Eine kurze frage

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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glasperle

Eine kurze frage

#1 Beitrag von glasperle » 29.01.2017, 07:39

Ich habe einmal eine kurze Frage an euch? Hat jemand Zeit und Lust mir zu erklären was nak ist? Ich habe mich natürlich bei Tante Google umgesehen.
NAK ist bei uns regional nicht vertreten. Darum kann ich es mir nicht selbst anschauen.
Wadi h bisher im Netz gefunden habe stellt NAK in ein sehr negatives Licht. Ich frage, weil ich annehme dass hier reale Mitglieder der NAK posten. Das mag blauäugig sein.
Lt. Wikipedia ist die NAK nicht ökumenfähig. Das sagt Wikipedia nicht ich. Ich weiß das nicht. Ich kenne persönlich kein Mitglied der NAK.
Ich frage deshalb genauer, weil ich angenommen habe hier tauschen sich Christen verschiedener Konfessionen über allgemeine Themen aus, die für alle Christen interessant sind.
Wenn ich dann lese " die hier unter Glasperle" geposteten Beiträge wundere ich mich sehr.
Ganz konkret:
Was ist ein stammapostel? Habe ich richtig verstanden dass ein Apostel, der gemeineleiter ist? Erst dachte ich das sei so was ähnliches,wie für mich der Ortspfarrer. Nur ich darf "meinem" pfarrerwidersprechen. Das hat keine Konsequenzen. Ich habe gelesen, dem Apostel darf man ich widersprechen, weil dieser direkt von got ( oder Jesus) berufen ist ddirekt von ihm für sein Amt gerüstet ist. Deshalb braucht er ja keine Ausbildung.
Das ist mir im Prinzip egal. Trotzdem würde ich es gerne wissen. Man spricht leichter miteinander, wenn jeder weiß woran er ist.

stufra1

Re: Eine kurze frage

#2 Beitrag von stufra1 » 29.01.2017, 09:43

Hallo.
Also der Stammapostel ist sozusagen der Chef der gesamten NAK weltweit.
Es gab zu Jesu Zeiten schon Apostel (Petrus, Johannes, Paulus und wie die alle hießen). Irgendwann gab es dann keine Apostel mehr. Später (leider kann ich dir nicht sagen wann) fing das mit die Apostel wieder an. Ursprünglich war es so "geplant" gewesen, dass es in allen Kirchen Apostel geben sollte. Nur wollten die anderen es nicht und somit gibt es nur in der NAK welche, was uns jetzt aber nicht besser darstellen soll. Jeder Christ ist bei Gott wichtig. Soweit bin ich schon lange, und ich gehe in die NAK. Ein Gemeindeleiter wie du es nennst ist der Vorsteher. Dann gibt es einen Bezirksvorsteher, der ist der Leiter eines Bezirkes z.b. Bezirk Chemnitz usw. Ein Apostel wiederum ist das dritt stärkste Glied in der NAK. Er hat mehrere viele Bezirke, mittlerweile auch Bundesländer (Personalmangel) unter sich.
Und was Ökumene betrifft da gibt es verschiedene Ansichten. Manche aus der Kirchenleitung sind absolut dagegen, was ich traurig finde. Gott hat alle Mensche lieb. Auch die evangelischen, katholischen und was es noch so gibt.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

glasperle

Re: Eine kurze frage

#3 Beitrag von glasperle » 29.01.2017, 10:01

Danke.
Wenn ein Apostel kein Gemeindevorsteher ist, was ist er dann? Wenn der Gemeindevorsteher kein Apostel ist, ist dieser dann auch nicht "sakrosankt" :wink: der Stammapostel verkündet die allgemeingültige Wahrheit? Der wäre dann so was wie unser Papst?
Apostel ist demzufolge wieder so ein missverständliches Wort. Auch die katholische Kirche vertritt die Meinung ihr Chef stünde in der Nachfolge des Apostel Petrus. Apostolate ist in der katholischen Kirche was ganz anderes . Apostolate im Sinne von Verkündigung und diakonie( bei uns ist das Dienst am Nächsten) wäre theoretisch Pflicht jedes Katholiken.

stufra1

Re: Eine kurze frage

#4 Beitrag von stufra1 » 29.01.2017, 10:15

Ich würde sagen ja der Stammapostel ist sowas wie der Papst. Dann gibt es die Bezirksapostel, die sind gleich darunter, die haben viele Bezirke,Regionen Bundesländer, ausländische Regionen. Der Apostel ist ihm dann direkt unterstellt. Apostel heißt Gesandter. In Ursprung könnte man sagen Gesandter Jesu. Du musst dir mal vorstellen, wie groß der Bereich wäre, wenn der Stammapostel alles allein machen müsste. Geht gar nicht. Er kann auch nicht jede Gemeinde besuchen. Ist gar nicht möglich. Daher hat er seine "Helfer" die Bezirksapostel =Kirchenpräsidenten (in meinem Fall ist das der Kirchenbezirk Nord-Ost-Deutschland. Und der Kirchenpräsident wäre somit der Chef dieses Gebietes. Er hat somit seine Helfer, die Apostel die ihn wiederum unterstützen (in meinem Fall wäre es für Sachsen/Thüringen). Allerdings sind die Apostel und Bezirksapostel alle bei der Kirche angestellt was sie unkündbar macht. Auch wenn sie Fehler machen.

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Re: Eine kurze frage

#5 Beitrag von Andreas Ponto » 29.01.2017, 18:13

Hallo glasperle,

hier schreiben überwiegend NAK-kritisch eingestellte Personen - egal ob NAK-Mitglied, Noch-Mitglied oder ehemaliges Mitglied.
Und Personen, die wie du nichts mit der NAK zu tun haben.

Das Verhältnis weg von nur NAK-Themen hin zu allgmein christlichen und gesellschaftlichen Themen ist von mir ausdrücklich erwünscht.

Nun zu deiner Frage:
Die NAK ist aus meiner heutigen Sicht in ihrem Kern nach wie vor eine christliche Sekte.
Vielen Mitgliedern tue ich mit dieser Einschätzung jedoch Unrecht, da diese ein weitaus offeneres Selbstverständnis gegenüber christlichen Kirchen haben und sich eine Zugehörigkeit zur Ökumene und zur allgemeinen Christenheit wünschen; manche sich danach sehnen.
Die Lehrrealität der NAK spricht aber eine andere Sprache. Hier tut sich aus meiner Sicht ein großer Zwiespalt innerhalb der NAK, zwischen konservativen und progressiven Mitgliedern der NAK auf.

Der ACK nach ist die NAK eine Sondergemeinschaft auf dem Weg zur Ökumene.
Jüngst hat die NAK in Mecklenburg-Vorpommern den Status der ACK-Gastmitgliedschaft erhalten.

Nach Aussage einer Weltanschauungsbeauftragten der Evanglischen Kirche mir gegenüber, macht die NAK massiv Druck auf die ACK, um endlich aufgenommen zu werden. Auf die vielen Forumulierungen und Bekundungen auf seiten der NAK hin vermisst sie die daraus zu erwartenden konkreten Schritte und Taten hin zu einer ökumenischen Öffnung und Beteiligung der NAK selbst. Sie sieht die NAK neben vielen evangelikalen, charimatischen und freikirchlichen Strömungen nach wie vor als kritisch zu bewertende Gemeinschaft, die einen noch langen Weg vor sich haben sollte!

Wie ist nun das NAK-Apostel-Amt zu sehen?

Die NAK selbst sieht in ihren Aposteln und ausschließlich in diesen die Fortsetzung der von Jesus zu Aposteln berufenen und verleit ihnen damit eine exklusive Autorität in Lehre und Verkündigung. Sie verlangt die absolute Einheit der NAK-Apostel unter der Hoheit des Stammapostels als oberste Autorität. Dieser ist laut NAK dem Petrus in seiner ihm vermeintlich zugeschriebenen Autorität gleichzustellen.
Womit sie damit aus meiner Sicht die historische und theologische Bedeutung des Apostel Paulus mehr oder weniger ignoriert und in seiner Opposition zu Paulus negiert. Weiter wird auch der Möglichkeit einer Apostelin Junia nicht Rechnung getragen.

Neben dieser Funktion als Lehr- und Verkündigungsautorität in der NAK, erhebt die NAK neu, bzw. im Blick auf die Ökumene mehr den je massiv und öffentlich, den Anspruch apostolische Autorität der gesamten Christenheit, weil ohne NAK-Apostel defizitäre Christenheit, zu sein.

Für mich als evangelischer Christ eine unmögliche Anmaßung. Zumal die NAK-Apostel für mich bis auf einzelne Ausnahmen theologisch und in Blick auf die Verkündigung der christlichen Botschaft ein Totalausfall sind.

Neben dieser Funktion haben die Apostel gleichzeitig verwaltungstechnische Leitungsfunktion und stehen den Gebitskörperschaften in der Funktion als Bezirksapostel auch verwaltungstechnisch vor. Sie haben hier also eine Doppelfunktion indem diese neben ihrem Amt auch organisatorische Leiter der Bezirkskirchen sind.

Apostel leiten Bezirke, keine Gemeinden.

Die Ämter der NAK werden durch Berufung in das Amt vergeben. Ein Apostel beruft und ordiniert die ihm untergebenen Ämter, der Stammapostel die (Bezirks-)Apostel.
Weder gibt es eine theologische oder seelsorgerische Ausbildung, noch ein Bewerbungs- oder Wahlverfahren, noch eine Einflußmöglichkeit durch die Mitglieder.

Sowei ein erster grober Einblick.

R/S

Re: Eine kurze frage

#6 Beitrag von R/S » 29.01.2017, 18:28

Weiter wird auch der Möglichkeit einer Apostelin Junia nicht Rechnung getragen.
Und dies obwohl mittlerweile sowohl die kath. Einheitsübersetzung als auch die evang. Lutherübersetzung in ihren jüngsten Ausgaben (2017) ganz dezidiert dieser mittlerweile unumstrittenen historischen Erkenntnis in ihren jeweiligen Übersetzungen Rechnung tragen... :?

glasperle

Re: Eine kurze frage

#7 Beitrag von glasperle » 29.01.2017, 18:52

Genau, die Junia vermisse ich in der kath. Kirche auch. Da heißt sie nach wie vor Juno.

Und der arme viel strapazierte petrus :shock: das würde schwierig sein, dass sich der stammapostel und der Papst einigen, wer nun der Nachfolger Petri ist.

Brombär

Re: Eine kurze frage

#8 Beitrag von Brombär » 30.01.2017, 02:47

Glasperle schrieb:


... das würde schwierig sein, dass sich der stammapostel und der Papst einigen, wer nun der Nachfolger Petri ist.


Die Hoffnung stirbt zuletzt. :lol:

glasperle

Re: Eine kurze frage

#9 Beitrag von glasperle » 30.01.2017, 08:01

Manchmal denke ich, es ist leichter den gemeinsamen Nenner mit christlichen Richtungen zu finden, die keine oberste glaubensautorität haben.
Natürlich kann man letztlich auch mit den Gruppen schwer reden, die bei jedem Thema sagen" das ist meine persönliche Erfahrung, mein persönliches Zeugnis". Aber ich muß mich ja auf keine absolute gemeinsame Wahrheit einigen. Ich muß auch nicht die gleiche Erfahrung machen.
Manch katholische Randgruppe kann in dieser Hinsicht sehr anstrengend sein, besonders dann, wenn diese sehr missionarisch wird. Ich denk da an die Gruppen, die sich um die Seher von Lourdes und fatima gebildet haben. Meinetwegen sollen sie täglich den rosenkranz beten. Sie sollen aber bitte nicht täglich zu mir kommen und mich dran erinnern, dass ich täglich den Rosenkranz beten soll.

Wieland

Re: Eine kurze frage

#10 Beitrag von Wieland » 30.01.2017, 11:17

glasperle hat geschrieben:Allerdings sind die Apostel und Bezirksapostel alle bei der Kirche angestellt was sie unkündbar macht. Auch wenn sie Fehler machen.
Wie ist dieser Fall zu bewerten?

Die Amtsenthebung des im Ruhestand befindlichen Apostels Eckehard Krause durch Bezirksapostel Rüdiger Krause wegen "schwerwiegender Vorkommnisse" auf Anweisung des Stammapostels ist kein Ruhmesblatt. Keiner kennt die "schwerwiegenden Vorkommnisse":

http://www.nak-nordost.de/db/14759/Nach ... tbindungen

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