Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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curato

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#601 Beitrag von curato » 24.10.2017, 18:47

detlef.streich hat geschrieben:Curato schrieb: "Für mich ist es viel logischer und schlüssiger, dass bspw. die Bezirksapostel kein Amt sind, sondern eine besondere Beauftragung eines Apostels."

Nachfrage: Sicher ist das schlüssiger, de facto aber bedeutungslos, weil sich an den tatsächlichen Strukturen, Verwirrungen und sonstigen Allmachtsbestrebungen speziell der oberen Führungsetage nichts ändert. Insofern scheint mir auch diese "Veränderung" Makulatur zu sein, oder?
Es ist dogmatisch sauberer, so empfinde ich das. Und ich sehe eher, dass man die BAPs etwas erdet. Es sind keine Superapostel mehr. Aber ich sehe auch keine Allmachtsbestrebungen im Gegenatz zu ihnen.

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#602 Beitrag von h.e. » 24.10.2017, 18:54

Curato,
ich irre nicht umher. Ich bin sehr zufrieden mit meinem jetzigen Zustand. Einen gewissen Mangel empfinde ich, weil ich das Sakrament des Abendmals nicht empfange. Das war auch der wesentliche Grund, warum ich bis vor 1,5 Jahren noch Gottesdienste besucht habe. Aber der Preis war mir zu hoch und ich erkenne nicht, dass Problembewusstsein bei der NAK vorhanden ist. Der Trend bei der Jugend geht dahin, dass die Institution Kirche immer mehr in Frage gestellt wird aber nicht Gott. Aber vielleicht will Gott gerade diesen Trend und steht voll hinter ihm. Ich war mit großer Wahrscheinlichkeit einer der ersten, der den NAK-Katechismus gelesen hatte, weil meine Frau eine Lehrtätigkeit in der NAK ausübte und Exemplar vor der öffentlichen Erscheinung bekam. Ich habe dann den Katechismus in 3 Tagen am Wochenende durchgearbeitet; er ist gut verständlich geschrieben. Meine Bewertung: eine gutes Glaubens- und Wohlfühlpaket für den, der daran glauben kann. Ich glaube aber anders.

curato

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#603 Beitrag von curato » 24.10.2017, 18:59

h.e.,
das Umherirren bezog ich auch auf mich. Bzgl. einiger von Ihnen vorgeschlagenen Änderungen.
Suchen Sie denn etwas neues? Vieles was Sie so bevorzugen, ist ja in der sog. VAG so....

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#604 Beitrag von h.e. » 24.10.2017, 19:12

Curato,
nein. Wenn, dann käme eher die anglikanische Kirche für mich in Frage; was ich dort bei Besuchen meiner Tochter und Erzählungen gesehen und gehört habe, hat mich sehr beeindruckt. Aber es sind einfach zu viel Kilometer Distanz für einen sonntäglichen Gottesdienstbesuch :D. Mit Ihren Äußerungen zur Frauenordination dürfen Sie sich getrost im Sessel zurücklehnen. Die anglikanische Kirche stand vor 2 oder 3 Jahren fast vor einer Zerreißprobe zwischen dem konservativen katholisch inspirierten und progressiven anglikanischen Teil wegen der Frage der Frauenordination. Es gab eine knappe Entscheidung für die Frauenordination. Unter vorgehaltener Hand munkelt man, dass Erzbischof Rowan Williams wegen dieser Frage und der Querelen zurückgetreten ist. Meine Tochter hat auch schon über seine Theologie gearbeitet. Sie meint, er sei einfach zu akademisch für ein praktisch kirchliches Amt. Wer ihn hier nicht kennt: Williams ist der Erzbischof mi den "Gammlerhaaren und Bart", der Prinz William und Kate getraut hat :D.
Zuletzt geändert von h.e. am 24.10.2017, 19:33, insgesamt 2-mal geändert.

curato

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#605 Beitrag von curato » 24.10.2017, 19:17

Die haben auch Gemeinden in Deutschland... :Pa

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#606 Beitrag von h.e. » 24.10.2017, 19:30

Curato,
alles zu weit weg von meinem Wohnort. Bei mir gibt es nur guten Wein mit feucht-fröhlicher Stimmung aber keine anglikanische Kirche :D.

curato

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#607 Beitrag von curato » 24.10.2017, 19:46

h.e.,

es hat ja etliche aus der Kirche von England getrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Personalo ... Walsingham

Der Zustand der Church of England ist ja leider auch bedauernswert. Sonntags finden Sie zahlenmässig im UK mehr Besucher in der katholischen Kirche als in der CoE. Und das bei den Mitgliederverhältnissen...

Im Übrigen: Ich glaube, ich kenne eine Gemeinde in Ihrer vermuteten Nähe (Nähe ist relativ). Die ist allerdings episkopal.

Magdalena

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#608 Beitrag von Magdalena » 24.10.2017, 21:07

Ihr Lieben alle hier,

angesichts der Äußerungen von curato hier kann ich aus meiner Sicht nur sagen:

Mir bleibt die Spucke weg, und deshalb nichts mehr dazu von meiner Seite, es ist aussichtslos und reine Energieverschwendung.
Gott möge ihn erleuchten, es ist einfach unglaublich, was solche Leute von sich geben müssen ... Er tut mir leid, das meine ich ehrlich - ja, er tut mir ehrlich leid!!!!!!

hans

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#609 Beitrag von hans » 24.10.2017, 21:17

Den Worten von Magdalena schließe ich mich an.
Leid tut er mir nicht.

Sverdrup

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#610 Beitrag von Sverdrup » 24.10.2017, 22:00

Albert hat geschrieben:
Sverdrup hat geschrieben:Wer ist Ihrer Meinung nach „dieser christliche Gott“ ? Kennen Sie die Merkmale / Unterschiede zwischen dem Gott von Magdalena, von Planck oder von Heisenberg ?
Mir scheint, es braucht hier zuerst einmal ein paar grundsätzliche Erläuterungen. Ich versuche das mal in der geboten Kürze möglichst untheologisch zu tun. Usw. siehe unten
werter Albert,
Danke für Ihre ausführlichen Erläuterungen. Ich setze einen Mininmal-Konsens voraus: die Existenz von Gott ist objektiv zur Zeit nicht beweisbar. Wir haben unterschiedliche Vorstellungen, wer/was Gott eigentlich sei, oder anders gesagt: wir glauben nicht das gleiche:
Sie haben geschrieben: ( Hervorhebungen, Entfernungen ... und Ziffern von mir )
A)
>> ... möglichst untheologisch zu tun. Zuerst einmal: (1) Gott ist lediglich eine Bezeichnung für eine Sache, ein Wesen oder ein Prinzip, das erst Bedeutung durch die jeweilige Vorstellung des Menschen bekommt. Mit anderen Worten: (2) Der Begriff Gott ist grundsätzlich nichts weiter als eine weisse Projektionsfläche, auf die jeder, der das Bedürfnis danach hat, das ihm zusagende Gottesbild projiezieren kann. Mit anderen Wort: (3) Wenn ein Hindu, ein Muslim, ein Christ oder ein Pantheist von Gott reden, meinen sie keinesfalls dasselbe. <<
Mein Kommentar:
(1) Genau das sehe ich völlig anders: Ich glaube an einen ewigen Gott, ein Wesen, das von Menschen völlig unabhängig, allmächtig, allgegenwärtig usw. ist. Ich wäre nicht in der Lage, die Eigenschaften dieses Wesens auch nur annähernd vollständig zu denken/zu beschreiben. Es ist für die „Qualität“ Seiner Existenz völlig unerheblich, was Menschen sich über Ihn / Es vorstellen oder nicht vorstellen können, was sie glauben wollen oder nicht. ( D.h. nicht, dass wir Ihm gleichgültig wären.)
(2) Er ist also für mich keineswegs „lediglich eine Bezeichnung...“ oder eine „weisse Projektionsfläche“, die von menschlichen Vorstellungen der unterschiedlichsten Art und Kulturen „belebt“ werden müsste. Ihr Vergleich mit einem unbelebten Gegenstand (weisse Projektionsfläche) ist für mich absolut unannehmbar, es ist genau anders herum: für mich ist Gott der Schöpfer, der Ursprung allen Lebens.
3) für mich nichtssagend; offensichtlich, dass es kulturelle Unterschiede zwischen diesen Kulturen / Konfessionen gibt, welche das jeweilige Gottesbild beeinflussen. Sie wollen ausschließen, dass ein Jude den gleichen (unsichtbaren) Gott meint, wie ein Christ, aufgrund Ihrer Vorstellung Gottes als einer lediglich weißen Projektionsfläche. Halten Sie die Projektionen für die Wahrheit ? Siehe das früher erwähnte Gleichnis der Fünf blinden Weisen und des Elefanten. - Wenn Sie aus Deutschland mittags mit einem in Südafrika telefonieren und vergleichen, wo die Sonne steht, kommen Sie zu unterschiedlichen Ergebnissen: für Sie im Süden, für ihn im Norden. Hat das irgendeinen Einfluss auf die Sonne ? Max Planck: "...in jeder ....Gemeinschaft sind auch in der Religion Symbole und ein den Symbolen angepaßter kirchlicher Ritus völlig unentbehrlich, sie bedeuten das höchste und verehrungswürdigste, was himmelwärts gerichtete Einbildungskraft geschaffen hat, nur darf niemals vergessen werden, daß auch das heiligste Symbol menschlichen Ursprungs ist.“ ( Religion und Naturwissenschaft, zweite Auflage, 1938 )

B) persönlicher / personifizierter / unpersönlicher / christlicher Gott
Bitte sehen Sie mir nach, wenn diese Erläuterungen für mich keinen Wert haben, siehe oben. Die Vielfalt der menschlichen Gottesbilder / -vorstellungen hat für Sie eine andere Bedeutung als für mich, so wie der Heilige Geist für Sie defizitär ist und für mich nicht. Das schließt nicht aus, dass wir beide an Gott glauben.

Unter b) der unpersönliche Gott haben Sie weiter ausgeführt:
>> Dieser "Gott" ist also identisch mit dem Kosmos und der Natur. Dieser "Gott" ist ... Kern allen Wissens. <<
Bedaure, ist er für mich keineswegs, sondern Er ist der Schöpfer aller dieser Strukturen. Vergleich eines NAK-Seelsorgers: Wenn man ein frisches Brot vor sich hat, wird man den „Schöpfer“ vergeblich im Brot suchen. Der Bäcker steht in der Backstube.

Pantheisten, Atheisten, Mammoniten und Gläubige aller Denominationen, wir alle haben gemeinsam diese Situation: Gott lässt sich (noch) nicht beweisen. Es ist daher unmöglich zu beurteilen, welches „Gottesbild“ richtig wäre. Bedeutsam für mich dagegen die Tatsache, dass es in den allermeisten Kulturen und Völkern überhaupt Gottesbilder, Vorstellungen über einen Gott gibt. Bitte verstehen Sie dies nicht falsch: Die Tatsache, dass für Sie die Projektionen (Gedanken der Menschen) offensichtlich wichtiger sind als (die „Projektionsfläche“) Gott, macht jede weitere Diskussion schwierig. Das soll an unserem gegenseitigen Respekt voreinander nichts ändern.
Meine ganz oben zitierte Frage haben Sie beantwortet ?

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