Tageslosung heute: Die tägliche Portion Wort Gottes aus der Bibel für Dienstag, den 9. Februar 2021 - bewahren

[Andreas Ponto]

[Heidewolf]

Da ist wieder das Problem, wie man es auslegt.

Bewahren kann auch bedeuten, es als Grundlage zu nehmen.
So wie Jesus der Eckstein ist.

Und darauf dann aufbauen.

Also nie die Basis entfernen, den Fels, das Fundament.
Dann wird auch das Gebäude nicht weggespült.

[MisterBean]

Bin heute morgen an einem Wahlplakat von Winfried Kretschmann vorbei gelaufen: "Bewahren heisst verändern."

"Aha, ein progressiver Konservativer, oder so ähnlich" denke ich. Das ist natürlich ein Etikettenschwindel für
den "Urnenpöbel" (der Satiriker Georg Schramm über das "Wahlvolk"). Ich kann den Kuchen nicht essen und trotzdem behalten.

Sollte ja eigentlich heissen: Um den Kern der Sache gegen den Zahn der Zeit zu schützen, muss man sich immer mal
wieder von etwas trennen. Man trennt sich zum Beispiel von seinem Recht auf Nicht-überwacht-werden durch den Staat
um seine Freiheit gegen Bösewichte von außerhalb verteidigen zu können. Viele sehen den Unterschied nicht. Leider.

Und das Wort Gottes entzieht sich dieser Logik? Es verändert sich - oder wird durch den Menschen dauernd verändert -
und bleibt im Grunde doch gleich?

Das gelänge wohl nur, wenn der Mensch den unveränderlichen Kern dieses Wortes entdecken und erkennen könnte.
Wir kennen das Wort Gottes als Überlieferung nur im jeweiligen zeitgenössischen Kontext. Die "ewige" Urform ist uns
noch nicht begegnet. Erst dann würden wir verstehen, was Gott ist.

Wenn Jesus die jüdischen Gesetze anders interpretiert (nämlich unter dem Gesichtspunkt der Nächsten- und Gottesliebe),
frage ich mich: waren die frühen Autoren der Gesetze nicht zur Nächstenliebe fähig? Was ist der Kern und was die Verpackung?

Oh, je. Es bleibt schwierig.