Luna hat geschrieben: ↑25.01.2022, 19:27
Diese Geschichten wurden allerdings auch in verschiedensten Ausführungen von allen möglichen Geschwistern erzählt. Rein psychologisch betrachtet haben Menschen solche Stories ausgeschmückt und irgendwann tatsächlich selbst geglaubt.
Danke Luna, daß du diesen psychologischen Hintergrund erwähnt hast. Ich hatte entsprechendes im Hinterkopf, habe aber versäumt, das dem Beitrag hinzuzufügen. Ich bin ebenfalls fest davon überzeugt, daß sie diese Geschichten derart verinnerlicht hatten, daß sie felsenfest von der Realität der Ereignisse überzeugt waren. Eine weitere Geschichte, die mein Opa erzählt hat, ist mir wieder eingefallen, als im obigen Beitrag die Rede von dem bösen Hund war. Er sei mit einem anderen AT zur Weinbergsarbeit unterwegs gewesen und da wären auf einem Grundstück zwei scharfe Hunde gewesen, die bellend und geifernd darauf gewartet hätten, daß sie das Grundstück betraten. Der Rest ist schnell erzählt: gebetet, Grundstück betreten, die Bestien wurden zu Schoßhündchen .... und dann natürlich Zeugnis gebracht. Ob die so Beglückten zu treuen Gotteskindern wurden, habe ich leider vergessen.
Fazit: Der Glaube versetzt Berge!
Luna hat geschrieben: ↑25.01.2022, 19:27
Gab es nicht auch gerne die Geschichte in der ein Bruder herumtönt, er könne sich auch auf den Altar stellen und einen Gottesdienst halten? Nachdem ihn der DL dann zum Mitdienen aufgerufen hat, habe er nur Amen stammeln können und demütig wieder auf seinen Platz gehen. Das haben, angeblich, auch mehrere Geschwister aus ganz verschiedenen Landesteilen selbst erlebt.
Ob das jemals jemand selbst erlebt hat, wage ich inzwischen ernsthaft zu bezweifeln. Gepredigt wurde diese Geschichte natürlich immer mal wieder gerne. Hört sich aber doch nett an, wenn der Heilige Geist nur durch seine Gesalbten und nicht durch Hinz und Kunz spricht.
Anläßlich einer Schulungsreihe sagte uns mal der Schulungsleiter (kein AT, sondern "Beauftragter"), der direkten Zugang zur Bezirksverwaltung und damit natürlich auch zu den verantwortlichen Amtsträgern und Aposteln hatte, daß nirgendwo so viel gelogen würde wie in der NAK. Zum damaligen Zeitpunkt hat mich diese Aussage noch ziemlich empört. Immerhin war das in den Vor-Internet-Zeiten und es gab zum damaligen Zeitpunkt nur die Getreuen und die Abgefallenen, womit nicht nur die "Kuhlen-Anhänger", sondern auch die ersten Aussteigergruppen der 1970er Jahre gemeint waren.
Das bringt mich gerade noch auf eine Geschichte, die ich in einer privaten Unterhaltung mitbekommen habe. Dort wurde (in ziemlich abfälliger Weise) berichtet, daß jemand aus der Gesprächsrunde gesehen habe, wie Kuhlen besoffen in der Gosse gelegen habe. Sinngemäß mit der Erläuterung, daß man daran sehen könne, was passiert, wenn man dem Herrn den Rücken kehrt.
Das habe ich vor vielen Jahren schon einmal in einem anderen Forum unter meinem vollen Namen erwähnt (damals hatte ich schon die Kehrtwende vollzogen), woraufhin die Freundin meiner Frau anrief und ihr mitteilte, daß ihr Cousin ihr berichtet habe, daß das stimme, sein Opa habe das auch gesehen. Witzigerweise wohnen diese beiden Erzähler aber in völlig unterschiedlichen Ecken des Ruhrgebietes. Bei 4.500 Quadratkilometern Fläche und schon damals mehreren Millionen Einwohnern klingt das doch durchaus plausibel, oder? Es sei denn, der Ap. Kuhlen hat jeden Abend in einer anderen Ecke des Ruhrgebietes in einer Gosse gelegen.
Der Mensch ist, was er ißt. Und bei dieser Seelenspeise wundert es im Nachhinein nicht, wenn es häufiger mal zu Gehirndiarrhoe kommt - sh. auch "Jesus und die Sterne"