Frauen und Kirche...

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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organa

Re: DIE FRAU UND DAS KIRCHENAMT...

#31 Beitrag von organa » 04.01.2008, 12:51

Maximin hat geschrieben: P. S.: Zur Apostelmengenfrage erlaube ich mir in aller Herzenseinfalt auf Matthäus 10, 1-2 (ff) aufmerksam zu machen. Eigene Rubrik gefällig...?

1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen. 2 Die Namen aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; 3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; 4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet.
Hallo Maximin,

es ist wie immer nicht so einfach... :wink:

natürlich bestreitet niemand, daß die zwölf Jünger namentlich genannt und auch gemeint sind. Dennoch gab es durchaus auch Jüngerinnen (auch wenn die wenigsten mit Jesus durch das Land zogen).

Es muß doch gefragt werden: Wer ist/war denn ein Jünger, eine Jüngerin? Nur derjenige, der von Jesus in den Kreis der 12 erwählt wurde? Sicherlich doch nicht. Hierin wird wohl auch deutlich, wie unterschiedlich das Verständnis der Konfessionen zu diesem Thema auseinandergeht - wann meint Jesus die Zwölf? Wann meint er alle, die ihm nachfolgen? Sind Frauen auch gemeint?

Dazu mal ein Textaussschnitt von theologie-heute.de

"Jesus verhält sich zu den Frauen nicht anders als zu den Männern. Das wird immer wieder deutlich in den Evangelien (Mt 13, 33; 25, 1-12; Lk 15, 8 f; 18, 3 ff). Eingehend unterhält er sich mit ihnen, auch öffentlich, und setzt sich dabei hinweg über die Sitten seiner Zeit (Joh 4, 7-27; Lk 10, 39). Ja, er beruft auch Frauen in seine Jüngerschaft, und er lässt sich von ihnen materiell unterstützen. Im Lukas - Evangelium lesen wir: “In der Folge durchwanderte er nacheinander die Städte und Dörfer, um zu predigen und die Heilsbotschaft vom ReicheGottes zu verkünden. Es begleiteten ihn die Zwölf und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria mit dem Beinamen Magdalena, aus der sieben Geister ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chusa, eines Verwalters im Dienste desHerodes, nebst Susanna und vielen anderen, die ihnen mit ihrem Vermögen zu Diensten wa-ren” (Lk 8, 1-3; vgl. Mk 15, 40 f). Wenn Jesus auch Frauen in seiner Jüngerschaft hatte, so ist das nicht so zu denken, dass er ständig mit Männern und Frauen unterwegs war. Es gab vielmehr verschiedene Gruppen von Jesus-Jüngern. Den äussersten Kreis bildeten jene, die dem Wort Jesu Glauben schenkten und so eine grundlegende Bekehrung vollzogen hatten im Sinne der Metanoia-Predigt (vgl. Mk 1, 15), im übrigen aber in ihrer gewohnten Umgebung verblieben. Dieser äusserste Kreis umfasste auch Jüngerinnen. Die nächste Gruppe waren dann jene Jünger, die ständig bei ihm waren und ihn auf seinen Wanderungen begleiteten. Bei ihnen handelte es sich nur um männliche Personen. Von diesem Jüngerkreis ist wiederum zu unterscheiden der Zwöl-ferkreis, eine Gruppe von besonders privilegierten Jüngern des zweiten Kreises der Jüngerschaft. Die Mitglieder des äußersten Kreises der Jünger waren zur Stelle, wenn Jesus in die Nähe ihrer Behausungen kam oder wenn er sich in ihrer näheren Umgebung aufhielt. Dann begaben sie sich zu ihm und zogen möglicherweise auch ein wenig mit ihm umher. Vor allem unterstützten sie ihn und die Jünger der beiden anderen Jüngerkreise, materiell und ideell. Jünger und Jüngerinnen waren sie in dem Sinne, dass der Glaube an Jesus und seine Botschaft ihr Leben grundlegend verändert hatte (Mk 1, 15). Einige von ihnen waren auch zur letzten Passah-Feier nach Jerusalem gekommen, zu jener Passah-Feier, die das Todes-Passah Jesu werden sollte. Sie waren ihm von Galiläa aus gefolgt (...)

Jesus richtet seine Basileia-Verkündigung, sein “Euangelion”, seine Frohe Botschaft, an alle. Dabei sieht er weder auf die soziale Stellung noch auf das Geschlecht. Alle ruft er in seine Jüngerschaft, ohne Ausnahme. Allein die Tatsache, dass er sich mit dem Wort seiner Ver-kündigung nicht nur an männliche Personen richtet, sondern auch an weibliche, mit grösster Selbstverständlichkeit und souverän, ist auf dem kulturellen Hintergrund seiner Zeit schon revolutionär. Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Frau in der Umwelt Jesu vom geistigen Leben der religiösen Gemeinschaft ausgesperrt war, von der Lesung der Schrift und von ihrer Auslegung für das Leben. Im geistigen und religiösen Leben zählte sie nicht. Jesus hat Männer und Frauen angesprochen. Schon damit hat er ein deutliches Zeichen gesetzt. Aber damit begnügte er sich nicht. Darüber hinaus hat er sich noch in besonderer Weise der Frau zugewandt, wenn er sich ihrer mit außergewöhnlicher Güte angenommen hat3. Jesus begegnet der Frau in großer Unbefangenheit und mit innerer Freiheit. Die ihm anhan-genden Frauen lohnen ihm das, wenn sie ihm die Treue halten bis in den Tod. (...)"


Quelle:
http://209.85.135.104/search?q=cache:Ns ... d=30&gl=de

Maximin

DIE FRAUEN UND DAS KIRCHENAMT...

#32 Beitrag von Maximin » 04.01.2008, 13:46

:) Liebe Organa,
vielen Dank für die Einblendungen. Ich greife nur mal einen Satz heraus. Diesen hier:

Jesus richtet seine Basileia-Verkündigung, sein “Euangelion”, seine Frohe Botschaft, an alle. Dabei sieht er weder auf die soziale Stellung noch auf das Geschlecht. Alle ruft er in seine Jüngerschaft, ohne Ausnahme.

Wenn ich das nicht glauben könnte, dann hätte ich mich bestimmt nicht in die Evangelische Landeskirche (wieder-) aufnehmen lassen. Es ging mir nur darum darauf aufmerksam zu machen, dass die 12 eine herausragende Stellung einnehmen. Warum? Na, weil sie vom Anfang an bei IHM waren. Die spätere Wahl des Mathias bezeugt das glasklar.

Wenn es denn bei der weltweiten Verkündigung des Evangeliums nur auf die 12 angekommen wäre, wozu denn dann Paulus, Barnabas und die anderen Ausgesandten?

Nach jahrelangen Debatten hat es den Evangelischen gefallen, auch Frauen zu Kantorinnen, Lektorinnen, Pastorinnen, Pfarrerinnen und inzwischen auch zu Bischöfinnen zu berufen, letztere zur Wortverkündigung, denen zugleich die Sakramente anvertraut sind. Schön, dass hier die Traditionalisten den Reformisten unterlegen sind.

Warum brauchte es aber so lange? Traditionen fesseln eben und Fundamente werden mit Beton gegossen. Wehe aber der Kirche, die in Traditionen erstarrt. Da sind dann Missverständnisse, Verwirrungen und Irrtümer nicht weit weg, denen früher sogar kriegerische Auseinandersetzungen und bis heute Spaltungen folgen.

Liebe Grüße vom Micha :wink:

organa

Re: DIE FRAUEN UND DAS KIRCHENAMT...

#33 Beitrag von organa » 04.01.2008, 14:52

Hallo Maximin,
Maximin hat geschrieben:
Wenn ich das nicht glauben könnte, dann hätte ich mich bestimmt nicht in die Evangelische Landeskirche (wieder-) aufnehmen lassen. Es ging mir nur darum darauf aufmerksam zu machen, dass die 12 eine herausragende Stellung einnehmen. Warum? Na, weil sie vom Anfang an bei IHM waren. Die spätere Wahl des Mathias bezeugt das glasklar.

Wenn es denn bei der weltweiten Verkündigung des Evangeliums nur auf die 12 angekommen wäre, wozu denn dann Paulus, Barnabas und die anderen Ausgesandten?
Ich sehe, wir sind einer Meinung - anscheinend hatte ich Dich zuvor falsch verstanden.
Nach jahrelangen Debatten hat es den Evangelischen gefallen, auch Frauen zu Kantorinnen, Lektorinnen, Pastorinnen, Pfarrerinnen und inzwischen auch zu Bischöfinnen zu berufen, letztere zur Wortverkündigung, denen zugleich die Sakramente anvertraut sind. Schön, dass hier die Traditionalisten den Reformisten unterlegen sind.
Verstehe ich dies miß? Meinst Du mit "letztere" lediglich die Bischöfinnen oder die Pastorinnen, Pfarrerinnen und Bischöfinnen? Dann würde es stimmen: Alle ordinierten Geistlichen (also auch die PraedikantInnen) haben die Aufgabe der Wortverkündigung und der Verwaltung der Sakramente, nicht nur die Bischöfe/Bischöfinnen.
Warum brauchte es aber so lange? Traditionen fesseln eben und Fundamente werden mit Beton gegossen. Wehe aber der Kirche, die in Traditionen erstarrt.
Ja, das ist wohl so. Und es zeigt, daß auch bei Kirchens "nur" Menschen am Werk sind (wenn auch mit Hilfe von "oben"...). Die untergeordnete Stellung der Frau in der Gesellschaft hielt sich fast ebenso lange in der Kirche.

Liebe Grüße
organa

Maximin

KONSENZ...!

#34 Beitrag von Maximin » 04.01.2008, 16:33

:) Liebe Organa,
schön, dass wir in diesen Punkten übereinstimmen. Natürlich meinte ich alle 3 und vergaß die PraedikantInnen. Übrigens bin ich der Meinung, dass auch eine Kantorin das Evangelium verkündigt, in besonderer Weise...
Liebe Grüße vom Micha :wink:
P. S.: Wollen wir die Evangelikalenfrage noch vertiefen?

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