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[->VFB-Bericht zum Ausklang der Apostelmesse (EJT-2009]„Wir strecken uns aus nach der Versöhnung“ (25.05.2009)
Zürich/Düsseldorf. Sonntag, 24. Mai 2009. Der Abschlussgottesdienst am Europa-Jugendtag der Neuapostolischen Kirche steht kurz vor der Feier des Heiligen Abendmahles, als Stammapostel Wilhelm Leber einen versöhnlichen Gruß an die Vereinigung Apostolischer Gemeinden richtet. „Ja, es sind auch von unserer Seite, von der Seite der Neuapostolischen Kirche, Fehler gemacht worden“, sagt der internationale Kirchenleiter sichtlich bewegt. „Wir strecken uns aus nach der Versöhnung.“
Stammapostel Leber richtet seine Versöhnungsgeste an einige Vertreter der VAG, der Vereinigung Apostolischer Gemeinden, die zu diesem Abschlussgottesdienst in Düsseldorf eingeladen wurden. Durch die Vorkommnisse in den 1950er Jahren sei eine unschöne Situation entstanden, beginnt der Stammapostel. Man sei sich mehr oder weniger aus dem Weg gegangen, habe sich bekämpft und gegenseitig wehgetan.
„Hier ist nicht der Augenblick, das richtig aufzuarbeiten, aber ich will hier noch einmal deutlich bekunden: Ich strecke mich auch im Namen der Kirche aus nach Versöhnung.“ Das schließe das Eingeständnis ein, so der Stammapostel weiter, dass auch auf der eigenen Seite Fehler gemacht worden sind.
Wörtlich: „Das will ich gerne hier in der Öffentlichkeit zugestehen, ohne nun ins Detail zu gehen: Ja, es sind auch von unserer Seite, von der Seite der Neuapostolischen Kirche, Fehler gemacht worden. Wir strecken uns aus nach der Versöhnung.“
Werte DiskursteilnehmerInnen,Fehler seien in der Vergangenheit gemacht worden
In Bezug auf die Feier des Heiligen Abendmahls und die Versöhnung wandte sich der Stammapostel während des Gottesdienstes auch an die anwesenden Vertreter der Vereinigung Apostolischer Gemeinden (VAG): Fehler seien in der Vergangenheit gemacht worden – auch seitens der Neuapostolischen Kirche – und bat dafür um Entschuldigung.
Die Frage, ob sich das Angebot der Europa-Jugendtage gelohnt hätte, beantworteten die jungen Christen mit minutenlangem Applaus und La-Ola-Wellen… .
„Fehler seien in der Vergangenheit gemacht worden“ - Nur in der Vergangenheit

Mit Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass zum Abschluss der neuapostolischen Apostelmesse einige Vertreter der VAG eingeladen worden waren. Sicherlich mussten auch die Zusatzgäste vom Sonntag den vollen Messe-Eintritt (95 €) bezahlen. Selbst dem Stammapostel scheint die Präsenz von geladenen Gästen anderen Glaubens bekannt gewesen zu sein. Nach dem Desaster des Infoabends überrascht mich so eine publikumsorientierte Versöhnungsgeste: „Ja, es sind auch von unserer Seite, von der Seite der Neuapostolischen Kirche, Fehler gemacht worden. Wir strecken uns aus nach der Versöhnung“ nicht wirklich. Vor imponierender Kulisse, großer Bühne und choreografisch perfekter Inszenierung ein strategisch gut getimtes Wellnessmanöver.
Nach der Präsentation der na-amtlichen Aufarbeitung am 4.12.2007 hat Stammapostel Dr. Leber na-türlich 2009 Recht, dass für eine detaillierte Aufarbeitung des „lange zurückliegendes Fehlverhaltens des neuapostolischen Amtskörpers“ in einem Jugendeventgottesdienst nicht der rechte Augenblick wäre. Die EJT-Messe soll sich ja lohnen und mit „La-Ola-Wellen“ belohnt werden (wohlige Wellnesswellen).
Meines Wissens war von den Messe-Aposteln auch gar kein VAG-Workshop / Seminar Botschaft-Vergangenheitsbewältigung angeboten worden. War die VAG mit einem eigenen Stand vertreten? Ich denke, die EJT-NaktivistInnen hatten sich mit anderen Gotteshauskrabbeltischsonderangeboten zu beschäftigen (Stiftshütte etc…). Und dann scheint der Stammapostel mit seinen „special-guests“ den selbstgesteckten EJT-Rahmen zu sprengen. Ein Bravourstück brillanter na-amtlicher Geheimdiplomatie.
Hatten sich all die bisherigen Stammapostels als Kirche - nur wo Apostel wiederaufgerichtet worden sind, ist Kirche im Vollsinn vorhanden -, nach zig Unservatern/Vaterunsern, nach unzähligen Sündenvergebungen / Freisprachen und zahllosen Abendmählern) all die Jahre bis zum EJT gegenüber der VAG gar unversöhnlich gezeigt? Kaum glaubbar.
Waren meine Friedensboten - oder auch nur die Füße der Boten (

Vielleicht war die ganze Aktion auch nur ein weiteres Ablenkungsmanöver. Was nach dem Gottesurteil im Fall der Botschaft geschah – und heute noch geschieht -, ist die eine Seite der stammapostolischen Medaille. Doch wie stand es um die Situation innerhalb des neuapostolischen Amtskörpers (Mitläufer) zur Blütezeit der Botschaft? Diese Konsumentenhaltung der Apostel dürfte innerhalb des Apostelamtskörpers nach wie vor die ungeklärte Hauptsache darstellen (bevor die Gotteskinder auf den Boden der Tatsachen geholten werden konnten)!
Bei den Äußerungen in Richtung VAG inmitten des Gottesdienstes, kurz vor (oder nach?) dem neuapostolischen Höhepunkt äußert sich Stammapostel Dr. Leber als Gottesknecht im Plural. Hat sich evtl. gar Gott durch seinen sprechenden Mund für seine Fehler der Vergangenheit bei der VAG entschuldigt und die ahnungslosen Jugendlichen hatten lediglich die ergreifende Kulisse Gottes dafür zu bilden?
Es bleibt interessant, wie die Medien des Stammapostels ihre Politik der innerneuapostolischen Rollenverteilung darstellen werden… . Die glaubenskommerzielle PR-Maschine der Apostel hat Futter... .
shalom