ALLERHEILIGEN - ALLERSEELEN

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Maximin

ALLERHEILIGEN - ALLERSEELEN

#1 Beitrag von Maximin » 31.10.2008, 06:48

Von der Einheit der Lebenden mit den Toten
(Allerheiligen - Allerseelen)


Ich fand es interessant nachzuforschen, was es mit den beiden katholischen Feiertagen auf sich hat. Hier einige Auszüge meiner Fundstelle.

Der Tag ist tief im Volksbewusstsein verankert, der von einer „Sippenfrömmigkeit” gespeist wird. Am Vortag von Allerseelen, dem Nachmittag an Allerheiligen, werden die Gräber mit Grün und Blumen (Astern und Chrysanthemen) geschmückt (Repräsentanz der Verstorbenen durch die Lebenden) und ein „ewiges Licht” aufgestellt. Für das 16. Jahrhundert ist dies für Köln belegt, wo ein Gottesdienst und ein abendliches Gedächtnismahl dazu gehörten.

Der Armseelenkult wurde durch die von einigen Kirchenvätern vertretene und vom Trienter Konzil bestätigte Auffassung gefördert, die Seelen Verstorbener, die vor Gottes Gericht bestanden hätten, seien vor ihrer Aufnahme in den Himmel an einem Ort der Reinigung (Purgatorium, Fegfeuer). Die Lebenden könnten den Toten durch Armseelenspenden helfen: Messopfer, Gebete, Opfer und Fasten. Die „Pflege der Seelen” in Form von „Seelgerätestiftungen”, die Hilfe der Lebenden für die Verstorbenen, deren endgültige Erlösung durch „gute Werke” befördert werden sollte, konzentrierte sich nun auf Allerseelen. Die Jesuiten gründeten die Armseelenbruderschaften unter dem Patronat des heiligen Josef.

Jüdische Sabbatfrömmigkeit hatte eine Legende entstehen lassen, nach der die Seelen in der Sheol, der höllischen Unterwelt der Sünder, jeden Freitagabend nach Sonnenuntergang durch Malakh hamavet, den dunkle Engel des Todes, auf Zeit frei gelassen werden. Die Seelen sitzen dann an einem fließenden Wasser, um sich zu kühlen. Strenggläubige Juden tranken darum am Sabbat kein Wasser, weil sie den Wasserspiegel nicht senken wollten, um den aus der Hölle Beurlaubten nicht die Labsal zu mindern.

Dieser Glaube findet sich auch in alten jüdisch-deutschen Sprichwörtern und Redensarten: „Bei dem hot der Rosche im Gehnem am Schabbes kaan Ruh!”, d.h. jemand ist ein Störenfried und hat seine Freude daran, Menschen zu quälen und plagen, dass er dem Sünder (rascha) in der Hölle („gehnem”, eigentlich ge hinnom) selbst am Sabbat keine Ruhe gönnt. Umgekehrt hieß es bei den ihrer Sabbatruhe Gestörten: „Der Rosche im Gehnem hot doch wenigstens am Schabbes Ruh!” Die Heiligung des Sabbat ist bis heute im Judentum so stark, dass selbst die vorgeschriebene Trauerzeit durch den Sabbat unterbrochen wird: Der Sabbat steht höher als die Trauer, darum legt der Trauernde während des Sabbat die Trauerkleider ab und nimmt die Trauer erst wieder mit Ablauf des Sabbat auf.

Dieser Glaube, dass selbst die Gottlosen in der Hölle am Sabbat, der „eine Zeit der Erholung ist für die Oberen und Unteren”, keine Strafe erleiden, wurde im Christentum übernommen. Natürlich waren es hier nicht die Gottlosen in der Hölle, sondern die Seelen im Fegfeuer (Purgatorium), auf die der Gedanken bezogen wurde. Es hieß: „Die Seelen im Fegfeuer haben alle Sonntag einen blauen Montag.”

Quelle: http://www.religioeses-brauchtum.de/her ... gen_1.html

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