Frauen sind keine Gehilfinnen

[Dieter]

aus idea 09.11.2007

Willow Creek 9.11.07
Willow-Creek-Pastor: Frauen sind keine „Gehilfinnen“

Gene Appel: Christliche Gemeinden dürfen Frauen nicht abwerten.

W e t z l a r (idea) – Gegen eine unterschiedliche Behandlung von Frauen und Männern in christlichen Gemeinden hat sich der leitende Pastor der US-amerikanischen Willow-Creek-Gemeinde, Gene Appel (South Barrington bei Chicago), ausgesprochen.

Zu lange hätten Frauen von Männern die Botschaft gehört, dass sie Menschen zweiter Klasse seien, sagte er auf dem Willow-Creek-Kongress „Gemeinde gemeinsam gestalten“, der am 8. und 9. November in Wetzlar (Mittelhessen) stattfindet. Ihr volles Potential könne eine Gemeinde nur ausschöpfen, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein aufgrund ihrer Begabungen eingesetzt würden. Einer Kongressmitteilung zufolge wandte sich Appel gegen die Auffassung, dass Gott die dem biblischen Schöpfungsbericht zufolge als „Gehilfin“ geschaffen habe. Vielmehr habe Gott Mann und Frau gemeinsam den Auftrag gegeben, sich die Erde untertan zu machen. Tatsächlich seien Frauen zur Zeit des Neuen Testaments als Menschen zweiter Klasse behandelt worden; Jesus sei ihnen aber mit Respekt begegnet und habe ihnen Würde entgegengebracht. In der Zeit der ersten Christenheit habe es auch Gemeindeleiterinnen gegeben.

Pastorenfrau: Begabungen einsetzen
Lynne Hybels, Ehefrau des Gründers der Willow-Creek-Gemeinde Bill Hybels, forderte Frauen in christlichen Gemeinden auf, ihre Begabungen selbstbewusst einzusetzen. Lange habe sie ihre eigene Person hinter die ihres Mannes gestellt. Frauen sollten ihre eigene Identität aber nicht über ihre Anstrengungen und Mühen definieren; sie gründe vielmehr in der Liebe Gottes. Gott schaffe auch Rückzugs- und Ruheorte. Mit über 20.000 Gottesdienstbesuchern ist die Willow-Creek-Gemeinde in South Barrington bei Chicago (US-Bundesstaat Illinois) eine der größten evangelischen Gemeinden in den USA. An dem vom deutschen Zweig der Willow-Creek-Bewegung veranstalteten zweitägigen Kongress nehmen über 2.500 Christen aus Landes- und Freikirchen teil. Die Konzepte der Willow-Creek-Gemeinde, Fernstehende zu erreichen, werden über ein internationales Netz verbreitet.

[Tatyana]

Klingt doch gut . Wäre schön, wenn sich diese Botschaft weiter verbreiten würde...

Wobei man, glaube ich, auch in dem hier angesprochenen NT und seinem Frauenbild noch diferenzieren muß. Maria z.B., die Mutter Jesu, wird als Jungfrau und Gottesmutter ja durchaus positiv dargestellt. Maria aus Bethanien wird sogar ausdrücklich von Jesus ob ihrer Wißbegierde über ihre Schwester Martha, die sich "nur" um das leibliche Wohl kümmert, gestellt.

[Hannes]

Dieser Bericht ist ein Spott für einen denkenden Menschen! Ich hoffe, dass kein freier Mensch in irgendwelche Gemeinden oder Gemeinschaften geht, in denen auch nur annähernd ein solch paulinisches und patriarchales Weltbild vorherrscht und vielleicht sogar noch gepredigt wird!

[Lobo]

Karriere in der Kirche ist Männersache

...Aber an den Kirchenmauern scheint die Emanzipation weitgehend abgeprallt zu sein. Hinter den Altären und auf den Kanzeln stehen – je nach Konfession – mehrheitlich oder ausschließlich Männer...

Alles beim Alten.

[GG001]

Da hat idea aber olle Kamellen verbreitet. Schon Anfang 2008 kam die Meldung, dass Gene Appel die Willow Creek Gemeinschaft verlassen habe.

http://mrclm.wordpress.com/2008/01/28/r ... ty-church/

Verzeihung, es steht ja deutlich vermerkt: der Artikel datiert vom Jahr 2007. Und als mich nun eine freundliche Schwester darauf aufmerksam gemacht hat, dass auch der idea-Artikel aus dem selben Jahr stammt, habe ich gemerkt, dass Dieters schoener Hinweis auch schon so alt ist.

*blush* Ich bitte, diesen Lapsus meinen inzwischen ergrauten Schlaefen zugute zu halten. Dazwischen ist es sowieso schon grau.

[tergram]

Ich hoffe, dass kein freier Mensch in irgendwelche Gemeinden oder Gemeinschaften geht, in denen auch nur annähernd ein solch paulinisches und patriarchales Weltbild vorherrscht und vielleicht sogar noch gepredigt wird!

Diese Hoffnung ist vergebens - wie u.a. an der zahlenmäßig weltweit größten christlichen Kirche erkennbar ist.