Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#781 Beitrag von h.e. » 08.11.2017, 13:51

mir ist aber das Amt an sich, der apostolische Dienst, sehr wichtig. Mit Abstraktion dieser beiden Dinge hat aber die Mehrheit ein Problem.
Damit habe ich auch ein Problem. Eine von mir sehr geschätzte Philosophin ist Hannah Arendt. Sie hat sehr viel über totalitäre Systeme geschrieben. Es ist eine weit verbreitete Erklärung von totalitären Herrschern, nicht ihre Person sondern das Amt an sich zu sehen. Damit steht Missbrauch Tür und Tor offen. Ich kann das aus der Jesuslehre nicht ableiten und schon gar kein Führungssystem, wie es die NAK darstellt. Honnecker wollte auch nicht, dass seine Person verehrt wird sondern das System, das durch seine Person repräsentiert werden soll.
Das andere Extrem zu mir dürfte Johannes darstellen. Er verschweigt das Apostelamt - ganz platt ausgedrückt. Damit bereitet man den Nährboden für eine Zwangsprotestantisierung der NAK.
Nach meiner Erinnerung hat Johannes nie behauptet, dass er das Apostelamt verschweigt. Das hat mit Protestantisierung nichts zu tun sondern viel mit seiner christlichen Einstellung. In katholischen Gottesdiensten, die ich erlebt habe, wurden übrigens die Ämter nicht in der Weise hervorgehoben wie in der NAK. Die Urapostel waren aber durchgehend Gegenstand der Betrachtung. Bei der NAK besteht mit Sicherheit keine Gefahr der Zwangsprotestantisierung. Es besteht die Gefahr, dass Sie mit Ihrer(Curatos) Dogmatik sich in der aktiven Mitgliederzahl in 20 Jahren bei 50000 europaweit einpendeln wird. Mit Querdenkern werden Sie sich dann nicht mehr auseinandersetzen müssen, weil es diese in der NAK nicht mehr geben wird. Es wird eine große Einheit und Einigkeit in der Lehre zwischen Führung und Basis bestehen. Die Zukunft offenbart Ihnen paradiesische Zustände bei 50000 aktiven Mitgliedern europaweit.

Johannes

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#782 Beitrag von Johannes » 08.11.2017, 14:24

Werter curato,

wie kommen Sie zu der Annahme, dass ich das Apostelamt verschweige? Das habe ich nie so gesagt, das mache ich auch nicht. Für mich hat das Apostelamt durchaus seine Berechtigung, es ist ein besonderes Amt und ich habe schon oft die besondere Wirksamkeit dieses Amtes erlebt. Was ich definitiv nicht predige, ist die Heilsnotwendigkeit des Apostelamtes. Denn wenn das Apostelamt heilsnotwendig wäre, würde das bedeuten, dass es keinen anderen Weg gibt als durch die Apostel. Und da fällt mir nur der von mir schon öfter zitierte Satz von Apostel Kainz ein: "Jesus hat gesagt zu seinen Aposteln, ihr könnt nichts ohne mich tun, er hat nicht gesagt, ich kann nichts ohne euch tun". Die zwölf Jünger Jesu hatten eine besondere Stellung und einen besonderen Auftrag, allerdings wurden auch andere von Jesus ausgesandt und bei der Erteilung des Missionsauftrages ist fraglich, ob es nur die elf waren oder das doch einer größeren Schar erteilt wurde.

Was mich auch stört ist die Glorifizierung des Apostelamtes, siehe die von Magdalena zitierten Liedtexte. Man muss fairerweise dazu sagen, dass diese Texte in der neuen Chormappe und im neuen Gesangbuch deutlich reduziert wurden, aber sie sind nach wie vor vorhanden. Und wie schon vorhin erwähnt stört mich auch extrem wenn Apostel diese Vergötterung an sich selber zulassen.

curato

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#783 Beitrag von curato » 08.11.2017, 14:29

h.e.,
bzgl. der totalitären Systeme mag Hannah Arendts These wohl zutreffen, in Bezug auf andere nicht. Gerade wenn ich an Stalin oder deutsche dunkle Zeiten denke, so ist in jenen Fällen Person und Amt verschmolzen.
Originär ist die Gefahr beim neuapostolischen Glauben nicht so groß, da es sich auf etliche Träger verteilt, auch wenn mir bewusst ist, dass es hier Phasen gab, wo es sich auf gerade auf einzelne Personen zuspitzte. Ich denke aber, dass die Tendenz eher wieder sehr viel stärker in Richtung "Kollegialität" gegangen ist und damit auch die Gefahr der unseligen Verknüpfung von Amt und Person nicht mehr so besteht. Zumal ist auch die Möglichkeit eines schnellen Austauschs eines Amtsträgers gegeben. Wir hatten diesen Punkt nun häufiger, dass ich mich nicht des Eindrucks erwehren kann, dass Sie entsprechende Passagen des NT negieren. Ich sehe sehr wohl eine Führungsverantwortlichkeit, welche sich aus entsprechenden Aussagen Jesu ableitet.
Ich sehe dies auch weiterhin in der christlichen Tradition deutlich überliefert, denn der monarchische Episkopat ist nicht aus dem nichts gewachsen. Ich sehe in frühchristlichen Schriften sehr stark diese Tendenz, dass auf die Apostel der Urkirche eine Führungsrolle übereignet wurde. Ich sehe im Übrigen auch dort bereits die Tendenz zur Apostelverehrung (schon im NT).
Nach meiner Erinnerung hat Johannes nie behauptet, dass er das Apostelamt verschweigt. Das hat mit Protestantisierung nichts zu tun sondern viel mit seiner christlichen Einstellung. In katholischen Gottesdiensten, die ich erlebt habe, wurden übrigens die Ämter nicht in der Weise hervorgehoben wie in der NAK. Die Urapostel waren aber durchgehend Gegenstand der Betrachtung. Bei der NAK besteht mit Sicherheit keine Gefahr der Zwangsprotestantisierung. Es besteht die Gefahr, dass Sie mit Ihrer(Curatos) Dogmatik sich in der aktiven Mitgliederzahl in 20 Jahren bei 50000 europaweit einpendeln wird. Mit Querdenkern werden Sie sich dann nicht mehr auseinandersetzen müssen, weil es diese in der NAK nicht mehr geben wird. Es wird eine große Einheit und Einigkeit in der Lehre zwischen Führung und Basis bestehen. Die Zukunft offenbart Ihnen paradiesische Zustände bei 50000 aktiven Mitgliedern europaweit.
Ich habe Johannes in diesem Fall auch nur als Gegenpol zu meiner Position herangezogen. Meines Erachtens hat es sehr wohl mit einer "Protestantisierung" zu tun, da es ein typisches Phänomen des Protestantismus ist, Ämter und Ordination entweder massiv abzuschwächen oder ganz zu negieren.
Ich habe in meinem Leben schätzungsweise 400 katholische Predigten gehört - natürlich ging es nicht oft um Ämter. Aber: Es gab diese Predigten auch. Der Klassiker an Peter&Paul bspw. Aber ich geben Ihnen in sofern Recht, dass die Verkündigung/Homilie eigentlich nicht der Ort dafür ist. Es ist vor allem eine dogmatische Frage. Und ich sehe auch zu oft, und zu platt, die Thematisierung des Apostelamtes in neuapostolischen Predigten.
Wo und in welcher Höhe die NAK in 20 Jahren steht, das weiß ich nicht. Auch warum ich daran schuld sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich sitze in keiner führungsverantwortlichen Position.Ich halte es im Übrigen für völlig utopisch, dass es eine "große Einheit und Einigkeit in der Lehre zwischen Führung und Basis " geben wird - dafür ist die NAK zu pluralistisch und Querdenker wachsen immer wieder nach. Ich habe auch kein Problem mit Querdenkern - manche behaupten ich sei selbst einer. Gefühlt empfinde ich mich selbst als übrigens in der deutschen Kirche als "Minderheit", geprägt von einem liberalen Umfeld und Amtskörper. Es gibt Regionen in Deutschland, da höre ich in der NAK auch nur noch "wischiwaschi", da wird nicht einmal für Apostel gebetet, da vermisse ich apostolische Substanz. Ich weiß, gerade von jüngeren Menschen, dass sie gerade das auch sehr abschreckt.

Im Übrigen sollte man von meinen Äußerungen hier - die ich sowieso als Kontroverse sehe - nicht auf meine Äußerungen IRL schließen. Ich denke, da bin ich schon eine facettenreichere Persönlichkeit ;-)

curato

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#784 Beitrag von curato » 08.11.2017, 14:35

Lieber Johannes,

ich habe das auch überspitzt, um zwei Pole aufzuzeigen. Ist mir ein wenig misslungen, scheint mir im Nachgang.

Sorry, wenn das falsch rüberkam.

Soweit sind unsere Positionen nicht entfernt. Ich danke auch für den Einwurf bzgl. der neueren Entwicklungen im Liedgut.

Ich habe übrigens noch nie das heilsnotwendige Apostelamt in einer Predigt angepriesen. Das halte ich auch nicht für notwendig. Im persönlichen Gespräch oder wenn jemand fragt, dann sage ich das schon.

Mr. X

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#785 Beitrag von Mr. X » 08.11.2017, 15:17

Wer sagt denn eigentlich, dass die Apostel, die es dann im 19. JH wieder gab, dass die Apostel waren? Sie wurden nicht eingesetzt, da kam einer uns sagte halt, ab jetzt gibt es wieder Apostel. Komisch die gab und gibt es nur in der NAK. Hat doch auch was zu bedeuten. Aber wenn man sivh lange genug mit einer Sache beschäftigt, da spielt einem dann das Gehirn einen Streich und man glaubt Dinge zu sehen oder zu hören, die es gar nicht gibt.

Das Volk Israel hat sich aus langer Weile ein goldenes Kalb erschaffen, was sie anbeten konnten woran sie Halt hatten. Genauso ist das heute mit den bezahlten Managern in der NAK. Die werden in den Himmel gehoben, auch wenn sie doch mal Fehler machen. Egal, was der Apostel usw. sagt ist richtig. Sowas von hörig und keine eigene Meinung. Das kann nur im Untergang enden.

Schmetterling40

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#786 Beitrag von Schmetterling40 » 08.11.2017, 15:36

Mr. X hat geschrieben:Wer sagt denn eigentlich, dass die Apostel, die es dann im 19. JH wieder gab, dass die Apostel waren? Sie wurden nicht eingesetzt, da kam einer uns sagte halt, ab jetzt gibt es wieder Apostel. Komisch die gab und gibt es nur in der NAK. Hat doch auch was zu bedeuten. Aber wenn man sivh lange genug mit einer Sache beschäftigt, da spielt einem dann das Gehirn einen Streich und man glaubt Dinge zu sehen oder zu hören, die es gar nicht gibt.

Das Volk Israel hat sich aus langer Weile ein goldenes Kalb erschaffen, was sie anbeten konnten woran sie Halt hatten. Genauso ist das heute mit den bezahlten Managern in der NAK. Die werden in den Himmel gehoben, auch wenn sie doch mal Fehler machen. Egal, was der Apostel usw. sagt ist richtig. Sowas von hörig und keine eigene Meinung. Das kann nur im Untergang enden.
Lieber Mr. X genau das waren auch schon meine Gedanken.

Schmetterling40

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#787 Beitrag von Schmetterling40 » 08.11.2017, 15:40

In meinen Augen können es auch keine Apostel sein,
kein Grundwissen über die Bibel, keine theologische Ausbildung

Offenbarung 2:2
Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld und dass du die Bösen nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind's nicht, und hast sie als Lügner erfunden;

2. Korinther 11,13:
Denn solche falsche Apostel und trügliche Arbeiter verstellen sich zu Christi Aposteln.

Diese Bibelstellen habe ich damals aufgeschlagen, als ich mich intensiv mit allem beschäftigt habe und kann es nur bestätigen.

Mr. X

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#788 Beitrag von Mr. X » 08.11.2017, 15:54

Dem kann ich nur zustimmen. Alles falsche Propheten und Schauspieler.

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#789 Beitrag von h.e. » 08.11.2017, 16:02

Curato,
zeigen Sie mir doch einmal in den offiziellen Mitteilungen der NAK im Internet und ihren Publikationsorganen Veröffentlichungen, wo kontroverse Meinungen z.B. zum Entschlafenenwesen mitgeteilt werden. Ich bin durchaus bereit meine Meinung zu korrigieren, wenn Sie mir zeigen, dass auch eine konträre Meinung in den offiziellen Organen veröffentlicht wurde. Ein Link zu dieser Veröffentlichung reicht aus.
Warum sollte man für einen Apostel beten? Man sollte um Gottes Segen für alle Menschen beten, die in seinem Sinn tätig sind. Eine besondere Hervorhebung im Gebet halte ich für angebracht, wenn ein Fall mit besonderer Fürbitte wie z.B. schwerer Erkrankung bekannt ist. Ein Amt ist für mich kein Grund für eine besondere Erwähnung im Gebet. Das habe ich auch noch nie gemacht.
Zuletzt geändert von h.e. am 08.11.2017, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.

Bezirks-Elster

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#790 Beitrag von Bezirks-Elster » 08.11.2017, 16:06

Schmetterling40 hat geschrieben:In meinen Augen können es auch keine Apostel sein,
kein Grundwissen über die Bibel, keine theologische Ausbildung....
hhhmmm, vorsichtig, lieber Schmetterling.

Andreas, Bartholomäus, Phillipus, Thaddäus etc.... hatten vermutlich keine theologische Ausbildung. Wie groß das Bibelgrundwissen war (in diesem Fall Bibel = nur Altes Testament), weiss ich natürlich auch nicht. Als Fischer, Handwerker hatten sie vermutlich ihren Interessensfokus auch woanders.....

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“