Werter Kollege:Es ist strittig, ob der Mensch wirklich - wie gemeinhin gesagt wird - einen freien Willen hat. Schon bei einer Selbstprüfung erkennen wir, wie sehr unsere Sozialisation/Erziehung - die wir uns ja nicht frei wählen konnten - unsere Willensbildung beeinflusst. Wir sind - wie Psychologen wissen - nicht immer der "Herr im eigenen Haus". Die Ergebnisse der Hirnforschung bringen manche hergebrachten Vorstellungen von Willensfreiheit noch mehr durcheinander. Und dann stellt sich die schöne Frage: Wie frei ist ein Mensch, der nach reiflicher Überlegung zu dem Ergebnis kommt, dass das Nichtgeborenwerden die größte Weisheit sei und der nun feststellt, dass er nicht lebt, weil er es will, sondern dass er lebt, weil er ungefragt geboren wurde. Jetzt - wo er lebt - muss er es wollen. Ist das Freiheit? Und wie frei ist ein Mensch, der am liebsten keinen freien Willen hätte und immer nur nachfolgen möchte?
Was unterscheidet eigentlich - wenn ich einmal fragen darf - die "Freiheit des Christenmenschen" von der neuap. "Freiheit der Gotteskinder"?
Ich antworte mal auf die letzte Frage:
Es unterscheidet sich überhaupt nichts von der Freiheit des NAK-Christen gegenüber dem Christenmenschen an sich.
Gott führt keine Strichliste über den Menschen.
Er schaut auf den Willen, dem sich der Mensch beugt, sollte er Gottes Nähe suchen, oder auch nicht suchen. Er überläßt ihm , dem Menschen die Entscheidung.
Nicht umsonst heißt es :
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Nun kann sich der werte Leser hier selbst ein Bild über den philosophischen Beitrag machen.
Grüße
tvmovie