Verhältnis der NAK zu anderen Kirchen

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Paul

Verhältnis der NAK zu anderen Kirchen

#1 Beitrag von Paul » 05.03.2008, 12:29

Seit sich die NAK des Themas Ökumene angenommen hat, wurde offiziell wie inoffiziell mehrfach darauf hingewiesen, daß sie außerhalb Europas (vor allem in islamisch geprägten Staaten) bisweilen eng mit anderen Kirchen zusammenarbeiten würde oder gar auf deren Wohlwollen angewiesen sei, weshalb es nun an der Zeit sei, sich auch selbst zu öffnen.

Heute fand ich auf der NAKI-Seite die folgenden Informationen über die NAK im Mittleren Osten:
Gottesdienste im Sultanat von Oman

Muskat: Jeden Freitag um 16:30 Uhr in der Good Shepherd Protestant Church, auf dem Grundstück der Ghala Church.


Gottesdienste in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Emirat von Abu Dhabi

Abu Dhabi: Gottesdienste in Urdu, ergänzt in Englisch, jeden Freitag um 12:00 Uhr im Mansbridge Room der St. Andrew's Anglican Church (Ecke Airport Road, Zone 2, Sector 19, Street 17, nahe der Sheikh Bin Zayed Moschee).

Emirat von Dubai

Dubai: Gottesdienste in Urdu, jeden Freitag um 09:30 Uhr in der John Loing Hall D 1 der Holy Trinity Anglican Church.

Gottesdienste in Englisch an jedem Freitag um 09:30 Uhr and sonntags um 20:00 Uhr in der Christ's Anglican Church, Jebel Ali

Emirat von Sharjah

Sharjah: Gottesdienste in Urdu, jeden Sonntag um 20:00 Uhr in der Back Side Hall der St. Martin's Anglican Church.


Gottesdienste in Bahrain

Manama: Gottesdienste in Urdu, ergänzt um Englisch, jeden Freitag um 14:45 Uhr in der St. Christopher's Anglican Cathedral.
http://www.nak.org/de/nak-weltweit/asie ... lf-region/

Daraus ergibt sich, daß die NAK dort über keine eigenen Kirchengebäude verfügt, sondern sich fast ausschließlich der Gastfreundschaft protestantischer Kirchenabteilungen, insbesondere der dort seit langem präsenten Anglikaner, erfreut - oder besser gesagt: diese Gastfreundschaft ausnutzt. Denn auch die Anglikaner sind, wie wir am 4.12. gehört haben, aus Sicht der NAK nur "Andersgläubige". :roll:

Es ist befremdlich und amüsant zugleich, wenn die NAK einerseits unfähig ist, in diesen Ländern auf eigenen Beinen zu stehen, andererseits aber auch nicht bereit ist, aus ihrem Angewiesensein auf andere Konfessionen dann auch theoretische und praktische Konsequenzen in Richtung Ökumene zu ziehen. :roll:

Engelchen

#2 Beitrag von Engelchen » 05.03.2008, 18:08

Was ist an dieser Tatsache so ungewöhnlich?
Hier findet das schon seit Jahrhunderten statt. :wink:
http://www.dom-wetzlar.de/

Funzt wie ich mir aus berufener Quelle berichtet wurde gut.
An diversen Feiertagen ist es organisatorisch manchmal etwas schwierig aber
sonst kommen sie gut klar. :wink:

Paul

#3 Beitrag von Paul » 05.03.2008, 18:33

Engelchen, Wetzlar ist nicht das einzige Beispiel in Deutschland. Es gibt aber einen gewaltigen Unterschied zu dem, was ich oben beschrieben habe: die Evangelischen sind bei den Katholiken nicht zu Gast, sondern beide teilen sich dasselbe Kirchengebäude. Außerdem haben beide Kirchenabteilungen von Ökumene etwas andere Auffassungen als die NAK.

Brombär

#4 Beitrag von Brombär » 05.03.2008, 18:53

Paul schrieb :


Daraus ergibt sich, daß die NAK dort über keine eigenen Kirchengebäude verfügt, sondern sich fast ausschließlich der Gastfreundschaft protestantischer Kirchenabteilungen, insbesondere der dort seit langem präsenten Anglikaner, erfreut - oder besser gesagt: diese Gastfreundschaft ausnutzt.



Hallo Paul,

" Gastfreundschaft ausnützen " muss diese Regelung keineswegs zwingend bedeuten.

Ich vermute, dass so beiden Seiten geholfen ist.


Brombär

Engelchen

#5 Beitrag von Engelchen » 05.03.2008, 19:17

Paul hat geschrieben:Engelchen, Wetzlar ist nicht das einzige Beispiel in Deutschland. Es gibt aber einen gewaltigen Unterschied zu dem, was ich oben beschrieben habe: die Evangelischen sind bei den Katholiken nicht zu Gast, sondern beide teilen sich dasselbe Kirchengebäude. Außerdem haben beide Kirchenabteilungen von Ökumene etwas andere Auffassungen als die NAK.
Wirklich? :wink:
Warum müssen aber die evangelischen Christen dieser Gemeinde an hohen Feiertagen immer in andere Kirchen ausweichen? Es ist wie gesagt ein organisatorisches Problem.
Die Gläubigen dort sind allerdings sehr geduldig. :P
Vor einiger Zeit war ich dort und unterhielt mich mich mehreren Gläubigen der verschiedensten Konfessionen mitten im Dom. 8)
Es war sehr aufschlußreich.
Nach etwa einer halben Stunde kam der finale Schlußsatz eines Urhessen.
"Ei wißd er wos, die da obbe lasse mer ma schee ihr Mengengelscher mache, mir wisse was mer zu mache habbe."
Er erntete brüllendes Gelächter von allen Seiten.
Die Akustik dieses Doms ist sehr gut. :lol:

Paul

#6 Beitrag von Paul » 05.03.2008, 21:45

Brombär hat geschrieben:" Gastfreundschaft ausnützen " muss diese Regelung keineswegs zwingend bedeuten.
Ich vermute, dass so beiden Seiten geholfen ist.
Hallo Brombär,

nun ja, die anglikanische Kirche dürfte dort - schon aus historischen Gründen (GB als Kolonial- bzw. Mandatsmacht!) eine ziemlich feste Position besitzen. Eine Position, die die NAK nicht erringen kann oder will (ich weiß es nicht). Und ich bezweifle, daß die Anglikaner so arm sind, daß der Bestand dieser auch für sie prestigeträchtigen Gemeinden vom Mietzins der NAK abhängt. 8)

Paul

#7 Beitrag von Paul » 05.03.2008, 21:50

Engelchen hat geschrieben: Wirklich? :wink:
Warum müssen aber die evangelischen Christen dieser Gemeinde an hohen Feiertagen immer in andere Kirchen ausweichen? Es ist wie gesagt ein organisatorisches Problem.
Die Gläubigen dort sind allerdings sehr geduldig. :P
Engelchen, :wink:

in allen diesen Fällen, die ich kenne, gibt es - seit den Zeiten der Reformation, als sich die Gemeinde gespalten hat - peinlich genaue Vorschriften bzw. Vereinbarungen darüber, wer wann wo die Kirche nutzen darf. Das wird bisweilen dadurch erleichtert, daß die Liegenschaft einem Dritten (z.B. einer Stiftung) gehört.


Aber das gehört nur noch am Rand zum eigentlichen Thema dieses Strangs.

Ich möchte noch einmal auf den ersten Beitrag zurückkommen.
Es gab auch Gerüchte, daß die NAK in bestimmten Gebieten Afrikas und Asiens sogar Abendmahlsgemeinschaft mit anderen (protestantischen) Gemeinschaften haben soll. Würde dies den Tatsachen entsprechen, wäre man de facto ja schon viel weiter, als man in Zürich zuzugeben bereit ist. Weiß jemand hierzu näheres?

42

#8 Beitrag von 42 » 05.03.2008, 22:07

So ein Simultaneum hat auch unerwartete Ergebnisse als Folge. In Weiden/Oberpfalz stand ich in einer Kirche, die allem aeusseren Anschein und von der urspruenglichen Ausstattung her nach katholisch war, aber das angebotene Schriftmaterial und die Gesangbuecher waren von der evangelischen Kirche.

Die Katholiken haben sich ihre eigene Kirche gebaut, die Evangelischen benutzen seitdem die urspruenglich katholische Kirche.

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