NAK Kirchenstrategie NRW

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Bedenkenträger

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#51 Beitrag von Bedenkenträger » 23.04.2016, 17:09

Caroline hat geschrieben:[...]
Es gibt ein Leben nach der NAK! [...]
Ein ganz wunderbares christliches Leben, befreit von unnötigen Zwängen, Zweifeln. Ein Leben mit Gott!

[...]
Was aber m.E. nicht so gedeutet werden sollte, als wenn die Gläubigen in der Neuapostolischen Kirche nun kein Leben mit Gott führen würden und dort Zwänge, Zweifel usw. ganz oben auf der Tagesordnung stünden. Im Gegenteil: Auch dort gibt es vorbildliches christliches Leben und Handeln für viele und durch viele - ein Leben mit Gott! Es ist halt so wie bei jeder anderen Kirche im Grunde auch: Gewisse Dinge werden von Teilen der Gläubigen als - sagen wir mal - "harte Nuß" empfunden, oft nicht gleich von Anfang an, sondern vielmehr erst dann, wenn man sich mit vielen Themen etwas näher und ausführlicher beschäftigt und sie aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet. Dann sieht man auf einmal Dinge, die man früher als selbstverständlich und richtig angesehen hat, in einem doch anderen Licht und muß vielleicht am Ende feststellen, daß es für einen ein Problem geworden ist. Ich spreche da aus Erfahrung.

Dies heißt nun aber nicht zwingend in einer Art von Umkehrschluß, daß man diese Dinge generell als falsch abtun müßte. Sie kommen zunächst einmal einem selber nach diesem Prozeß falsch vor. Es gibt natürlich auch Punkte, die man ohne Wegdiskutieren als Schieflagen sehen und auch als solche benennen sollte. Ich will mich hier jetzt nicht in Details ergehen, sonst heißt es wieder der alte "Bedenkenträger" fängt schon wieder an die ollen Kamellen auszupacken.

Also nur noch eines an dieser Stelle: In der Neuapostolischen Kirche kann man m.E. auch sein Heil finden, wie man auch vieles an ihr kritisieren kann. Aber woanders sieht es in diesen Punkten eigentlich auch nicht sehr viel anders aus. Wichtig ist wohl eher die persönliche Beziehung zu "dem da Oben", so in der Art hätte sich hier unser geschätzter "Maximin" wohl ausgedrückt. Und dies ist wohl letztlich das Wichtigste, nämlich für sich einen Weg zu finden, der zu Gott führt. Kirchen können und sollten hierbei helfen, sie können dies aber auch sehr, sehr erschweren. Aber wer sagt eigentlich, daß das Leben im Allgemeinen und das Christsein im Besonderen einfach wäre, hm?

chorus

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#52 Beitrag von chorus » 23.04.2016, 17:19

Bedenkenträger hat geschrieben: Und dies ist wohl letztlich das Wichtigste, nämlich für sich einen Weg zu finden, der zu Gott führt.
Ist das tatsächlich das Wichtigste? Das setzte ja das Wissen voraus, dass es "den da oben" tatsächlich gibt.

Es gibt auch ein Leben nach und ohne die NAK und auch ohne diesen Gott, der sich mutmaßlich außerhalb der Köpfe der an ihn Glaubenden nirgendwo aufhält. Glaubst du noch oder lebst du schon...?

Bedenkenträger

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#53 Beitrag von Bedenkenträger » 23.04.2016, 17:32

Der Diskussionskontext ist hier bei meiner Ausführung bitte zu beachten, "chorus". :wink:

Irgendwie ahnte ich schon, daß diese meine Wortwahl hier wieder gleich auf eine ganz, ganz andere Diskussionsebene führt. :lol:

Caroline

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#54 Beitrag von Caroline » 23.04.2016, 19:05

Bedenkenträger,
Und dies ist wohl letztlich das Wichtigste, nämlich für sich einen Weg zu finden, der zu Gott führt.
Genau das wollte ich ausdrücken. Danke.
Kirchen können und sollten hierbei helfen, sie können dies aber auch sehr, sehr erschweren.
Hier liest sich das doch eher nach "sehr, sehr erschweren". Das muss sich niemand antun.

Aber wer sagt eigentlich, daß das Leben im Allgemeinen und das Christsein im Besonderen einfach wäre, hm?
Nein, das Leben ist allgemein nicht immer einfach. Deshalb muss ich mir nicht mein Glaubensleben zusätzlich erschweren lassen.

Bedenkenträger

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#55 Beitrag von Bedenkenträger » 23.04.2016, 19:50

Caroline hat geschrieben:[...] Nein, das Leben ist allgemein nicht immer einfach. Deshalb muss ich mir nicht mein Glaubensleben zusätzlich erschweren lassen.
Und so möge ein jeder für sich seinen eigenen Weg finden und sich dabei in einer Gemeinschaft mit Ihm und den vielen anderen Gottgläubigen wissen.

R/S

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#56 Beitrag von R/S » 23.04.2016, 21:04

Und vor allem muss einem bewusst sein, dass jede Form von Religion auf das Übersinnliche ausgerichtet ist, worunter einer von mehreren Aspekten eben auch die Gottfrage ist. Diese ist im Grunde genommen der Kernpunkt religiösen Glaubens. Aber als solcher weist er immer hin auf die Gottesbeziehung des Menschen, die, wie jede Form von Beziehung, naturgemäß nur personal wahrgenommen und beantwortet werden kann.
Jede andere Form von Glauben ist institutionalisierte (und daraus resultierend leider oft auch personalisierte) Zwangsjacke, der es nicht um Beziehung zwischen Gott und Mensch, sondern bestenfalls zwischen der jeweiligen Institution und ihren Mitgliedern geht und diese Beziehung ist unter gänzlich anderen Kriterien zu betrachten. Leider, leider werden beiden Beziehungsformen in aller Regel in ein und denselben Topf geworfen und selbst dann nicht besser bzw. richtiger, wenn der Topf Jahre oder gar Jahrhunderte immer wieder aufgekocht wird ...

Bedenkenträger

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#57 Beitrag von Bedenkenträger » 24.04.2016, 09:27

Sehr gut auf den Punkt gebracht, wie man es von dir gewohnt ist. :wink:

Idealerweise würde man die Kirchen doch als eine Gemeinschaft/Versammlung (ekklesia) oder den Leib Christi ansehen, wo die Gläubigen Kraft, Hilfe, Zuversicht etc. erhalten, Freiheit verspüren, sich gegenseitig stützen, niemanden ausgrenzen - dies wäre auch wohl voll und ganz im Sinne Jesu. Die Realität sieht hier aber leider ganz anders aus, wohl auch weil Kirche Menschenwerk ist und bleibt, weil jeder Gläubige und Amtsträger Mensch ist und bleibt - da kann auch Gott letztlich nichts ausrichten. Vielleicht ist es auch eine seiner Prüfungen für uns Menschlein? Trotz Kirchen einen eigenen persönlichen Weg zu Ihm zu finden und zu gehen.

Boris

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#58 Beitrag von Boris » 24.04.2016, 11:30

ich finde, dass hier gerade ein sehr schöner Austausch stattfindet und das auf einem hohen Niveau. Viel Antworten kann man herauslesen.

Auch mir hatte sich, im Gedenken an die Zeiten und Gegebenheiten, die mir so wertvoll waren, gelegentlich eine Träne aus dem Augenwinkel gestohlen. Selbstverständlich machte mich das traurig. Beim Loslösen entstand das Gefühl, dass ich meinen Zielhafen nicht kenne (um das Bild aus Noto´s Signatur zu verwenden). Es entstand aber doch nur, weil man mir einen Zielhafen vorgegeben hatte, der eigentlich nicht meiner war. Inzwischen habe ich für mich gelernt, dass mein Zielhafen vielleicht noch viel öfter wechselt. Ich musste nur lernen, dass das normal ist. Das wirkliche Leben. Keiner kann (sollte) mir meinen Weg/mein Ziel vorschreiben. Die Situation, in welcher ich damals Angst hatte, stellt sich inzwischen für mich als Chance zur Entwicklung dar.

Wie man sich entscheidet ist eigentlich egal. Man kann sich immer wieder umentscheiden. Die Entscheidung sollte immer die eigene sein. Sie ist auch nicht falsch. Sie ist dem momentanen Erkenntnisstand entsprechend. Wie "Bedenkenträger" schreibt: Wir sind alle anders. Logischerweise entscheiden wir anders. Wir können nicht erwarten, dass uns jemand die Entscheidung abnimmt, ob wir unseren weiteren Lebensweg mit oder ohne Gott gehen. Ob wir in eine andere Kirche gehen sollen/müssen oder nicht etc..

Natürlich habe ich es als hilfreich empfunden, die Gedanken der Mitfories zu erfahren. Das Lesen im Forum hat mir auch gezeigt, dass ich nicht allein mit meinen Problemen bin. Das es so vielen Anderen ähnlich geht. Mit etwas Hilfe hatte ich noch gelernt, auf meine eigene innere Stimme zu hören.

LG Boris

R/S

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#59 Beitrag von R/S » 24.04.2016, 14:09

Bedenkenträger:
Die Realität sieht hier aber leider ganz anders aus, wohl auch weil Kirche Menschenwerk ist und bleibt, weil jeder Gläubige und Amtsträger Mensch ist und bleibt - da kann auch Gott letztlich nichts ausrichten.
Da ist sicherlich was dran, lieber Bedenkenträger. Andererseits sollte man - zumindest als Christ - die Lebensphilosophie Jesu im Auge behalten, die u.a. besagt, dass wer nicht werde wie ein Kind (d.h. offen, ehrlich, authentisch, usw.), (noch) nicht ins Himmelreich kommen könne.
Im Grunde sind damit ja auch die Voraussetzungen des Evangeliums verknüpft (tut Buße - d.h. geht in euch und überdenkt euren Lebenswandel usw., usw.).

Es gab in der Geschichte der Menschheit immer wieder Menschen, die gezeigt haben, dass gegen den Strom der Zeit zu schwimmen und damit nicht zuletzt auch gegen die eigenen Instinkte usw. anzugehen, möglich ist - auch für Staatsmänner und Kirchenoberen. Hätten sich die kath. Päpste und Bischöfe in ihrer Zeit am Weltbild des heutigen Papstes orientiert, die kath. Kirche wäre mit Sicherheit eine andere.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, allein mit dem Hinweis auf unser schwaches Menschsein (das ansonsten ja so stark und allwissend gemacht wird ...), würden wir nicht einmal vor einem menschlichen Gericht gute Karten haben ...

Bedenkenträger

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#60 Beitrag von Bedenkenträger » 24.04.2016, 16:14

Lieber Bruder,

hier kann ich dir auch nur wieder vollumfänglich zustimmen. Wir sollten es nicht einfach dabei belassen, bloß festzustellen, daß wir als schwache Geschöpfe unter dem Himmel im Grunde doch nichts ausrichten könnten. Wir sind ja gerade als Christen zum Handeln aufgefordert und Gott gab uns ja noch dazu einen freien Willen. Wir haben es also sozusagen in der Hand. Aber dies ist vielleicht auch des Pudels Kern. Weil wir es ein ganzes Stück weit selbst in der Hand haben, entgleitet uns dabei auch vieles, selbst bei guten Ansätzen und dem allerbesten Willen.

Sollte uns dies aber entmutigen? Nein! Wir sollten vielmehr immer bemüht sein, uns anzustrengen, den Weg zu gehen, den Jesus uns gezeigt hat. Daß dies nicht einfach ist, ist allen bekannt. Und ich für meinen Teil verspüre zur Zeit mal wieder, daß ich anscheinend wieder irgendwo am Anfang stehe. Die Reise endet für uns halt nie und manchmal ist hierbei ein Umsteigen (Umdenken) notwendig.

Beste Grüße in den Süden!

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