
Meine liebe Katze,
in meiner Gemeinde fingen Mitte der 80er Jahre die Chorsängerinnen an, gegen die bis dahin obligatorischen Kleidervorschriften zu rebellieren. Es war selbstverständlich eine „stille“ Revolution. Man sprach nicht drüber, aber jeder konnte sie sehen. Als die heilige Mutter Kirche davon Wind bekam, ging sie in die Offensive. Generalangriff auf bunte Klamotten, Jeans, Miniröcke und andere Sittenlosigkeiten. Schwarz/Weiß wurde gefordert, weil das irgend etwas mit Glaubensgehorsam zu tun haben sollte.
Schließlich trat der leibhaftige Bezirksevangelist K. in Erscheinung. Er hatte es nicht leicht. Denn eben hatte der damalige Stammapostel Hans Urwyler die Eigenverantwortung verkündet. Offen blieben leider klare und eindeutige Ausführungsvorschriften, die alle neuapostolischen Lebensbereiche neu regulierten. So auch die Kleiderordnung für Amtsträger und Chorsängerinnen. Wie so oft, blieb es dem jeweiligen Bezirksapostel überlassen, seine Herzenswünsche in einem Rundschreiben (Ukas) unter die Leute tragen zu lassen.
Besagter Bezirksevangelist K. eierte also um den versammelten Gemeindechor herum.
Botschaft: „Gottesfurcht, nicht die Welt in die Kirche hinein lassen, ein einheitliches Bild abgeben und Eigenverantwortung dürfe doch nicht missverstanden werden“. Es hat ihm nicht viel genützt. Die „stille Klamottenrevolution“ war nicht mehr aufzuhalten und die hintergründige eigentliche Revolution auch nicht.
Nur ein Missverständnis der so schlecht verkauften Eigenverantwortung?
In meiner Beamtenausbildung wurde mir der Sinn des Uniformtragens etwa so erklärt:
„Die Uniform, z. B. des Polizeibeamten, weist ihn als einen bevollmächtigten Hoheitsträger aus, unterscheidet ihn vom Normalbürger und schützt ihn insofern als Einzelperson.“
Interessant finde ich die nachfolgenden Erklärungsversuche bei Wikipedia. Übrigens habe ich grundsätzlich nichts gegen einheitlich gewandete Chöre. Gut singen sollten sie aber schon können...
Herzlichst Micha
Als Uniform (umgangssprachlich Kluft) bezeichnet man gleichartige Kleidung um optisch einheitlich (lateinisch-französisch: uniform) in der Öffentlichkeit aufzutreten. Beim Militär ist die Uniform notwendige Bedingung für den Kombattantenstatus.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Uniform
[...]
Die Uniform symbolisiert die Funktion ihres Trägers und/oder dessen Zugehörigkeit zu einem Verband und zu einer Organisation (Bekleidung, Abzeichen, Flagge u. a.). Durch das Tragen der Uniform soll das Individuum seinen Beruf oder seine Aufgabe verkörpern und seine Aufgabe als Funktionsträger besonders in den Vordergrund stellen. Mit dem Tragen der Uniform wird auch der Korpsgeist der Uniformträger ausgebildet und gefestigt.
Uniformen sind entweder vorgeschrieben (z. B. im öffentlichen Dienst) oder üblich. Soldaten, Angehörige von Hilfsdiensten sowie Polizeivollzugsbeamte im Auslandseinsatz sind zudem aufgrund des Völkerrechts verpflichtet, Uniformen (mit Hoheitsabzeichen) zu tragen. Uniformen werden bei der Arbeitsverrichtung Dienstuniform/Arbeitskleidung) und bei bestimmten Anlässen getragen, z. B. bei Zeremonien. Beim Militär handelt es sich um komplexe Gebilde mit sehr variantenreichen Ausführungen, Trageweisen und Bezeichnungen (z. B. Kampfanzug).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Uniform#Be ... #Bedeutung