Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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gärtner

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#61 Beitrag von gärtner » 14.07.2017, 10:34

centaurea hat geschrieben:Ein weiterer Faktor nicht aus der NAK auszusteigen könnte sein, dass das komplette familiäre und soziale Umfeld in der NAK verortet ist.
Man sollte diesen Umstand nicht vernachlässigen.
Auch ich bin sehr überrascht wie gut hier im Forum der Dialog zwischen Ehemaligen und noch Aktiven funktioniert. Das ist nicht selbstverständlich und wird leider oft ganz anders erlebt.

Dazu möchte ich ein schmerzhaftes Erlebnis allen Lesern mitteilen: Ich selbst war (zum Glück) nie Amtsträger, hatte aber diverse organisatorische Aufgaben übernommen. Über 10 Jahre habe ich hier mit einem Glaubensbruder sehr gut zusammen gearbeitet. Wir haben uns immer toll ergänzt, gegenseitig unterstützt und waren auch füreinander da, wenn es einem mal nicht so gut ging. Als ich dann immer weniger und zum Schluss gar nicht mehr die Gottesdienste besuchte, hatte er anfangs sehr einfühlsam meist per Mail nachgefragt ob es mir bzw. meiner Familie z.Z. nicht so gut gehe und was die Gründe dafür sind. Er würde uns sehr vermissen, weil er uns mag. Mehrmals habe ich ihm mein Verhalten erklärt und ihm angeboten dass wir da gerne auch mal telefonieren oder uns zusammen setzen können. Auch habe ich ihm erklärt, dass ich ihn unabhängig von meinem Wegbleiben weiterhin sehr schätze und ihn weiter gerne unterstütze bei den organisatorischen Aufgaben. Jedes Mal schrieb er zurück dass er hier inhaltlich nicht darauf eingehen wird und appellierte an mich, dass mir so doch der Segen abhanden kommen würde. Er appellierte auch an mich, dass es meinen Eltern sehr schlecht gehen würde und sie sehr darunter leiden, dass ihr Sohn sich von der Lehre abwendet. Zum Schluss kam dann ein Mail wo er dann schrieb "Ich will auch nicht mehr viel Worte machen, denn ich sehe, dass der Trops gelutscht ist." Außerdem hat er dann ohne mich zu informieren Zugangsdaten geändert, sodass die meinerseits versprochene Unterstützung nicht mehr möglich war. Seither gibt es nun keinen Kontakt mehr was ich nach wie vor sehr sehr schade finde und ihm so nicht zugetraut hatte.

Das andere ist dann das direkte familiäre Umfeld. Da könnte ich sehr viel schreiben, zunächst mal nur soviel: Es ist leider nicht möglich hier einen vernünftigen Dialog zu führen. Meine Entscheidung wird nicht verstanden, bei jedem Treffen schwingt es ohne das man es anspricht immer mit, mit anderen Worten, es liegt da immer was Unüberbrückbares in der Luft, was viele lieb gewordene Traditionen immer schwerer, oft sogar unmöglich macht.

Zum Glück bin ich mit meiner Frau und den Kindern auf der gleichen Wellenlänge. Demzufolge können wir das sonstige Wegbrechen des sozialen Umfeldes verkraften. Man fühlt sich nun frei, ist nun auch offen dafür sich auf Neues einzulassen, obwohl man sich da manchmal überwinden muss etwas von den sogenannten "Weltmenschen" anzunehmen.

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Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#62 Beitrag von Heidewolf » 14.07.2017, 11:34

Ich kann centaurea nur zustimmen. Es gab lange keinen so intensiven, ehrlichen Dialog im Internet, wie hier.

Noch ein Kommentar.
Bei der persönlichen Verabschiedung im Amtszimmer hatte mein damaliger Vorsteher mir unter vier Augen klar gedroht, dass auch wenn ich nach unserem Umzug in der neuen Gemeinde kein Amt mehr tragen werden würde, ich ohne NAK keinen Segen mehr haben würde und daher unbedingt treu bleiben müsse um Schaden für mich und meine Familie zu vermeiden! Das war noch 2010!
Als ich mein Amt aus überwiegeng persönlichen Gründen zurückgab, gab es keinen Dialog. Nur einen Brief des sehr enttäuschten BAP, versehen mit emotinalen Schuldzuweisungen.

Danach habe ich gemerkt, Mitarbeit, Seellenarbeit und Glaubensgespräche sind gar nicht gewünscht.
Nur die Beobachtung, Überwachung habe ich gespürt.

Und dann habe ich ein paar Jahre gelitten. Und aus dem NAKGlauben heraus gedacht, nun geht dir Segen verloren. Gott zerquetscht dich jetzt wie eine Laus.
Und dann habe ich Gottes Hilfe immer mehr verspürt. Oftmals stand ich ganz alleine. Nur meine Frau hat mir auch ohne viele Worte beigestanden.
Gottes Segen ist geblieben, wofür ich auch sehr dankbar bin. Sehr viele Klippen konnten umschifft werden und der Prozess der Loslösung geht seinen Weg. Aber diesen Prozess möchte ich gerne fortführen. Loslösung von der menschlichen Organisation NAK, aber eben nicht von Gott.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

R/S

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#63 Beitrag von R/S » 14.07.2017, 13:37

Ohne die Qualität des Dialogs (oder gar die Lobeshymnen ...) hier abwerten zu wollen ..., denke ich sollte man gleichwohl die Kirche im Dorf lassen.
Die besagten (Noch-)NAKis, die hier so angenehm offen auffallen, ...
1. haben offensichtlich selber schon kritische Phasen durchgemacht, sind also durchaus des (Nach-)Denkens fähig,
2. scheinen aus gering fundamentalisierten Bezirken (z.B. Österreich/Kainz) zu kommen, wo eher Jesus im Mittelpunkt stand,
3. haben von ihrem Schreibstil und ihrer Argumentationsweise her betrachtet einen gehobenen Bildungsstand, auch wenn die Schlüssigkeit der Argumentation für uns Gewesene vielleicht nicht immer nachvollziehbar ist.
4. Naturgemäß gilt Letzteres auch für die teilnehmenden Ex-NAKis.
Als Ex-NAKis, die schon länger dabei sind, wissen wir hier alle, dass solches die rühmliche Ausnahme ist. Die Regel ist das, was wir hier beschreiben und ansprechen. Sobald NAKis aus diesem NAK-genormten Umfeld hier auftauchen, ist die Streitspirale genauso programmiert wie auf Facebook & Co.
Aber wie gesagt, es ist schön zu sehen, dass es auch anders geht ... :D :D :D

detlef.streich

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#64 Beitrag von detlef.streich » 14.07.2017, 18:05

Aussteigen offiziell oder nicht ist aus meiner Sicht eine Frage der fortschreitenden Erkenntnis des Betreffenden (Lehre als falsch erkannt) und der Situationen, denen man ausgesetzt ist und den damit verbundenen Enttäuschungen. Wenn der berühmte letzte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt ist zumindest das Bedürfnis, einen GD zu besuchen, weitestgehend verschwunden. Allerdings ist die auch hier schon beschriebene und von Kindheit an indoktrinierte, tief sitzende Angst vor dem Heilsverlust heftig, ebenso der zu erwartende soziale Verlust. Einmal draußen, null Kontakte! So war es jedenfalls bei mir, und ich kannte damals eine Menge Leute aus Chören, Orchester usw. Keiner von den vermeintlichen Freunden hat sich jemals gemeldet! Mein letzter Vorsteher hat nach einem Jahr mal angerufen, wollte aber nur wissen, wohin die von mir angeschafften Xylophone verliehen wurden - ansonsten keinerlei persönlichen Anmerkungen. Das sagt etwas über die Qualität der sozialen Kontakte. Auch sie sind wohl eher Scheinkontakte ohne Tiefe innerhalb der aufgeblasenen, theologischen Parallelwelt der NAK. Vor einigen Tage musste sich hier im Süden eine ältere Familie, deren Sohn schon vor Jahren mit der ganzen Familie ausgetreten war, von einer anderen, auch älteren Schwester anhören:""Lieber ein krankes Kind, wie ein abgefallenes!" Die Krankheit dieses "Kindes", das heute ein Mann ist, ist psychischer Natur (arbeitsunfähig) und vermutlich durch die Erziehung der Eltern mit bedingt.

Mein Fazit: Die Gründe, drin zu bleiben, sind angstbestimmt, letztlich aber nicht wirklich zwingend. Die Gründe auszutreten sind Fakten und vielfältig. Ehe man sich psychisch kaputt glaubt und hofft, sollte man die Konsequenz aus den gemachten Erfahrungen ziehen und nicht nur wegbleiben, sondern tatsächlich austreten. Für die weitere Entwicklung ist das von großer Bedeutung, verbunden mit der Hoffnung auf weitere Entwicklungen im Sinne von Vaclav Havel:

"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht."


Irgendeinen tatsächlichen, echten Sinn in Richtung einer Lebensbedeutung gibt es in der NAK nicht. All ihre vermeintlichen Angebote sind Schein und haben ein starkes, unsichtbares Preisschild in Richtung einer ungeheuren Beeinträchtigung der wahren Lebensqualität - was auch immer das dann ist und was man dann noch mit der gewonnenen Freiheit in Zukunft anfangen kann.

Alleine seine Kinder dieser Sekte zu entziehen, ist für deren Leben von unschätzbarem Wert!

Matthias

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#65 Beitrag von Matthias » 14.07.2017, 22:11

Lieber Herr Streich!
Ihre Reaktionen auf das von Ihnen in der NAK Erlebte und auf das bei Anderen beobachtete psychische Leid verursacht durch die NAK kann ich gut verstehen. Ich sehe aber in Ihrem letzten Beitrag eine Tendenz, von Ihren Erfahrungen zu sehr auf andere zu schließen, zu stark zu verallgemeinern und damit die NAK-Welt zu sehr zu vereinfachen.
Nicht jeder wurde in der NAK psychisch missbraucht, unter Druck gesetzt, einer Gehirnwäsche unterzogen, mit Angst gefügig gemacht usw.
Manche Eigenschaften des Systems „NAK“ sind so, dass diese schlimmen Dinge gefördert wurden und noch werden (Laien-Prinzip, hierarchische Struktur, Überhöhung der Amtsträger, Verjenseitigung … – Sie haben ja hier und da im Internet einige wertvolle Beiträge dazu geleistet, solche Systemeigenschaften zu sammeln und zu kommunizieren). Aber die NAK war nie so homogen, wie von der NAK behauptet oder gewünscht. Die Heterogenität von Bezirk zu Bezirk, von Gemeinde zu Gemeinde war und ist groß und erklärt ganz gut, warum so manche Kritiker sich so oft in den Internetforen unverstanden fühlen: Man hat eben ganz anderes erlebt.
Ich finde es sinnvoll, sich genau anzusehen, wo die Stärken der NAK liegen, wo und warum sie den Menschen gut tun kann - und wodurch die NAK Menschen klein macht, sie (zer)stört und abhängig macht. Man kann diese förderlichen oder destruktiven Systemeigenschaften auch in anderen Kirchen finden und so nach einer Kirche bzw. Gemeinde Ausschau halten, wo man ein ausreichend positives System vorfindet. Vielleicht können Sie durch Ihre pauschalisierenden Warnungen vor der NAK einiges Leid verhindern, vielleicht einige Ablösungsprozesse erleichtern - Menschen, die eine gewisse Schwelle an innerer Distanz zur NAK noch nicht überschritten haben, könnten jedoch von differenzierteren Äußerungen vielleicht noch mehr profitieren.
detlef.streich hat geschrieben:Aussteigen offiziell oder nicht ist aus meiner Sicht eine Frage der fortschreitenden Erkenntnis des Betreffenden (Lehre als falsch erkannt) …
Mein Fazit: Die Gründe, drin zu bleiben, sind angstbestimmt, …
Ich bin mir sicher, dass jeder Aussteiger seinen Weg mit fortschreitender Erkenntnis erklären wird - und dass dabei Angst auch oft ein Thema ist. Jedoch beinhaltet eine solche Aussage, dass es allen, die noch nicht so weit sind, an Erkenntnis fehlt - oder dass sie ihnen einfach der Mut zum Ausstieg fehlt. Meiner Meinung machen Sie damit den gleichen Fehler wie in der NAK: „Wer in der NAK-Predigt nicht selig wird, dem fehlt es an Erkenntnis“ - „Wer in der NAK-Predigt selig wird, dem fehlt noch Erkenntnis.“ Sie haben irgendwo einmal geschrieben, dass in der NAK ein großes Problem ist, dass man Gefühle vorgeschrieben bekommt - „Du musst dich jetzt so oder so fühlen, sonst bist du irgendwie krank.“ Ähnlich ist es mit dem Vorschreiben von Verhaltensweisen, wenn auch nicht so perfide wie mit den Gefühlen. Wenn du nicht das oder das machst, bist du krank/gestört/dumm/abhängig … Hören wir doch den Menschen zu, wie sie ihr Verhalten begründen - vielleicht ist es ganz anders, als man es selbst erlebt hat und vielleicht ist es wirklich eine freie und angstfreie Entscheidung (falls es überhaupt so etwas geben kann) aus guten und nachvollziehbaren Gründen heraus.
detlef.streich hat geschrieben: Ehe man sich psychisch kaputt glaubt und hofft, sollte man die Konsequenz aus den gemachten Erfahrungen ziehen und nicht nur wegbleiben, sondern tatsächlich austreten. …
Das Problem mit der Hoffnung möchte ich unterstreichen: Es kann wirklich sein, dass Hoffnung, von der man sonst nur positives hört, einen in den Abgrund führt, weil man auf eine Änderung der Verhältnisse hofft, die aber nie eintritt und sich so in psychische Spannungen bringt, die irgendwann die eigenen Kräfte übersteigen. Ich würde aber nicht generell zum Austritt raten, sondern dazu, seine eigenen Kräfte gut im Blick zu haben und sich über die gehegten Hoffnungen mit anderen ähnlich Gesinnten auszutauschen und diese Hoffnungen immer wieder an der gemeinsam erfahrenen Realität zu messen. Außerdem würde ich nicht generell zum Austritt raten, weil es Menschen gibt, bei denen tatsächlich die Angst noch zu groß ist, als dass sie einen Austritt vor sich rechtfertigen könnten. Mit einem solchen Rat würde ich sie gefährlich unter Handlungsdruck setzen. Vielleicht würden sie mit einem Austritt zumindest im Moment noch die Grenze des für die Familie ertragbaren überschreiten. Warum sollte man sie zu einem Austritt drängen? Ich würde sagen, wer es machen will, soll es ohne schlechtes Gewissen machen, wer zu diesem Schritt noch nicht bereit ist oder diesem Schritt keine relevante Bedeutung beimisst, soll es ebenfalls guten Gewissens bleiben lassen.
detlef.streich hat geschrieben: Irgendeinen tatsächlichen, echten Sinn in Richtung einer Lebensbedeutung gibt es in der NAK nicht.
Da bin ich anderer Meinung. Es ist durchaus möglich, dass der Weg, den ein Mensch in der NAK geht, einen Sinn ergibt: Dass er wächst an Mitgefühl, Güte, sozialer Verantwortung usw. Dass er anderen Menschen eine Hilfe sein kann. Es kann auch sein, dass dieser Weg dieses Menschen in der NAK irgendwann keinen Sinn mehr ergibt: Dass er seine Kräfte aufzehrt und weder sich selbst noch andere Menschen ihren Zielen näher bringt. Dass er das System, in dem er ist, nicht mehr in beabsichtigter Weise beeinflussen kann. Ich würde daher raten: Höre auf dein Herz, rede viel mit anderen darüber und du wirst recht gut den Punkt fühlen, ab dem es für dich keinen Sinn mehr ergibt. Nachher wirst du vermutlich sagen, „eigentlich hätte ich früher gehen sollen“, aber die menschlichen Beharrungskräfte sind nun eben mal da - und diese sorgen im Allgemeinen ganz gut dafür, dass wir für uns große Entscheidungen erst treffen, wenn wir uns ganz sicher sind.

Um es auf den Punkt zu bringen: totale NAK-Herabsetzung macht im Prinzip den gleichen Fehler wie eine NAK-Seligsprechung: Es ignorieriert die Vielfalt an positiven wie negativen Erfahrungsmöglichkeiten in der NAK und hilft dem Betroffenen selten, zu einer eigenen, mündigen und authentischen Entscheidung zu kommen, wie er in seiner momentanen psychischen Verfassung mit seiner eigenen NAK-Lebensgeschichte und der Möglichkeit, andere Wege gehen zu können, umgehen soll.
Es hilft vermutlich mehr, dass wir uns z.B. in einem Forum wie hier austauschen:
„In der NAK bleiben? - Das geht, ich habe einen Weg gefunden, und zwar …. - ich weiß aber nicht, wie lange ich das noch so durchziehen kann, weil … Was mir dabei hilft, ist …“
„Die NAK verlassen? - Das geht, bei mir war das und jenes ausschlaggebend und diese Probleme hatte ich, das kommt vielleicht auch auf dich zu, wenn du gehst. Aber die Befürchtungen, von Gott verlassen zu werden, haben sich nicht bewahrheitet und es war auch sozial zu bewältigen, weil … Und jetzt geht es mir viel besser, weil …“ Zu einem solchen Austausch möchte ich ermuntern.

Martha

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#66 Beitrag von Martha » 15.07.2017, 08:02

Hallo Heidewolf!

Was ist für sie Segen?
Warum hatten sie Angst?

Hallo Matthias!

Sie gehen eigentlich einen den Weg des geringen Widerstandes, wie man so schön sagt.
Man meint modern zu sein, kann schön kuschelig in der NAK bleiben, man verliert so auch nicht sein soziales Umfeld und alles ist schön und die NAK Kirchenleitung lasse ich an mir vorbei rauschen.

ABER haben sie sich schon mal gefragt: "Was will Gott von mir ?" Lassen sie aber Gott antworten und beruhigen sie dich nicht mit ihren eigenen Antworten.

Wissen sie was ist der NAK-glaube eigentlich für ein Glauben? Eine amerikanische Predigerin nimmt gern den Namen "Babyglauben" in den Mund und so würde ich auch den Glauben der NAKis bezeichnen.

Keiner kennt die Bibel wirklich, keiner fragt was Gott will. Welche Rolle nimmt den Gott überhaupt ein.
Gemeindemitglieder die das tun was die Apostel sagen, brauchen kein Verhältnis zu Gott aufbauen - sehr bequem für die KL.
Diese Mitglieder lassen sich manipulieren usw.

Suchen sie sich mal eine treue Bibelgemeinde und lassen sie sich die Bibel erklären/aufschließen.
Sie werden erstaunt sein was da so alles drin steht :)

hans

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#67 Beitrag von hans » 15.07.2017, 08:54

Das Problem vieler NAKler ist wohl, dass sie keinerlei anderen sozialen Kontakte als sog. Kirchenbekannte haben. Ich selbst habe immer neben der Kirche, andere soziale Kontakte gepflegt, ( trotz fast 50 Jahren aktives Mitglied ). Meine Großmutter, Jhrg.1892, wohnte am Rande der Hauptstadt, besuchte ihr Leben lang nur am vormittag den GD. Meine Mutter wohnte in der Hauptstadt, unweit einer Gemeinde, auch sie besuchte, bis auf Ausnahmen, nur den GD am vormittag. Mein Vater war aktiver AT. Meine Eltern haben uns als Kinder so erzogen, dass es nicht nur Kirche im Leben gibt. Dafür bin ich ihnen tgl. dankbar. Dieses haben wir auch unseren Kindern entgegen gebracht.Trotz meiner aktiven Tätigkeit in der NAK, war sie nicht mein Leben, dieses habe ich bestimmt. Seelsorge habe ich nur auf Anforderung getätigt. Solches war nur möglich, weil ich einen VO hatte, der dies schweigend, aber auch im Stillen bewundert hat. Er selbst war in seiner Erziehung der damaligen Zeit gefangen, brauchte er mich in besonderen Dingen der Betreuung, stand ich immer zur Verfügung, zu und in allen Zeiten. Seit meinem Ruhestand besuche ich nur noch GD, wenn ich es möchte, in diesem Jahr bisher zweimal. Wer nur in seinem Leben auf NAK fokossiert ist und war, hat es unheimlich schwer, sich zu lösen. Denn oft sind eigene Verwandtschaftsverhältnisse die Bindungen, die man nicht enttäuschen will und/oder kann. Wer christliche Nächstenliebe lebt, der läßt auch den Nächsten das kirchlich tun, was er möchte. Sei es als aktiver oder passiver NAKler. Es können sich auch vermeintlich sog. Rücksicht nehmende lösen, wenn andere es zu lassen. Eigeninitiative ist aber immer gefordert. Johannes 8, 36 gibt uns allen den Weg dazu frei, selbst zu entscheiden, welches Leben wir wollen.
Dies mag genügen, aber auch evtl. dazu beitragen, einen Weg für sich zu finden.

detlef.streich

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#68 Beitrag von detlef.streich » 15.07.2017, 16:35

Lieber Matthias,

keinesfalls ist es meine Absicht, mit meinen Artikeln jemanden zum Austritt zu "zwingen" oder unter Druck zu setzen. Da Sie die Texte meiner HP offensichtlich kennen, dürften Sie wissen, dass ich jederzeit bemüht bin, argumentativ und sachlich orientiert meine (meist aus psychologischer, theologischer oder rhetorischer Sicht) kritischen Schreiben zu begründen. So gesehen stimmt also Ihre Andeutung einer der NAK ähnlichen Dichotomie in meinen Texten aus meiner Sicht nicht. Hier im Forum aber sind kurze, markante und auf das Wesentliche fokussierte Einlassungen gefordert, was Erwägungen aus vielen Blickrichtungen nicht zulässt. Grundsätzlich kann ich Ihren Ausführungen aber sehr gut folgen und diese Sicht auch teilen. Wem es also wie Ihnen geht, warum sollte der austreten? Nur ist Ihr Beispiel, selbstbestimmt und unter eigenen, selbstreflektorischen Ansätzen die Grenzen zu ziehen, nicht jedem gegeben. Sie schreiben:

"Ich sehe aber in Ihrem letzten Beitrag eine Tendenz, von Ihren Erfahrungen zu sehr auf andere zu schließen, zu stark zu verallgemeinern und damit die NAK-Welt zu sehr zu vereinfachen. Nicht jeder wurde in der NAK psychisch missbraucht, unter Druck gesetzt, einer Gehirnwäsche unterzogen, mit Angst gefügig gemacht usw."

Ich kenne auch Beispiele aus der NAK (Hannover-Mitte zu früheren Zeiten und einzelne At´s und damit Gemeinden), in denen das anders läuft. Aber ist das maßgeblich? Und wenn Sie schreiben, dass nicht jeder in der NAK psychisch, besser wärer geistlich missbraucht wurde, so muss ich widersprechen. Die eben schon den Kindern indoktrinierte negative Sicht auf die Welt und die (schein-)theologischen Behauptungen der NAK sind sui generis geistlicher Missbrauch, ohne den das System NAK überhaupt nicht funktionieren kann und die stets auf Kosten des eigenen Lebens gehen. Dass man in der NAK "Mitgefühl, Güte, sozialer Verantwortung" lernen kann ist richtig, aber das geht woanders und durch ein gutes Elternvorbild auch. Der Preis für das Lernen in der NAK oder ähnlichen religiösen Gruppierungen ist aber immer Subordination im schlimmsten Fall im Sinn einer völligen, geistlichen Unterwerfung. Der "willenlose Mensch" ist das Ziel, nicht der selbstveranwortete oder "mündige und authentische!" Niemand in der NAK kann von wenigen Ausnahmen abgesehen, wenn er drinnen ist, sich mündig und authentisch entwickeln. Siehe Stap Schneider 2013 in Saarbrücken:

"Ein Jünger ist immer gehorsam, der bleibt am Wort Gottes, was auch kommen mag. Das ist für ihn selbstverständlich ... Es gibt für ihn keinen Kompromiss. Gehorsam, Glaubensgehorsam ist dem Herrn Gehorsam. Das ist der wahrhaftige Jünger. Wenn ihr an meinem Wort bleibt, kein Kompromiss, wir bleiben dabei auch wenn es schwer ist, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist – wir bleiben gehorsam."

Sie werden mir wohl zustimmen, dass solche Forderungen einfach nur grauslich sind und mit dem Evangelium absolut nichts zu tun haben. Und was auf den erstern Blick vielleicht richtig klingt, ist es bei näherer Betrachtung auch nicht (Wort zum Juli 2015):

"Anstatt alle unsere Sorge auf ihn zu werfen, tragen wir sie weiter mit uns herum. – Die anderen sollen ruhig sehen, wie sehr wir uns abplagen! Anstatt Gott voll und ganz zu vertrauen und uns auf seine Hilfe zu verlassen, halten wir ängstlich an unseren Bedenken fest. – Lieber nicht zu viel erhoffen, dann ist man hinterher nicht enttäuscht!
Anstatt dem Nächsten zu vergeben, pflegt man seine Enttäuschung und die Erinnerung an erlittenes Unrecht. – Das Mitleid der anderen tut ja auch gut! Anstatt die Vergangenheit zu begraben, richtet man sich im Selbstmitleid ein. – Was habe ich schon alles durchgemacht! Dabei könnte vieles so viel einfacher und leichter sein!
"

Gerade denen, die zu Recht sich um ihr Leben sorgen machen und in äußersten Nöten leben, wird hier ein starker Vorwurf gemacht. Ja es wird ihnen sogar vorgehalten, sie handelten aus niederen Motiven, um Mitleid zu erheischen. Auch kann man die Vergangenheit, welche auch immer, nicht begraben. Erlittenes Unrecht muss bis zum Allerletzten geklärt werden. Forderungen dieser Art und das hier produzierte Gottenbild sind nicht nur geistlicher Missbrauch, sondern tatsächlich auch psychischer Missbrauch, dem im besonderen eben auch widerstandsunfähige Kinder von Geburt an ausgesetzt sind. Dr. med. Michael Depner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, schreibt dazu auf seiner sehr interessanten und absolut lesenswerten Homepage "Seele und Gesundheit" zum Thema Vergebung folgendes:

"Die Tilgung existenzieller Schuld erfordert die Bereitschaft zu einer Wiedergutmachung, die die Lebensführung des Schuldigen verändert.... Die Grundlage echter Vergebung ist die Läuterung des Schuldigen. ... Vergebung kann auch trügerisch sein. Ist der Geschädigte so harmoniebedürftig, dass er die Spannung einer Beziehungs­störung nicht aushält, kann es sein, dass ihn seine Verlustangst dazu verleitet, vorgeblich zu vergeben, obwohl er im Herzen nicht wirklich vergeben kann." (siehe http://www.seele-und-gesundheit.de/index.html#spi )

Für die Forderungen Schneiders gilt laut Depner:

"Ideologisch geschlossene Weltanschauungen entwerfen regelhaft Moralvorstellungen, deren Missachtung eine vermeintliche Schuld erzeugt, die angeblich nur durch die Re­präsentanten der Gemeinschaft und die Bereitschaft zur Unterwerfung vergeben werden kann. Die Vergebung, die sie nach erfolgter Unterwerfung erteilen, ist absurd
."

Deshalb widerspreche ich Ihrer Behauptung:

"Um es auf den Punkt zu bringen: totale NAK-Herabsetzung macht im Prinzip den gleichen Fehler wie eine NAK-Seligsprechung: Es ignorieriert die Vielfalt an positiven (...) Erfahrungsmöglichkeiten in der NAK!"

Ich ignoriere aber nicht, sondern ich betrachte die Erfahrungen in der Summe, und bei einer sachlichen Güterabwägung kann ich nicht anders, als den sowieso schwankenden und zweifelnden Mitgliedern einen unbedingten Austritt zu empfehlen. Ihren schönen Schlussworten kann ich wieder absolut zustimmen:

"Es hilft vermutlich mehr, dass wir uns z.B. in einem Forum wie hier austauschen:
„In der NAK bleiben? - Das geht, ich habe einen Weg gefunden, und zwar …. - ich weiß aber nicht, wie lange ich das noch so durchziehen kann, weil … Was mir dabei hilft, ist …“
„Die NAK verlassen? - Das geht, bei mir war das und jenes ausschlaggebend und diese Probleme hatte ich, das kommt vielleicht auch auf dich zu, wenn du gehst. Aber die Befürchtungen, von Gott verlassen zu werden, haben sich nicht bewahrheitet und es war auch sozial zu bewältigen, weil … Und jetzt geht es mir viel besser, weil …“ Zu einem solchen Austausch möchte ich ermuntern
."

Dazu gute Wünsche für alle!

R/S

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#69 Beitrag von R/S » 15.07.2017, 20:34

"Ein Jünger ist immer gehorsam, der bleibt am Wort Gottes, was auch kommen mag. Das ist für ihn selbstverständlich ... Es gibt für ihn keinen Kompromiss. Gehorsam, Glaubensgehorsam ist dem Herrn Gehorsam. Das ist der wahrhaftige Jünger. Wenn ihr an meinem Wort bleibt, kein Kompromiss, wir bleiben dabei auch wenn es schwer ist, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist – wir bleiben gehorsam."
Sie werden mir wohl zustimmen, dass solche Forderungen einfach nur grauslich sind und mit dem Evangelium absolut nichts zu tun haben.
Streichs Chapi-Zitat zeigt m.E. nicht nur, dass es kontraproduktiv dem Evangelium entgegensteht (auch wenn evangelikale Sekten ähnliche Zitate aus der Bibel als angeblichen göttlichen Willen zu entnehmen glauben - sie sind im Grunde nicht weniger bescheuert!), sondern - und das ist m.E. entscheidend - dass diese Art zu denken im höchsten Grade gesellschafts- und u.U. sogar staatsgefährdend ist.
Jegliche Art religiöser Fundamentalismen (egal ob islamistischer oder evangelikaler Natur) sind nicht weniger gefährlich als profane/politische/ideologische Fundamentalismen (wie z.B. im 3. Reich). Immer geht es um blinden Gehorsam einer auserwählten Macht gegenüber (Gott/Staatsführung usw.), die jegliches Hinterfragen grundsätzlich verbietet. Dieser systemische Terror wurde auf wunderbare Weise in Orwell 1984 beschrieben und diese Beschreibung hat in ihrer grausamen Einzigartigkeit nichts an Relevanz eingebüßt.
Blinde Vasallentreue, unabdingbarer Gehorsam, Denkverbote und Kritikverfemung usw. zu sog. Primärtugenden zu erheben, zeugt von gefährlicher Machtgier, die auch deshalb nicht weniger schlimm ist, wenn sie sich z.B. aufgrund gegenwärtiger Rahmenbedingungen nicht artgemäß austoben kann.

Matthias

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#70 Beitrag von Matthias » 15.07.2017, 20:38

Martha hat geschrieben: Hallo Matthias!

Sie gehen eigentlich einen den Weg des geringen Widerstandes, wie man so schön sagt.
Man meint modern zu sein, kann schön kuschelig in der NAK bleiben, man verliert so auch nicht sein soziales Umfeld und alles ist schön und die NAK Kirchenleitung lasse ich an mir vorbei rauschen.
Selten habe ich mich so unverstanden gefühlt wie nach dem Lesen Ihres Beitrages. Offenbar wissen Sie so gut wie gar nichts über den Weg, den ich gegangen bin bzw. gehe. Daher ist Ihr erster Satz eine Behauptung ohne jede Grundlage. Aber ich möchte hier gar nicht so viel von mir berichten - das habe ich an anderer Stelle schon ausführlich getan. Die Menschen, die in diesem Forum lesen, sind garantiert keine Menschen, die es in der NAK schön kuschelig empfinden und die es sich einfach machen, weil sie bleiben. Es ist manchmal sogar der einfachere Weg, einfach zu gehen. Und irgendwie ist es heute sogar modern: Wenn mir etwas nicht mehr zu 100% passt, gehe ich eben und suche mir was anderes. Aber es gibt Geschwister, die trotzdem bleiben, weil sie sich vielleicht zum Bleiben berufen fühlen, den Geschwistern gegenüber verantwortlich fühlen usw. Vielleicht auch, weil ihnen der Mut fehlt. Aber ein Weg, der einen immer wieder in innere und äußere Konflikte bringt, ist wahrlich kein Weg des geringsten Widerstandes!
Dass für manche der drohende Verlust der sozialen Zusammenhänge ein zentrales Argument ist, um um zu bleiben, ist wohl korrekt - aber woher könnten wir das Recht nehmen, dieses Argument zu kritisieren? Die Förderung von Gemeinschaft ist doch ein wichtiger Bestandteil von Religion. Wenn jemand aus diesem Grund weiterhin in der Gemeinde bleibt (was wohl nur bei einigermaßen progressiven Gemeinden und toleranten „Vorangängern“ möglich sein wird) und an vielen Sonntagen aus der Haut fahren könnte, sich bei vielen Gesprächen auf die Zunge beißen muss, verdient das durchaus meinen Respekt.

Schließlich ist es in der NAK überhaupt nicht einfach, die Kirchenleitung an sich vorbeirauschen zu lassen. Das geht in der evangelischen Kirche viel einfacher - da kommt nur selten jemand von außerhalb in die Gemeinde. Aber in der NAK, wo ständig jemand von außen/oben kommt? Hier ist die Konfrontation vorbestimmt, und selbst wenn man nicht mehr zu Ämtergottesdiensten, Übertragungen usw. geht, wird man ziemlich schnell zu seinen Ansichten und Gründen gefragt. Dass dies ein Weg mit geringem Widerstand sein soll, erschließt sich mir überhaupt nicht.
Martha hat geschrieben: ABER haben sie sich schon mal gefragt: "Was will Gott von mir ?" Lassen sie aber Gott antworten und beruhigen sie dich nicht mit ihren eigenen Antworten.
Ich mag Ihre Unterstellungen nicht. Gott habe ich tausendmal gefragt. Meine Erfahrungen dabei waren so: Ganz oft hat mir Gott keine Antwort gegeben. Im Nachhinein betrachtet verstehe ich das so, dass Gott mir damit sagte, dass ich eben selbst meine Antwort finden soll - und daran bin ich gewachsen. Ich glaube, Gott möchte Menschen, die ihn nicht bei jeder Kleinigkeit um Rat fragen, sondern Menschen, die selbst ganz gut nachdenken können. Die Fälle, in denen ich eine überdeutliche Antwort bekommen habe, waren das Verlassen meiner Heimatgemeinde und der Kirchenaustritt. Das waren beides Entscheidungen, bei denen ich schlecht auf meine eigenen Gedanken und Empfindungen hören konnte, weil eben so viel „Herzblut“ damit verbunden war. Ich glaube, dass es Entscheidungen gibt, die wir nicht selbst treffen können, weil wir zu emotional darin verwickelt sind - und dann können wir auf eine Antwort von Gott hoffen.
Martha hat geschrieben: Wissen sie was ist der NAK-glaube eigentlich für ein Glauben? Eine amerikanische Predigerin nimmt gern den Namen "Babyglauben" in den Mund und so würde ich auch den Glauben der NAKis bezeichnen.
Ich finde die Bezeichnung etwas zu überspitzt. „Kinderglauben“ passt für mich besser. Allerdings muss ich sagen, dass das, was mir im Religionsunterricht, Sonntagsschule und Gottesdienst am meisten ins Herz gefallen ist, waren das Vertrauen auf die Führung durch den Heiligen Geist. Das waren doch vernünftige Grundlagen für einen späteren Wechsel in die evangelische Kirche, die das Priestertum aller Gläubigen als Prinzip hat. Ich finde daher, dass nicht alles, was man in der NAK hören kann, „Babyglauben“ ist.
Martha hat geschrieben: Keiner kennt die Bibel wirklich, keiner fragt was Gott will. Welche Rolle nimmt den Gott überhaupt ein.

Suchen sie sich mal eine treue Bibelgemeinde und lassen sie sich die Bibel erklären/aufschließen.
Sie werden erstaunt sein was da so alles drin steht :)
Können Sie mir bitte erklären, was Sie unter einer „treuen Bibelgemeinde“ verstehen? Die Bilder, die sich da spontan in mir entwickeln, haben ganz viele Gemeinsamkeiten mit der NAK: Da fühlt man sich mit besonderer Weisheit ausgestattet, die der Welt fehlt, da fühlt man sich berufen, anderen abzusprechen, ohne ihre Anleitung die Bibel verstehen zu können, da glaubt man, mit der Bibel den eindeutigen und sich niemals irrenden Kompass zum Himmel in den Händen zu halten, da ist alles so einfach: man muss sich einfach nur an die Bibel halten, man hat mit der Bibel ein gemeinsames Zentrum, das alleine alles zusammenhalten kann … In der NAK muss man in der Regel „Bibel“ nur durch „Apostel“ ersetzen, und schon stimmt das.
Ich hoffe, ich habe ein völlig falsches Bild im Kopf!
Entschuldigen Sie bitte meine zum Teil konfrontativen Aussagen. Das ist eigentlich nicht mein Stil. Aber ich kann es nur schwer leiden, wenn hier jemand wie Johannes sein Herz öffnet, und man sich kaum die Mühe macht, seine Gedanken nachzuvollziehen, ihm unterstellt, er mache es sich zu einfach und sei eben noch gefangen in seinem Babyglauben. Das halte ich nicht für hilfreich.

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