Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

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johnnelsonjun

Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#1 Beitrag von johnnelsonjun » 17.06.2016, 18:55

Heute beim digitalen Saubermachen gefunden, schon etwas älter, aber eine interessante Biographie bzw. ein interessantes Stück Kirchengeschichte:

Evangelische Theologin Elisabeth Schmitz - Denkschrift einer Heldin des NS-Widerstands

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Andreas Ponto
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Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#2 Beitrag von Andreas Ponto » 18.06.2016, 07:52

Herzlichen Dank für diesen Personen- und Buch-Tipp.

Hört sich sehr interessant an: "So sah Schmitz das, was andere nicht sahen oder nicht sehen wollten."

Über Google habe ich noch folgenden Artikel aus 2009 gefunden: Artikel auf chrismon.de.

Offensichtlich war Schmitz in der Lage aus Theologie Konsequenzen zu ziehen und in relevante Praxis umzusetzen.

johnnelsonjun

Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#3 Beitrag von johnnelsonjun » 18.06.2016, 11:18

centaurea hat geschrieben:Hört sich sehr interessant an: "So sah Schmitz das, was andere nicht sahen oder nicht sehen wollten."

Über Google habe ich noch folgenden Artikel aus 2009 gefunden: Artikel auf chrismon.de.

Danke für den Hinweis auf den Crismon-Artikel. Elisabeth Schmitz ist wirklich eine weitsichtige Frau gewesen. Sie hat nicht nur erkannt ''wohin die Reise (= diese Politik) geht'', sondern war sich ganz offensichtlich auch über die innere Natur der "Reiseleiter" sehr im Klaren. Ich habe mich beim Lesen der Artikel immer wieder gefragt, wie viele Menschen ihr wohl gesagt haben: "Ach so schlimm wird das schon nicht, das meinen die doch nicht so ernst." Nun 1938 und alles was danach geschah, hat ihr Recht gegeben und ist eine Mahnung an uns, dass aus menschenverachtenden Worten auch menschenvernichtende Taten werden, wenn dem nicht frühzeitig und nachdrücklich widerstanden wird.
Zuletzt geändert von johnnelsonjun am 18.06.2016, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#4 Beitrag von Andreas Ponto » 18.06.2016, 11:47

Ist es übertrieben, wenn man Schmitz also als Prophetin bezeichnet?

Eine Wächterin und Mahnerin im biblischen Sinn?

johnnelsonjun

Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#5 Beitrag von johnnelsonjun » 18.06.2016, 13:38

Mit der Vergabe biblischer Titel oder Bezeichnungen bin ich sehr vorsichtig, da hat es m. E. zuviel Missbrauch gegeben. Auch wenn ihr Brief an Gollwitzer zum Buß- und Bettag 1938 prophetischen Züge im Sinne des Dienstes eines "nabi", d.h. eines Bußrufers/Bußpredigers, denn nichts anderes bedeutet der hebräische Ausdruck "Prophet" ja, enthält.

Aber eine Wächterin und Mahnerin im biblischen Sinn war/ist sie ganz bestimmt. Und man kann sie - analog zu Jakobus 1, 22 - eindeutig als eine "Täterin des Wortes" bezeichnen. Man kann es auch so sagen, wie Du es formuliert hast
centaurea hat geschrieben:Offensichtlich war Schmitz in der Lage aus Theologie Konsequenzen zu ziehen und in relevante Praxis umzusetzen.
Eben: Eine Täterin des Wortes. Gibt es etwas Besseres, das man über fehlbare Menschen und fehlbare Christen sagen könnte? Ich glaube kaum. Und ich glaube, dass sie das konnte, weil sie ein sehr realistisches, von der Bibel geprägtes Menschenbild hatte. Das hat sie davor bewahrt, auf die Ideologie des NS-Reiches hereinzufallen. Ein solches realistisches, von der Bibel geprägtes Menschenbild bewahrt auch heute noch davor, dass man auf politische Ideologien und religiöse Verführungen hereinfällt. Wo immer fehlbare (!) Menschen in den Mittelpunkt gerückt und zu Heilsmittlern gemacht werden, da ist Vorsicht geboten.

Ich denke, wir können dankbar sein für einen jeden, der in solchen schweren Zeiten seine Stimme erhoben hat, sei er bekannt wie Bonhoeffer oder unbekannt wie Schmitz. Entscheidend ist ja nicht die Bekanntheit, entscheiden ist die Tat eines jeden Einzelnen.

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Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#6 Beitrag von Andreas Ponto » 18.06.2016, 18:54

Hier der Link zur Dokumentation eines sehr interessanten Vortrags von Paul Gerhard Schoenborn
gehalten in Solingen-Ohligs am 22. März 2012 über Elisabeth Schmitz:

Elisabeth Schmitz und ihre Denkschrift gegen die Judenverfolgung.
Porträt einer unerschrockenen Frau.

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Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#7 Beitrag von Andreas Ponto » 19.06.2016, 14:22

Hier als Nachtrag noch der Link zur Seite Frauen und Reformation: Elisabeth Schmitz

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Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#8 Beitrag von Andreas Ponto » 19.06.2016, 14:40

Vielen Dank an johnnelsonjun für die Inspiration: Predigt zu Römer 14, 10-13.

johnnelsonjun

Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#9 Beitrag von johnnelsonjun » 28.06.2016, 21:45

Bei meiner digitalen Aufräumaktion bin ich noch auf zwei interessante Links im Zusammenhang mit dem hier angesprochenen Thema gestoßen und ich poste sie einfach mal nachfolgend (falls sie an anderer Stelle besser passen, mögen die Admins/Mods den Eintrag bitte einfach verschieben):

Hunsrücker Bekenntnis - ein Beknntnis gegen den NS-Staat, entstanden einige Monate vor der bekannten barmer Erklärung

Widerstand!? Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus

Boris

Re: Ev. Theologin Elisabeth Schmitz

#10 Beitrag von Boris » 29.06.2016, 17:53

Ich finde es gut, wenn man der Menschen gedenkt, die ihr Leben für die Gerechtigkeit riskiert haben. Es zum Teil dadurch verloren haben.
Das sind für mich ganz besondere Helden.
Gläubige entsprechend Glaubenshelden.

Sie haben nicht nach Vorwänden gesucht, um ihr Fehlverhalten zu rechtfertigen.

Solche Helden sind für mich greifbar.
Die meißten biblischen Gestalten sind für mich nicht greifbar. Nicht belegbare Geschichten.

LG Boris

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