Biblisch wie kirchlich programmierte Glaubensheuchelei

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Heinrich

Re: Biblisch wie kirchlich programmierte Glaubensheuchelei

#2 Beitrag von Heinrich » 04.10.2017, 19:02

Werter R/S:

Was hat das nun mit der NAK zu tun? Und mit diesem Forum?

Verheiraterer Pfarrer trifft einen Homosexuellen, was dann geschieht, ist doch so was von egal. Hauptsache, die involvierten drei Menschen kommen damit zurecht!

Gruß, Heinrich

R/S

Re: Biblisch wie kirchlich programmierte Glaubensheuchelei

#3 Beitrag von R/S » 04.10.2017, 21:19

Heinrich, im Bildungswesen nennt man die Antwort auf Ihre Frage "Transferaufgabe", d.h. die Notwendigkeit der Übertragung eines ganz bestimmten systemischen Effekts auf andere (Glaubens-)Systeme.
Nehmen Sie nur mal die Kausalkette "Regelwerk - Regelverstoß - Ahndung/Reaktion" und Sie werden durchaus Ähnlichkeiten mit der NAK feststellen.
Zugegeben, ein wenig nachdenken muss man schon. Mit kniereflexartigem Meinungsschluckauf kommt man nicht dahinter ... 8) 8)

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Heidewolf
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Re: Biblisch wie kirchlich programmierte Glaubensheuchelei

#4 Beitrag von Heidewolf » 05.10.2017, 03:29

Habe zufällig heute Nacht den Film gesehen.
Freikirchen haben manchmal eben oftmals finanzielle Probleme. Das klang an.
Gut herausgearbeitet wurde m.E., dass bei strikter wortwörtlicher Beachtung der Bibel sich Widersprüche ergeben.
Und das Menschen zur Heuchelei neigen.
Ansonsten wurden so manche Vorurteile bedient. Und Authentisch waren die handelnden Personen nicht immer.

Bei der NAK haben wir eigentlich inzwischen das Gegenteil von dem gezeigten.
Fast allen Problemfeldern wird aus dem Wege gegangen. Es kommen kaum noch klare Aussagen.

Wie ich neulich von einem NAK-Theologen gehört habe, weht jetzt sogar der Heilige Geist als Teil der Gottheit, wo er will.
Das empfand ich als Sensation.

Ich habe den Film wirklich von der Thematik her als aufspiessen von so mancher fundamentalistischer Freikirche gesehen.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

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Re: Biblisch wie kirchlich programmierte Glaubensheuchelei

#5 Beitrag von Heidewolf » 05.10.2017, 03:33

Und, das noch als Bemerkung.
Die Probleme mit Homosexualität und Exorzismus sind wohl eher RKK-Probleme.
Aber als öffentlich-rechtlicher Filmschaffender legt man sich mit denen wohl besser nicht an.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

R/S

Re: Biblisch wie kirchlich programmierte Glaubensheuchelei

#6 Beitrag von R/S » 05.10.2017, 10:18

Heidewolf:
Gut herausgearbeitet wurde m.E., dass bei strikter wortwörtlicher Beachtung der Bibel sich Widersprüche ergeben.
Und das Menschen zur Heuchelei neigen.
Ja, wobei dies, wie in der NAK auch, überhaupt nicht zum Nachdenken anzuregen schien. Dabei liegt es ja ziemlich offensichtlich auf der Hand:
Schritt1: Die Bibel wird nicht als Ausdruck kulturell geprägter menschlicher Phantasie in Lebens- und Glaubensfragen (z.B. nach dem Lebenssinn usw.) gesehen, sondern als Erguss eines unumstößlichen und nicht hinterfragbaren göttlichen Willens.
Schritt2: Alles, was von da an mit diesem göttlichen Willensguss überzogen wird (selbst offensichtlichste menschliche Regelwerke), polarisiert - und im Fall der Regelmissachtung dämonisiert - dann unweigerlich alles menschliche Denken und Handeln.
Gut gezeigt wurde m.E. in dem Film, dass sobald diese Mechanismen greifen, man im Grunde aus dieser Nummer nicht mehr rauskommt.
Schritt3: Weil das so ist, bleibt im Grunde meist nur Heucheln als Ausdruck dieses inneren Zwiespalts übrig.

Nachtrag:
Bei der NAK haben wir eigentlich inzwischen das Gegenteil von dem gezeigten. Fast allen Problemfeldern wird aus dem Wege gegangen. Es kommen kaum noch klare Aussagen.
Wie ich neulich von einem NAK-Theologen gehört habe, weht jetzt sogar der Heilige Geist als Teil der Gottheit, wo er will.
Das empfand ich als Sensation.
Dem kann ich nur teilweise zustimmen. Richtig ist sicherlich, dass die NAK-Führung - nicht zuletzt bildungsbedingt - in den letzten zwei, drei Jahrzehnten in Sachen kirchenpolitisches Wording sehr viel dazugelernt hat. Sie vermeidet es tunlichst, dort klare Aussagen zu treffen, wo man sie daraus anprangern könnte.
Gleichwohl hat sie sich mit ihrem Katechismus - gewollt oder ungewollt - eine schriftliche Grundlage gegeben, gegen die sie selber nicht mehr viel argumentieren kann. Insofern ist das Amt- und Kirchenverständnis jetzt schriftlich festbetoniert, sodass die Möglichkeit einer offenen Diskussion wie in der freikirchlichen Sondergemeinschaft über die Frage von Kinds- oder Erwachsenentaufe in der NAK so gar nicht mehr gegeben ist - nicht einmal im Apostelkreis.
Interessant ist m.E. nämlich schon die Tatsache, dass seit dem Erscheinen des Katechismus die ganzen Lehränderung, die unter R. Fehr noch so mir nichts dir nichts unters Volk geschummelt wurden, so nicht mehr möglich sind ... :roll:

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