42 hat geschrieben:Glaubenskultur zitiert zwei Artikel aus einer Jugendzeitschrift namens "Widerhall" der NAK-Gemeinde Halle/Saale. In einem der beiden Artikel wird das Recht der Gemeinden und Gemeindemitgliedern betont, oekumenischen Fortschritt einzufordern und aufgefordert, ueber den eigenen Tellerrand zu schauen und auch (einmal) Gottesdienste in der ev. oder kath. Kirche zu besuchen. "Als Gemeinde haben wir das Recht, den oekumenischen Fortschritt einzufordern. Jedes Gemeindemitglied hat das Recht, ueber den eigenen konfessionellen Tellerrand hinaus zu schauen. (..) Man kann eben nicht nur einseitig verlangen, dass 'andere' immer nur den Gottesdienst oder sonstige Veranstaltungen der NAK besuchen." Der Schreiber nennt einen solchen Ansatz "vermessen, arrogant und zutiefst unchristlich."
Im anderen Artikel wird die "Botschafts"-Zeit als dunkelstes Kapitel der NAK Kirchengeschichte, als ein Trauma der Trennung dargestellt. "Die NAK taete gut daran, diese Irrlehre endlich offiziell zu widerrufen." Dann vergleicht der Autor den Glauben an die "Botschaft" mit einem Glauben an das Spaghettimonster.
Glaubenskultur kommentiert, dass die Kirchenleitung in Mitteldeutschland kritische Anfragen wegen dieser Artikel erhalten habe und auch Zuerich darueber informiert sei.
Mein lieber Großherzig,
danke für deine Zusammenfassung des von "didimann" erwähnten gk-Artikels (ja, Onkel dittmann, meinem Hals geht es dank einer Spezialbehandlung mit einer alterhwürdigen goldgelben Spüllösung wieder sehr gut). Inzwischen habe ich auch einen Ausdruck des Jugendzeitung-Artikels vorliegen, den ich sehr erhebend finde.
Ich wünschte, es gäbe mehr von solchen mutigen öffentlichen Bekennern dieser bedauerlich festgefahrenen Zustände innerhalb der NAK - nicht nur die "Botschaft" betreffend und nicht nur im Osten Deutschlands. Mir scheint, der "Ossi" an sich ist uns freigeistlich-querdenkend irgendwie überlegen. Vielleicht hat er nicht so viel Angst davor, im Beförderungsstau der Ämterhirarchie stecken zu bleiben? Oder er ist einfach vertrauter mit der "Wir-sind-das-Volk" Gesinnung.
Wenn vermehrt Forderungen öffentlich würden, die Botschaftsaufarbeitung oder die Vorantreibung ökumenischen Aufeinanderzugehens betreffend, würde die Kirchenleitung nicht anders können, als darauf einzugehen, wollte sie nicht einen noch rasanteren Mitglieder- und damit Opfergeldschwund riskieren.
Hannes hat geschrieben: ...Wobei mich hier nicht die Jungs interessieren, die so einen Mist zuerst denken und sich dann noch die Mühe machen, in Worte zu fassen und zu sagen, sondern die Menschen, die dort hingehen und sich dieses Zeugs reinziehen ... um dann heim zu gehen und im Internet zu schreiben: das geht ja gar nicht - und dann wieder hingehen und ...
Halleluja - Herr, lass wenigsten Hirn vom Himmel
tropfen - das reicht schon!
HG - Tante Hannes
Liebe Tante Hanni,
einerseits tust du recht daran, den Kopf zu schütteln über solch unverständliches Verhalten, andererseits bedenke doch und halte es jemandem wie mir zu Gute, dass diese Kirche ein Stück Identität ist. Diese Kirche hat die ganze Persönlichkeit mit geprägt, hat bedeutenden Einfluss auf ganz viele Dinge des persönlichen Lebens und Glaubens gehabt. Das kann man nicht einfach so wegwerfen oder abstreifen.
Nimm z.B. ein Paar Stiefel, die man lange getragen, weil "geliebt" hat, man wirft sie doch nicht gleich weg, nur weil sie jetzt ganz schiefe Sohlen/Absätze haben und man nicht mehr entspannt und gerade auf ihnen laufen kann, wegen der Schieflage. Man versucht doch, durch neue Sohlen und Absätze die ausgewogene Balance wieder herzustellen, lässt sich das richtig was kosten, wenn es sein muss, einfach, weil einem diese Stiefel so angenehm, bequem und liebgeworden sind, sie einen so lange durch Frost und Schnee getragen und begleitet haben etc. Der Vergleich hinkt natürlich, aber mit der NAK ist es ähnlich: Der Grund ist einem schief geworden, der Stiefel an sich - sprich die Bekannten und Freunde, das, was uns direkt umgibt und nah ist, gefällt einem nach wie vor, möchte man nicht "wegwerfen". Es "nervt" einen aber zunehmend, dass anscheinend kein "Schuster" bereit und in der Lage ist, die Grundlage zu erneuern und somit wieder gerade zu rücken.
Verstehste mich Tantchen?
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]