NAK: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Heinrich

Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#31 Beitrag von Heinrich » 03.04.2019, 12:51

Heidewolf,

dass die Anzahl der Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern gezählt wird, mag ja noch irgendwie legitim sein. Schlieslich brauchen die Gebietskirchenpräsidenten verlässliche Statistiken - um z.B. Gemeinden schlicht zu profanieren :D

Aber zu zählen, wer von diesen zum Abendmahl geht - das ergibt für mich gar keinen Sinn. Quatsch – oder?

Nachdenkliche Grüße aus dem tiefen Süden,
Heinrich

holytux
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Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#32 Beitrag von holytux » 03.04.2019, 14:24

@Heidewolf
Ich weiß nicht, woher Du diese Information hast.
Zumindest auf den aktuellen Formularen befindet sich diese "Kategorie" nicht. (Nordost).
Allerdings ist mir auch nicht bekannt, ob jede Gebietskirche diesbezüglich eigene Süppchen kocht.
Aktuell wird gezählt: Gesamt/Gäste/Kinder+Jugendliche/
Vielleicht versucht man in großen Gemeinden durch Zählen der Abendmahlsbesucher die Gäste zu ermitteln, da man ja nicht fragt... :mrgreen:
Allerdings gibt es auch Gäste, die durch illegale Abendmahlsteilnahme die Zuverlässigkeit dieser Methode gefährden. :wink:

FG
"Wenn alle Liebe Ewigkeit will - Gottes Liebe will sie nicht nur, sondern wirkt und ist sie."
Joseph Ratzinger

greg

Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#33 Beitrag von greg » 03.04.2019, 14:35

holytux hat geschrieben:
03.04.2019, 14:24

Vielleicht versucht man in großen Gemeinden durch Zählen der Abendmahlsbesucher die Gäste zu ermitteln, da man ja nicht fragt... :mrgreen:
Kann ich bestätigen. Oftmals ist es halt einfacher während dem Abendmahl zu zählen. Dann kann man eifach hinstehen und die Leute zählen. Und wer Sitzenbleibt wird als Gast gezählt.
In einer grossen Gemeinde (+200) wird oder wurde das bei uns von diversen Diakonen so gemacht.

Heinrich

Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#34 Beitrag von Heinrich » 03.04.2019, 15:46

...illegale Abendmahlsteilnahme...
Was ist das denn bitte, werte(r) Holytux?

Fragt sich Heinrich

Blackcat
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Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#35 Beitrag von Blackcat » 03.04.2019, 15:53

@Heinrich

Grundsätzlich darf man als Nicht-Versiegelter eigentlich nicht am Abendmahl teilenehmen, analog zur katholischen Kirche, zumindest nicht dauerhaft. Aufgrund dieser Regelung hätte man bei uns GottesdienstbesucherInnen, die jede Woche teilnehmen, plötzlich das Abendmahl verweigern müssen.
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Heinrich

Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#36 Beitrag von Heinrich » 03.04.2019, 17:11

Als getaufter Christ darf ich doch sowohl bei der evangelischen Kirche/der römisch-katholischen Kirche/den evangelischen Freikirchen und auch bei der NAK am Abendmahl teilnehmen - so zumindest meine bisherige Wahrnehmung.

In keiner der genannten Kirchen wurde mir und meiner evangelischen Ehefrau bislang die Teilnahme am Abendmahl verweigert. Hat sich da etwas grundlegendes geändert?

Fragende Grüße aus dem sehr gewittrigen Süden,
Heinrich

Blackcat
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Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#37 Beitrag von Blackcat » 03.04.2019, 17:20

Bei den Evangelen dürfte das tatsächlich gleich sein, da das Abendmahlsverständnsi ja recht "beliebig" und sehr allgemein ist. In der katholischen Kirche ist es deshalb eigentlich nicht gestattet, weil die Einnahme ja auch den Glauben an die Transubstantiation erfordert. In der NAK ist eigentlich der Glaube an die Konsubstantiation an den würdigen Genuss gekoppelt. Zudem bezeugt man wohl nach aktuellem Verständnis auch den Glauben an das Apostolat, wenn ich nicht irre. Da kommt dann, eigentlich logisch zu Recht, auch die Frage auf, warum man jahrelang das Abendmahl "korrekt" einnehmen sollte, gleichzeitig aber nicht durch Versiegelung den Glauben ans Apostolat bezeugt. Letzteren Aspekt muss ich derzeit hart ausblenden, da mich das Bedürfnis nach Eucharistie und Kommunion eigentlich derzeit wieder von meiner bald dreimonatigen Abstinenz wegzieht.

Das macht mich wirklich gerade sehr nachdenklich und auch traurig.
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Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#38 Beitrag von holytux » 03.04.2019, 18:58

@Heinrich
Grundsätzlich besteht ein Unterschied zwischen der (lehramtlichen) Theorie und der gelebten Praxis.
Im Allgemeinen wird heute nirgendwo jemand zurückgewiesen.
Andererseits steht die Frage, ob die Abendmahlsgemeinschaft zur Lehre gehört. Dies ist in der RKK ganz klar nicht der Fall. In der evangelischen Welt mit wenigen Ausnahmen (SELK) schon.
Die NAK weist auch niemanden zurück, lehnt aber dennoch die dauerhafte Teilnahme von Nichtmitgliedern ab.

VG
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Hatikwa
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Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#39 Beitrag von Hatikwa » 03.04.2019, 21:08

guten Abend,
zu den vorangegangenen Beiträgen, das Abendmahl betreffend, möchte ich mein Erlebnis hinzu fügen.

1971 besuchte ich ca. 1/2 Jahr als Gast regelmäßig die GD in der NAKI. Während dieser Zeit durfte ich am Abendmahl nicht teilnehmen. Auf meine Frage "warum?", erhielt ich die Antwort: "weil Gästen noch die Würde dazu fehlt."
Mit meiner Aufnahme wurde ich dann würdig und fügte mich fortan in die Reihen der würdigen Empfänger.

1975 erkrankte meine Mutter schwer. Sie starb 1976. In diesem Zeitraum über 1 !/2 Jahre fuhr ich regelmäßig alle 2 - 3 Wochen nach Hause, um ihr zu helfen, sie zu pflegen und meine Familie zu unterstützen. Die Entfernung waren 300 km und die Fahrt dauerte 4 Std.

Ich mußte einen sog. "Ausweis" in meiner Gemeinde beantragen, der mich dazu berechtigte, das Abendmahl in der Außengemeinde zu empfangen.
Ein paar mal besuchte ich keine GD, der Weg war auch zu weit, und der Sonntag Vormittag war verloren. Meine Mutter brauchte mich sehr.

Beim nächsten Ausweis Antrag stellte mich der Älteste zur Rede wegen meiner häufigen Fehlzeiten in der Gemeinde, der hl. Geist würde nur hier zu mir sprechen für mein Seelenheil. Ich solle doch die Betreuung meiner Mutter mit meinen Geschwistern aufteilen.

Seine Ermahnungen und Belehrungen waren für mich unerträglich schmerzhaft, zumal er wußte, daß ich nebenbei noch in einer anderen Krise steckte. Ich war schockiert und verunsichert. Ich schaffte es zu dieser Antwort: "meine Mutter ist mir z.Zt. wichtiger als die NAKI, und ich fahre so oft ich will, auch ohne Ausweis."

Ich machte mich auf den Weg, vertraute auf Gott, denn mit ihm fühlte ich mich im Reinen. Nur die NAKI verschaffte mir Gewissensnöte.
Das war der erste Bruch zwischen mir und der NAKI. Weitere folgten.

Jahre später erfuhr ich, daß diese "Zeugnisse" eine Kontrolle waren. Als Bestätigung für meinen GD - Besuch wurden sie an meine Gemeinde zurück geschickt.

Soviel zum Abendmahl. Jesus hat mit seinen Jüngern am Schabbat - Abend im Gebet Brot und Wein gesegnet und reichte es ihnen.

Das Christentum fabrizierte daraus eine "Transsubstantiation" (kath) -- und eine "Konsubstantiation" (evgl).
Und die NAKI ? Irgend etwas dazwischen. Ich glaube an diesen Zauber nicht.

herzlichst --- hatikwa

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Heidewolf
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Re: Braucht es Theologie? oder nur Nachfolge?

#40 Beitrag von Heidewolf » 04.04.2019, 14:52

Wahrscheinlich traut sich hier in Niedersachsen niemand, nach dem Sinn zu fragen.
Die große Schauspielerei geht halt weiter.
Sterbende Gemeinschaften haben eben so seltsame Rituale.

Da hat man wirklich noch nicht erkannt, dass der Glaube eine sehr innerliche Sache ist.

Ich kenne es noch aus meiner Amtstätigkeit, dass Kennzahlen sehr wichtig waren. Einmal gab es Zoff zwischen dem neuen Bischoff (vorher BesEv) und dem BÄ wegen der Zählzettel, die die Bezirkspriester abzuliefern hatten.

Ich bleibe dabei. Die NAK ist und bleibt ein Machtsystem mit all den Überwachungs und Gleichschaltungs-Mechanismen.

Es ist eine Amts..... in der versucht wird, alles anzuordnen.

Liebe
Nachfolge
Freude
usw
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

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