise in einer Hypnosesitzung) zu verfassen und die NAKis waren total begeistert von Detlefs "Wolkenpredigt", haben bestätigt, dass man sofort merken würde, dass das aus Apostelmund käme.

Die oberen ATs wissen wohl genau was sie da tun, der Rest der Schwarzkittel brabbelt einfach nach und merkt gar nicht, was er da für Schaden anrichtet. Übrigens findet man das sogar in der Römisch-Katholischen Kirche im Rosenkranzgebet. Da schaudert einem echt, ist aber für bestimmte Zwecke der Indoktrination sehr gut geeignet.

Vania
Beiträge: 65
Registriert: 07.07.2020, 05:18

Re: NAK Bezirksjugendstunde in Leipzig-Mitte: "Brauchen wir Apostel?"

#56 Beitrag von Vania » 04.06.2021, 19:01

Ja das ist leider immer wieder ein Problem.

Hier ist ein falsches Verständnis von Vollmacht vorhanden. Aber dazu sage ich jetzt Mal nichts

Grundsätzlich predige ich das Evangelium Jesu und das Reich Gottes.
Ich predige kein Apostelamt. Wenn dann beziehe ich mich auf die damals tätigen Apostel des NT.

Die Personenverehrung, die immer noch stattfindet ist an keiner Stelle der Schrift beschrieben.

Paulus hat ganz explizit darauf geachtet, nicht für exklusive Gedanken 'benutzt' zu werden. Siehe Korintherbrief.

Und wenn ich ehrlich bin, denke ich da sehr pragmatisch: sie werden sich alle vor Gott dafür einmal verantwortlich zeigen müssen.

Schönes Wochenende.

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: NAK Bezirksjugendstunde in Leipzig-Mitte: "Brauchen wir Apostel?"

#57 Beitrag von fridolin » 05.06.2021, 10:46

Und wenn ich ehrlich bin, denke ich da sehr pragmatisch: sie werden sich alle vor Gott dafür einmal verantwortlich zeigen müssen.
Die NAK hat viele viele Fehler gemacht, die ihrem Anspruch nicht gerecht wurden. Dafür muss sie sich einmal vor Gott verantwortlich zeigen müssen. Da bin ich bei dir. Kannst du noch daran glauben, wie es aktuell heißt, die NAK ist das einzige Gnaden und Erlösungswerk Christi, innerhalb der Kirche Christi.
Vor ein paar Jahren war sie alleine alles zusammen. Da wurde gelehrt, die NAK ist alleinig die Kirche Christi und das Erlösungswerk Gottes.
Mit den neuen Auslegungen versucht sie, sich wieder an die Spitze über alles in der Christenheit zu setzen. Nur der neue NAK Glaube erzeugt innerhalb der allgemeinen Christenheit keinen innerlichen Antrieb zur NAK zu wechseln.

Lästerschwester

Re: NAK Bezirksjugendstunde in Leipzig-Mitte: "Brauchen wir Apostel?"

#58 Beitrag von Lästerschwester » 02.07.2021, 14:14

Vania hat geschrieben:
04.06.2021, 19:01
Ja das ist leider immer wieder ein Problem.

Hier ist ein falsches Verständnis von Vollmacht vorhanden. Aber dazu sage ich jetzt Mal nichts

Grundsätzlich predige ich das Evangelium Jesu und das Reich Gottes.
Ich predige kein Apostelamt. Wenn dann beziehe ich mich auf die damals tätigen Apostel des NT.

Die Personenverehrung, die immer noch stattfindet ist an keiner Stelle der Schrift beschrieben.

Paulus hat ganz explizit darauf geachtet, nicht für exklusive Gedanken 'benutzt' zu werden. Siehe Korintherbrief.
Danke Vania, da bin ich ganz bei Ihnen.

Apostel gelten nach dem Tod des letzten von Jesus berufenem seit fast 2000 Jahren als ausgestorbene Spezies.
Aber in der Phantasie mancher Religionsgemeinschaften wollte man sich damit halt nicht abfinden und man fand es gut, wenn der Geist diese erneut erweckte und seit dem wachsen sie hier und da wie Pilze aus der Erde. In der NAK sind sie gar heilsnotwendig.

Ich könnte mir vorstellen, um das mit einem Bild zu beschreiben, dass Gott milde lächelnd darüber den Kopf schüttelt, was manche seiner Geschöpfe sich da zurechtreimen. Oder ist er eventuell sogar darüber erzürnt?

Wenn man Johannes 16, 26-27 zu Rate ziehen möchte, liest man dort Worte Jesu kurz vor seiner Gefangennahme: „An jenem Tag werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; 27 denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.“
Hier wird deutlich, Gott liebt die Seinen alle gleich, sofern sie seinen Sohn geliebt haben und an ihn glauben.
Da steht irgendwie nichts vom Glauben an heilsnotwendige NAK-Apostel.

Brauchen wir nun Apostel?
Die NAK international als Verein nach Schweizer Recht, bei der die NAK-Apostel angestellt sind, hat sich da inzwischen verselbstständigt und ihre eigene Institution geschaffen um ihrer selbst Willen. Wer braucht das? Mir schwant, ich eher nicht.

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“