Ich wage mal...KEINE Vision

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Magdalena

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#61 Beitrag von Magdalena » 18.11.2017, 10:38

Martha hat geschrieben:Wissen sie, in der NAK werden so NAK Typen erzogen. Ich kann ihnen das nicht erklären, weil sie es nicht verstehen würden, aber viele Betroffene nicken oder schmunzeln jetzt....
Ja, liebe Martha, ich habe genickt, aber ich habe nicht geschmunzelt, mir stand eher das Wasser in den Augen ... Mir selbst ist es mit meinen Eltern besser ergangen als Dir, es war nicht so extrem fanatisch bei uns. Aber mein Vater wurde auch "ausgebeutet" als AT. Niemals werde ich vergessen, dass er an einem 2. Weihnachtsfeiertag von der KL der Gemeinde angefordert wurde, Fertigteile für einen Kirchenneubau abladen zu helfen, weil gerade an diesem Tag der Güterzug angekommen war und man keine Standgebühren bezahlen wollte. Mein Vater war so ausgelaugt, brauchte die Ruhe der Feiertage, aber er wollte "gehorsam" sein ... Später wurde dieser Kirchenneubau wieder "zu den Akten" gelegt und alles war umsonst. Dann, als er schon sehr krank war, hatte niemand auf ihn Rücksicht genommen, er musste immer nur funktionieren, und wenn er mal wirklich nicht konnte, wurde er in einer Art abgemahnt, die einfach menschenverachtend ist. Ach, das sind alles nur winzige Beispiele, aber ich weiß, dass es hier viele Mitleser gibt, die dazu noch sehr viel schreiben könnten.

Wir haben diese Sekte so sehr satt! Wir haben so viel erlebt und lassen uns die NAK von nichts und niemandem mehr schön reden.

Und übrigens: Hauskreise? Was für Hauskreise???? Hier in meiner Gegend noch nie gehört. Ich habe in Bezug auf die NAK das erste Mal davon im Zusammenhang mit Blankenese (? bin mir da nicht 100%ig sicher) gehört bzw. gelesen. Das wurde doch damals wieder abgewürgt oder nicht?

Ich gehe mit Dir, liebe Martha, konform, so richtige NAKler werden uns niemals verstehen, sie wollen es auch nicht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Wie viele Jahrzehnte lang habe ich selbst die Augen fest zugemacht, hatte Scheuklappen rechts und links und dazu noch eine rosarote Brille auf für alle Fälle ... Ich hatte einen riesengroßen Teppich, unter den habe ich gekehrt und gekehrt, bis die riesigen Staubwolkenberge unter ihm endlich explodiert sind.

tosamasi

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#62 Beitrag von tosamasi » 18.11.2017, 11:00

Hä curato, habe ich mal wieder was verpasst? :shock:
Sie müssen Martha nichts unterstellen, ich selber bin in dem Verein ,und Hauskreise sind mir nicht bekannt :?: :?: :?:
Ich glaube, es gibt oder gab eine Zeit lang Hauskreise, aber nicht überall. Ich meine so etwas mal gelesen zu haben -evtl. im Bezirk Klingler? Es ist nicht überall gleich, ich hatte auch nichts von Gemeindehelfern gehört, aber in einem anderen Bezirk (Gebietsapostel) gab es sie.

Magdalena

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#63 Beitrag von Magdalena » 18.11.2017, 11:12

tosamasi hat geschrieben:Es ist nicht überall gleich,
Ach ja, die wunderbare Einheit des Werkes Gottes auf der ganzen weiten Welt .... :mrgreen:
Das durfte ich schon vor ca. 30 Jahren erleben. Was in unserem AP-Bezirk total verboten und geächtet wurde, war in einem anderen Bezirk gang und gäbe ... Und dieser Widerspruch fiel den wenigsten auf. Es hat schon damals kaum jemanden interessiert, was außerhalb des Tellerrandes der Gemeinde bzw. des AP-Bezirkes geschah.

tosamasi

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#64 Beitrag von tosamasi » 18.11.2017, 11:24

Magdalene, ich stehe der NAK kritisch gegenüber, obwohl ich dort noch Mitglied bin. Trotzdem geht es bei der angesprochenen Einheit um den Lehrinhalt, weniger um die Organisation.

BAP Ehrich hat z.B. eine Tendenz zur Eigenwilligkeit, wohl mit Recht als Mitglieds- und opferstarke Gebietskirche. Aber der Kern der neuapostolischen Botschaft ist auch im Süden gewärtig.

Ich bemerke das nur, weil pauschales Geschimpfe nicht nützt, sondern sogar kritische Mitglieder abschreckt.

Die Kirche hat in meinen Augen ein Glaubwürdigkeitsproblem, das haben aber Aussteiger auch. Bei allem ist nicht zu vergessen, dass Empfindungen individuell sind.

Grizzlydame

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#65 Beitrag von Grizzlydame » 18.11.2017, 11:32

@ Martha und Magdalena:

Ich kannte meinen Vater fast nur schlafend und für die Kirche unterwegs.Er war Priester und interessierte sich herzlich wenig für seine Kinder, kam von Arbeit, ab auf die Couch, 18 Uhr wieder hoch, fertig machen, Weinbergsarbeit, Ämterstunde und haste nicht gesehn.Zwischendurch reagierte er sich prügelnd an meinem Bruder ab, was für ein wunderbares Bild, wenn dann sonntags wieder alle einträchtig in den Trabi gestiegen und zur Kirche gefahren sind :x

Ich glaube, wir könnten alle Bücher schreiben..?

Ist lange her zum Glück.

Solche curato´s.. die haben bei meinem Mann und mir einen Namen, (curato guck jetzt mal weg, ist nichts persönliches!) :!:
Wir nennen solche Jungs " Zuchtbullen". Seltsame Jungs, halb Muttersöhnchen, halb Machos und immer fein angezogen und Apostel-gehorsam bis zum Abwinken. Haben auch so einen Spießer in unserer Gemeinde, es ist eine seltsame Art, die da immer wieder nachwächst.. :mrgreen:

@tosamasi: Wir hatten Klingler, aber ich weiß nichts von Hauskreisen, wo soll das gewesen sein? Seltsam mal wieder, daß es dann nicht überall bekannt war, wie Magdalena schrieb: Das ist also die wunderbare Einheit der Kirche.. 8)

tosamasi

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#66 Beitrag von tosamasi » 18.11.2017, 11:54

Ich weiß es nicht, ich habe darüber vor einiger Zeit höchst erstaunt gelesen. Meine Sache ist es nicht, etwas in Bausch und Bogen zu verurteilen (unflätig schon gar nicht), auch weil niemals alles schlecht war und ist, sondern auch gute Seiten hat.

Ich habe viel erlebt in der NAK und bin auch in Deutschlands Bezirken herumgekommen, trotzdem hatte ich auch Spaß -sogar in der "strengen" Jugend- und den Vorteil, bei den späteren berufsbedingten Umzügen sofort eine vertraute Anlaufstelle zu haben.

Unsere Gemeinde wurde im letzten Monat geschlossen, aber sie wurde auch sehr gut auf dieses Ereignis vorbereitet. Das ist anderswo anders gewesen, das habe ich auch erstaunt gelesen. Deshalb stehe ich auf dem Standpunkt, je weniger differenziert wird, umso weniger argumentativ wird es.

Magdalena

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#67 Beitrag von Magdalena » 18.11.2017, 12:18

Ja, tosamasi, das ist auch so ein Phänomen, welches ich sehr oft bei kritischen NAKlern beobachtet habe. Sie kritisieren dieses und jenes, aber wehe, es greift ein "Außenstehender" die NAK an, dann sieht man vorwiegend nur das "Gute" in der NAK und verteidigt sie vehement.

Natürlich gab es auch für mich Gutes dort, sonst hätte ich es nicht mehr als 60 Jahre lang da ausgehalten, alles Negative standhaft ertragen und den Mantel der Liebe gebreitet und gebreitet und gebreitet ...., alle Widersprüche der Lehre zur Bibel verdrängt. Die jahrzehntelange Indoktrination trug reichlich Früchte bei mir. Viele Jahre durfte ich bis zu 4 GDs in der Woche genießen. Das wirkt! :twisted:
tosamasi hat geschrieben:Meine Sache ist es nicht, etwas in Bausch und Bogen zu verurteilen (unflätig schon gar nicht)
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich hier unflätig über die NAK geäußert hätte, ich habe nicht in Bausch und Bogen verurteilt, sondern immer nur schlicht und einfach das geschrieben, was ich selbst und meine Familie erlebt haben - nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ich dann zu dem Schluss komme: Die NAK ist eine Sekte, so bin ich damit auch nicht allein und könnte es bei Bedarf auch begründen. Aber dazu gibt es klügere Aussagen, als ich sie machen könnte, von klügeren Leuten als ich es bin.

Aber nun: Nie mehr zurück!

Grizzlydame

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#68 Beitrag von Grizzlydame » 18.11.2017, 12:28

Ja Magdalena,es wurde uns ja in der NAK auch jahrzehntelang eingehämmert, wir sind die "Richtigen" und Fehler machen schließlich alle Menschen. So hat man große Sch.... eien auch stets verteidigt, wenn mal was ganz fieses im "Geschwisterkreis" vorgekommen ist. Und immer wieder das Mäntelchen drüber decken, jeden Mittwoch, jeden Sonntag. Da zweifelt man irgendwann an seinem eigenen Denken und lässt sich verbiegen bis zum Gehtnichtmehr. Irgendwann, wenn man nicht aufpasst, tickt man genau so, wie die Oberen einen haben möchten, man wird demütig bis zur Unterwürfigkeit.. Auch mich haben die so hin bekommen, nur heute geht das zum Glück nicht mehr, ich habe mich (zumindest innerlich) von den Fesseln und Zwängen befreit..

@tosamasi, wer verurteilt unflätig, meinst Du mich damit? Weil ich was von Zuchtbullen schrieb?
Nenn mir dann bitte ein besseres Wort für gehirngewaschene Jungs, die scharf auf einen AT-Posten sind?

tosamasi

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#69 Beitrag von tosamasi » 18.11.2017, 13:00

Magdalena, ich habe dir keine Unflätigkeit unterstellen wollen, es war eine allgemeine Bemerkung zum Sprachstil, der m.E. manchmal zu wünschen übrig lässt.

Wenn ich deine 60 Jahre hochrechne, hast du noch die ganz alten Zeiten um JGB erlebt. Und ich verstehe auch deine Bitterkeit, kann für mich aber nur sagen, dass ich erst in den letzten zehn Jahren die Lehre an sich hinterfrage, wobei ich die Bischoff-Botschaft in ihrer Tragweite gedanklich umschifft habe, aber trotzdem deren eingedenk, nicht mehr alle Aussagen in der NAK bierernst genommen habe. Ich habe mich an der Gemeinschaft erfreut (wir hatten eine wirklich gute) die Kirchenlehre für mich aber relativiert. Ich hatte es nie schwer, ich habe keine schlimmen Dinge und großen Kränkungen in der Kirche erlebt (Lästereien des damaligen Vorstehers über meinen Altarschmuck als Jugendliche nahm ich nicht ernst, er hatte auch meinen Freundinnen nicht gefallen) . :lol:

Grizzlydame, ich habe von dir -glaube ich- hier irgendwo gelesen, dass du noch nicht ausgestiegen bist, insofern muss ich sagen, wenn die Kritik derart rigoros wie von dir kommt, verstehe ich das nicht. Ich gehöre nicht zu denen, die "Andersdenkende raus" schreien, ich denke selbst sehr oft anders, trotzdem muss es noch ein paar Klebepunkte geben und wenn es nur die herzliche Gemeinschaft ist und die At bemüht und i.O. sind. Man muss nicht alle GA glauben, und ich glaube, dass die Kirche noch Abstriche machen wird, zumal sie im christlichen Reigen öffentlich anerkannt sein will.

Womit ich z.B. gar nicht mehr einiggehe, was sich meinem Verständnis völlig entzieht, ist z.B. das Entschlafenenwesen. Aber das ist ja nicht alles, was die Kirche ausmacht, jedenfalls für mich.

Magdalena

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#70 Beitrag von Magdalena » 18.11.2017, 13:03

tosamasi hat geschrieben:Trotzdem geht es bei der angesprochenen Einheit um den Lehrinhalt, weniger um die Organisation.
Das ist mir im Eifer des Gefechtes leider entgangen: Auch mir ging es bei der Un-Einheit niemals um organisatorische Fragen, sondern um Lehrinhalte.
Zum Beispiel: Das Konkubinat. Es war bei uns verboten und man wurde schwer gemaßregelt, wenn man dieses Verbot "missachtete" - aus welchen Gründen auch immer. War das nur "organisatorischer" Art? In andern Bezirken ging man damit viel lockerer um, das war für mich unerträglich, denn was musste ich auf Grund meines "Ungehorsams" alles aushalten. Als ich einmal in einem andern AP-Bezirk zu Gast war und den Brüdern dort mein Dilemma schilderte, fand ich zum ersten Mal in meinem Leben verständnisvolle Zuhörer und Unverständnis darüber, wie man bei "uns" damit umging. Das war nur ein Beispiel von vielen.

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