RKK Irland: Häuser des Horrors

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tergram

RKK Irland: Häuser des Horrors

#1 Beitrag von tergram » 20.05.2009, 18:48

Unerträgliches:

Mittwoch, 20. Mai 2009
"Häuser des Horrors"
Katholische Kirche schweigt


Gegen die katholische Kirche in Irland werden in einem Ermittlungsbericht schwere Missbrauchs-Vorwürfe erhoben: Tausende Kinder sind demnach in kirchlichen Einrichtungen von Nonnen und Priestern sexuell oder seelisch missbraucht oder geschlagen worden. Rund 35.000 Kinder waren bis in die 80er Jahre in Erziehungsanstalten, Schulen oder auch Heimen für Behinderte untergebracht. Rund 2500 Zeugen sagten aus, dort missbraucht oder misshandelt worden zu sein. Der Bericht ist das Ergebnis neun Jahre langer Ermittlungen einer Sonderkommission und wurde in Dublin vorgestellt.


Bitte weiterlesen unter: http://www.n-tv.de/1158072.html

bonsai

#2 Beitrag von bonsai » 20.05.2009, 19:48

Das Böse ist banal.

Nach meinem Verständnis hat es nichts mit "Kirche" zu tun.

Anne

#3 Beitrag von Anne » 20.05.2009, 20:16

"Banal" ist hier wohl der falsche Ausdruck, bonsai.

Und "Kirche" gibt dem Ganzen noch einen weiteren Stellenwert, "höher" eingestuft und deshalb "tiefer gehend".
Und: "Kirche" schafft es immer wieder, sich und den Tätern einen Freiraum der "Unschuld" einzuräumen; das lässt es bis ins Unerträgliche pervertieren.

Gruß
Anne

bonsai

#4 Beitrag von bonsai » 20.05.2009, 20:24

Ich weiß. Trotzdem.
Der Bestie im Menschen ist es schnuppe, wer ihr Brötchengeber ist.
Alles andere ist einfältig.

Anne

#5 Beitrag von Anne » 20.05.2009, 20:26

Ach so. Sehr vielfältig gesprochen. :roll:

bonsai

#6 Beitrag von bonsai » 20.05.2009, 20:35

"Vielleicht gab es bisher keine gefährlichere Ideologie, keinen größeren Unfug in psychologicis als diesen Willen zum Guten: man zog den widerlichsten Typus, den unfreien Menschen groß, den Mucker;"

Sicherlich kennen Sie die Mär vom guten Menschen?

Anne

#7 Beitrag von Anne » 20.05.2009, 21:14

Nun ja. Ich habe öfter mit ihnen zu tun. :wink:

Es ist doch nur so, bonsai: Ob sich nun hier Gutes, Wahrhaftiges verbirgt, oder ob es im Menschlichen trotz allem gesucht wird und vielleicht angelegt ist - ohne "Maß" kommen wir (Menschen) nicht aus. Wir selbst brauchen ein "Ja" oder "Nein" für unser eigenes Handeln, zur Einschätzung, Orientierung.

Deshalb erwarten wir es - letztlich und im Besonderen - auch von "Kirche".

Und sollten das eigentlich auch tun dürfen.

tergram

#8 Beitrag von tergram » 20.05.2009, 21:46

Werter bonsai,

die Frage ist doch nicht, ob das Böse (auch) in "Kirche" vorkommt, sondern wie "Kirche" damit umgeht. Ich erkenne schweigende Ignoranz. Das ist für mich das Unerträgliche. Nicht nur bei diesem besonderen Thema.


Ob das Böse banal daherkommt, ist aus Sicht der Opfer unerheblich - um nicht zu sagen "banal". (Die Sichtweise der Opfer anzunehmen, scheint mir übrigens zutiefst christlich zu sein.) Mit Ironie hingegen verspottet man die Leiden der Opfer.

"...noch sitzt, da die Spötter sitzen..."

bonsai

#9 Beitrag von bonsai » 21.05.2009, 09:39

Schön, dass Sie in Ihrem neu verfasstem Beitrag mir keinen Zynismus mehr unterstellen – Ironie oder Spott geht mir vollkommen beim versuchten Erfassen dieser Verbrechen ab.
Statt der Moralkeule sollte m.E. hier das Strafgesetzbuch in aller Härte zum Tragen kommen.
Genauso wie alle erdenkliche Hilfe für die Opfer.

Meinen Versuch der Relativierung bedauere ich – er ist falsch verstanden worden.

b.

tergram

#10 Beitrag von tergram » 21.05.2009, 09:49

bonsai hat geschrieben:Statt der Moralkeule sollte m.E. hier das Strafgesetzbuch in aller Härte zum Tragen kommen.
Warum "statt"? Ich plädiere für "und".

Eine kräftige Moralkeule scheint mir den Verbrechen angemessen. "Nur" das Strafgesetzbuch ist deutlich zu wenig. Immerhin handelten die Täter/innen nach verkündigtem Selbstverständnis in höherer Mission, quasi als 'Gottesersatz mit eingebauter eigener Moralkeule'. Was den Taten einen zusätzlichen Aspekt gibt. Die Keule der unsäglichen Doppelmoral machte ja vor den Opfern nicht halt.

Alternativ zur "Moralkeule" wäre ich gern mit "Kälberstrick" einverstanden. Die Schuld eines gepflegten Rachegefühls nähme ich übrigens gern auf mich. Für den Fall, dass Gott mir eines Tages dieses zur Last legen sollte, würde ich ihn gern nach seinem Schutz für die tausende von missbrauchten und misshandelten Kindern fragen.

Bedauerlicherweise scheitern irdische Gerechtigkeitsversuche bei vielen Tätern/Täterinnen daran, dass sie sich diesen durch Tod entzogen haben. Meine Hoffnung auf himmlische Gerechtigkeit bleibt davon unberührt.

Zum Kernthema, nämlich zur Reaktion der RKK:

Ich vermisse in der Sache bisher schmerzlich die empört-laute Stimme des Papstes, die sich doch sonst gern erhebt, um Empfängnisverhütung und ähnliche Sünden zu beklagen.

Gesperrt

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