DIE KINDER ERWACHSEN, EIN PLATZ IST LEER

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Maximin

DIE KINDER ERWACHSEN, EIN PLATZ IST LEER

#1 Beitrag von Maximin » 23.02.2011, 15:12

:) Lieben Freunde,
da stand lange ein Klavier. Kein besonderes Exemplar. Aber immerhin ein altes Ibach, Eiche massiv. [ http://de.wikipedia.org/wiki/Ibach ] Ja, ein wenig verstimmt war es über die Jahre auch. Wir wollten es irgendwann immer mal neu stimmen lassen. Dann kamen aber andere Verstimmungen hinzu, die sich leider nicht neu stimmen ließen.

Gewiss, leere Plätze im Wohnzimmer lasen sich neu bestellen und selbst schwere Enttäuschungen, traurige Erinnerungen, lassen sich mit der Zeit freundlicher ausfüllen.

So ein altgewordener Sonntagsschullehrer wie ich hofft nun darauf, dass er, bei dem einen oder der anderen Spuren hinterlassen hat, die tragende Wege zu weisen vermochten. Mich bewegt in diesem Zusammenhang ein besonderes Musikstück. Dieses hier beispielsweise:
http://www.youtube.com/watch?v=5Bd-Ayae ... C30B678228

Liebe Grüße, landauf und landab, vom alten Maximin :wink:
Zuletzt geändert von Maximin am 23.02.2011, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.

Adler

Re: DIE KINDER ERWACHSEN, EIN PLATZ IST LEER

#2 Beitrag von Adler » 23.02.2011, 16:21

Lieber Maxi,

vielleicht darf ich hier einmal einen kurzen Abschnitt aus meinem eigenen Leben einfügen:

[...]Aufgrund besonderer Umstände, in deren Folge ein Priester unserer Gemeinde ausfiel, welcher als Jugendleiter tätig war, wurde mir neben der Sonntagschule, dem Religionsunterricht, dem Konfirmandenunterricht, der Betreuung des Behinderten Bruders, auch noch die Jugend anvertraut. Zu dieser Zeit fanden noch am Sonntagnachmittag Gottesdienste statt. Ebenso auch Jugendstunden, Sonntagschule und auch die speziellen Gottesdienste für Gehörlose. Da ich mich ja nicht zerteilen konnte, musste ich mich jeweils für eine Sache entscheiden und die anderen liegen lassen. Meine Entscheidung fiel dann zu Gunsten des Hörgeschädigten aus, da dieser ohnehin nur sehr wenig an Zuwendung seitens der Gemeinde erhielt und mir außerdem diese Arbeit sehr viel Freude bereitete.

Dies erzürnte meinen VO ungemein. Ich sagte ihm, dass ich diesbezüglich mit dem Ältesten reden wolle. Dazu kam es nicht mehr, denn überraschend kann der Älteste an einem Karfreitag in die Gemeinde und verkündete, dass ich ab sofort nur noch für die Betreuung des Behinderten Bruders zuständig sei. Dies rief große Bestürzung bei Allen hervor, zumal nicht EIN Wort des Dankes für die geleistete Arbeit gesprochen wurde. Ganz im Gegenteil, es wurden noch Vorwürfe ausgeteilt für das, was „vernachlässigt“ worden war.

Es traf mich wie ein Messerstich ins Herz, als zwei Wochen nach diesem GD ein kleiner Bruder aus der Sonntagschule nach dem GD zu mir kam und fragte: „Onkel XX wann kommst du denn wieder in die Sonntagschule, es war immer so schön bei dir … „ [...]



LG Adler

Maximin

Re: DIE KINDER ERWACHSEN, EIN PLATZ IST LEER

#3 Beitrag von Maximin » 23.02.2011, 17:43

:oops: Schwerwiegende Verletzungen! Und dann? Na was denn anderes sonst als: "seelische Eiterbeulen." Am Ende hoffentlich abgeheilte Narben. Manche Narben verwachsen allerdings nicht. Man sieht sie und zuweilen schmerzen sie auch noch, etwa wie ein verlorengegangener Arm der eigentlich gar nicht mehr schmerzen kann, weil er ja "ab", längst amputiert ist.

Und da bin ich wieder bei meinem Bild mit dem umständehalber abgegebenben alten Klavier, bei dem leeren Kinderzimmer, bei den vielen anderen leeren Plätzen, die früher so gut ausgefüllt waren. Na und? Habe ich in mir nichts mehr als nur noch traurige Erinnerungen die mich niederdrücken, die mir jeden Überlebenswillen, jeden Mut auf einen neuen Schritt nach vorne klauen wollen?

Nö! Ich bin schließlich auch jemand. Einer der leben will, statt sich mit fragwürdigen Sentimentaliäten zu betäuben oder mich leichgtgläubig von betrogenen Betrügern übers Ohr hauen zu lassen. Na klar trifft mich die Wahrheitserweisung zunächst selbst im Betrachten meines Tuns. Nur darf ich mir unterwegs das nicht selber schlechtreden, was ich, christlich gesprochen, anderen gutes getan habe an Eltern, Frau oder Mann, Kindern oder Kinderskindern, Glaubensgeschwistern, Freunden und selbsr an den schwierigen Nachbarn. Mein Gewissen deutet beides an: "Schuld und Unschuld."

Da sehe ich keinen anderen Ausweg als den: "Die Gande unseres Heilandes Jesus Christus, die Liebe von Gott unserem Vater und die trostreiche Gemeinschfcat des hl. Geistes sei und bleibe mit mir." Amen.

LG vom alten Maxmin :wink:
Zuletzt geändert von Maximin am 23.02.2011, 18:06, insgesamt 3-mal geändert.

Adler

Re: DIE KINDER ERWACHSEN, EIN PLATZ IST LEER

#4 Beitrag von Adler » 23.02.2011, 17:59

Narben bleiben! Wer sich ein wenig in der Homöopathie auskennt weis, das Narben den Harmoniefluss des Körpers stören oder gar unterbrechen. Sentimentalität gehört nun einmal mit zum Leben, aber wir sollten dabei nicht stehen bleiben; dennoch ist sie ein Teil unseres Lebens, in Form von Erinnerungen - und diese bleiben ...

Zum "erinnern" 8) :arrow: http://www.youtube.com/watch?v=w0JenhR_0Ug

LG Adler

Maximin

Re: DIE KINDER ERWACHSEN, EIN PLATZ IST LEER

#5 Beitrag von Maximin » 26.02.2011, 15:22

:) Mein lieber Bruder Adler,
nein, wir bleiben nicht an den Ecken und Kanten stehen, an denen man uns wehgetan, verletzt hat. Da passt nämlich einer auf uns auf und nötigenfalls hilft der uns auch ein Stückchen weiter. So grüße ich Dich zum Wochenende mit einem Lied, welches mir mal sehr geholfen hat.
Herzlichst Maxi :wink:

http://www.tradebit.com/filedetail.php/ ... ich-tragen (...etwas runerskrollen). Und zum Mitsingen hier der Liedtext:

Gott wird dich tragen (Trostlied)

Gott wird dich tragen, drum sei nicht verzagt,
treu ist der Hüter, der über dich wacht.
Stark ist der Arm, der dein Leben gelenkt:
Gott ist ein Gott, der der Seinen gedenkt.

Gott wird dich tragen, wenn einsam du gehst;
Gott wird dich hören, wenn weinend du flehst.
Glaub’ es, wie bang dir der Morgen auch graut:
Gott ist ein Gott, dem man kühnlich vertraut.

Gott wird dich tragen durch Tage der Not;
Gott wird dir beisteh’n in Alter und Tod.
Fest steht das Wort, ob auch alles zerstäubt:
Gott ist ein Gott, der in Ewigkeit bleibt.

Gott wird dich tragen mit Händen so lind.
Er hat dich lieb wie ein Vater sein Kind.
Das steht dem Glauben wie Felsen so fest:
Gott ist ein Gott, der uns nimmer verlässt.

(Trostlied, Autor: Frances Jane Crosby - 1820 - 1915)

Adler

Re: DIE KINDER ERWACHSEN, EIN PLATZ IST LEER

#6 Beitrag von Adler » 26.02.2011, 18:27

Herzlichen Dank mein Lieber!

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