Leben nach dem Tod

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Heidewolf
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Leben nach dem Tod

#1 Beitrag von Heidewolf » 10.10.2014, 02:54

Auch aus den Reihen der Sadduzäer, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen an jenem Tag einige zu Jesus und legten ihm eine Frage vor.
nach Matth 22

Die Frage der Menschheit.

Selbst der unchristliche Spiegel berichtet jetzt von neuen Erkentnissen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 95996.html

Mit diversen Querverweisen. Und dem wissenschaftlichen Ansatz, der Sache auf den Grund zu gehen. Noch vor der Frage, gibt es einen Gott, müsste es doch die Menschen bewegen, was wird aus mir?

Auch dieses müsste doch vielen Menschen zu denken geben, evtl. Rechenschaft über ihr Leben ablegen zu müssen.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

tergram

Re: Leben nach dem Tod

#2 Beitrag von tergram » 10.10.2014, 07:43

Ein immer wieder kontrovers diskutiertes Thema...

Bei allen "Studien" dazu ist auffällig, dass nicht alle Menschen in gleicher Situation eine solche Erfahrung machen - wovon man doch ausgehen sollte, wenn es ein Weiterleben gäbe.

Ausserdem wird zwischen "klinisch tot" und "tot" nicht differenziert. Alle Patienten konnten wiederbelebt werden, sie haben also nur eine "Nahtoterfahrung" gemacht. Eine Todeserfahrung hatte naturgemäß keiner von Ihnen.

Es bleibt bei dem alten Satz "Es ist noch keiner zurückgekommen".

Gut so! :)

Pagan

Re: Leben nach dem Tod

#3 Beitrag von Pagan » 10.10.2014, 07:44

Heidewolf hat geschrieben:
Auch aus den Reihen der Sadduzäer, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen an jenem Tag einige zu Jesus und legten ihm eine Frage vor.
nach Matth 22

Die Frage der Menschheit.

Selbst der unchristliche Spiegel berichtet jetzt von neuen Erkentnissen.
Ich finde, das ist ein durchaus interessantes Thema. Was aber folgerst du aus dem Zitierten?

Angenommen, die Forschung könnte irgendeines Tages tatsächlich bestätigen, dass es nach einem eindeutig [sic!] medizinisch feststellbaren Tod (klinischer Tod) doch noch nicht aus ist mit unserem Leben:
- Was würden oder könnten wir dann mehr wissen oder
- was könnte oder müsste daraus logisch geschlossen werden?
- Worüber und wem gegenüber müsste der Mensch dann allenfalls Rechenschaft ablegen und warum resp. wozu?

Meines Wissen nach gibt es keinen Unterschied zwischen den NTE von Christen und Nicht-Christen resp. zwischen denjenigen von Gottgläubigen und "Ungläubigen". Ist dir da anderes bekannt?

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Heidewolf
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Re: Leben nach dem Tod

#4 Beitrag von Heidewolf » 10.10.2014, 09:49

Ich würde NTE als etwas übersinnliches bezeichnen, etwas, was nicht (vielleicht mit Ausnahmen) allgemein durch Menschen wahrgenommen werden kann.
Allerdings gibt es da ja auch noch das Gebiet von Geistesheilung, geistiger Verbindung.
Zumindest stützen die Aussagen die These, dass beim Übergang in den jenseitigen Bereich der Geist den Körper verlässt. Und auch ganz reale Dinge aus dem Bewusttsein mitgehen, z. B. die Sorge um das Gebiss.
Rituale, wie Beerdigung, Gedenken und Gebete, Mythen von Petrus als Himmelstorwächter usw bekommen da schon etwas mehr Hintergrund.
Ausgehend von Jesu Gleichnis von Lazarus und dem reichen Mann, welches ja von unterschiedlichen Bereichen im Jenseits berichtet, findet schon im Übergang zum Jenseits eine Beurteilung des Menschen statt.
Jesu und seinen 3 Jüngern auf dem Berg Tabor erschienen Mose und Elia aus dem Jenseitsbereich. Also könnte es im Jenseits auch unterschiedliche Freiheitsgrade geben.
Die Totenbeschwörerin von Endor konnte ja auch angeblich für Saul der Propheten Samuel 'heraufholen'.
In anderen Religionen gibt es natürlich auch diverse Geschichten zu Diesseits und Jenseits.

In der Bibel steht dann auch noch an diversen Stellen etwas vom Gericht, Buch des Lebens und natürlich dem Kampf zwischen Gut und Böse.

Durch Hexenverfolgung usw sind Berichte über übersinnlich Kräfte natürlich oftmals im Geheimen geblieben. Aber hier und da hört man heutzutage davon.

Auch Christen berichten ja heutzutage von übersinnlichen Begegnungen, meist im Traumbereich.
Ein älterer Bruder berichtete mir mal, dass nachts durch sein Schlafzimmer (im Krieg/kurz nach dem Krieg) eine Gruppe von russischen Zwangsarbeitern in Geistesform kam und wohl um Fürbitte bat. Es wurde damals berichtet, dass eine Gruppe von russischen Gefangenen in einer naheliegenden Fabrik von giftigem Methylalkohol getrunken hatte und dadurch umkamen.

Prägnannt Differenzierungen zwischen Christen und Nichtchristen sind mir aber ansonsten nicht bekannt, habe mich auch damit noch nicht beschäftigt. Wobei wir damit ja evtl. schon wieder ins Entschlafenenwesen abschweifen. (Nicht nur NAK, sodern auch RKK usw)

Aus alle Fälle gibt es jetzt mehr Indizien für ein Weiterleben nach dem Tod. Und für eine ziemlich starke Trennung zwischen Diesseitsbereich und Jenseits.
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Friedrich Rückert

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Heidewolf
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Re: Leben nach dem Tod

#5 Beitrag von Heidewolf » 10.10.2014, 09:58

Eventuell ist ja die Bezeichnung Esotherik im weitesten Sinne auch eine Art von Hexenverfolgung?

Das Geisterunterscheiden ist also auch so eine spannende Sache.
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Friedrich Rückert

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Loreley 61
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Re: Leben nach dem Tod

#6 Beitrag von Loreley 61 » 10.10.2014, 11:17

Zunächst einmal ist das ein spannendes Thema. Doch NTE`s können auch durch elektrische Stimmulation der Schläfenlappen hervorgerufen werden. Man muss nicht in Todesnähe sein, um eine solche Erfahrung zu machen. Es ist nichts weiter als ein veränderter Bewußtseinszustand, der es den Erlebenden ermöglicht Dinge wahrzunehmen, die im Tagesbewußtsein untergehn. Auch manche Schamanen gehen in Trance um mit dem Todesreich, den Ahnen, zu kommunizieren.

Sollte sich irgendwann einmal herausstellen, dass NTE`s einen konkreten Hinweis auf ein Leben nach dem Tod geben, so denke ich nicht, dass irgendein Gottesgericht Urteile fällt. Auch das besagen die NTE`s schon jetzt. Heidewolf lies doch mal ein Buch von Dr. Joseph Murphy ( Er studierte Jura, Philosophie und Religionswissenschaften und hat den Doktorgrad erlangt.) Er legt die Bibel in vielen seiner Bücher (ganz anders) aus und kommt zum Ergebnis, dass Gott niemals straft, auch nicht nach dem Tod. Man fällt höchstens selbst ein Urteil über sich und kann dann aber ungestraft, mit einer umfassenden Gnade und Liebe Gottes rechnen. Das mit der Strafe ist ein Machtinstrument der Kirchen, weiter nichts.

Doch ersteinmal müßte 100%ig geklärt werden, ob es überhaupt ein (oder auch mehrere) Leben nach dem Tode gibt. Einen wissenschaftlichen Beweis gibt es noch nicht. Nur Hinweise, die man aber so und auch anders erklären könnte. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig und es ist auch abhängig von der jeweiligen Weltanschauung der Wissenschaftler.

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

Pagan

Re: Leben nach dem Tod

#7 Beitrag von Pagan » 10.10.2014, 14:04

Heidewolf hat geschrieben:Ich würde NTE als etwas übersinnliches bezeichnen, etwas, was nicht (vielleicht mit Ausnahmen) allgemein durch Menschen wahrgenommen werden kann.
Allerdings gibt es da ja auch noch das Gebiet von Geistesheilung, geistiger Verbindung.
Womit sich die NTE jeder wissenschaftlichen Untersuchung entzieht. Wir bewegen uns damit nur noch im Bereich der Parapsychologie.
Heidewolf hat geschrieben:Zumindest stützen die Aussagen die These, dass beim Übergang in den jenseitigen Bereich der Geist den Körper verlässt.
Wodurch denn sollte diese These gestützt werden? Es spricht einiges dagegen, so zum Beispiel:
  • Erstens reden wir von "Nah-Tod-Erfahrungen", gemacht von Menschen, die wieder zu Bewusstsein kamen, um es mal so zu sagen. Wie weit hier von Tod gesprochen werden kann, ist zumindest fragwürdig.
  • Zweitens gibt es bis heute keine allgemein gültige Definition für NTE. Der deutsche Neurologe Birk Engmann hebt hervor, dass der Begriff keine Enitiät umfasst, also im wissenschaftlichen Sprachgebrauch nicht verwendet werden sollte.
  • Drittens ist bis heute nicht bekannt, wann diese NTE gemacht werden, ob beim "Sterben", während der Phase des (vermeintlichen) Todes oder aber in der Aufwachphase, wo die Körperfunktionen wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen.
  • Viertens sind NTE zwar für den einzelnen Menschen oft ein einschneidendes Erlebnis, sind jedoch medizinisch-biologisch-neurologisch erklärbar.
    Es ist u.a. nachgewiesen, das das Allgemeinanästhetikum Ketamin, oft auch als Droge missbraucht, zu unverkennbaren NTE-Erlebnissen mit Tunnelvisionen und angeblichen Begegnungen mit gottähnlichen Entitäten u.a.m. führt.
    Auch ist seit 196oer Jahren bereits bekannt, dass durch elektrische Reizung des rechten Temporallappens NTE-ähnliche, ausserkörperliche Erfahrungen hervorgerufen werden können.
    Im weiteren wäre noch darauf hinzuweisen als weiteres aktuelles Ergebnis aus der neuronalen Forschung.
  • Fünftens gibt es gewisse quantitative Differenzen, die mancherlei Fragen aufzuwerfen vermögen: Gemäss dem Kardiologen Pim van Lommel sollen rund 3.5 Mio der Deutschen eine NTE gehabt haben. Jährlich werden aber nur, so der bereits erwähnte Neurologe Engmann, etwa 56`000 Menschen pro Jahr wiederbelebt, davon gelingen jedoch nur etwa 2% - und längst nicht alle Reanimierten berichten von einer NTE.
  • Sechstens ist bekannt, dass Menschen auch NTE haben können, wenn sie nicht in Todesgefahr sind resp. als klinisch tot zu gelten haben
Es liesse sich noch einiges mehr dazu sagen, aber ich denke, das reicht für den Anfang. :lol:
Heidewolf hat geschrieben:Aus alle Fälle gibt es jetzt mehr Indizien für ein Weiterleben nach dem Tod. Und für eine ziemlich starke Trennung zwischen Diesseitsbereich und Jenseits.
Gibt es nicht! Auch wenn ein Weiterleben nach dem Tod zwar von vielen Menschen erwünscht und erwartet wird, sind NTE definitiv kein Indiz dafür, dass derartige Wunschträume auch real sein könnten, nicht einmal dann, wenn dafür keine wissenschaftlichen Erklärungen möglich wären (die aber gibt es für für NTE).

Selbst wenn es gelänge, die NTE tatsächlich als Bestätigung für ein Weiterleben nach dem physikalisch-biologischen Tod zu sichern, wäre damit keinesfalls nur andeutungsweise gesagt, dass
  • der Geist/das Bewusstsein resp. Seele, wie es Gläubige zu nennen pflegen, ausserhalb des Körpers in irgendeiner "Parallelwelt" existieren könnte, denn die NTE setzen offenbar einen grundsätzlich (noch) lebensfähigem Körper voraus. Todeserlebnisse sind nicht bekannt!
  • der christliche Glaube (oder jeder andere religiöse Glaube, der ein Weiterleben nach dem Tod als Element seiner Lehre kennt) dort seine Erfüllung fände, geschweige denn die Existenz irgendeiner [sic!] Gottheit indiziert oder die Richtigkeit des christlichen Glaubens bestätigt. NTE machen Leute jegliches Glaubens und Unglaubens gleichermassen, unterscheiden tun sie sich trotz ähnlicher Grundmuster (Tunnelvision, grelles Licht etc.) jedoch vom eigenem kulturellen oder religiösen Hintergrund, sind also nicht durchdrungen von so etwas wie einer "universellen Heilserfahrung" etc.
Ich meine, mit den NTE wird - einmal mehr - ein auf dem heutigen Stand der Erkenntnis wohl eher als parapsychologisch zu taxierendes Ereignis hochstilisiert und, wenn dann noch zur "Bestätigung" religiöser Lehren benutzt, vollends in den Stand der Wunschträumerei versetzt.

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Re: Leben nach dem Tod

#8 Beitrag von Heidewolf » 10.10.2014, 19:08

Pagan, ich sprach von einer These, nicht von einem Beweis. Und - dass sich die Wissenschaft daran macht, dieses auch zu beweisen.
Ansonsten ist ja, wie gesagt (fast) keiner zurückgekommen.
Insofern sind alle Aussagen zu diesem Thema Thesen, manchmal nicht einmal das.
Wunschdenken kommt, wie ich sehe, in beiden Lagern vor.

Ich persönlich sehe mich auch nicht in der Lage, irgendwas zu beweisen. Ich schliesse eben nur vorläufige Schlüsse und finde es weiter spannend.
Genauso spannend finde ich Spontanheilungen, wo die Wissenschaft ja auch auf der Spur ist. Da werden Wunder eben auch etwas enträtselt.

Deshalb hier schon mal vielen Dank für die Infos.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

Querdenkermicha

Re: Leben nach dem Tod

#9 Beitrag von Querdenkermicha » 10.10.2014, 19:35

Wirklich ein hochspannendes Thema:

Auf jeden Fall ist Fakt, dass man in der Tat durch künstliche Stimulierung einer bestimmten Hirnregion (des rechten Gyrus angularis) Außerkörperliche Erfahrungen auslösen kann, siehe hier:
http://www.spektrum.de/alias/ich-bewuss ... ch/1011012 (runterscrollen, bis ihr den kompletten Artikel als Gratis-pdf downloaden könnt)

Hab davon bereits vor einigen Jahren erfahren, und zwar wird diese Tatsache im überaus lesenswerten Buch "Die Vermessung des Glaubens" von Ulrich Schnabel erwähnt:
http://www.amazon.de/Die-Vermessung-Gla ... s+glaubens

Pagan

Re: Leben nach dem Tod

#10 Beitrag von Pagan » 11.10.2014, 04:13

Heidewolf hat geschrieben:Pagan, ich sprach von einer These, nicht von einem Beweis.
Heidewolf, nur um es klarzustellen: Auch ich sprach nirgendwo von einem Beweis.

Dass NTE und "Out-of-Body"-Erfahrungen vorkommen, kann meines Wissens nach als gesichert gelten, es gibt jedoch zum heutigen Zeitpunkt wenig oder gar keine wissenschaftlich haltbaren Anhaltspunkte dafür, dass es sich um mehr als biologisch-neurologisch erklärbare Phänomene handelt.

Ich habe daher deutlich gemacht, dass NTE kein Indiz sind für einen Körper-Geist-Dualismus und ein Weiterleben einer "Seele" nach dem biologisch-physikalischen Tod des Menschen - und schon gar nicht dafür, dass es sowas wie Gott oder etwas von dem gibt, was gläubige Christen "halt so glauben".

Alle "Schlüsse" in diese Richtung sind reine Spekulation resp. vielmehr Wunschträume ohne reale Anhaltspunkte.

Nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Thema, auch wenn es im heutigen Zeitpunkt vor allem zeigt, wie gerne Menschen bereit sind, auf einen "Geisterzug" aufzuspringen :lol:

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