@ Werte Loreley -
mir gehen Ihre Einträge manchmal "auf den Keks". Ich habe jahrelang über ein Max-Planck-Institut und in einem deutschen Kultusministerium an Problemen der Sozialisation auf dem Gebiet des Rechtsdenkens einschließlich der frühkindlichen Entwicklungen gearbeitet. Ich brauche niemanden, der mir hier besserwisserisch das kleine Einmaleins erklären will. Versuchen Sie doch mal, sich und die Umwelt sozusagen in einem Kreisgang zu betrachten: also alle relevanten Blickwinkel einzunehmen.
@ Werter Adler -
das kann Leber vermutlich nicht. Dazu sind es wohl zu viele. Und am Rande: Das Thema Blankenese ist auch etwas komplizierter. Reden Sie mal mit ... Geschenkt, tun Sie doch nicht.
@ Matula -
ich traue mich kaum, es hier noch zu sagen. Meine neuap. Verwandtschaft spielt nämlich eine Rolle. Ich war mit in der Kirche. Sonntags. Vor einem Jahr. Das übliche. Dann wechselt der Prediger. Und dann sagte jemand - ich traute meinen Ohren nicht: "Ihr lieben Geschwister, wenn ich das so sage, dann sage ich das nicht als (er nannte seinen Namen), sondern dann spricht Jesus durch mich."
Ich habe gedacht, was ist denn jetzt los? Der braucht wohl mal Seelsorge. Und das können andere nicht, weil sie neuapostolisch aufgewachsen / erzogen sind? Glauben Sie eigentlich auch alles, was Sie im Fernsehen sehen oder in der Zeitung lesen? Fragen Sie sich evtl. auch, wieso das große Land Frankreich jetzt, nach der Präsidentenwahl, von dem kleinen Land Holland mitregiert wird? (Meine Frau erzählte mir das heute Morgen beim Frühstück; sie war in Frankfurt in einem Hotel und hatte zum Frühstück eine Presseübersicht mit dieser Frage bekommen.)
Kristallklar hat geschrieben:Cemper hat geschrieben: Wenn man erwartet, dass eine Kirche perfekt ist, dann wird man enttäuscht, und wenn man dann enttäuscht ist muss man eben auch sehen, dass man enttäuscht ist, weil man falsche Erwartungen hatte. Insofern sind "nicht immer die anderen Schuld".
Eine perfekte Kirche gibt es nicht!
Also erwartet sie auch keiner, weil der, der die Lehre welcher Kirche auch immer verkündet, ein Mensch ist... und kein Mensch ist perfekt!
Falsche Erwartungen an die Kirche? Was sind denn richtige Erwartungen?
Bin ich nun selber Schuld gewesen, von ihr und an sie gebunden worden zu sein durch meine Geburt und der für mich dummgelaufenen Tatsache, dass die Mutter NAK war?
Hatte ich da die Freiheit der religösen Wahl?
Erst glaubensmässig vollkommen verbogen werden, dann mühsam den Weg aus den Glaubenszwängen finden, und dann soll ich mir sagen lassen, daran bin ich selbst Schuld??? Nein, das muss, will und werde ich nicht verstehen!
Auch nicht glauben!!
Kristallklar
Lieber Kristallklar,
diese Schuldfrage ist kompliziert. Ich würde sogar sagen, dass wir es hier mit einer gewissen Tragik zu tun haben. Sehen Sie - zunächst verstehe ich Sie. Sie sehen sich biographisch so, wie Sie es andeuten. Es passiert erst das und dann das und dann sollen Sie auch noch selbst Schuld sein? Das kann man nicht einsehen. Aber es ist komplizierter. Jedenfalls sehe ich es so.
Keiner von uns hat sich "das Elternhaus" aussuchen können. Wenn ich mal von mir erzählen darf: Ich bin als Student öfter mit dem Zug "nach Hause" gefahren - also zu den Eltern. Während der oft langen Fahrzeit habe ich mir manchmal vorgestellt, was wohl wäre, wenn meine Eltern als mir vollkommen fremde Personen ins Abteil - in dem ich alleine sitze - kämen und fragten, ob der Platz frei wäre. Ich habe mir vorgestellt, wie mein Vater - ein mir wildfremder Mann - sagen würde: "Na, junger Mann, wohin geht es denn? Zur Freundin? Oder mal wieder nach Hause?" Und ich habe mir vorgestellt, dass meine Mutter wieder einen roten Kopf bekommen hätte: Wie kann der den einfach so ansprechen? - Und dann habe ich mir manchmal überlegt, ob ich mir meine Eltern, wenn ich sie als Eltern aussuchen könnte, ausgesucht hätte.
Das ist natürlich praktisch Nonsens. Man kann sie nicht aussuchen. Man "landet" irgendwo, wird älter - und stellt fest: Hmm, hier ist es aber gut. Oder: Hmm, hier ist es aber ...
Das ist einfach so. Es kann Entwicklungen geben, die einem überhaupt nicht gefallen. Aber welche Lösungen gibt es denn? Es gibt doch für jeden nur die Möglichkeit, in seinen Verhältnissen das beste zu versuchen. Und mit der Schuld ist es dann vielleicht so: Schuld sind nicht immer die anderen. Das heißt aber nicht, dass man immer selbst Schuld ist. Die Sache ist einfach verzwickt. Man muss sehen und akzeptieren, dass man auch selber gefordert ist.
Ich habe hier ein Gespräch mit einem Pastor. Da kommt der Gedanke der Forderungen auch vor. Es geht um eine ganz andere Sache. Aber es lohnt sich, da mal reinzuhören und diese Schuldfrage und Vergebungsfrage so zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=O_LUpklQMw8