Abendmahlverständnis

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Heidewolf
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Abendmahlverständnis

#1 Beitrag von Heidewolf » 29.01.2021, 13:42

Angeregt durch einen der letzten Beiträge, habe ich mal nachgeschaut, wie sich das Abendmahlverständnis in der EKD entwickelt hat.
Spannende Lektüre und vieles zum nachdenken.

https://www.ekd.de/23194.htm

Seit mindestens 500 Jahren gibt es ja auch diese Streitgespräche um das rechte Abendmahlverständnis. Inzwischen scheint man wieder mehr auf Jesus Christus zurück zu kommen.Auch auf den direkten Zusammenhang zwischen Sündenvergebung und Feier des Abendmahls wird eingegangen.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

Holger F.
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Re: Abendmahlverständnis

#2 Beitrag von Holger F. » 23.09.2024, 10:01

Heidewolf hat geschrieben:
29.01.2021, 13:42
Angeregt durch einen der letzten Beiträge, habe ich mal nachgeschaut, wie sich das Abendmahlverständnis in der EKD entwickelt hat.
Spannende Lektüre und vieles zum nachdenken.

https://www.ekd.de/23194.htm

Seit mindestens 500 Jahren gibt es ja auch diese Streitgespräche um das rechte Abendmahlverständnis. Inzwischen scheint man wieder mehr auf Jesus Christus zurück zu kommen.Auch auf den direkten Zusammenhang zwischen Sündenvergebung und Feier des Abendmahls wird eingegangen.
Lieber Heidewolf,

das ist zwar ein ganz alter Threat, trotzdem greife ich das Thema einmal auf…

Einer von vielen Gründen, die NAK vor 30 Jahren zu verlassen, war die mangelnde Qualität der Predigten, die sich aufgrund der für unnötig erachteten biblischen bzw. theologischen Ausbildung auch nicht prinzipiell ändern wird…

Nach unzähligen Gottesdiensten in der evangelisch-lutherischen Kirche muss ich sagen: Die Predigten sind zwar viel, viel besser. Mir gefällt es aber nicht, dass sie sehr häufig ins Politische abgleiten…

Irgendwann stellte sich mir die prinzipielle Frage: Warum sollte man eigentlich in den Gottesdienst gehen, wenn die Predigten schlecht sind? Was bleibt von einem evangelischen Gottesdienst, wenn die Predigt nichts war?

Nichts!

Die Verbindung von Predigt und Abendmahl in der NAK war also nicht so ganz falsch, nur dass die NAK jahrzehntelang gar keine Abendmahlsfeiern hatte, sondern Sündenvergebungsfeiern; das Abendmahl war nur „Quittung“ der Sündenvergebung…

Nun gut. Abendmahlsfeier (Eucharistie), wie sie täglich in der Katholischen Kirche gefeiert wird, ist also das, was (mir) in protestantischen Gottesdiensten gefehlt hat…

Grüße

Holger F.

P.S. Von einer (protestantischen) „Realpräsenz“ und der „Konsubstination“ weiß die NAK auch erst etwas, seitdem Dr. R. Kiefer es ihnen in den Katechismus geschrieben hat…

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Heidewolf
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Re: Abendmahlverständnis

#3 Beitrag von Heidewolf » 24.09.2024, 18:11

Hallo lieber Holger, da schau ich nach vielen Monaten mal wieder ins Forum. Und ich werde angesprochen. Vielen Dank.

Ich habe da einfach mal ins neue Buch der VAG geschaut, 'Christliches Leben in Apostolischen Gemeinden'.
Um es abzukürzen. Die VAG geht da sehr pragmatisch und biblisch reflektiert vor.
Realpräsenz in der Hostie gibt es nicht. Wohl aber die Anwesenheit Jesu in der Gemeinde.
Und jeder, der das Verlangen nach dem Abendmahl hat und Buße tut, ist zum Abendmahl eingeladen.
Die Vergebung der Sünden ist dann an keinen Zeitpunkt gebunden. Vorrausetzung ist die Taufe.
Mit dem Genuß des Abendmahles geht der Gläubige auch den Bund mit Jesus ein.
Ich hoffe, ich habe das in Kurzform richtig wiedergegeben.
Ich wünsche dir und allen Lesern eine Verbindung mit dem dreieinigen Gott und angstfreien Glauben.
H.
Das sind die Weisen,
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Friedrich Rückert

Holger F.
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Re: Abendmahlverständnis

#4 Beitrag von Holger F. » 27.09.2024, 21:10

Liebe(r) Heidewolf,

danke, dass du reagiert hast, das ist einerseits nach so langer Zeit nicht selbstverständlich, andererseits immer anregend…

Ich höre aus deinem Beitrag heraus, dass du deine „Verbindung mit dem dreieinigen Gott“ in der VAG lebst und dort „angstfrei“ glauben kannst. Das freut mich zu hören. 😀

Am Wochenende war ich auf einem ökumenischen Pilgerweg (drei Katholiken, zwei Lutheraner, fünf Baptisten, vier Apostolische (VAG) und vier Neuapostolische). 🤔

Meine Sympathie gilt der VAG, da sie entstanden ist aus der völlig richtigen und unter großem Druck durchgehaltenen Haltung zur Botschaft von Stap Bischoff. 🥰

Auf dem Pilgerweg habe ich im Gespräch mit dem Gemeindeleiter der VAG aber auch wahrgenommen, dass die Zukunft der Gemeinden (2.500 aktive Mitglieder) keineswegs gesichert ist und viele Sorgen bereitet…

Heidewolf hat geschrieben:
24.09.2024, 18:11
Realpräsenz in der Hostie gibt es nicht. Wohl aber die Anwesenheit Jesu in der Gemeinde.
Seit anderthalb Jahren bin ich Katholik, auch und weil mich Realpräsenz, Wandlung und Transsubstination überzeugt haben, da das „Geheimnis des (christlichen) Glaubens“ dadurch sehr gut zum Ausdruck kommt…

„Jesu Anwesenheit in der Gemeinde“ scheint mir allerdings nicht weniger „geheimnisvoll“ zu sein und damit das Mysterium des letzten Abendmahles abzubilden. Oder überinterpretiere ich das?
Heidewolf hat geschrieben:
24.09.2024, 18:11
Und jeder, der das Verlangen nach dem Abendmahl hat und Buße tut, ist zum Abendmahl eingeladen.
Das ist - so mein Kenntnisstand - ja auch neuapostolischer Standard, lobenswert und echt ökumenisch. Ich nehme als nunmehriger Katholik (und ehem. NAKler) immer dann am Heiligen Abendmahl der NAK teil, wenn mir „danach ist“. Abgehalten hat mich bisher niemand…
Heidewolf hat geschrieben:
24.09.2024, 18:11
Die Vergebung der Sünden ist dann an keinen Zeitpunkt gebunden.
Erstaunlicherweise sieht das die Katholischen Kirche auch so, wenn es sich um sog. „lässliche“ Sünden handelt…

Bei (früher so genannten) Todsünden, also besonders schwerwiegende Arten der Sünde, durch die der Mensch die Gemeinschaft mit Gott bewusst und willentlich verlässt, ist vor der priesterlichen Absolution die Beichte notwendig…

Viele Grüße

Holger

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