Wohl wahr! Ich schrieb auch nicht, dass es einfach sei. Aber das Ergebnis der inneren Freiheit und des eigenen Glücks überwiegt alles und rechtfertigt jede schwierige Entscheidungsphase. Was sich im Nachhinein einfacher schreibt, als es sich beim Erleben anfühlt.Rene' hat geschrieben:In diesem Prozess lernt man schmerzhaft ...
Ich wurde als AT-Kind in die NAK hineingeboren, rundum in eine Verwandtschaft, die nur aus Mtgliedern bestand. Alle Freunde meiner Kindheit und Jugend waren neuapostolisch, ebenso mein erster Partner. Erst mit dem beruflich bedingten Wegzug aus der Heimatgemeinde wurden die "Wurzeln" schwächer und die "Flügel" stärker. Trotzdem ist der Weg schwierig und die ewige Frage "... und was, wenn sie doch Recht haben?" hat mich lange Jahre verfolgt. Zumal mir niemals von AT oder Geschwistern persönlich wirklich Böses widerfahren ist. Ich habe die Gemeinschaft im Chor, in der Jugend, der Gemeinde auch sehr genossen, gar keine Frage. Aber die Nachteile überwogen - die unbiblische Lehre, die ständige soziale Kontrolle, das Einmischen in privateste Lebensbereiche, die Betrügereien und Manipulationen auf allen AT-Ebenen und nicht zuletzt die fehlende Logik aller Religion(en) und jeden Glaubens.
Leider habe ich Menschen auf diesem Weg verloren - Familienmitglieder, Freunde. Eben die, die einen nur lieben und achten, wenn man nach bestimmten Regeln funktioniert. Letztlich stellt man aber fest, dass man mit diesen Menschen nur wenig wirklich verloren hat. Und es kommen nach dem Ausstieg neue Menschen ins Leben - Menschen, mit denen mich zuvor nichts verbunden hätte und die heute eine Bereicherung und ein Geschenk sind. Ich nehme aber selbstverständlich an Familienfeiern in der NAK teil und vermutlich höre ich der Predigt am aufmerksamsten von allen GD-Besuchern zu ... um immer wieder festzustellen, dass sich im Kern der Lehre nichts, gar nichts, verändert hat.
Wenn ich nun hier immer wieder lese, wie tief enttäuscht Menschen von der NAK sind, wie übel man sie behandelt hat, wie rücksichtslos man mit ihnen umgeht, dann frage ich mich, waum sie das mit sich machen lassen und worauf sie berechtigt warten und hoffen, während kostbare Lebensjahre mit Unzufriedenheit, sogar tiefem Unglück, erfüllt, unwiederbringlich vergehen. Ab und zu müssen diese Gedanken dann mal raus.
Alle Initiativen der letzten 25-30 Jahre, die eine Veränderung von innen bewirken sollten, sind letztlich ergebnislis geblieben, gescheitert. Bis auf etwas Kosmetik hat sich nichts geändert. Ich habe von Stammapostel zu Stammapostel vergeblich darauf gehofft - und Andere hoffen immer noch... Man muss erkennen, dass diese Kirche sich nicht ändern kann, weil sie damit ihr selbstgeschaffenes Gerüst zum Einsturz brächte. An diesem Punkt kann man nur zwischen "bleiben" und "gehen" wählen.
Wählt weise, werdet glücklich!