Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr geworden?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
Boris

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#21 Beitrag von Boris » 11.05.2017, 11:56

Lieber Bezirks-Elster,
Unsinn wird nicht besser, nur weil der Redner in einer Notlage war. Wir alle als erwachsene Menschen wissen, worauf wir uns einlassen, wenn wir zu einer Amtsverleihung "Ja" sagen.
Ich hatte mich damals nicht getraut, zum Diakonen-Amt "nein" zu sagen. Schließlich war es ja angeblich der HERR, der einen berief. Allerdings hatte ich mir ausbedungen, nicht auf dem Altar predigen zu müssen. Das hatte man mir zugesichert. Natürlich kam es, wie es kommen musste: Einer der Priester unserer Gemeinde hatte seinen kleinen Spaß, mich irgendwann doch aufzurufen. Gehorsam wie ich war ging ich hoch, wartete bis der Chor den Gesang beendet hatte und beendete dieses Schauspiel, indem ich sagte: "Ich schließe mich den Worten meines Vorredners an. Amen". Ab diesem Zeitpunkt hatte ich meine Ruhe.

Wer, bitteschön, soll mir denn in diesem Verein solch eine Entscheidung abnehmen? Wenn ich generelle Bereitschaft zum Predigen signalisiere, werde ich natürlich bei NAK (als Mann) zum Predigen gerufen. Alle wissen, dass da oft nur Gestammele kommt. Dann wird allgemeines Mitleid kundgetan und zuhause lachen sich alle schief.
Durch bestimmte Lebenssituationen habe ich gelernt, dass es manchmal einfach nicht ausreicht, wenn man immer nur Entschuldigungen für das eigene unvollkommene Handeln sucht. Wenn man dann mal zur Konsequenz herangezogen wird, kann das einen guten Lerneffekt haben.
Und genau das fehlt mir in dieser Vereinigung. Es findet sich für jeden Mist eine Entschuldigung. Sehr selten findet man, dass sich jemand entschuldigt und Fehler eingesteht. Genau dieses Verhalten macht die Geschädigten so wütend. Ich unterstelle uns allen, dass wir wissen, das Worte immer eine Wirkung haben. Sie stehen nie einfach nur so im Raum. Worte können eine vielfältige Wirkung haben. Sie können, vom Altar gesprochen, trösten und aufbauen. Sie können aber auch krank machen und vernichten. Das Zauberwort heißt: Verantwortung.
Als predigender Vorangänger der christlichen Sondergemeinschaft werde ich von manchen Zuhörern ernst genommen. Sie bauen das Gesagte in ihr Leben ein. Machen sich abhängig davon. Ob der Sprecher dabei seine Not hatte, die richtigen Worte zu finden, oder den Sinn des Themas voll zu erfassen und diesen auch auszudrücken, spielt dabei doch keine Rolle. Ich kann mich doch als Prediger nicht darauf verlassen wollen, dass die mich nicht ernst nehmen...
________________________________________________
Wenn jemand eine Glaubensgemeinschaft gefunden hat, in der man so handelt: Glückwunsch. Bei NAK ist das nach meiner Erfahrung leider nicht so (pauschal betrachtet; In einzelnen Gemeinden mag es anders sein).
________________________________________________
Ich habe Respekt vor den Amtsträgern, die sich für Fehler entschuldigt haben. Auch in diesem Forum. Es ist nicht leicht, eigenes Fehlverhalten zu erkennen und dann auch noch einzugestehen. Solche offenen Entschuldigungen erfordern schon Mut, zeigen aber einen guten Charakter.

Da ich aber gerade auf deinen Text antworte, möchte ich hier noch anmerken, dass ich nicht weiß, wie du predigst. Ich weiß, dass es inzwischen auch vereinzelt Predigten in der NAK gibt, die eine völlig neue Qualität haben. Ich kann also nicht dich so vernichtend kritisieren. Ich kann dich nur bitten, in deinen Predigten zu bedenken, dass du mit Menschen etwas machst.

Der Vorsteher unserer Gemeinde war nach meinem Empfinden eine echt "ehrliche Haut". Ich hatte ein sehr schönes Verhältnis zu ihm. Nachdem ich lange Zeit krankgeschrieben war, hatte er eines Tages in seiner Predigt die geflügelte Floskel verwendet, von den Menschen, die ihr Leben weggeworfen haben. Dieser Satz hat mich aus den Socken gehauen. Ich hatte schon einmal für einen Moment diesen Impuls, die Möglichkeit des Wegseins als angenehmer zu empfinden, als das Hiersein. Ich hatte ihn darauf (leider wahrscheinlich nicht stark und deutlich genug) angesprochen. Er erschrak und meinte nur, dass das der Apostel doch so sagt ... .

Das ist so ein kleines Beispiel, das zeigt, was schief gehen kann. Das Problem war, dass ich zu dem Zeitpunkt die Predigten bewusst verfolgt habe und er einfach ungeprüft irgendwas nacherzählt hat. Gemacht hat es mit mir, dass ich mich im ersten Moment als christlichen Vollversager gefühlt habe. Dann reifte glücklicherweise die Erkenntnis, dass er nicht wusste, was er tat. Trotzdem war es erstmal vernichtend. Glücklicherweise hatte ich weltliche Hilfe, die mich aus diesem Loch rausholte.

Übrigens war dem Vorsteher das auch sehr unangenehm. Entschuldigt hatte er sich aber auch nicht. Wozu auch. Waren ja Worte aus dem Heiligen Geist gewirkt und vom Apostel erzeugt ...

LG Boris

Boris

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#22 Beitrag von Boris » 11.05.2017, 12:06

Wenn man sich nur auf das Evangelium als Angebot beschränken würde und die ganzen Einmischungen ins Privatleben wegblieben, wärs vielleicht nicht so dramatisch,

denkt Boris

Benutzeravatar
Bezirks-Elster
Beiträge: 284
Registriert: 24.03.2017, 17:13

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#23 Beitrag von Bezirks-Elster » 11.05.2017, 12:24

Keine Angst, ich wurde in ~ 20 Jahren vielleicht 7....9x drangenommen. Habe eher mit Musik gepredigt, das lag mir besser.
Diakonsein war OK für mich, ich war der Meinung, der Herr habe mich wirklich dazu gerufen. Darum auch die lange Überlegungszeit, dieses Amt dann aus eigenen Gründen zurückzugeben.

Das was du beschreibst, kann man ganz häufig beobachten, hat also gar nicht unbedingt was mit der Predigt zu tun. Person A spricht was mit seinem Erfahrungshorizont aus. Person B hört das mit seinen Filtern auf den Ohren. Beide haben Recht - und doch ist Irritation da. Person A mulipliziert wichtige Gedanken seines geistlichen Leiters - Person B geht es momentan nicht so gut und projiziert das Gesagte auf sich .... :cry:
"Liebe Geschwister, `im Natürlichen` gibt es den Bewehrungsstahl ....."
Co-Predigt zum Thema "Bewährung" in einer deutschen Landeshauptstadt im Jahr 2015

gläubiger

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#24 Beitrag von gläubiger » 11.05.2017, 14:57

Boris hat geschrieben:
Lulo hat geschrieben:... Fraglich nur, ob seine Handlanger so schnell umschwenken können und das auch umsetzen. ...
Das hat bisher nie funktioniert.
Ich empfinde bei Schneider das Problem, dass er mal so und mal wieder ganz anders redet. Je nach dem vorrangig vertretenen "Publikum" im Gottesdienst. Die unteren Chargen können sich aus dem Sammelsurium etwas aussuchen.

Um es auf den Punkt zu bringen:
Er veranstaltet Eiertanz und die unteren Chargen können sich aussuchen, welche Partie vom Ei ihnen recht ist,

findet Boris
Werter Boris,

nach meinem Empfinden ist genau dies das Problem des aktuellen St.Ap's. Je nach Publikum werden die Aussagen angepasst. Vielleicht frei inspiriert nach dem Motto: Dem Afrikaner bin ich ein Afrikaner, dem Deutschen bin ich ein Deutscher usw.
Es ist exakt der aktuelle Schlingerkurs - oder besser noch - die fehlende Vision für eine zukunftsfähige Kirche, die aus seinen Aussagen zwischen den Zeilen spricht.
Vielleicht muss man ihm zugute halten, dass er es persönlich vielleicht geschnallt hat, dass es um die Existenz seiner Kirche geht - dass er sich aber trotzdem und immer wieder an den edlen Betonköpfen der Bez.Ap's (vor allem M.E., R.K., usw.) mit seinen Aussagen aufreibt.

Ein schlingernder Gläubiger

Benutzeravatar
Bezirks-Elster
Beiträge: 284
Registriert: 24.03.2017, 17:13

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#25 Beitrag von Bezirks-Elster » 11.05.2017, 15:35

gläubiger hat geschrieben:........dass er es persönlich vielleicht geschnallt hat, dass es um die Existenz seiner Kirche geht - dass er sich aber trotzdem und immer wieder an den edlen Betonköpfen der Bez.Ap's (vor allem M.E., R.K., usw.) mit seinen Aussagen aufreibt.
Aber er, der Stammapostel, sucht sich doch seine Gebietskirchenpräsidenten selbst aus und setzt sie ein. Meistens konservative Charaktere. Klingler und Barnes scheinen Ausreißer gewesen zu sein....

Wie viel Hoffnung hatte ich mit Wilhelm Leber. Und nach 1...2 Jahren im Stap-Amt war er ein anderer ..... :roll:
"Liebe Geschwister, `im Natürlichen` gibt es den Bewehrungsstahl ....."
Co-Predigt zum Thema "Bewährung" in einer deutschen Landeshauptstadt im Jahr 2015

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#26 Beitrag von fridolin » 11.05.2017, 15:41

Vielleicht muss man ihm zugute halten, dass er es persönlich vielleicht geschnallt hat, dass es um die Existenz seiner Kirche geht - dass er sich aber trotzdem und immer wieder an den edlen Betonköpfen der Bez.Ap's (vor allem M.E., R.K., usw.) mit seinen Aussagen aufreibt.
Mit Sicherheit hat er es geschnallt, das die NAK vor die Wand fährt. Das es um die Existenz seiner Kirche geht. :D

gläubiger

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#27 Beitrag von gläubiger » 11.05.2017, 16:11

Nachtrag

Habe mir den Artikel gerade ganz konservativ auf Papier ausgedruckt, ins Schweißtuch eingewickelt und dann vergraben.

Nur zur Sicherheit, falls der Glaubenswachtmeister wieder die Artikelrevision veranlasst, da die Inhalte des Artikels nicht mit ihm redaktionell abgesprochen waren und schon gar nicht der Meinung der Apostel entsprechen.

Ein Schlingel(nder) Gläubiger

blume

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#28 Beitrag von blume » 11.05.2017, 16:34

Ich hatte auch gedacht, dass es beim neuen STAP besser wird. Und ich war sogar so naiv zu glauben, dass er einem hilft, dass er sozusagen der Chef von allen ist und daher auch bestimmen kann. Die Gedanken gingen daneben.

Was soll's. Einfach nicht ärgern. Bringt nichts. Amtshierachie ist was schreckliches.

chorus

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#29 Beitrag von chorus » 11.05.2017, 18:07

Bezirks-Elster hat geschrieben:Wie viel Hoffnung hatte ich mit Wilhelm Leber. Und nach 1...2 Jahren im Stap-Amt war er ein anderer ..... :roll:
Leber war ein in Norddeutschland ein klar konservativer BAP. Woher kam die Hoffnung?
blume hat geschrieben:Ich hatte auch gedacht, dass es beim neuen STAP besser wird.
Schneider war in Frankreich ein klar konservativer BAP. Woher kam die Hoffnung?


Auf Schneider wird ein Afrikaner folgen, der die Reste der NAK Europa liquidieren lässt, den Sitz des NAKI e.V. in den Kongo oder nach Sambia verlegt und die Geldspeicher der Europäischen NAK-Gebietskirchen, es wird bis 2030 nur noch eine solche geben, auf den schwarzen Kontinent transferiert. One faith, no future.

Schmetterling40

Re: Ist das Gedankengut an die letzte Seele zur Gefahr gewor

#30 Beitrag von Schmetterling40 » 11.05.2017, 18:26

Muss sagen bei Stap Leber hatte ich auch die Hoffnung - war damals nach der ersten Stammapostelübertragung begeistert und dachte jetzt entwickelt sich die Kirche endlich einmal in die richtige Richtung...
aber es war mehr Schein als Sein.
Das hab ich erlebt, als ich mitbekommen habe, wie es wirklich noch in den Kinder- und Religionsunterrichten zuging.

Eins muss man den Stammaposteln lassen - sie können sehr gut auftreten - hab es ja damals noch im IKT mitbekommen,
wo ich auch noch begeistert war.
Aber der Schein trügt.

Es war auch als der jetzige "Apostel" (ich glaube nicht mehr an das Amt, deshalb in Anführungszeichen) ins Amt kam.
Als er sich am Anfang um mich kümmerte, mal anrief usw. dachte ich wow, endlich mal einer wo sich wirklich für mich interessiert und sich mit Traumas
beschäftigt. Aber das Blatt wendete sich dann doch leider wieder.

Meiner Meinung passt man nur in die NAK rein, wenn man das gut kann: Sich gut präsentieren, scheinheilig sein, nicht widersprechen.

Wenn man sich aber wirklich intensiv mit dem Glauben beschäftigt, in der Bibel liest und auch sich die Mühe macht andere Glaubensgemeinschaften zu besuchen, merkt man doch wo der Fehler liegt und dass es sich nicht mit dem Gewissen vereinbaren lässt den Glauben zu leben - aber in die NAK zu gehen.

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“