Jugendliche setzen die Standards der Kirche von morgen

[R/S]

Bedenket: der 'Neue Leib' soll nach Hörensagen so gestaltet sein, dass er trotz anderer verwandter Materie die Konturen der irdischen Gestalt aufweist (zwecks notwendiger Wiedererkennung!)

Shit! Wieder nichts mit einem Wegfall der großen Versuchung für uns Männer ...

[tergram]

Wohl wahr. Wollen ohne können - ewig...

[R/S]

Wohl wahr. Wollen ohne können - ewig...

Na ja, wenigstens besteht noch die Hoffnung aufs Tausendjährige Friedensreich, sozusagen als der Kirche von morgen ... (irgendwoher muss der Name ja kommen )

[Comment]

R/S, ist das nicht nur ein frommer Wunsch, dass es einmal 1000 Jahre Frieden geben könnte? Also, ich lese in der Bibel davon nichts, da steht bezüglich 1000 Jahren lediglich, dass der Drachen, die alte Schlange, welche ist der Teufel und der Satan, durch den Engel in den Abgrund geworfen werde, und er dort unter Verschluß komme und obendarauf versiegelt werde, dass er nicht mehr verführen solle die HEIDEN, bis dass vollendet würden 1000 Jahre ... usw. Details s. Offenbarung 20. Wie kommt man nun aber zu der Erkenntnis, dass in der Zeit alles eitel Wonne sein könne? Wieso sollte das auch sicher sein für Christen?

[tergram]

Diese Eschatologie kann einem aber auch die ganze Freude auf die Genüsse des ewigen Lebens
verderben...

[R/S]

Natürlich ist das alles ein frommer Wunsch, Comment, nur betrifft er eigentlich nicht das Christentum, sondern die Juden bzw. das alttestamentliche Volk Israel. Von dort geht nämlich die Vorstellung eines endzeitlichen, gleichwohl aber innergeschichtlichen Friedensreiches (Jes 9) aus, das von einem Friedensfürst (dem Messias) regiert werden wird (daher der Name Messianismus) und in dem der Löwe Stroh fressen wird und Bären mit Rindern weiden werden usw. (Jes 11).

Der judenchristl. Offenbarungsautor hat diesen Messianismus nun in seine christologischen Vorstellungen einzubauen gesucht, die damals aber ausschließlich jüdischer Natur waren (es gab ja weder ein Neues noch ein Altes Testament noch einen Zeitenumbruch, wie wir ihn heute kennen). Nicht nur aber vor allem erweckungsgeistige Menschen im 18. Und 19 Jh. haben daraus ein Endzeitszenario für die Kirche gemacht – eine Vorstellung, der heute viele prot. Sondergemeinschaften (auch die NAK) anhängen.

[R/S]

Diese Eschatologie kann einem aber auch die ganze Freude auf die Genüsse des ewigen Lebens
verderben...

Komm Tergram, wir schleichen uns einfach fort, dann kann uns die Zukunft mitsamt ihrer Eschatologie den Buckel runterrutschen...

[Comment]

Vielen Dank, R/S, für die Hinweise auf das AT!
Ich möchte mal auf den Begriff 'Heiden' zu sprechen kommen, der ist ja in Offenb. 20 angeführt im Zusammenhang mit dem Verführen durch den Teufel. Wie kann man den Autor verstehen? Verwendet er etwa den Begriff i.S. des AT, versteht er also unter Heiden Menschen, die nicht Juden sind? Wie sehen Sie das?

[R/S]

In vielen (vor allem protest.) kirchlichen Kreisen geht man davon aus, dass mit den Heiden hier die Feinde des Christentums bzw. der Kirche angesprochen wären, was aber Unsinn ist. Schon der Hinweis auf Gog und Magog deutet ja an, um was es dem Autor geht. Nimmt man seine gesamte Offenbarungsintention im Sinne einer Durchhalte- und Widerstandsliteratur noch dazu, so geht es in Analogie zu den Feinden Israels bei Hesekiel/Ezechiel um die Feinde der Christen, die von Rom bedroht werden und die - als Trost und Hoffnung seiner Zeitgenossen - durch Jahwe vernichtet werden sollen. Wie im Alten Testament wird Gott am Ende nicht mehr die Vergehen seines Volkes aufrechnen, sondern er wird sich aufmachen und sein Eigentum vor dem Bösen bewahren. (Die Angst, vor Gott und dem Anspruch Christi versagt zu haben, grasierte schon im frühen Christentum, weswegen der Hinweis auf Hesekiel Sicherheit geben sollte)