Jinn hat geschrieben:Ich kenne auch die Reaktionen, die dann vonseiten der NAK erfolgten: Null-Verantwortungsübernahme, null Besinnung, null Nachdenken, ob man vielleicht so ein klitzekleines Bisschen falsch gehandelt hat. Im Gegenteil: Selbst schuld, die arme verlorene Seele. Wäre sie bei uns geblieben, wäre sie treu geblieben, wäre sie in Gehorsam unseren Aposteln gefolgt, dann …
Genau, lieber Jinn!
Diese Reaktionen gab es nicht nur in diesen ganz besonders entsetzlichen Fällen, sondern immer auch dann, wenn jemand sich nicht so verhalten hatte, wie von "oben" vorgegeben und derjenige erkrankte oder irgendwie anderes "Pech" hatte (alles Dinge, die eigentlich nun mal mehr oder weniger zum Leben gehören). Dann schnellte sofort der Zeigefinger in die Höhe: Ja, das hat er nun davon! Hätte er mal auf uns gehört und wäre er dem Rat der Segensträger gefolgt, dann wäre ihm das nicht passiert.
Geschahen die gleichen Dinge einem "treuen" Gotteskinde, dann war man um es besorgt und tröstete es damit, dass es nun geprüft würde um z. B. anderen zum Vorbild zu sein, wie tapfer es seine Schwierigkeiten usw. ertragen würde ...
Jinn hat geschrieben:Ich liebe meine alten Eltern, auch wenn sie immer noch sehr fanatisch neuapostolisch sind, obwohl sie jetzt in ihrem hilflosen Zustand immer mehr erkennen müssen, wie wenig diese „ehrenwerte Gesellschaft“ überhaupt zu der vielgepriesenen Gemeinschaft und „Liebe am Nächsten“ taugt. Nämlich überhaupt nicht.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Ihnen zumute ist ... In diesem Punkt geht es mir besser, da meine Eltern zwar sehr gläubig und treu NAK waren, aber sie waren nicht fanatisch und gaben ihren Verstand nicht an der Garderobe ab. Ganz bestimmt habe ich es auch ihnen zu verdanken, dass ich nicht noch größeren Schaden an der NAK genommen habe ...
Jinn hat geschrieben:Das ist die ewig alte Masche der mangelnden Selbstkritikfähigkeit der NAK. Immer mit dem Finger auf andere deuten, wenn mal jemand leise Kritik an ihnen äußert.
Ja genau, und wie hier auch schon geäußert wurde: Kritisierte man mal ganz, ganz vorsichtig einen AT, so wurde man sofort selbst unter Beschuss genommen und war am Ende selbst schuld, weil man gewagt hatte, einen Segensträger zu kritisieren bzw. anzudeuten, dass etwas nicht so ganz in Ordnung sein könnte ... Mir ging es einmal so, als ich dem BÄ gegenüber äußerte, dass der Priester X. in seinen Predigten m. M. nach etwas äußerte, was eigentlich nicht richtig sein kann.... Ohhhhh, da ging der Schuss aber nach hinten los! Ich sollte mal meine Position dem Priester und dem Werke Gottes gegenüber bedenken und überhaupt stünde es mir nicht zu ... usw. usw. Jedenfalls hatte mich der BÄ so runtergemacht, dass ich am Ende nicht mehr wusste, was vorn und hinten ist. Ja, das konnten sie sehr gut! Einschüchtern, alle Argumente so drehen, dass man selbst wieder unsicher wurde und man sich fragen musste, liegt die Schuld vielleicht doch bei mir?
Vor etlichen Jahren hatte ich ein paar Briefe in großer Not an ATs geschrieben, weil ich mir in meinem naiven Sinn einbildete, irgendeine Hilfe oder Beistand zu finden. Da durfte ich erleben, dass man außer den üblichen Floskeln udgl. mir nichts, aber auch gar nichts zu sagen hatte. Ich kam mir vor, wie eine "Sache", die man kühl und ohne Empathie einfach abfertigte.
In dieser Angelegenheit ging ich auch zu dem Vorsteher meiner Eltern, um ihn um Hilfe zu bitten. Seine Antwort war kurz und bündig: Er hätte in Bezug auf mich klare Anweisung vom BÄ und daran würde er sich halten. Mit diesen Worten begleitete er mich zur Tür. Mann o Mann, welch eine Liebe ...
Ein paar Jahre später erkannte ich dann ENDLICH, dass es in der NAK nicht um die Pflege oder Annahme von Menschenseelen geht, sondern nur um die Durchsetzung ihrer - sich immer wieder ändernden - Dogmen. Abgesehen von ein paar wenigen, rühmlichen Ausnahmen, die gab es natürlich auch. Ich möchte aber nicht wissen, wie diese Ausnahmen manchmal selbst darunter gelitten haben, wenn sie die allgemeine Praxis wahrnehmen mussten.
Es grüßt herzlich Magdalena