NAK Kirchenstrategie NRW

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Matula

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#31 Beitrag von Matula » 13.04.2016, 14:41

Es fliesst der Kirche zu. In welchem konkreten Topf es dort landet, ist völlig egal. Das Mitglied hat in jedem Fall keinen Zugriff darauf. Das steht auch so klar in den Statuten der NAK. Daher verstehe ich den Hintergrund der Frage nicht.
Tergram, dass die " dummen " Mitglieder keinerlei Zugriff auf das Vermögen der Kirche haben, die Gebäude und Grundstücke großteils ehrenamtlich pflegen, ist hinlänglich bekannt.

Meine Frage bezog sich darauf, dass BAP Storck sagte: " Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass unsere Kirche einen sicheren Weg in die Zukunft geht “.

Und gleichzeitig Schließungen also Verkäufe und/oder Vermietungen von Kirchengebäuden ankündigt, jedoch offensichtlich nichts darüber verlautbaren lässt, was er mit dem frei werdenden Vermögen bis 2030 vorhat zu tun. Dieses hört mit zu einer transparenten Aufklärung und die Mitglieder haben ein Recht darauf, dieses ebenso zu erfahren.

shalom

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#32 Beitrag von shalom » 13.04.2016, 15:10

[urlex=http://www.nak-nrw.de/aktuelles/berichte/160412_bezirksapostel-informiert-ueber-kirchenstrategie/][ :arrow: NaK-NRW / Bezirksapostel informiert… ][/urlex] hat geschrieben:
Bezirksapostel informiert über Kirchenstrategie (12. April 2016)

Handlungsfeld Bau als Schwerpunkt

Für die Kirchenstrategie 2030 hat die Kirchenleitung bereits in 2014 mehrere Handlungsfelder definiert. Das sind beispielsweise Seelsorge, Gemeindeführung, betreute Gebiete, Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit sowie soziale Tätigkeit. Zu jedem Handlungsfeld haben die Apostel und Bischöfe Zielsetzungen entworfen, die in 2015 vertieft wurden. Daraus wurden und werden Maßnahmen abgeleitet und nun nach und nach umgesetzt… .

Künftige Baumaßnahmen müssten wohl durchdacht und nachhaltig sein, um Fehlinvestitionen zu vermeiden… .

Werte Handlungsfelder Gottes, liebe Schwerpunktezielsetzer und all ihr Fehlinvestitionen 8),

von den in 2014 definierten Handlungsfeldern Gottes wie z.B. „Seelsorge“, „Gemeindeführung“, „betreute Gebiete“, „Finanzen“, „Öffentlichkeitsarbeit“ sowie „soziale Tätigkeit“ wurde der Schwerpunkt auf das Handlungsfeld „Bau“ gelegt :mrgreen: .

Die konkreten Standortplanungen Gottes werden die Apostel im April und Mai exklusiv den Gemeindevorstehern eröffnen. Dann im Juni und Juli sollen in allen innerdeutschen NaK-NRW-Bezirken regionale Informationsabende stattfinden, in denen die Bezirksämter dann den einfachen Brüdern und Geschwistern die na-amtlichen Endergebnisse anzudrehen haben (eine seriöse schriftliche Info soll allerdings erst zum Glaubensgeschäftsjahresende erfolgen).

Bestehende „Fehlinvestitionen“ Gottes sollen bis 2030 eliminiert sein und keine neuen gemacht werden.

Zielsetzung: Schwerpunkt Bau - der Rest der alten 2014er Handlungsfelder ist dann wohl eher leichte Schulter (Seelsorge etc…). Ja der NaK-NRW-NL-Baumeister Jesu setzt strategisch markante bauphysikalische Ecksteine und Prioritäten :wink: .

Wie die Budgets zur jeweiligen Zielerreichung entwickelt werden, bleibt bei diffus. Nun ja, die Bezirke und Gemeinden sind rechtlich unselbständig und haben es als brave Konsumenten / Fehlinvestments ggf. auch nicht anders verdient. Geliefert wie bestellt.

s.

Heinrich

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#33 Beitrag von Heinrich » 13.04.2016, 17:23

Tja, Shalom.

Vermeintliche Informationsveranstaltungen wie des Herrn Storck gab es auch schon im Gebietskirchenpräsident-Ehrich-Land.

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Veranstaltung im Karlsruher Raum, in der es um die Zukunft einer Gemeinde ging.

Anwesend waren sehr viele Geschwister aus der Gemeinde (man wollte ja wissen, wie geht es weiter?) und dazu ein Bischof kurz vor der Rente, absolut und restlos überfordert mit der Situation.

Es kam so rüber: Ja also, wie können denn Gemeindemitglieder es auch noch wagen, Fragen zu stellen. Usw. usw. Völlig fehl am Platz, der Mann. Hätte besser daheim bleiben sollen, weil ganz und gar nicht hilfreich.

Auffällig auch die anwesende schweigende Garde der Bezirksämter – keiner von denen hat auch nur eine Frage aus dem Kreis der Gemeinde beantwortet. Also auch diese "Glaubensbrüder und Vorangänger" waren an dem Abend keine Hilfe ;-(

Ein wenig schöner Abend. Endergebnis: Die Gemeinde wurde geschlossen.

Gruss aus dem trotz NAK-Gewitterwolken sonnigen Süden,
Heinrich

shalom

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#34 Beitrag von shalom » 15.04.2016, 19:48

[urlex=http://www.nak-nrw.de/aktuelles/berichte/160413_die-kirchenstrategie-im-%C3%BCberblick/][ :arrow: NaK-NRW / Bezirksapostelrechsstrategie im Überblick ][/urlex] hat geschrieben:
Die Kirchenstrategie im Überblick (13. April 2016)

Neben der Vision und Mission stellte der Bezirksapostel auch die praktischen Überlegungen für die Kirchenstrategie vor. Das bedeute für ihn, so zu planen, dass auch die Kinder und Enkelkinder der heutigen Generation noch Gemeinden vorfinden. „Und wir müssen uns genau Gedanken machen, wo wir unsere Mittel investieren, damit wir auch künftig und langfristig handlungsfähig bleiben.“

Status grün, gelb und orange
345 Gemeinden
162 Standorte langfristig bestandssicher
25 Standorte sind alternativlos

…So ging der Gottesdienstbesuch am Sonntag in den letzten acht Jahren um 30 Prozent auf heute rund 23.650 Kirchenmitglieder zurück. Bei allen Anstrengungen, diesen Trend aufzuhalten, sei daraus ableitbar, dass die Kirche bis 2030 mit einem weiteren Rückgang von rund 40 Prozent rechnen müsse.

Von 3.335 Amtsträgern sind derzeit 39 Prozent zwischen 50 und 59 Jahre alt. Weitere 19 Prozent sind älter als 60 Jahre. Bei den priesterlichen Amtsträgern ist der Altersdurchschnitt noch höher: Hier sind fast 70 Prozent älter als 50 Jahre

Werte Bestandsichere (grün), liebe Alternaktivlose (orange) und all ihr Fehlinvestierten (gelb) 8),

Storck hat wissen wollen was kommt und seine befragten Nakematiker haben ihm die Zukunft betreffenden Prognosen geliefert, deren Basis wie folgt aussieht (auf Seite 11 seines Jahresberichts für das abgelaufene Glaubensgeschäftsjahr 2014 ist die Veränderung der Gottesdienstauslastungen in einer Tabelle aufgeführt):
      • 2010: 30.177 Anwesende entspr. -4,9% Veränderung gegenüber Vorjahr
        2011: 28.769 Anwesende entspr. -4,7% Veränderung gegenüber Vorjahr
        2012: 26.595 Anwesende entspr. -7,6% Veränderung gegenüber Vorjahr
        2013: 25.326 Anwesende entspr. -4,8% Veränderung gegenüber Vorjahr
        2014: 24.377 Anwesende entspr. -3,7% Veränderung gegenüber Vorjahr
        ( Glaubenwirtschaftsbericht NaK-NRW 2014 - SEITE 11 - )
Das würde aber bedeuten (jährliches Minus von ca. 4,5%), dass sich die Anzahl der GottesdienstbesucherInnen bis 2030 durchaus auch mindestens halbieren könnte. Weder die Mitgliederzahlen noch die Zahlen der Aktiven schrumpfen gemäß der Darstellung auf Seite 11 so enorm wie die Zahl der Gottesdienstauslastung (Minusrekordhalter). Diese zunehmende Leere dürfte allerdings eher der Bezirksapostellehre (Nakechismus) als der Bausubstanz der Bezirksapostel-Immobilien „geschuldtet“ sein.

Im direkten Vergleich gegenüber der in dem Glaubenswirtschaftsbericht 2014 der NaK-NRW auf Seite 26 publizierten Mitgliederstatistik (84.202 Mitglieder; 3.742 Amtskörper; 354 Glaubensfilialen) schreibt Baumeister Storck in dem o.a. Glaubensartikel (Strategieüberblick) allerdings von nur 3.335 Amtskörpern („derzeit 39 Prozent zwischen 50 und 59 Jahre alt. Weitere 19 Prozent sind älter als 60 Jahre. Bei den priesterlichen Amtsträgern ist der Altersdurchschnitt noch höher: Hier sind fast 70 Prozent älter als 50 Jahre“).

Hat sich Baumeister Storck sich um die Differenz von 407 Amtskörpern „burLesk“ verrechnet? Sind diese 407 Mitarbeiter Pensionäre oder astralleibeigene Amtskörperzeugenwolken? Egal wie der Verlust von 407 Amtskörpern (Minus 11%!) zwischen Bilanzstichtag 31.12.2014 und 13.04.2016 zustande kommt, bleibt davon ungeachtet die hoffnungslose Überalterung der verbliebenen 3.335 Gottesnakknechte.

Von Storcks Amtskörper insgesamt gehören 39% der Altarsklasse 50 – 59 Jahre an, d.h., sie sind spätestens 2030 pensioniert. Weitere 19% sind Ü60, d.h. sie gehen demnächst in den wohlverdienten Ruhestand.

Vom Priesteramtskörper gehören sogar 70% zur Altarsklasse Ü50!

Die Altarsstruktur der NaK-NRW-Kirchenleitung stellt sich wie folgt dar:
      • Baumeister Storck: *1958

        Apostel Hoyer: *1953
        Apostel Otten: *1961
        Apostel Schorr: *1953
        Apostel Schug: *1958

        Bischof Bruns: *1960
        Bischof Eberle: *1960
        Bischof Eckhardt: *1954
        Bischof Flore: *1965
        Bischof Götte: *1958
        Bischof Johanning: *1956
        Bischof Makulla: *1958
        Bischof Sommer: *1966
Die Kirchenleitung - alle mit gelbem Status (s.o.) - gehört sterkrade zu 100% der Altarsklasse Ü50 an (fit für 2030) :mrgreen: !

Da verwundert Storcks vorgestellte handlungsfähig bleibende Immobilienglaubensstrategie nicht wirklich (Pensionsvision). Der ambtierende Kirchenleitungsamtskörper generiert sich gar als Auslaufmodell par unternehmerischer excellence (dank gehörigem Fusionspotential ala Klingler…).

s.

Zephyr

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#35 Beitrag von Zephyr » 21.04.2016, 17:29

Hallo @all,

BAP Storck ist hier sehr, sehr optimistisch, was die künftige Zahl an Gemeinden angeht. Ein Prozeß ist hier anscheinend überhaupt nicht berücksichtigt. Werden Gemeinden geschlossen, wird das gerade in den Flächenbezirken zusätzlichen "Schwund" verursachen. Der Informationsabend hat viele Fragen aufgeworfen und bereits bei Einigen dazu geführt, dass diese ihr Engagement für die Kirche weiter zurückfahren, wenn nicht gar einstellen. In vielen Gemeinden ist es ja mittlerweile Realität, dass Aufgaben und Funktionen nicht mehr besetzt werden können, bzw die Personalunion (Einer für Vieles) immer weiter zunimmt. Der Frust steigt und es ist bereits immenser Druck auf dem Kessel.

Aber, die Zusammenlegung von Gemeinden ist ja nur ein Problempunkt von vielen, in einer recht reformunwilligen Kirche. Diese zeigt sich nach Aussen zwar reformbereit, aber im innerkirchlichen Prozeß werden diese massiv ausgebremst. Diesen Spagatt, auf der einen Seite den Fuß auf dem Gas - und zeitgleich die Bremse treten, wird die Kirche nicht aushalten, sondern die innere Migration, wie es BAP Storck nennt, wird dadurch um einen Faktor XX (und nicht X) zunehmen. Leider ist es anscheinend nicht gelungen, innerhalb der Kirche den Sinn notwendiger Reformen zu kommunizieren, diese einzusehen, einzugestehen - und dann, im letzten Schritt, gemäß einer solchen Einsicht zu handeln. Das ist für eine Kirche, welche sich der Nachfolge Christi verschrieben hat, ein unrühmliches Zeugnis, welches wahrgenommen wird.

Hieraus resultiert eine prozentual zunehmende Zahl von Amtsniederlegungen- und beurlaubungen und etwas, woran sich die Kirche - so scheint es - gewöhnen muß;nämlich einer zunehmenden Zahl von Brüdern, welche gar nicht erst bereit sind, im Ehrenamt in der Kirche tätig zu sein. Dieser Umstand ist auch einer unverständlichen und intransparenten "Personalpolitik" geschuldet. Die Kirchenleitung hat leider immer noch nicht gelernt, dass es sinnhaft ist, dem Kirchenvolk zuzuhören, dieses wahr- und ernstzunehmen. Im Gegenteil, es ist leider immer noch so, dass Kirchenmitglieder die kritische Ansätze vertreten, ausgegrenzt - wenn nicht gar gemobbt werden. Aus unserem Bezirk kann ich allein im letzten Jahr mehrere Namen benennen, wo es so geschehen ist. Sie waren kritisch - und sie wurden "kalt" gestellt.

Da nützt auch eine Agenda 2030 nicht, wenn es der Kirche in 2016 nicht gelingt, sich von Indoktrinationsversuchen zu lösen, sich auf Kritik einzulassen und sich solcher im offenen Dialog zu stellen. Wenn nun wieder jemand lospoltert, dass sei doch Quatsch, man können doch alles sagen, über alles reden - dann verkennt er die Realität. Die Realität, das Kritiker von Aposteln, Bischöfen, Bezirksämtern diskrediert werden, einer Realität der sozialen Ausgrenzung von Andersdenkenden. Die Kirche hat es leider immer noch nicht geschafft, die positive Energie offener Kritik auszuhalten und umzusetzen. Sie hat immer noch nicht realisiert, dass Querdenker, Andersdenker oder Andersdenkende immer wieder die waren, welche die Gesellschaft voran gebracht haben. Diesen sind viele Erkenntnise unser modernen Gesellschaft zu verdanken. Aber die, welche stehen geblieben sind, hat die Geschichte überholt. Die Neuapostolische Kirche ist leider auf dem besten Wege solch ein unrühmliches Plätzchen in der Geschichte zu erhalten. Das Jahr 2030 wird es zeigen.

Zephyr

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Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#36 Beitrag von Andreas Ponto » 22.04.2016, 05:20

Hallo Zephyr,

willkommen hier im Forum.

Meine Sicht der Dinge:
Wer verstanden hat, dass es der NAK-KL nicht um den Erhalt der Kirche, als Kirche für Ihre Mitglieder,
sondern als Organisation zur Absicherung der eigenen Macht und des finanziellen Auskommens ging und geht,
der versteht plötzlich alle Handlungen dieser NAK-KL.

Aus dieser unumstößlichen Zieldefinition heraus wird jegliche Entscheidung und Handlung der NAK-KL nachvollziehbar und als äußerst plan- und sinnvoll erkennbar.
Leider wird man damit auch völlig jeglicher Illusion beraubt, es könnte sich nochmal etwas ändern und es könnte in der NAK-KL ein Umdenken stattfinden. Wozu?!?
Es geht ausschließlich um die persönliche Absicherung des bezahlten Apparates.
Der Rest ist völlig bedeutungslos und nur Mittel zum Zweck - solange es dem Ziel dient.

Harte Wort, ich weiß.
Aber nur für den- oder diejenige, die versucht in dem letzten greifbaren Strohhalm noch kurz bevor dieser untergepflügt wird, eine grünende Eiche zu sehen und
deswegen versucht diesen mit vielen guten Meinungen, Ratschlägen, Hoffnungen und Reformvorschlägen wie einen Baum mit Holzpfählen zu pflanzen und abzusichern.
Ein absurder Gedanke!

Wer als gemeines Mitglied dieser Sondergemeinschaft Hoffnung in diese hat, sitzt einer völligen Illusion bar jeder Grundlage und Realität auf.

Wer etwas Abstand gewonnen hat, kann nur den Kopf schütteln über die eigene Blindheit, diesem System über Jahrzehnte hinweg aufgesessen zu sein.

Was die NAK betrifft, ist
jeder weiter investierte Gedanke,
jeder weiter investierte Einsatz,
jeder weiter investierte Cent,
jede weiter investierte Emotion,
jede weiter investierte Lebenszeit in diese Organisation
schlicht und im wahrsten Sinne des Wortes umsonst,
für immer und unwiederbringlich verloren.

Es wird sich nichts ändern und es wird nichts zurückkommen.

Aus meiner Sicht ist daher loslassen, sich abwenden,
dem Leben zuwenden
die einzig sinnvolle Konsequenz.

Dafür ist es nie zu spät!

Centaurea

Zephyr

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#37 Beitrag von Zephyr » 22.04.2016, 11:52

Hallo centaurea,

ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Wie viele andere habe auch ich eine gewisse Erwartungshaltung mit dem Wechsel in der Kirchenleitung in NRW verbunden. Leider kristallisiert sich auch hier immer mehr ein Unvermögen oder eine Nichtwollen seitens der Kirchenleitung zu tatsächlichen Veränderungen heraus. Bezirksapostel Storck mag ein guter Zuhörer sein, aber was nützt es nur zuzuhören, wenn keine Veränderung bewirkt wird oder zugelassen wird? Es ist eine sehr ernüchternde Erkenntnis, welche wenig Hoffnung für die Zukunft macht.

Zumal es auch nicht so einfach ist, einfach aus diesem bestehenden System herauszutreten. Insbesondere dann nicht, wenn man - wie ich - seine Sozialisation insgesamt in der Kirche erlebt und erfahren hat. Meine Familie, ich, wir bringen uns seit vielen Jahren aktiv ein; allerdings muss ich schon zugestehen, dass sich auch dieses sich aktive einbringen zunehmend in Frage stellen muss. Grundsätzlich vertrete ich aber die Auffassung, dass ein System nur von innen heraus verändert werden kann. In dem Moment wo ich heraustrete, habe ich keine Chance mehr noch in irgendeiner Art und Weise Einfluss zu nehmen.

Zumal das hinaus treten ja auch bedeuten würde, dass alles was ich in vielen Jahren mit eingebracht habe, vergeblich gewesen wäre. Diese Feststellung wäre nicht nur ernüchternd. Dieses auch unter Berücksichtigung dass nicht alles, was in der Kirche gelebt und gelehrt wird “schlecht“ ist. Die Institution Kirche hat in einer sich verändernden Welt, in welcher auch christliche Grundwerte zunehmend in den Hintergrund treten, durchaus ihre Berechtigung. Leider kommt es in der neuapostolischen Kirche zu einer zunehmenden Überzeichnung des Apostolates. Insoweit muss ich Ihnen Recht geben, dass die Kirche zunehmend den Selbstzweck der Erhaltung in den Fokus stellt und der Gläubige dabei zunehmend in die Rolle eines Statisten gestellt wird. Aus der frohen Botschaft wird so manches Mal eine Erhaltungsbotschaft.

In unserem Bezirk ist es wahrscheinlich genauso wie in allen anderen Bezirken auch. In den letzten Jahren ist es zunehmend zu beobachten, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher kontinuierlich zurückgeht, vielfach darüber gesprochen und diskutiert wird woran es liegen könnte. Dann werden durchaus auch einmal zutreffende Feststellungen getroffen, aber es fehlt am notwendigen Mut und der Bereitschaft zu den erforderlichen Veränderungen. Leider fehlt der Kirchenleitung auch so manches mal das, was sie von den Kirchenmitgliedern immer wieder einfordert; nämlich der Mut zu einer kritischen Selbstbetrachtung und Selbstreflexion.

Es fehlt der Mut zu einer neuen Offenheit. Eine Offenheit zum Beispiel, wenn es um Personalfragen geht. Wo hier nach wie vor immer wieder das Gefühl besteht, dass die Kirchenleitung sich bei diesbezüglichen Entscheidungen auf einer anderen Realitätsebene befindet, als die Kirchenmitglieder. Das resultiert daraus? Bei uns in Bezirk gab es in den letzten Jahren erhebliche Unruhe, da einige Geschwister es gewagt haben ihren Unmut offen zu bekunden. Der für den Bezirk zuständige Apostel hat darauf hart und unnachgiebig reagiert. Ein schnell vollzogener Wechsel in der Bezirksleitung, ein paar Brüder rasch in den Ruhestand; ein verzweifelter Versuch, den Deckel auf den Topf zu bekommen. Das Resultat? Wellen von anonymen E-Mails, in welchen Geschwister ganz klar ihren Unmut zum Ausdruck bringen. Welche Reaktion erfolgt darauf? Genau das, was zu erwarten war; eine " Jagdt auf mögliche „Täter“ seitens des zuständigen Apostels und das mit Mitteln, welche schon ziemlich grenzwertig waren und sind.

Die Kirchenleitung hat immer noch nicht verstanden, dass sie gerade mit ihrem Verhalten viele der negativen Äußerungen bestätigt. Anscheinend geht mit dem Sendungsbewusstsein des Apostolates auch ein Anspruch auf Unfehlbarkeit einher, der in keiner Art und Weise gerechtfertigt ist. Gott sei Dank hat unser Apostel bis zum wohlverdienten Ruhestand nur noch eine kurze Phase vor sich – spätestens in zwei Jahren wird er in den Ruhestand treten, vielleicht auch etwas eher, was wünschenswert wäre, damit er einen längeren Ruhestand genießen kann. Vielleicht besteht dann tatsächlich einmal der Mut einen bewussten Ruf in die Veränderung umzusetzen und sich auf die Notwendigkeit einer sich verändernden Kirche einzulassen. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf.

Zephyr

Schwäble

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#38 Beitrag von Schwäble » 22.04.2016, 12:19

Hallo Zephyr Veränderungen sind ja Recht und Gut, aber so wie ich das immer mehr sehe, hat das alles nichts mehr mit der Lehre zu tun mit der ich aufgewachsen bin.
Wenn ich lese in welchen Zeiträumen geplant wird, merke ich, dass die KL selbst nicht mehr an ein - nahes oder überhaupt - Kommen des Herrn glaubt. (so mein Eindruck)
Es ist nur noch ein Klammern an Macht - eine Veränderung wie man es sich als Geschwist vielleicht wünscht - das will die KL doch gar nicht

Ich bin über meinen Austritt nach bald 60 Jahren Zugehörigkeit zur NAK froh und bereue es nicht.

Grüßle Schwäble

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Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#39 Beitrag von Andreas Ponto » 22.04.2016, 12:42

Hallo Zephyr,

herzlichen Dank für deine offenen und ausführlichen Gedanken.

Ich kann diese sehr, sehr gut nachvollziehen.
Leider muss wohl jeder für sich selbst seine Erfahrungen mit dem System NAK machen.

Es wurde schon oft davon geträumt, dass der nächste aus der Führungsriege alles ganz anders und viel moderner machen wird.

Diese Hoffnungen werden alle wie Seifenblasen in der Sonne platzen.
Bestes Beispiel hierfür ist Klingler mit seiner/n Vision/en 20xx.

Halte nicht zu lange fest. Schwimm dich frei!

LG

Centaurea

Boris

Re: NAK Kirchenstrategie NRW

#40 Beitrag von Boris » 22.04.2016, 14:15

Zephyr hat geschrieben: ...Zumal es auch nicht so einfach ist, einfach aus diesem bestehenden System herauszutreten. Insbesondere dann nicht, wenn man - wie ich - seine Sozialisation insgesamt in der Kirche erlebt und erfahren hat. Meine Familie, ich, wir bringen uns seit vielen Jahren aktiv ein; allerdings muss ich schon zugestehen, dass sich auch dieses sich aktive einbringen zunehmend in Frage stellen muss. Grundsätzlich vertrete ich aber die Auffassung, dass ein System nur von innen heraus verändert werden kann. In dem Moment wo ich heraustrete, habe ich keine Chance mehr noch in irgendeiner Art und Weise Einfluss zu nehmen.

Zumal das hinaus treten ja auch bedeuten würde, dass alles was ich in vielen Jahren mit eingebracht habe, vergeblich gewesen wäre. Diese Feststellung wäre nicht nur ernüchternd. Dieses auch unter Berücksichtigung dass nicht alles, was in der Kirche gelebt und gelehrt wird “schlecht“ ist. Die Institution Kirche hat in einer sich verändernden Welt, in welcher auch christliche Grundwerte zunehmend in den Hintergrund treten, durchaus ihre Berechtigung. ...
Hallo Zephyr,
ich finde, dass nichts Gutes vergeblich getan ist.
Das würde aus m. E. bedeuten, dass alle guten Taten der Menschheit vergeblich sind. Nichts zählen. Nur wer neuapostolisch ist und Gutes tut, tut wirklich Gutes!?

Ich finde, wenn es Gott gibt und wir durch "göttliche Inspiration" Gutes tun, dann wird Gott es uns auf die Haben-Seite des Kontos buchen.
Wenn wir einfach so, aus Mitmenschlichkeit Gutes tun, ist es trotzdem gut. Es hat Wert. Es kann nicht vergeblich sein. Es hat vielleicht nicht den Effekt/die Wirkung den/die wir uns vorstellen.

Und ob auf dem Guten ein spezieller Name steht (z. B. "neuapostolisch") ist ja nun wirklich bedeutungslos. Es bleibt genauso viel oder wenig gut.

Eine Kirche hat für einen bestimmten Personenkreis immer eine Bedeutung. Kirche kann aufrichten, stützen und Hilfe sein. Kirche kann aber auch vernichten. Es kommt dabei nicht auf den Namen, sondern auf die Taten an. Die Taten der verantwortlichen Menschen.

Die Möglichkeit einer Erneuerung der Kirche von innen heraus hatte ich auch über einen bestimmten Zeitraum in Betracht gezogen. Leider wurde ich enttäuscht. Die Leitung der Kirche hat die Macht und lässt so etwas nicht zu.

Es war für mich/uns auch nicht einfach, die sozialen Kontakte zurückzustellen. Aber mal ehrlich: Sind es tatsächlich Freunde/Brüder, die nicht akzeptieren können, dass man eine andere Meinung hat? Es gibt trotzdem einige, mit denen wir weiterhin gut auskommen. Diese haben z. T. nicht "in der Mitte der Gemeinde" gestanden. Sie besitzen nur ein (für neuapostolische Verhältnisse) hohes Maß an Toleranz. Wir haben aber viel andere Menschen kennengelernt, die freundlich, gut, hilfsbereit, tolerant, lieb, nett, selbstlos usw. sind. Alles Werte, die wir Christen christlich nennen. Die Anderen haben sie erstaunlicherweise auch. Komischerweise häufig in ausgeprägterem Grad als wir. Erstaunlich, nicht wahr?

LG Boris

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