Hallo Lory,Loreley 61 hat geschrieben:(...)
Hallo Ale,
(...) Ich muß aber auch zugeben, dass die Argumente eines Atheisten wesentlich glaubhafter sind. Ich führe gerade via mail so eine Unterhaltung mit einem Atheisten, der früher mal Priester in der NAK war. Er hat mich haushoch "geschlagen". Ich vermute, Glaube in welcher Form auch immer hat nicht wirklich ein festes Fundament. Da er sicher nichts gegen das Einsetzen unseres Schlagabtausches hat, hier ein paar harmlose Auszüge:
(...)
Bitte, welchen Sinn macht denn solcher Irrsinn eines Wesens, das ja über völlig andere Fähigkeiten verfügen müsste????
(...)
Bis soweit;-)
LG, Lory
Danke für dieses erste Statement. Ich habe aber ein wenig den Eindruck, dass Du der eigentlichen Frage ausweichst, denn es ging mehr um Deine Überzeugung und die Möglichkeit, diese zu evaluieren als um die Frage, was Dich zu der Überzeugung gebracht hat
Dennoch: ich meine, der oben aus der Mitteilung Deines Diskussionspartners herausgepickte Satz trifft den Nagel einigermaßen auf den Kopf. Zur Überprüfung der Frage, ob es Gott gibt oder nicht, ziehen wir die Frage heran, ob wir bestimmte Erscheinungen / Verhaltensweisen, die von Gläubigen Gott zugeschrieben werden, aus unserer Sicht für sinnvoll halten können oder nicht. Damit wird aber letztlich nicht die Frage beantwortet, ob es Gott gibt oder nicht, sondern ob er hinsichtlich der Erscheinungen / Verhaltensweisen aus menschlicher Sicht verständlich im Sinne von nachvollziehbar ist oder nicht.
Vor gefühlten ungefähr 200 Jahren habe ich mal studiert - eine Geisteswissenschaft - und da stand ich immer wieder vor dem Problem, dass ich bestimmte Gedankengänge meiner Professoren nicht nachvollziehen konnte. Das, was die mir sagen wollten, war mir einfach zu hoch. Das eine oder andere Argument und die sich daraus ableitenden Folgen hätte ich wohl sogar als irrsinnig beschrieben, wenn ich abends mit meinen Freunden darüber gesprochen hätte.
Worauf aber deutet das hin? Darauf, dass ich ein eher mittelmäßiger Student war, der eben dem Abstraktionsgrad der Vorlesung nicht oder nur mit Mühe folgen konnte, oder darauf, dass es die Professoren überhaupt nicht gibt? Wenn ich die Argumentation Deines Gesprächspartners konsequent anwenden würde, dann käme ich dazu, dass es die Herren nicht gab. (Komme mir jetzt nicht damit, dass ich die Dozenten ja gesehen habe und mit ihnen sprechen konnte. Tausche die Herren einfach gegen die Autoren eines Lehrbuches aus, dann kommst Du zum selben Ergebnis).
Genau so ist es mit Gott: wer bin ich denn, dass ich mir anmaßen könnte, seine Existenz von der Frage abhängig zu machen, ob ich all seine Handlungen verstehe und für logisch, konsequent und nachvollziehbar halte? So einen Gott gibt es tatsächlich nicht. Der wäre nämlich armselig und kein höheres Wesen.
Soweit zum Kern der Argumentation. Auf die Frage der Evolution möchte ich zusammen mit einer Antwort an tergram noch eingehen. Auf andere Aspekte Deines Postings werde ich zurückkommen.
Einstweilen Gruß
A.