Papst Benedikt XVI tritt zurück

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tergram

Papst Benedikt XVI tritt zurück

#1 Beitrag von tergram » 11.02.2013, 12:10

http://www.focus.de/panorama/welt/vatik ... 17125.html

Papst Benedikt XVI. tritt zurück: Er wird sein Pontifikat am 28. Februar aufgeben.

Papst Benedikt XVI. gibt sein Pontifikat am 28. Februar ab. Das teilte Joseph Ratzinger am Montag überraschend während eines öffentlichen Konsistoriums in Rom mit. Er kündigte seine ungewöhnliche Entscheidung in lateinischer Sprache an.

Der Rücktritt des Papstes ist im Kanon 332, Paragraph zwei des Kirchenrechts geregelt. Dort steht, dass der Papst zurücktreten darf, wann immer er will. Er muss dafür niemanden um Erlaubnis fragen.

Rücktritte eines Papstes waren in der Kirchengeschichte sehr selten. Seit 2000 Jahren gab es nur zwei solche Fälle.
...
Vatikan bestätigt: Papst Benedikt XVI. gibt am 28. Februar sein Amt ab - weiter lesen auf FOCUS Online:

http://www.focus.de/panorama/welt/vatik ... 17125.html

tergram

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#2 Beitrag von tergram » 11.02.2013, 12:20

Hier der Original-Text von Radio Vatikan veröffentlich:

http://de.radiovaticana.va/Articolo.asp?c=663810

Liebe Mitbrüder!

Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewißheit gelangt, daß meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben. Ich bin mir sehr bewußt, daß dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, daß ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen. Im Bewußtsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das mir durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten, so daß ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muß.
Liebe Mitbrüder, ich danke euch von ganzem Herzen für alle Liebe und Arbeit, womit ihr mit mir die Last meines Amtes getragen habt, und ich bitte euch um Verzeihung für alle meine Fehler. Nun wollen wir die Heilige Kirche der Sorge des höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, anempfehlen. Und bitten wir seine heilige Mutter Maria, damit sie den Kardinälen bei der Wahl des neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe. Was mich selbst betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen.


Aus dem Vatikan, 10. Februar 2013

agape

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#3 Beitrag von agape » 11.02.2013, 12:59

Was willl der Papst damit zeigen (demonstrieren), dass er nach 700 Jahren erst der zweite Papst ist, der jemals von seinem Amt zurückgetreten ist?

Das wird die Gerüchteküche schwer ankurbeln...

agape

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#4 Beitrag von agape » 11.02.2013, 13:28

+++ "Er ist Theologe und ein edler Mensch" +++

[13.12 Uhr] Für den Theologen Max Seckler, langjähriger Kollege und Freund von Joseph Ratzinger, ist der Rücktritt ein Zeichen von Größe. "Er stärkt damit die Auffassung, dass ein Papst aufhören soll, wenn es ihm die Gesundheit gebietet", sagte der Tübinger Theologe. "Er hat sehr gelitten unter manchen Dingen, die dieses Amt mit sich bringt." Man könne sich schwer vorstellen, welche Intrigen es in Rom gebe, mit denen sich Benedikt XVI. herumschlagen müsse. "Das hat ihn sehr belastet, weil er ja ein Theologe ist und ein edler Mensch."

shalom

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#5 Beitrag von shalom » 11.02.2013, 13:44

...wen hat er als seinen Amtsnachfolger (Papsthelfer / designierten Papst) bestimmt?...

s.

agape

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#6 Beitrag von agape » 11.02.2013, 15:08

dpa.
Papst geht nach Ende seiner Amtszeit in Kloster

Papst Benedikt XVI. wird nach dem Ende seiner Amtszeit in ein Kloster im Vatikan umziehen. Bevor Benedikt dort einziehen könne, müssten noch Umbauarbeiten abgeschlossen werde, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Dort wolle Benedikt ein Leben in Gebet und Meditation führen. Für die Übergangszeit werde er in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom wohnen. Lombardi geht davon aus, dass bis Ostern ein neuer Papst gewählt sein wird.

shalom

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#7 Beitrag von shalom » 11.02.2013, 18:12

[urlex=http://www.nak.org/de/news/nak-international/article/17975/][ = > NaKi ][/urlex] hat geschrieben: Zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI (11.02.2013)

Zürich.

…Er bringe dem Wunsch nach einer frühzeitigen Abdankung viel Verständnis entgegen, schreibt der Stammapostel in seinem öffentlichen Statement. Der Papst hat heute seinen Rücktritt für den 28. Februar angekündigt… .
Werte Petrusdienstleister, liebe Bedienten und all ihr Selbstbedienten 8),

Verständlich ist es, dass er sich den vielfältigen Anforderungen seines Amtes in einer bewegten Zeit aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr gewachsen fühlt“. Diesen Eindruck erweckt für mich auch Stp. Wilhelm I, der derzeit noch amtierende - und deutlich jüngere - Petrusdienstkollege des Papstes.

Allerdings verkneift sich der Papst eine derart aufwändige Abschiedstournee durch ausgedehnte Gebiete seiner Kirche wie sie gerade Stp. Wilhelm I zelebriert, der halt schnell noch mal überall rumzujetten hat. Eine frühzeitigere Abdankung hat sicherlich auch ihre segensreichen Seiten. Die Glaubenslebensabende eines Stp. i. R. erscheinen nicht von schlechten Glaubenseltern zu sein (den Reserven sei Dank).

Wird bei den Katholiken der Nachfolger im Amt des Petrusdiensthabenden nur gewählt, ist bei den Nakoliken der Nachfolger bereits lange erwählt und vorherbestimmt. Der designierte Petrusdiensthabende der Nakoliken macht derweil schon seine Antrittsbesuche und hat sicherlich vor und nach seiner Inthronisation eine ähnlich anstrengende Jetset-Tour vor sich, wie sein Amtsvorgänger bei dessen sich noch lange hinziehenden Abschiedstournee.

s.

_

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#8 Beitrag von _ » 11.02.2013, 18:41

Auch Amtskollege Leber hat etwas zu dem angekündigten Papstrücktritt verlautbaren lassen. Zwei Passagen finde ich interessant:
Er bringe dem Wunsch nach einer frühzeitigen Abdankung viel Verständnis entgegen, schreibt der Stammapostel in seinem öffentlichen Statement.
Das kann ich nun auf zwei Weisen verstehen, und in beiden Fällen gibt Leber kein gutes Bild ab. Hat da die PR-Abteilung gepennt? Und wo überhaupt ist dieses "öffentliche" Statement? Oder meint der Autor von nak.org tatsächlich die drei gleich darauffolgenden Sätze? Deren Letzter ist aber auch zutiefst bedenklich:
Verständlich ist es, dass er sich den vielfältigen Anforderungen seines Amtes in einer bewegten Zeit aufgrund seines fortgeschrittenen Alters nicht mehr gewachsen fühlt.
Seines "Amtes"? Hat der Stammapostel etwa vergessen, was im 5. Glaubensartikel so prägnant steht?
5. Glaubensartikel:
Ich glaube, dass die von Gott für ein Amt Ausersehenen nur von Aposteln eingesetzt werden, und dass aus dem Apostelamt Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem Dienst hervorgehen.
Entweder Leber glaubt selbst nicht, was in die Glaubensartikel formuliert wurde, oder seine salbungsvollen Worte des Verständnisses sind so ehrlich gemeint wie die neuapostolischen Ökumenebemühungen. :roll:

GG001

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#9 Beitrag von GG001 » 11.02.2013, 23:28

Was die Anerkennung von Papst Benedikt als kirchlichen Diener und das Amtsverstaendnis angeht, formuliert Herr Dr. Leber moeglicherweise ambivalent, aber nicht unlogisch.
Leber hat geschrieben:Ich empfinde ihn als einen brillanten Denker und Verfechter der christlichen Lehre. Seine Veröffentlichungen zeugen davon, dass er sich zutiefst als Diener Christi fühlt.
Leber als Person ("ich") empfindet Papst Benedikt als einen brillianten Denker und Verfechter der christlichen Lehre. Als was die neuapostolische Kirche Papst Benedikt sieht und was er tatsaechlich IST, bleibt hingegen unausgesprochen.

Weder aeussert Leber mit den folgenden Worten seine persoenliche Meinung, noch nennt er in seiner Eigenschaft als Leiter der Neuapostolischen Kirche International Papst Benedikt einen Diener Christi. Er stellt hingegen die Vermutung auf, dass sich Papst Benedikt selbst als Diener Christi "fuehlt". Das ist sehr fein formuliert und tangiert in keiner Weise das im 5. Glaubensartikel des neuapostolischen Glaubensbekenntnisses formulierte exklusive Amtsverstaendnis.
Leber hat geschrieben:Zudem führt der neuapostolische Kirchenleiter aus, dass er es bedauere, dass es in seiner Amtszeit zu einer persönlichen Begegnung nicht gekommen sei, es gebe jedoch seit einigen Jahren gute Kontakte zwischen Vertretern unserer Kirchen auf verschiedenen Ebenen.
Demnaechst hat ja auch Herr Dr. Leber mehr Zeit und koennte sich dann um eine Audienz beim ehemaligen Papst bemuehen. Im uebrigen liest es sich so, als ob hier die PR-Abteilung doch noch eine wichtige Bemerkung beigesteuert hat.
Leber hat geschrieben:Abschließend sagt Stammapostel Leber: „Es bleibt mir nur, dem scheidenden Papst Benedikt XVI für die Zukunft Gottes Segen zu wünschen.“
Ein schoener Schluss(-Segen).

chorus

Re: Papst Benedikt XVI tritt zurück

#10 Beitrag von chorus » 12.02.2013, 01:03

Nun, zur Frage der nicht zustande gekommenen persönlichen Begegnung der beiden Petrusse läßt sich vermutlichen annehmen, daß sich Papst Benedict noch heute fragt, wer eigentlich dieser Herr Leber sei, der da so permanent angeklopft habe...

Leber wünscht Ratzinger für dessen Zukunft den göttlichen Segen. Hier ist vermutlich der postmortale Segen gemeint. Man kann sich ja noch versiegeln lassen, solange der Herr nicht erschienen ist. Dem Hörensagen nach wurde dies ja auch schon von den Reformatoren in Anspruch genommen.

Der noch zu wählende neue Papst sollte sich dann in Zürich förmlich ordinieren lassen. Dann bräuchte er sich nicht nur als Diener Christi fühlen, sonder wäre tatsächlich einer.

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