NAK - Unsere Familie Nr. 8 2017: Hingeschaut - "... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ..."

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Bezirks-Elster

NAK - Unsere Familie Nr. 8 2017: Hingeschaut - "... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ..."

#1 Beitrag von Bezirks-Elster » 18.04.2017, 21:47

In der jüngst erschienenen Kirchenzeitschrift findet sich eine interessante Glosse zum Thema Internetschreiberlinge. Auch wenn ich denke zu wissen, was der Redakteur damit meint, finde ich den Vergleich mit Luther doch weit hergeholt und symptomatisch für die NAK im Umgang mit dem Thema.
Luther und das Internet
Martin Luther, bekannt für seine streitbare und kämpferische Natur, ging der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden nicht aus dem Weg. Im Gegenteil: Mit ganzem Einsatz und allen rhetorischen Mitteln verfocht er seine Überzeugungen gegen alle Widerstände.
Mit einigen Zeitgenossen ließ er sich allerdings auf keinen Disput ein. Seine Weigerung begründet der ansonsten wenig konfliktscheue Reformator mit einem Ausspruch, der auch im Zeitalter der Internetforen und sozialen Netzwerke im Hinblick auf manche sich dort tummelnden Zeitgenossen zutrifft: "Das weiß ich gewiss, dass ich, wenn ich mit einem Schmutzfink kämpfe, ob ich siege oder besiegt werde, immer beschmutzt bin."
Andreas Vöhringer, Redaktion
Quelle: Unsere Familie, Nr. 8, 2017, S. 51, "Hingeschaut"

Dann werde ich jetzt mal meine schmutzigen Hände waschen gehen .... :cry:

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Andreas Ponto
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Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#2 Beitrag von Andreas Ponto » 18.04.2017, 22:54

Nun, Luther wusste noch nichts von Internetforen.
Ich denke, es ging Luther einfach um bestimmte Zeitgenossen, die sich wohl überall tummeln, wo man sich tummeln kann.

Warum Herr Vöhringer dann ausgerechnet auf "manche sich dort tummelnde" abhebt?
Möchte er damit Internetforen insgesamt diskreditieren und seine Schäfchen vom eigenständigen und kritischen Nachdenken abhalten?

Wenn sich manche dieser Zeitgenossen auf Wochenmärkten tummeln und "sich das Maul über dies und das zerreißen", möchte er dann auch die Wochenmärkte insgesamt diskreditieren?
Sollen Mitglieder der NAK mit Bezug auf Luther dann auch nicht mehr auf Wochenmärkte gehen?

Nachgefragt: Hat Luther von Schmutzfinken gesprochen? Wenn ja, ist Luther das Qualitätsurteil per se?

Beispiel: Luther betittelte den Papst als Antichristen...
Wer würde darauf heute im Zeichen der Ökumene noch zurückgreifen wollen, Herr Vöhringer?

Die Quelle und der innere Zusammenhang des von Herrn Vöhringer genannten Zitats würden mich dann doch noch interessieren.
War es dieses: "Das weiß ich wohl, dass mit einem unverschämten Lästerer und Lügner nicht gut ist zu handeln nach dem Sprichwort:
> Das weiß ich gewiß, daß wenn ich den Unrat bekämpfe, mag ich siegen oder besiegt werden, ich immer beschmutzt werde.>"
?

Wer wollte dem an sich widersprechen?
Aber ob Luther hier nicht einfach doch nur einen Kontrahenten wüst beschimpft hat?
Und was hat das nun mit Internetforen zu tun?

Allen eine gute Nacht!

Centaurea

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Heidewolf
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Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#3 Beitrag von Heidewolf » 19.04.2017, 00:25

Ich finde das gut, dass der Bruder Vöhringer auf Luther hinweist. Allerdings ist seine Ausführung schwach, da diese angeführte Aussage einfach so im Raume steht. Da steht nichts, was wissenschaftlich verwertbar ist, als Zeit, Zusammenhang, Bezug, Nachweis einer Textstelle. Das werde ich mal zum Anlass nehmen, um aktuelle Luther-Literatur zu studieren. Für Hinweise bin ich dankbar. -- Für mich steht Bruder Martinus als ein Mann, der den Mut hatte, die Missstände in der Kirche (Christi) deutlich anzusprechen. Und dass Gott mit ihm war, als man versuchte, ihn kalt zu stellen. Wenngleich ML auch aus heutiger Sicht z. Bsp in der Judenfrage fatale Fehler gemacht hat. Außerdem steht ML nicht alleine dar. Sondern es gab zu der Zeit eine ganze Reihe Kritiker, die aufgebrochen waren, das missbrauchte Evangelium wieder zu reinigen. Und damit wurde er ein Werkzeug Gottes.
Und ich denke, das Gott auch heute Werkzeuge benutzt, um sein Evangelium zu verkünden und von Mißbräuchen zu reinigen. Da einfach so alle Kritiker zu verunglimpfen scheint mir viel zu billig. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Kritiken ist da wohl angebracht. Wenn ich die jüngsten Versöhnungsprozesse betrachte, dann sieht man ja, dass hier ohne Kritik an der Verbohrtheit von Traditionalisten kaum etwas geschehen wäre. Insofern gibt es da noch einige Baustellen, auch in der NAK, die angepackt werden müssen. Und das geht nur durch deutliche Ansprache.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

Lulo

Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#4 Beitrag von Lulo » 19.04.2017, 08:16

Heidewolf hat geschrieben:Wenngleich ML auch aus heutiger Sicht z. Bsp in der Judenfrage fatale Fehler gemacht hat.
Dass Vöhringer nur das Zitat von Luther verwendet, dass ihm gerade passt, ist typisch. Luther war ein Antisemit, hatte krass frauenfeindliche Ansichten und meinte, Glaubensabweichler und Aufständische seien vom Teufel besessen und deshalb zu töten, ebenso Behinderte usw. Das stellt seine Verdienste um Reformen doch sehr in den Hintergrund, aber die christlischen Kirchen feiern ihn bis heute als Helden.

Boris

Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#5 Beitrag von Boris » 19.04.2017, 08:40

centaurea hat geschrieben:... Wer wollte dem an sich widersprechen?
Aber ob Luther hier nicht einfach doch nur einen Kontrahenten wüst beschimpft hat?
Und was hat das nun mit Internetforen zu tun? ...

Centaurea
Das zeigt einfach nur die Seriosität dieser christlichen Sondergemeinschaft. Wer selbst nachdenkt und hinterfragt, kann mit dieser nicht konform gehen.

Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, als die Internetnutzung aufkam.
Die NAK hat diese Sache von Anbeginn verteufelt, weil alle Welt dieses Medium nutzte, um über die Sondergemeinschaft herzuziehen. So das Selbstbild dieser Gemeinschaft.

LG Boris

fridolin

Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#6 Beitrag von fridolin » 19.04.2017, 13:13

Mit einigen Zeitgenossen ließ er sich allerdings auf keinen Disput ein. Seine Weigerung begründet der ansonsten wenig konfliktscheue Reformator mit einem Ausspruch, der auch im Zeitalter der Internetforen und sozialen Netzwerke im Hinblick auf manche sich dort tummelnden Zeitgenossen zutrifft: "Das weiß ich gewiss, dass ich, wenn ich mit einem Schmutzfink kämpfe, ob ich siege oder besiegt werde, immer beschmutzt bin."
Andreas Vöhringer, Redaktion

Quelle: Unsere Familie, Nr. 8, 2017, S. 51, "Hingeschaut"

Dann werde ich jetzt mal meine schmutzigen Hände waschen gehen .... :cry:
Jedem das seine. Internetforen in denen die NAK kritisiert wird sind Abläufe der heutigen Zeit. :D
Manchen der sich dort tummelnden Zeitgenossen als S.......... zu klassifizieren, das geht gar nicht. :D
@Centaurea
Warum Herr Vöhringer dann ausgerechnet auf "manche sich dort tummelnde" abhebt?
Möchte er damit Internetforen insgesamt diskreditieren und seine Schäfchen vom eigenständigen und kritischen Nachdenken abhalten?
Das frage ich mich auch.

Heinrich

Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#7 Beitrag von Heinrich » 19.04.2017, 15:05

Andreas Vöhringer, Redaktion UF
Nur mal kurz gefragt, wer ist dieser Andreas und aus welchem Grund sollte man sich denn mit Beiträgen dieses Herrn auseinandersetzen?

Alles, was vom "Verlaach" kommt, ist doch eh nur mit sehr großer Vorsicht zu genießen - oder?


Gruß. Heinrich.

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Heidewolf
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Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#8 Beitrag von Heidewolf » 19.04.2017, 15:59

lulo, so frauenfeindlich empfand ich seine Einstellung gar nicht. Ich denke, dass die Einstellung, bezogen auf die damalige Zeit, ziemlich liberal war. Er hat sich ja eine Nonne aus dem Kloster als Frau genommen, was für die damalige Zeit und Gesetzgebung ziemlich grenzwertig war. Und er hat seine KB gelobt und ihre Leistung sehr anerkennend hervorgehoben. ML mit unseren heutigen Maßstäben zu messen, halte ich für weltfremd.
ML war für die damalige Zeit erstaunlich weit in seinem christlichen Denken. Aber eben auch nicht auf allen Gebieten. Er war eben ein Meilenstein.
Und, der Weg zur göttlichen Wahrheit geht eben immer weiter. Erkenntnis ist ein Weg nach vorne. Auch ein Weg dem Bräutigam entgegen (Um hier auch einmal dieses Bild zu benutzen). Wer zurückschaut, vergangenem nachtrauert, so sagt die Bibel, wird zur Salzsäule erstarren. Ein Bild des Versagens. Der Weg vorwärts hat natürlich eine Basis. Das kann nur die Wahrheit des Evangeliums sein. Fehler zu korrigieren gehört dann auch mit dazu. Aber die Zukunft liegt vorne, auch wenn wir es manchmal nur wie durch einen Nebel sehen.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

fridolin

Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#9 Beitrag von fridolin » 19.04.2017, 16:00

Alles, was vom "Verlaach" kommt, ist doch eh nur mit sehr großer Vorsicht zu genießen - oder?
Gruß. Heinrich.
Vielleicht kann hier jemand was über Andreas V. erzählen. Wer er ist und welche Funktion er in der NAK inne hat.
So uninteressant scheint er nicht zu sein, sonst würde der "Verlaach" ihn nicht in dem NAK Flakschiff "Unsere Familie" zitieren. :D

@Bezirks-Elster

Quelle: Unsere Familie, Nr. 8, 2017, S. 51

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Re: ... sich in Internetforen tummelnde Zeitgenossen ...

#10 Beitrag von Heidewolf » 19.04.2017, 16:11

Heinrich, für mich ist dieser Beitrag von AV eher ein Eingeständnis von Hilflosigkeit. Ähnlich wie die Aussage von Richard Fehr, er habe das Wort Kritik nicht in der Bibel gefunden. Jahrzehntelang hat die NAK sich in ihrer Propagandamaschine gesonnt. Denn das Haus Bischof hat ja schnell erkannt, ähnlich wie demagogische Parteien, dass, wer die Medien besitzt, der hat eine gewaltige Macht über die Massen. Auch heute noch in Russland, der Türkei und anderen Ländern zu beobachten. Da sich das Internet aber eben nicht mehr so einfach gängeln lässt, haben die Demagogen in der NAK echt ein Problem. Durch das unzensierte Austauschen von Meinungen, Fakten und Hinweise auf konkrete schriftliche Unterlagen lassen sich Irrtümer nicht mehr so einfach vertuschen. Und, was auch wichtig ist. Machtspiele werden viel schneller entlarvt.

Ich sende dir mal kühle Aprilgrüße.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

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